Kapelle Sägen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (→‎Lage: erg.)
 
(2 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 40: Zeile 40:


[[Kategorie:Dornbirn]]
[[Kategorie:Dornbirn]]
[[Kategorie:Sakralbau des Christentums]]
[[Kategorie:Pfarre Dornbirn-Markt]]
[[Kategorie:Pfarre Dornbirn]]
[[Kategorie:Kapelle in der Diözese Feldkirch]]
[[Kategorie:Kapelle in der Diözese Feldkirch]]
[[Kategorie:Erbaut 1987]]

Aktuelle Version vom 27. April 2022, 21:10 Uhr

Kapelle im April 2022
Innenraum

Die römisch-katholische Kapelle Sägen (auch: Seagar-Kappele) in der Parzelle Sägen in Dornbirn, Ortsteil Markt in Vorarlberg gehört zur Pfarre Dornbirn-Markt und damit zum Dekanat Dornbirn in der Diözese Feldkirch.

Lage

Die Kapelle liegt in der Parzelle Sägen auf etwa 444 m ü. A. an der Stadtstraße (L 190). Die Fachhochschule (ein teil der ehemaligen Buntweberei Fa. Hämmerle bzw. davor das namensgebende Sägewerk) liegt 50 Meter Luftlinie südöstlich, die Sägerbrücke bzw. Dornbirner Ache 130 Meter südwestlich, die Stadtmitte 730 Meter nördlich, die Kirche St. Leopold im Hatlerdorf 700 Meter südsüdwestlich bzw. das Stadtspital 260 Meter südwestlich.

Geschichte

Wann genau die erste Kapelle bzw. Bildstock hier erreichtet wurde ist unbekannt. Dr. Andreas Ulmer erwähnt hier einen Bildstock, an der Sägen, der an seiner Rückwand ein Bild "Christus am Ölberg" hatte. Dieses Bild war mit der Jahreszahl 1366 versehen. Diese Jahreszahl steht jedoch sicherlich in keinem Zusammenhang mit dem Bau der Kapelle. Das Bundesdenkmalamt vertrat als eine mögliche Errichtungszeit das letzte Drittel des 18. Jahrhunderts. Auf der Rückseite des Altarbildes findet sich handschriftlich angebracht die Jahreszahl 1791. Im Glockenbalken der alten Kapelle war die Jahreszahl 1811 eingeschnitzt, wobei dieser Balken auch jünger als die Kapelle sein konnte. Die alte Kapelle Sägen wurde im Zuge der Errichtung der Stadtstraße (L 190) am 6. Mai 1987 abgebrochen.[1]

Im Sommer 1987 wurde auf Initiative von Hubert Grabher an derselben Straßenseite um rund 50 Meter stadteinwärts versetzt auf dem neuen Standort an der Stadtstraße die neue Kapelle errichtet.[2]

Heutiges Gebäude

Außen

Der massiv ausgeführte Kapellenbau mit rechteckiger Grundform und annährend West-Ost-Ausrichtung ist ein nach allen Seiten freistehender Steinbau. Mit den Außenmaßen 3,3 Meter breit und 3,7 Meter lang, Giebelhöhe 3,8 Meter entspricht dieser Neubau - bis auf wenige Zentimeter - weitgehend der alten Kapelle. Auch der Glockendachreiter, Balkenköpfe, Kopfband und das Portal wurden nach dem Vorbild der alten Kapelle wieder errichtet.

Die Wände sind überwiegend weiß verputzt. Das steile Satteldach ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt. Der Glocken-Dachreiter mit pyramidenförmigen genicktem Helm befindet sich über dem Eingang und ist mit Kupferblech eingeschlagen und wird von einem kleinen Kreuz abgeschlossen. Die bisherig in Verwendung stehende Glocke musste wegen eine Beschädigung ausgetauscht werden.[3]

Innenraum

Der Boden besteht aus Jura-Marmor. Da die frühere Mauerstärke von rund 60 cm (aus Achbölla) nicht mehr erforderlich waren, sondern um etwa auf die Hälfte reduziert werden konnten, wurde der Innenraum um diese 60 cm breiter und hat sich auch der Radius des Tonnengewölbes verändert.

Ein ehemaligen Fronleichnamsaltar wurde in Seagar-Kappele verwendet, von dem noch die Seitenflügel, die den hl. Petrus und den hl. Paulus darstellen, vorhanden waren. Für diese Seitenflügel wurden passende Mauernischen im Neubau geschaffen. Der Hersteller / Maler der Seitenflügel ist bis heute unbekannt. Die Bilder wurden restauriert.

Der Innenraum der Kapelle wird durch ein Altarbild dominiert. Auf diesem ist der knieende und betende Jesus im Garten Gethsemane am Westhang des Ölbergs zu sehen, dem ein Engel eine Kelch reicht. Um ihn befinden sich die schlafenden Jünger.[4] Unter dem Altarbild sind die Namen von Heiligen aufgemalt. Darunter befindet sich links ein kleines Bild, welches die Verkündigung an Maria darstellt, in der Mitte der Sinnspruch: Vater nicht mein, sondern Dein Wille geschehe[5] und rechts Jesus vermutlich in einer Auferstehungsdarstellung. Das Altarbild war bereits in der vorherigen Kapelle und wurde von der akademischen Restauratorin Frau Ruiter-Häusle restauriert. Das Altarbild wurde früher ohne Beleg dem Maler Johann Kaspar Rick zugeschrieben. Bei der Restaurierung konnten zwei handschriftliche Vermerke auf der Rückseite gefunden werden, nach welchen es sich um eine "Malerei" des Jakob Schwendinger von 1791 handle, die von Ignaz Schwendinger 1866 wiedergemalt worden sei.[1][3]

Links des Altarbildes steht eine Statue des Jesus Christus und rechts der Muttergottes mit Kind. Vor dem Altarbild steht eine Statue der Muttergottes in kontemplativer Versenkung.

Es finden etwa 6 Personen in der Kapelle einen Sitzplatz.

Weblinks

 Kapelle Sägen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Die alte Kapelle Sägen, Webseite: lexikon.dornbirn.at.
  2. Die Geschichte der Sägerbrücke, Webseite: vol.at vom 24. Oktober 2015.
  3. 3,0 3,1 Die neue Kapelle "Sägen", Webseite: lexikon.dornbirn.at.
  4. Siehe hierzu die biblische Geschichte in Lk 22,39–46.
  5. Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! (Lutherbibel 2017, Lk 22,42).

47.4073069.743416Koordinaten: 47° 24′ 26″ N, 9° 44′ 36″ O