Maria Schutz: Unterschied zwischen den Versionen

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Das [[Dorf]] liegt im südlichen Niederösterreich etwa drei Kilometer vor dem [[w:Semmering-Pass|Semmering-Pass]] auf {{Höhe|760|AT|link=true}} am Fuß des [[w:Sonnwendstein|Sonnwendstein]] mit einer Höhe von {{Höhe|1523|AT}}.


Der Ort ist über eine [[Liste der Landesstraßen im Bezirk Neunkirchen|Landesstraße L4168]]. Sie führt zur [[Semmering Ersatzstraße B306]], die von der [[w:Semmering Schnellstraße|Semmering Schnellstraße S6]] abzweigt, und von Schottwien über [[Göstritz]] und Maria Schutz wieder an die S6 bei [[Greis (Gemeinde Schottwien)|Greis]] führt.
Der Ort ist über die [[Liste der Landesstraßen im Bezirk Neunkirchen|Landesstraße L4168]] erreichbar. Die Straße führt von Schottwien über Maria Schutz an die Landesgrenze zur [[Steiermark]].


=== Nachbarorte ===
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== Geschichte und Sehenswürdigkeiten ==
== Geschichte ==
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Maria Schutz ist der größte [[w:Wallfahrtsort|Marien-Wallfahrtsort]] im südlichen Niederösterreich und entwickelte sich um die gleichnamige [[w:Wallfahrtskirche|Wallfahrtskirche]].
Maria Schutz ist der größte Marien-[[Wallfahrtsort]] im südlichen Niederösterreich.


Die erste Kapelle wurde 1721 erbaut und bekam ihren Namen von dem [[w:Franziskaner (OFM)|Franziskaner]] Benignus Seyfried aus [[Mürzzuschlag]].<ref>Seyfried hielt sich während der Bauzeit dort auf und schätzte besonders die Lage des Ortes. Als er unter einer Birke einschlief und später wieder erwachte, rief er, wenn er den Ort zu taufen hätte, würde er ihn „Maria Schutz“ nennen.</ref> Der Legende nach sollen [[w:Pest|Pestkranke]] aus Schottwien sie nach ihrer Heilung durch das ''heilig Bründl'' errichtet haben. Diese Quelle entspringt heute noch hinter dem Hauptaltar der Wallfahrtskirche.
Die erste Kapelle wurde 1721 erbaut und bekam ihren Namen von dem [[w:Franziskaner (OFM)|Franziskaner]] Benignus Seyfried aus [[Mürzzuschlag]].<ref>Seyfried hielt sich während der Bauzeit dort auf und schätzte besonders die Lage des Ortes. Als er unter einer Birke einschlief und später wieder erwachte, rief er, wenn er den Ort zu taufen hätte, würde er ihn „Maria Schutz“ nennen.</ref> Der Legende nach sollen [[w:Pest|Pestkranke]] aus Schottwien sie nach ihrer Heilung durch das ''heilig Bründl'' errichtet haben. Diese Quelle entspringt heute noch hinter dem Hauptaltar der Wallfahrtskirche.
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1925 gründeten die [[w:Passionisten|Passionisten]] das Kloster ''(Kloster Maria Schutz)'', das einzige des Ordens in Österreich, und übernahmen die Wallfahrtskirche.
1925 gründeten die [[w:Passionisten|Passionisten]] das Kloster ''(Kloster Maria Schutz)'', das einzige des Ordens in Österreich, und übernahmen die Wallfahrtskirche.


Am Nachmittag des 7. April 1945, ein Monat vor dem Ende des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]], wurde Maria Schutz von der [[Rote Armee|Roten Armee]] besetzt. Die in der Gegend stationierten Alarmeinheiten der [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]], die später Teil der deutschen [[w:9. Gebirgs Division (Wehrmacht)|9. Gebirgs-Division (Ost)]] wurden, vertrieben die Sowjet-Soldaten in einem Gegenangriff am 8. April wieder. Das Gebiet rund um Kirche und Kloster wurde bis zu Kriegsende von der sowjetischen Infanterie nicht mehr angegriffen und von den Wehrmachtssoldaten stützpunktartig verteidigt.<ref>[[w:Friedrich Brettner|Friedrich Brettner]]: ''Die letzten Kämpfe des II. Weltkrieges im Grenzgebiet Niederösterreich – Steiermark – Burgenland'', KRAL-Verlag 2013, ISBN 978-3-99024-171-4, Seite 102 und 103</ref>
Am Nachmittag des 7. April 1945, ein Monat vor dem Ende des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]], wurde Maria Schutz von der [[w:Rote Armee|Roten Armee]] besetzt. Die in der Gegend stationierten Alarmeinheiten der [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]], die später Teil der deutschen [[w:9. Gebirgs Division (Wehrmacht)|9. Gebirgs-Division (Ost)]] wurden, vertrieben die Sowjet-Soldaten in einem Gegenangriff am 8. April wieder. Das Gebiet rund um Kirche und Kloster wurde bis zu Kriegsende von der sowjetischen Infanterie nicht mehr angegriffen und von den Wehrmachtssoldaten stützpunktartig verteidigt.<ref>[[w:Friedrich Brettner|Friedrich Brettner]]: ''Die letzten Kämpfe des II. Weltkrieges im Grenzgebiet Niederösterreich – Steiermark – Burgenland'', KRAL-Verlag 2013, ISBN 978-3-99024-171-4, Seite 102 und 103</ref>


Anlässlich des 250-jährigen Jubiläums wurde die Kirche, die wie das Kloster unter Denkmalschutz steht, 1970 außen und innen renoviert. 1995 wurden die [[w:Zwiebelturm|Zwiebeltürme]] erneuert.
Anlässlich des 250-jährigen Jubiläums wurde die Kirche, die wie das Kloster unter Denkmalschutz steht, 1970 außen und innen renoviert. 1995 wurden die [[w:Zwiebelturm|Zwiebeltürme]] erneuert.


== Öffentliche Einrichtungen ==
* [[Freiwillige Feuerwehr Maria Schutz]]
== Personen ==
== Personen ==
* [[Adrienne Gessner]] (eigentlich Adrienne Geiringer), * 23. Juli 1896; † 23. Juni 1987 in Wien, österreichische Schauspielerin
* [[w:Adrienne Gessner|Adrienne Gessner]] (eigentlich Adrienne Geiringer, 1896-1987), österreichische Schauspielerin
* [[Charlotte Seidl]], * 1948 in Maria Schutz, österreichische Bildhauerin und Keramikkünstlerin
* [[w:Charlotte Seidl|Charlotte Seidl]] (* 1948), Bildhauerin und Keramikkünstlerin


== Literatur ==
== Literatur ==
* Gustav Gugitz: ''Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch'', Wien 1955.
* [[w:Gustav Gugitz (Heimatforscher)|Gustav Gugitz]]: ''Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch'', Wien 1955.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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{{Commonscat|Maria Schutz (municipality Schottwien)|Maria Schutz}}
* {{Tthek|s|Schottwien||Maria+Schutz}}
* [http://www.mariaschutz.at Website Wallfahrtskirche Maria Schutz]
* [http://www.mariaschutz.at Website Wallfahrtskirche Maria Schutz]
* [http://www.pfarre-semmering.at/semmering_folge03.html Pfarre Semmering]
* [http://www.pfarre-semmering.at/semmering_folge03.html Pfarre Semmering]
* [http://www.rumpler.at/kirchehtlm.html Private Seite über Maria Schutz]
* [http://www.rumpler.at/kirchehtlm.html Private Seite über Maria Schutz]
* [http://www.sagen.at/doku/quellen/quellen_noe/maria_schutz.html MARIA SCHUTZ, Heilig Bründl] auf www.SAGEN.at
* [https://www.sagen.at/doku/quellen/quellen_noe/maria_schutz.html MARIA SCHUTZ, Heilig Bründl] auf www.SAGEN.at
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{{Navigationsleiste Gemeindegliederung von Schottwien}}
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[[Kategorie:Ort im Bezirk Neunkirchen]]
[[Kategorie:Ort im Bezirk Neunkirchen]]
[[Kategorie:Katholischer Wallfahrtsort in Niederösterreich]]
[[Kategorie:Wallfahrtsort]]
[[Kategorie:Schottwien]]
[[Kategorie:Schottwien]]
[[Kategorie:Schauplatz einer Sage aus Niederösterreich]]

Aktuelle Version vom 26. Juli 2023, 08:55 Uhr

Maria Schutz (Dorf)
Maria Schutz (Österreich)
Red pog.svg
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Ganzseitige Karten47.64166666666715.869444444444
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Neunkirchen (NK), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Neunkirchen
Pol. Gemeinde Schottwien  (KG Schottwien)
f5
Koordinaten 47° 38′ 30″ N, 15° 52′ 10″ O47.64166666666715.869444444444760Koordinaten: 47° 38′ 30″ N, 15° 52′ 10″ O
Höhe 760 m ü. A.
Postleitzahl 2642f1
Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk Schottwien (31833 000)
Bild
Ortskern mit Wallfahrtskirche Maria Schutz
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0

Maria Schutz ist ein Wallfahrtsort im Semmeringgebiet in Niederösterreich und gehört zur Gemeinde Schottwien im Bezirk Neunkirchen. Der Ort liegt auf dem Katastralgebiet der Katastralgemeinde Schottwien.

Lage

Das Dorf liegt im südlichen Niederösterreich etwa drei Kilometer vor dem Semmering-Pass auf 760 m ü. A. am Fuß des Sonnwendstein mit einer Höhe von 1523 m ü. A..

Der Ort ist über die Landesstraße L4168 erreichbar. Die Straße führt von Schottwien über Maria Schutz an die Landesgrenze zur Steiermark.

Nachbarorte

Schottwien
Greis Nachbargemeinden Göstritz
Hinterotter (Gem. Trattenbach)

Geschichte

Maria Schutz ist der größte Marien-Wallfahrtsort im südlichen Niederösterreich und entwickelte sich um die gleichnamige Wallfahrtskirche.

Die erste Kapelle wurde 1721 erbaut und bekam ihren Namen von dem Franziskaner Benignus Seyfried aus Mürzzuschlag.[1] Der Legende nach sollen Pestkranke aus Schottwien sie nach ihrer Heilung durch das heilig Bründl errichtet haben. Diese Quelle entspringt heute noch hinter dem Hauptaltar der Wallfahrtskirche.

Ein Neubau der Wallfahrtskirche erfolgte 1728. Die Grundsteinlegung erfolgte durch den Reichsgrafen Joseph Leopold Julius von Walsegg-Stuppach.

1783 erhob Joseph II. sie zur Pfarrkirche.

Ein Brand zerstörte 1826 Glocken und Zwiebeltürme der Kirche. Ein Erdbeben beschädigte Kirche und Pfarrhof stark. Im Jahr 1840 übernahm Fürst Alois von Liechtenstein das Patronat über den Wallfahrtsort.

1925 gründeten die Passionisten das Kloster (Kloster Maria Schutz), das einzige des Ordens in Österreich, und übernahmen die Wallfahrtskirche.

Am Nachmittag des 7. April 1945, ein Monat vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde Maria Schutz von der Roten Armee besetzt. Die in der Gegend stationierten Alarmeinheiten der Wehrmacht, die später Teil der deutschen 9. Gebirgs-Division (Ost) wurden, vertrieben die Sowjet-Soldaten in einem Gegenangriff am 8. April wieder. Das Gebiet rund um Kirche und Kloster wurde bis zu Kriegsende von der sowjetischen Infanterie nicht mehr angegriffen und von den Wehrmachtssoldaten stützpunktartig verteidigt.[2]

Anlässlich des 250-jährigen Jubiläums wurde die Kirche, die wie das Kloster unter Denkmalschutz steht, 1970 außen und innen renoviert. 1995 wurden die Zwiebeltürme erneuert.

Öffentliche Einrichtungen

Personen

Literatur

  • Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1955.

Weblinks

 Maria Schutz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Seyfried hielt sich während der Bauzeit dort auf und schätzte besonders die Lage des Ortes. Als er unter einer Birke einschlief und später wieder erwachte, rief er, wenn er den Ort zu taufen hätte, würde er ihn „Maria Schutz“ nennen.
  2. Friedrich Brettner: Die letzten Kämpfe des II. Weltkrieges im Grenzgebiet Niederösterreich – Steiermark – Burgenland, KRAL-Verlag 2013, ISBN 978-3-99024-171-4, Seite 102 und 103