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Das '''Lampelfeld''' ist ein Ortsried, den sich die Stadtgemeinde [[Pinkafeld]] und die Marktgemeinde [[Riedlingsdorf]] teilen. Im Osten wird das Lampelfeld durch die [[w:Pinka|Pinka]] begrenzt. Im Westen bildet eine bewaldete Hügelkette die Grenze an deren Fuß sich entlang eines asphaltierter Güterweges ein [[w:Kreuzweg|Kreuzweg]] befindet, der auf den [[ | Das '''Lampelfeld''' ist ein [[Ortsried]], den sich die Stadtgemeinde [[Pinkafeld]] und die Marktgemeinde [[Riedlingsdorf]] teilen. Im Osten wird das Lampelfeld durch die [[w:Pinka|Pinka]] begrenzt. Im Westen bildet eine bewaldete Hügelkette die Grenze an deren Fuß sich entlang eines asphaltierter Güterweges ein [[w:Kreuzweg|Kreuzweg]] befindet, der auf den [[Kalvarienberg Pinkafeld]] führt, der Teil der Hügelkette ist. Im Norden wird das Lampelfeld durch die [[w:Pinkatalbahn|Pinkatalbahn]] begrenzt. Das dahinter liegende Industriegebiet ist an einigen Stellen schon über die Bahnstrecke in den Ortsried hineingewachsen. Der gleiche Effekt ist auch im Süden zu beobachten, wo die Gemeinde Riedlingsdorf einige Grundstücke des landwirtschaftlich genutzten Lampelfeldes in Hausplätze umgewidmet hat. Ein in Nord-Süd-Richtung verlaufender asphaltierter Güterweg, der früher ein kurvenreicher, unbefestigter Feldweg war, teilt den Ortsried in einen Ost- und Westteil. | ||
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Nachdem Bauern, die einen Teil des Lampelfeldes bewirtschaftet hatten, aufgefallen war, dass beim Pflügen immer wieder schwarze Gesteinsbrocken zu Tage gefördert wurden, vermaßen Archäologen im Jahre [[2001]] die Äcker mit modernen Geräten. Das Ergebnis dieser Untersuchung war eine Karte, auf der sich eine kleine Sensation abzeichnete. | Nachdem Bauern, die einen Teil des Lampelfeldes bewirtschaftet hatten, aufgefallen war, dass beim Pflügen immer wieder schwarze Gesteinsbrocken zu Tage gefördert wurden, vermaßen Archäologen im Jahre [[2001]] die Äcker mit modernen Geräten. Das Ergebnis dieser Untersuchung war eine Karte, auf der sich eine kleine Sensation abzeichnete. Mit Geräten wurde hatten festgestellt, dass auf einer Fläche von 300 mal 300 Meter die Überreste von nicht weniger als 250 Schmelzöfen (sogenannte [[w:Rennofen|Rennofen]]) befanden. Im August 2002 startete dann eine Ausgrabung bei der rund ein Prozent der Öfen freigelegt wurde. Wie oben beschrieben wurde in dieser Grabungskampagne auch die Hütte aus der Jungsteinzeit gefunden. Zeitungsberichte, die anlässlich dieser Ausgrabung über den Fundort berichteten, schrieben daher auch von einem ''Industriekomplex'' der [[w:Kelten|Kelten]] auf dem Lampelfeld.<ref name="lampelfeld">[http://members.aon.at/dbundsch/latene.htm Webseite Webseite Die Kelten in Riedlingsdorf / Pinkafeld], abgerufen am 5. Oktober 2014.</ref> | ||
Die Archäologen fanden bei der Ausgrabung hauptsächlich Schlackenreste, weil die eigentlichen Rennöfen im Zuge des Produktionsprozesses der Eisengewinnung früher oder später zerstört wurden. Das Roherz fanden die Kelten entweder oberflächlich in den Ortsrieden entlang des Höhenrückens im Westen oder sie gruben sogenannte [[w:Pinge|Pingen]]. Das gewonnene Eisen war als [[w:Ferrum noricum|Norisches Eisen]] im [[w:Römisches Reich|Römischen Reich]] sehr beliebt und wurde vor allem für die Waffenproduktion verwendet.<ref name="riedlingsdorf680">680 Jahre Marktgemeinde Riedlingsdorf, Ein Spaziergang durch Dorf und Zeit, herausgegeben von der Marktgemeinde Riedlingsdorf 2011.</ref> | Die Archäologen fanden bei der Ausgrabung hauptsächlich Schlackenreste, weil die eigentlichen Rennöfen im Zuge des Produktionsprozesses der Eisengewinnung früher oder später zerstört wurden. Das Roherz fanden die Kelten entweder oberflächlich in den Ortsrieden entlang des Höhenrückens im Westen oder sie gruben sogenannte [[w:Pinge|Pingen]]. Das gewonnene Eisen war als [[w:Ferrum noricum|Norisches Eisen]] im [[w:Römisches Reich|Römischen Reich]] sehr beliebt und wurde vor allem für die Waffenproduktion verwendet.<ref name="riedlingsdorf680">680 Jahre Marktgemeinde Riedlingsdorf, Ein Spaziergang durch Dorf und Zeit, herausgegeben von der Marktgemeinde Riedlingsdorf 2011.</ref> | ||
In den Jahren 2002 und [[2009]] wurde der interessierten Ortsbevölkerung die Prozedur der Eisengewinnung von den Landesarchäologen mit nachgebauten | In den Jahren 2002 und [[2009]] wurde der interessierten Ortsbevölkerung die Prozedur der Eisengewinnung von den Landesarchäologen mit nachgebauten Rennöfen demonstriert.<ref name="riedlingsdorf680"></ref> | ||
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Aktuelle Version vom 27. Mai 2024, 10:56 Uhr
Das Lampelfeld ist ein Ortsried, den sich die Stadtgemeinde Pinkafeld und die Marktgemeinde Riedlingsdorf teilen. Im Osten wird das Lampelfeld durch die Pinka begrenzt. Im Westen bildet eine bewaldete Hügelkette die Grenze an deren Fuß sich entlang eines asphaltierter Güterweges ein Kreuzweg befindet, der auf den Kalvarienberg Pinkafeld führt, der Teil der Hügelkette ist. Im Norden wird das Lampelfeld durch die Pinkatalbahn begrenzt. Das dahinter liegende Industriegebiet ist an einigen Stellen schon über die Bahnstrecke in den Ortsried hineingewachsen. Der gleiche Effekt ist auch im Süden zu beobachten, wo die Gemeinde Riedlingsdorf einige Grundstücke des landwirtschaftlich genutzten Lampelfeldes in Hausplätze umgewidmet hat. Ein in Nord-Süd-Richtung verlaufender asphaltierter Güterweg, der früher ein kurvenreicher, unbefestigter Feldweg war, teilt den Ortsried in einen Ost- und Westteil.
Geschichtliche Bedeutung
Was das Lampelfeld so einzigartig für das Südburgenland macht, ist die historische Bedeutung des Geländes, das Schauplatz einiger bemerkenswerter Ereignisse war.
Jungsteinzeit
Archäologische Funde aus der Jungsteinzeit, die im Stadtmuseum Pinkafeld ausgestellt sind, lassen darauf schließen, dass jungsteinzeitliche Jäger das Gebiet des heutigen Lampelfeldes durchstreiften.[1]
Bei Ausgrabungen im Jahre 2002 wurde das Fundament einer Hütte gefunden. Auf dem Boden der Hütte befand sich ein Steinlöffel, dessen Alter vom Ausgrabungsleiter des Landesmuseums Burgenland Hannes Herdits auf ca. 6000 Jahre geschätzt wurde.[2]
Latènezeit
Nachdem Bauern, die einen Teil des Lampelfeldes bewirtschaftet hatten, aufgefallen war, dass beim Pflügen immer wieder schwarze Gesteinsbrocken zu Tage gefördert wurden, vermaßen Archäologen im Jahre 2001 die Äcker mit modernen Geräten. Das Ergebnis dieser Untersuchung war eine Karte, auf der sich eine kleine Sensation abzeichnete. Mit Geräten wurde hatten festgestellt, dass auf einer Fläche von 300 mal 300 Meter die Überreste von nicht weniger als 250 Schmelzöfen (sogenannte Rennofen) befanden. Im August 2002 startete dann eine Ausgrabung bei der rund ein Prozent der Öfen freigelegt wurde. Wie oben beschrieben wurde in dieser Grabungskampagne auch die Hütte aus der Jungsteinzeit gefunden. Zeitungsberichte, die anlässlich dieser Ausgrabung über den Fundort berichteten, schrieben daher auch von einem Industriekomplex der Kelten auf dem Lampelfeld.[3]
Die Archäologen fanden bei der Ausgrabung hauptsächlich Schlackenreste, weil die eigentlichen Rennöfen im Zuge des Produktionsprozesses der Eisengewinnung früher oder später zerstört wurden. Das Roherz fanden die Kelten entweder oberflächlich in den Ortsrieden entlang des Höhenrückens im Westen oder sie gruben sogenannte Pingen. Das gewonnene Eisen war als Norisches Eisen im Römischen Reich sehr beliebt und wurde vor allem für die Waffenproduktion verwendet.[4]
In den Jahren 2002 und 2009 wurde der interessierten Ortsbevölkerung die Prozedur der Eisengewinnung von den Landesarchäologen mit nachgebauten Rennöfen demonstriert.[4]
Schlacht auf dem Lampelfeld im Jahre 1459
Kaiser Friedrich III. erhielt 1445 Pinkafeld als Pfand. In den nächsten Jahren eroberte er die größten westungarischen Burgherrschaften. Seine Expansionsbestrebungen erhielten einen Rückschlag als am 14. April 1459 Truppen des ungarischen Königs Matthias Corvinus ihn auf dem Lampelfeld überfielen. Der Konflikt wurde schließlich am 19. Juli 1463 durch den Frieden von Ödenburg beendet, der dazu führte, dass die Herrschaft Bernstein und somit auch Riedlingsdorf und Pinkafeld für beinahe 200 Jahre Teil von Österreich wurden, bevor sie wieder für einige Jahrhunderte ungarisch wurden.[5]
An diese kriegerische Handlung erinnert heute das sogenannte Schlachtenkreuz, das auf Pinkafelder Seite des Lampelfeldes unmittelbar neben der Bahnlinie aufgestellt ist. Der schmale Bildstock mit Giebeldach dürfte dort schon seit mindestens 200 Jahren stehen.
Abschuss einer Me 109 im Jahre 1944
Am 24. Mai 1944 wurde über dem Lampelfeld eine Messerschmitt Bf 109 vom amerikanischen Fliegerass Robert C. Curtis abgeschossen. Während das deutsche Flugzeug in der Nähe der Pinka auf dem Boden zerschellte, konnte sich der Pilot mit dem Fallschirm retten.
Einzelnachweise
- ↑ Webseite des Stadtmuseums Pinkafeld, abgerufen am 5. Oktober 2014.
- ↑ Webseite Fotos von der Ausgrabung auf dem Lampelfeld aus dem Jahre 2002, abgerufen am 5. Oktober 2014.
- ↑ Webseite Webseite Die Kelten in Riedlingsdorf / Pinkafeld, abgerufen am 5. Oktober 2014.
- ↑ 4,0 4,1 680 Jahre Marktgemeinde Riedlingsdorf, Ein Spaziergang durch Dorf und Zeit, herausgegeben von der Marktgemeinde Riedlingsdorf 2011.
- ↑ Riedlingsdorf 1331–1991, Festschrift zum 660-Jahr-Jubiläum, herausgegeben von der Gemeinde Riedlingsdorf 1991.