Michael Krickl: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Michael Krickl''' (* [[24. Oktober]] [[1883]] in [[Wultendorf (Gemeinde Staatz)|Wultendorf]]; † [[15. Oktober]] [[1949]] in [[Bruck an der Leitha]]) war Schriftsteller und Heimatdichter aus [[Niederösterreich]].


== Biographie ==
== Leben ==
Michael Krickl wurde dem Ehepaar Thomas und Anna-Maria Krickl (geb. Muck) als viertes von zehn Kindern in Wultendorf bei Staatz im [[Bezirk Mistelbach]] geboren.<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/wultendorf/01-03/?pg=130 Taufbuch Wultendorf] auf matricula online</ref> Über seine Jugend und Familie erzählte der Dichter selbst in zahlreichen Kurzgeschichten. Am 6. Oktober 1908 heiratete Krickl die Magdalena aus [[Walterskirchen (Gemeinde Poysdorf)|Walterskirchen]]. Der Ehe erwuchsen die beiden Töchter Hertha und Elfriede. Krickl ergriff den Beruf des Lehrers. Nach kurzer Lehrtätigkeit in [[Kleinhadersdorf]], [[Laa an der Thaya]] und Staatz wurde er 1909 an die [[w:Bürgerschule|Bürgerschule]] in [[Mistelbach]] berufen, die er in den Jahren 1928 bis 1930 auch leitete. 1931 übernahm er als Direktor die Knabenhauptschule in Bruck an der Leitha.


Michael Krickl ist ein fast vergessener Heimatdichter aus Niederösterreich.
Im Jahr 1912 veröffentlichte Krickl seine erste Kurzgeschichte in der Wochenzeitung ''Mistelbacher Bote'', wo in der folgenden Zeit bis 1942 nahezu achtzig weitere Geschichten folgen. In der Brucker Lokalzeitung ''Grenzbote'' erschienen von ihm zahlreiche weitere Veröffentlichungen.<ref name =grenzbote>{{ANNO|non|23|10|1949|1|Hauptschuldirektor M. Kickl †}}</ref> Er schrieb weit über 300 Werke, meist Kurzgeschichten, Erzählungen, Landschafts- und Reiseschilderungen und Anlassdichtungen.


=== Kurzbiographie ===
Krickl starb 1949 in Bruck an der Leitha. Ein Nachruf, erschien im ''Grenzboten'' vom 23. Oktober 1949:


Am 24.10.1883 wird Michael dem Ehepaar Thomas und Anna-Maria Krickl (geb. Muck) als viertes von zehn Kindern in Wultendorf bei Staatz (Kreis Mistelbach) geboren.
{{Zitat|Hauptschuldirektor M. Krickl †<br />
Über seine Jugend und Familie erzählt der Dichter selbst in zahlreichen Kurzgeschichten.
Hauptschuldirektor Michael Krickl ist plötzlich verschieden. Mit dem Verstorbenen ist einer unserer besten Heimatdichter von uns gegangen. Schlicht und anspruchslos erschienen seine Schilderungen voll zarter Poesie, ein Bekenntnis zum Bauerntum aus dem er stammte, seine liebevolle Darstellung des dörfischen Lebens und seiner Kindheit darin. Er war ein feinfühliger, meisterhafter Kleinmaler, der das Leben, wie es ihn umgab, in ungekünstelter Prosa zu schildern vermochte. Gemütvolles, kerniges Österreichertum, Launigkeit und Frohsinn, in dem oft die österreichische Wehmut über die Vergänglichkeit des Lebens mitschwang, sprach sich in ihr aus.
 
Am 6.10.1908 heiratet Michael Krickl die Magdalena aus Walterkirchen. Der Ehe erwachsen die beiden Töchter Hertha und Elfriede.
 
Michael Krickl ergreift den Beruf des Lehrers. Nach kurzer Lehrtätigkeit in Kleinhadersdorf, Laa an der Thaya und Staatz wird er 1909 an die Bürgerschule in Mistelbach berufen, die er in den Jahren 1928 bis 1930 auch leitete. 1931 übernimmt er als Direktor die Knabenhauptschule in Bruck an der Leitha.
 
Im Jahr 1912 veröffentlicht Michael Krickl seine erste Kurzgeschichte in der Wochenzeitung „Mistelbacher Bote“, wo in der folgenden Zeit (bis 1942) nahezu achtzig weitere Geschichten folgen. In der Brucker Lokalzeitung „Grenzbote“ erscheinen von ihm zahlreiche weitere Veröffentlichungen.
 
Michael Krickl stirbt am 15.10.1949 in Bruck an der Leitha.
 
=== Biographische Daten ===
 
Einige Details über das Leben von Michael Krickl tragen dazu bei, die Hintergründe und Bezüge seiner Geschichten besser zu verstehen:
 
==== Die Geschwisterreihe ====
 
In seinen Geschichten erwähnt der Dichter immer wieder seine Geschwister. Hier die vollständige Liste:
 
Juliana (1874 - 1879) und Karl (1878 - 1880), Halbgeschwister aus erster Ehe der Mutter


1. Maria, geb. 4.4.1880
2. Lambert, geb. 24. Mai 1881
3. Thomas, geb. 27.6.1882
4. Michael, geb. 24.10.1883 (unser Dichter)
5. Johann Nep., geb. 15.Mai 1886 - verst. 23.März 1887
6. Georg, geb. 20.Mai 1887 - verst. 4. Juni 1887
7. Theresia, geb. 1.3.1889
8. Johann, geb. 14.12.1890
9. Barbara, geb. 14. Feber 1892
10. Lena, geb. 2.Juli 1894 - verst. 5.1.1896
==== Würdigung als Lehrer ====
Viktor KRAFT, einer der ehemaligen Schüler Michael Krickls, erinnert sich in seinem zeitgeschichtlichen Aufsatz „Mistelbach in den Zwanziger Jahren“ auch an seinen Lehrer KRICKL:
„Ich fange beim nächstliegenden an, bei der Bürgerschule, in die ich gegangen bin. Es hat sie bis 1927 gegeben, bevor sie von der Hauptschule abgelöst wurde. Sie haben uns sehr viel gelernt dort, nicht nur Unterrichtsstoff.
Viel verdanken wir dem Fachlehrer Krickl. Er war imstande uns beizubringen, das es nicht heißt: "Ich habe ihm gesehen", daß nicht auf der Speisekarte stehen darf: "Rindfleisch mit Geröstete" und daß es gräßlich klingt, wenn man sagt: "Wir treffen sich am Hauptplatz“.
Aber nicht nur das konnte man dort erlernen, auch dieses: Wie schön die einfache, niederösterreichische Landschaft ist, wenn einem geholfen wird, sie zu entdecken, zu merken, wie über die Auen im Zayatal der erste zarte Frühlingsschleier geworfen wird, wie die Weinhüterbüchsen einen schwirrenden Starenschwarm in den Türkishimmel schwemmen, wie ein heißer staubiger Sommertag viele kleine Dinge hat, die man kaum sehen kann. (...)"
==== Nachruf ====
Ein Nachruf, erschienen im „Grenzlandboten“ vom 23.10.1949, ist uns erhalten :
Hauptschuldirektor M. Krickl †
Hauptschuldirektor Michael Krickl ist plötzlich verschieden. Mit dem Verstorbenen ist einer unserer besten Heimatdichter von uns gegangen. Schlicht und anspruchslos erschienen seine Schilderungen voll zarter Poesie, ein Bekenntnis zum Bauerntum aus dem er stammte, seine liebevolle Darstellung des dörfischen Lebens und seiner Kindheit darin. Er war ein feinfühliger, meisterhafter Kleinmaler, der das Leben, wie es ihn umgab, in ungekünstelter Prosa zu schildern vermochte. Gemütvolles, kerniges Österreichertum, Launigkeit und Frohsinn, in dem oft die österreichische Wehmut über die Vergänglichkeit des Lebens mitschwang, sprach sich in ihr aus.
Krickl war auch ein guter Vortragender und zu dem, der sie hörte, werden die zwei Vorträge in der „Urania“ unvergeßlich bleiben, in denen er das Erleben des dörfischen Seins mit seiner Ruhe, aber auch mit seinen Bräuchen von Neujahr bis zu Silvester, sein Vaterhaus, die liebevolle Gestalt seiner Mutter, schilderte. Es ist zu bedauern, daß die Aufsätze und zahlreichen schriftstellerischen Arbeiten des Heimatdichters Krickl bis jetzt noch nicht, in einem Bändchen vereint, in Druck erschienen sind.
Krickl war auch ein guter Vortragender und zu dem, der sie hörte, werden die zwei Vorträge in der „Urania“ unvergeßlich bleiben, in denen er das Erleben des dörfischen Seins mit seiner Ruhe, aber auch mit seinen Bräuchen von Neujahr bis zu Silvester, sein Vaterhaus, die liebevolle Gestalt seiner Mutter, schilderte. Es ist zu bedauern, daß die Aufsätze und zahlreichen schriftstellerischen Arbeiten des Heimatdichters Krickl bis jetzt noch nicht, in einem Bändchen vereint, in Druck erschienen sind.
Hauptschuldirektor Krickl war Jahre hindurch ein treuer Mitarbeiter des „Grenzboten“. Es ist bedauernswert, daß ein Großteil seiner schriftstellerischen Arbeiten verloren ging. Krickl wird in den Herzen aller, die ihn und seine Schriften kannten, weiterleben. Ehre seinem Andenken!
Hauptschuldirektor Krickl war Jahre hindurch ein treuer Mitarbeiter des „Grenzboten“. Es ist bedauernswert, daß ein Großteil seiner schriftstellerischen Arbeiten verloren ging. Krickl wird in den Herzen aller, die ihn und seine Schriften kannten, weiterleben. Ehre seinem Andenken!|Dr. Leopold Feiler.<ref name =grenzbote/>}}
Dr. Leopold Feiler.
 
==== Würdigung ====
 
Eine besondere Würdigung seiner literarischen Arbeit erfährt Michael Krickl im Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha (1953) im Beitrag „Hervorragende Persönlichkeiten“:
Michael Krickl, von 1931 bis 1934 Direktor der Hauptschule in Bruck, geboren 1883 als Sohn eines Bauern in Wultendorf, Niederösterreich, gestorben 1949.
Er hat in kurzen Erzählungen das dörfliche Leben seiner Heimat im Weinviertel mit warmem Gemüt und klarem Blick treffend dargestellt. Es ist schade, daß diese in verschiedenen Lokalblättern erschienenen Aufsätze nicht gesammelt herausgegeben wurden. Interessante Eigenheiten unserer Heimat in Sprache und Sitte, die schon halb der Vergangenheit angehören, hätten dadurch vor dem Vergessenwerden gerettet werden können.
 
== Werke ==


In der Wochenzeitung "Mistelbacher Bote" sind von Michael Krickl folgende Werke, meist Kurzgeschichten oder Erzählungen,erschienen:
=== Würdigung ===
Eine Würdigung seiner literarischen Arbeit erfährt Krickl im Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha (1953) im Beitrag „Hervorragende Persönlichkeiten“:
{{Zitat|Michael Krickl, von 1931 bis 1934 Direktor der Hauptschule in Bruck, geboren 1883 als Sohn eines Bauern in Wultendorf, Niederösterreich, gestorben 1949.
Er hat in kurzen Erzählungen das dörfliche Leben seiner Heimat im Weinviertel mit warmem Gemüt und klarem Blick treffend dargestellt. Es ist schade, daß diese in verschiedenen Lokalblättern erschienenen Aufsätze nicht gesammelt herausgegeben wurden. Interessante Eigenheiten unserer Heimat in Sprache und Sitte, die schon halb der Vergangenheit angehören, hätten dadurch vor dem Vergessenwerden gerettet werden können.}}


Am Dorfanger
== Publikationen ==
Am Dorfbrunnen
Werke von Michael Krickl werden ab 2009 zur Wiederveröffentlichung aufbereitet. Bisher sind zwei Sammelbände und das einzige bisher von Michael Krickl selbst verlegte Buch "Auf dem Buschberg" neu bearbeitet herausgegeben worden:
Am Haidberg
* Irene Gamon, Detlev Gamon (Hrsg.): ''Geschichten aus dem Weinviertel.'' Band 1. Selbstverlag, Hüttendorf 2012, ISBN 978-3-9503371-1-2.
Am heiligen Abend
* Irene Gamon, Detlev Gamon (Hrsg.): ''Geschichten aus dem Weinviertel.'' Band 2. Selbstverlag, Hüttendorf 2012, ISBN 978-3-9503371-2-9.
Am Zayadamm
* Irene Gamon, Detlev Gamon (Hrsg.): ''Auf dem Buschberg.'' Selbstverlag, Hüttendorf 2012, ISBN 978-3-9503371-0-5.
Auf d' Moß aufisteign
* Irene Gamon, Detlev Gamon (Hrsg.): ''Geschichten aus Bruck an der Leitha, Burgenland und dem Weinviertel.'' Selbstverlag, Hüttendorf 2013, ISBN 978-3-9503371-3-6.
Auf dem Buschberg
Auf dem Schneeberg
Auf Vakanz
Auf Wallfahrt
Basl, mia a!
Bruck an der Leitha
Brucker Lager
D' Fritzen Votta
D' Hansl
D' lange Josef
D' Lenerl
D' Michl
Das alte Jahr
Der alte Kalender
Der alte Kirschbaum
Der alte Mesner
Der erste Tenor
Der Feldweg
Der Junggeselle
Der kleine Pflüger
Der kleine Sünder
Der Knecht
Der Primgeiger
Der Roßtreiber
Der Schnitter
Der Schubladkasten
Die Dreschmaschine
Die Faschingskrapfen
Die Komedie
Die Nachbarn
Die Nähmaschine
Dorfkirtag
Dorf-Weihnacht
Dorfwinter
Durchs obere Zayatal
Durchs Weinviertel
Ein Weib
Eine Mutter
Einführen
Erdverwehungen in der Laaer Ebene
Erntezeit
Fasching
Firmung
Friedhofsgang
Heimatfrühling
Heimatlos
Heimfahrt ins Dorf
Herbstwanderung
Heuschrecken
Hüterbub
Im Haferfeld
Im Tettenhauer
In der Waldheimat
In Roseggers Waldheimat
Jakob
Kegelbub
Kirtag
Lesezeit
Mein erster Schultag
Meine erste Vorlesung
Ministrant
Mir ratschen, mir ratschen
Mit'n Binkerl
Mittagszeit
Mutter
Oberleis
Peter Rosegger
Pfingstfahrt
Regenwetter
s Brotkastl
s Einführen
Sein Acker
Stille Weihnacht
Tauben
Tenntretn
Unser Biro
Unser Schimmel (Der Schimmel)
Unsere Gänslein
Unsere Miez
Vickerls Begräbnis
Vom Räuberhauptmann GraseI
Woazauslesn
Zahnweh


== Literatur ==
== Literatur ==
* Josef Grubmüller: ''Hervorragende Persönlichkeiten.'' In: ''Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha. Einschließlich des ehemaligen Gerichtsbezirkes Schwechat.'' 4 Teile. Teil 3: ''Landschaft und Wirtschaft.'' S. 297–464. Bezirksschulrat Bruck an der Leitha (Hrsg.), Bruck an der Leitha 1953, S. 423–460.
* [[w:Alfred Komarek|Alfred Komarek]], Gerhard Schantin: ''Erlesenes Weinviertel.'' Anthologie mit 24 Werken. Hauptverband des österreichischen Buchhandels, Wien 2013.


Die folgende Literatur enthält einen Beitrag über Michael Krickl oder eine Erwähnung seines Namens:
== Einzelnachweise ==
<references/>
== Weblinks ==
* [http://www.mistelbach.at/system/web/news.aspx?bezirkonr=0&detailonr=223343672&menuonr=221235225 Zwei Werke des Heimatdichters Michael Krickl erschienen] auf der Seite der Stadt Mistelbach
* [https://www.meinbezirk.at/mistelbach/c-lokales/auf-den-spuren-eines-dichters_a124150 Auf den Spuren eines Dichters] in meinbezirk.at vom 2. Jänner 2012


BEZIRKSSCHULRAT BRUCK AN DER LEITHA (Hrsg.): Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha, einschließlich des ehemaligen Gerichtsbezirkes Schwechat. 4 Teile. Teil 3: Landschaft und Wirtschaft. S.297-464. Bruck an der Leitha, 1953.
{{Normdaten|TYP=p|GND=1024460258|VIAF=251336613|LCCN=no/2013/058207|WIKIDATA=Q1726453}}
CHRISTLBAUER, Josef und Rudolf STADLMAYER: Geschichte der Stadt Bruck. Bruck an der Leitha, Stadtgemeinde, 1986.
FEILER, Leopold: Hauptschuldirektor M. Krickl † (Nachruf). In: "Grenzbote". Bruck an der Leitha. 23.10.1949, S.1.
GRUBMÜLLER, Josef: Hervorragende Persönlichkeiten. In: BEZIRKSSCHULRAT BRUCK AN DER LEITHA (Hrsg.): Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha, einschließlich des ehemaligen Gerichtsbezirkes Schwechat. 4 Teile. Teil 3: Landschaft und Wirtschaft. S.297-464. Bruck an der Leitha, 1953. S.423-460.
HIENERT, Helmuth: Heimat rund um Staatz. Marktgemeinde Staatz-Kautendorf, 1997.
KRAFT, Viktor: Mistelbach in den Zwanziger Jahren. In: STADTGEMEINDE MiSTELBACH: Mistelbach in Vergangenheit und Gegenwart, II. Band, S.281-292, 1977.
LANDES-AKTIONSAUSSCHUSS (Hrsg.): Niederösterreichisches Lehrerbuch 1929. Niederösterr. Lehrerschaft, Wien, 1929.
LANDES-LEHRER-VEREIN (Hrsg.): Personal-Standesausweis der niederösterreichischen Lehrerschaft. Stand vom 10. Oktober 1903. Jahrbuch. V. Jahrgang. Floridsdorfer Lehrerverein, Wien, 1903.
MISTELBACHER BOTE: Ehrung. Ausschnitt über die Ehrung von Direktor Franz Hanreich. 1928.
MITSCHA-MÄRHEIM, Herbert (Stadtgemeinde Mistelbach, Hrsg.): Mistelbach Geschichte Band I. Mistelbach, Selbstverlag, 1974.
NIEDERÖSETRREICHISCHER LANDESLEHRERVEREIN (Hrsg.): Niederösterreichisches Lehrerbuch 1921. Niederösterr. Landeslehrerverein, Wien, 1921.
o. A.: Dichterlesung - ein voller Erfolg. Bericht über eine Lesung. In: Grenzbote. Bruck an der Leitha. 25. Jänner 1957.
o. A.: Erdäpfelfeuer. Wieder-Veröffentlichung einer Geschichte von Michael Krickl in: Grenzbote. Bruck an der Leitha. 1956.
SPREITZER, H.: Mistelbacher Schulgeschichte. In: MITSCHA-MÄRHEIM, Herbert (Stadtgemeinde Mistelbach, Hrsg.): Mistelbach Geschichte Band I. Mistelbach: Stadtgemeinde, 1974. S. 231-243.


[[Kategorie:Autor]]
{{SORTIERUNG:Krickl, Michael}}
[[Kategorie:Heimatdichter]]
[[Kategorie:Schulleiter]]
[[Kategorie:Person (Mistelbach)]]
[[Kategorie:Person (Bruck an der Leitha)]]
[[Kategorie:Geboren in Staatz]]
[[Kategorie:Geboren 1883]]
[[Kategorie:Geboren 1883]]
[[Kategorie:Gestorben 1908]]
[[Kategorie:Gestorben 1949]]
[[Kategorie:Österreicher]]
[[Kategorie:Gestorben in Bruck an der Leitha]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]

Aktuelle Version vom 17. April 2022, 09:04 Uhr

Michael Krickl (* 24. Oktober 1883 in Wultendorf; † 15. Oktober 1949 in Bruck an der Leitha) war Schriftsteller und Heimatdichter aus Niederösterreich.

Leben

Michael Krickl wurde dem Ehepaar Thomas und Anna-Maria Krickl (geb. Muck) als viertes von zehn Kindern in Wultendorf bei Staatz im Bezirk Mistelbach geboren.[1] Über seine Jugend und Familie erzählte der Dichter selbst in zahlreichen Kurzgeschichten. Am 6. Oktober 1908 heiratete Krickl die Magdalena aus Walterskirchen. Der Ehe erwuchsen die beiden Töchter Hertha und Elfriede. Krickl ergriff den Beruf des Lehrers. Nach kurzer Lehrtätigkeit in Kleinhadersdorf, Laa an der Thaya und Staatz wurde er 1909 an die Bürgerschule in Mistelbach berufen, die er in den Jahren 1928 bis 1930 auch leitete. 1931 übernahm er als Direktor die Knabenhauptschule in Bruck an der Leitha.

Im Jahr 1912 veröffentlichte Krickl seine erste Kurzgeschichte in der Wochenzeitung Mistelbacher Bote, wo in der folgenden Zeit bis 1942 nahezu achtzig weitere Geschichten folgen. In der Brucker Lokalzeitung Grenzbote erschienen von ihm zahlreiche weitere Veröffentlichungen.[2] Er schrieb weit über 300 Werke, meist Kurzgeschichten, Erzählungen, Landschafts- und Reiseschilderungen und Anlassdichtungen.

Krickl starb 1949 in Bruck an der Leitha. Ein Nachruf, erschien im Grenzboten vom 23. Oktober 1949:

„Hauptschuldirektor M. Krickl †
Hauptschuldirektor Michael Krickl ist plötzlich verschieden. Mit dem Verstorbenen ist einer unserer besten Heimatdichter von uns gegangen. Schlicht und anspruchslos erschienen seine Schilderungen voll zarter Poesie, ein Bekenntnis zum Bauerntum aus dem er stammte, seine liebevolle Darstellung des dörfischen Lebens und seiner Kindheit darin. Er war ein feinfühliger, meisterhafter Kleinmaler, der das Leben, wie es ihn umgab, in ungekünstelter Prosa zu schildern vermochte. Gemütvolles, kerniges Österreichertum, Launigkeit und Frohsinn, in dem oft die österreichische Wehmut über die Vergänglichkeit des Lebens mitschwang, sprach sich in ihr aus.

Krickl war auch ein guter Vortragender und zu dem, der sie hörte, werden die zwei Vorträge in der „Urania“ unvergeßlich bleiben, in denen er das Erleben des dörfischen Seins mit seiner Ruhe, aber auch mit seinen Bräuchen von Neujahr bis zu Silvester, sein Vaterhaus, die liebevolle Gestalt seiner Mutter, schilderte. Es ist zu bedauern, daß die Aufsätze und zahlreichen schriftstellerischen Arbeiten des Heimatdichters Krickl bis jetzt noch nicht, in einem Bändchen vereint, in Druck erschienen sind. Hauptschuldirektor Krickl war Jahre hindurch ein treuer Mitarbeiter des „Grenzboten“. Es ist bedauernswert, daß ein Großteil seiner schriftstellerischen Arbeiten verloren ging. Krickl wird in den Herzen aller, die ihn und seine Schriften kannten, weiterleben. Ehre seinem Andenken!“

Dr. Leopold Feiler.[2]

Würdigung

Eine Würdigung seiner literarischen Arbeit erfährt Krickl im Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha (1953) im Beitrag „Hervorragende Persönlichkeiten“:

„Michael Krickl, von 1931 bis 1934 Direktor der Hauptschule in Bruck, geboren 1883 als Sohn eines Bauern in Wultendorf, Niederösterreich, gestorben 1949. Er hat in kurzen Erzählungen das dörfliche Leben seiner Heimat im Weinviertel mit warmem Gemüt und klarem Blick treffend dargestellt. Es ist schade, daß diese in verschiedenen Lokalblättern erschienenen Aufsätze nicht gesammelt herausgegeben wurden. Interessante Eigenheiten unserer Heimat in Sprache und Sitte, die schon halb der Vergangenheit angehören, hätten dadurch vor dem Vergessenwerden gerettet werden können.“

Publikationen

Werke von Michael Krickl werden ab 2009 zur Wiederveröffentlichung aufbereitet. Bisher sind zwei Sammelbände und das einzige bisher von Michael Krickl selbst verlegte Buch "Auf dem Buschberg" neu bearbeitet herausgegeben worden:

  • Irene Gamon, Detlev Gamon (Hrsg.): Geschichten aus dem Weinviertel. Band 1. Selbstverlag, Hüttendorf 2012, ISBN 978-3-9503371-1-2.
  • Irene Gamon, Detlev Gamon (Hrsg.): Geschichten aus dem Weinviertel. Band 2. Selbstverlag, Hüttendorf 2012, ISBN 978-3-9503371-2-9.
  • Irene Gamon, Detlev Gamon (Hrsg.): Auf dem Buschberg. Selbstverlag, Hüttendorf 2012, ISBN 978-3-9503371-0-5.
  • Irene Gamon, Detlev Gamon (Hrsg.): Geschichten aus Bruck an der Leitha, Burgenland und dem Weinviertel. Selbstverlag, Hüttendorf 2013, ISBN 978-3-9503371-3-6.

Literatur

  • Josef Grubmüller: Hervorragende Persönlichkeiten. In: Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha. Einschließlich des ehemaligen Gerichtsbezirkes Schwechat. 4 Teile. Teil 3: Landschaft und Wirtschaft. S. 297–464. Bezirksschulrat Bruck an der Leitha (Hrsg.), Bruck an der Leitha 1953, S. 423–460.
  • Alfred Komarek, Gerhard Schantin: Erlesenes Weinviertel. Anthologie mit 24 Werken. Hauptverband des österreichischen Buchhandels, Wien 2013.

Einzelnachweise

  1. Taufbuch Wultendorf auf matricula online
  2. 2,0 2,1 Hauptschuldirektor M. Kickl †. In: Niederösterreichischer Grenzbote / Niederösterreichischer Grenzbote. Illustriertes Sonntags-Blatt / Niederösterreichischer Grenzbote. Feierabend / Grenzbote. Wochenblatt für den Kreis Bruck an der Leitha, 23. Oktober 1949, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/non

Weblinks