Fritz Malcher: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „issenschaftler]]“ durch „issenschafter]]“) Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung |
|||
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 15: | Zeile 15: | ||
== Projekte in Österreich == | == Projekte in Österreich == | ||
=== Heil-Land === | === Heil-Land === | ||
Am Fuß der Hohen Wand in Niederösterreich plante er eine Satellitenstadt. Die Geländemulde der ''Neuen Welt'' wollte er fluten. An diesem See sollten Infrastruktur dieser Stadt mit Theater, Opernhaus und Schulen entstehen. Auch ein Sportplatz und ein Botanischer Garten waren geplant. Auf der Hohen Wand selbst sollten Heilanstalten für Tuberkulosekranke und Kriegsinvalide aus dem Ersten Weltkrieg errichtet werden. Von [[Stollhof]] sollte eine Hängebahn nach Wien gebaut werden, um das Stadtzentrum in 15 Minuten zu erreichen. Ob das Projekt an den finanziellen Mitteln oder an Kompetenzen zwischen Wien und Niederösterreich scheiterte ist offen.<ref>''Mit der Hängebahn bis zum Karlsplatz'' in der Printausgabe der [[Niederösterreichische Nachrichten|NÖN]] Ausgabe Wiener Neustadt, Woche 03/2021 S. 20</ref><ref> | Am Fuß der Hohen Wand in Niederösterreich plante er eine Satellitenstadt. Die Geländemulde der ''Neuen Welt'' wollte er fluten. An diesem See sollten Infrastruktur dieser Stadt mit Theater, Opernhaus und Schulen entstehen. Auch ein Sportplatz und ein Botanischer Garten waren geplant. Auf der Hohen Wand selbst sollten Heilanstalten für Tuberkulosekranke und Kriegsinvalide aus dem Ersten Weltkrieg errichtet werden. Von [[Stollhof]] sollte eine Hängebahn nach Wien gebaut werden, um das Stadtzentrum in 15 Minuten zu erreichen. Ob das Projekt an den finanziellen Mitteln oder an Kompetenzen zwischen Wien und Niederösterreich scheiterte ist offen.<ref>''Mit der Hängebahn bis zum Karlsplatz'' in der Printausgabe der [[Niederösterreichische Nachrichten|NÖN]] Ausgabe Wiener Neustadt, Woche 03/2021 S. 20</ref><ref>{{ANNO|oiz|10|10|1926|10|Siedeln in der Zukunft}}</ref> | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
Zeile 32: | Zeile 32: | ||
{{SORTIERUNG:Malcher, Fritz}} | {{SORTIERUNG:Malcher, Fritz}} | ||
[[Kategorie:Architekt]] | [[Kategorie:Architekt]] | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Verkehrswissenschafter]] | ||
[[Kategorie:Geboren 1888]] | [[Kategorie:Geboren 1888]] | ||
[[Kategorie:Geboren in Baden]] | [[Kategorie:Geboren in Baden]] |
Aktuelle Version vom 20. Februar 2024, 11:05 Uhr
Fritz Malcher (* 22. März 1888 in Baden; † 4. Oktober 1933 in New York) war Architekt und Verkehrsplaner.
Leben
Fritz Malcher kam als siebentes von neun Kindern des aus Südafrika stammenden Rudolf Malcher und der in Baden zu Ehren gekommenen Adolfine Malcher 1888 in Baden zur Welt. Er studierte Architektur an den Universitäten in Wien und München. Im Ersten Welkrieg diente er bis 1916 an der Südfront, bevor er im Hochgebirge abstürzte.
Nach dem Krieg setzte er in Baden seine Arbeiten als Architekt fort. Fertiggestellt wurde beispielsweise in der Josef Höfle-Gasse das Haus Nr. 3 im Stil der Vorkriegszeit. Unter ihm wurde ein Sportplatz, der nach internationalen Kriterien errichtet wurde, aber in der Zwischenzeit seine Funktion nicht mehr erfüllte, parzelliert und darauf ein Wohnbauprojekt realisiert. Diese Bauten wurden der Zwischenkriegszeit entsprechend sparsam ausgeführt.
Bekanntheit in Fachkreisen erhielt er durch das Kärntner Straßenprojekt, das auch Thema auf der Wiener Verkehrsausstellung im Jahr 1926 war. Ein noch größeres Projekt plante er für die Hohe Wand mit der Bezeichnung Heil-Land. Auf Grund der Wirtschaftssituation in der Zwischenkriegszeit konnte keines seines Projekte realisiert werden, sodass er sein Glück in Amerika versuchte. Nach missglückten Versuchen in Havanna Fuß zu fassen, kam er 1929 nach New York. Dort gelang es ihm in kurzer Zeit, dass in Redburn einem neuen Villenort in der Nähe New Yorks Straßen und Plätze nach seinen Plänen entstanden. Ein Platz in Redburn wurde nach ihm benannt. Auch amerikanische Fachzeitschriften berichteten darüber.
Im Jahr 1932 kam Malcher auf Europaurlaub nach Baden, wo er Vorträge über sein Steady Flow-System hielt. Der Aufenthalt verlängerte sich durch die Visavorschriften unfreiwillig, sodass er erst im Frühjahr 1933 wieder nach New York zurückkehren konnte, wo er schon an einem Projekt eines großen Straßenzuges der Stadt arbeitete. Mitten in diesen Arbeiten bekam er einen Blinddarmdurchbruch, an dem er schließlich im Oktober 1933 im Krankenhaus starb. Begraben wurde er in Brooklyn.
Malcher war mit Lore, geborene Buchler, aus Triest stammend, verheiratet und hatte die drei Töchter, Liselott, Lorelott, Annelott, die auch während seines Aufenthaltes in Baden lebten. Annelott später mit Hansjörg Swetina wurde wie ihr Mann Maler.[1]
Projekte in Österreich
Heil-Land
Am Fuß der Hohen Wand in Niederösterreich plante er eine Satellitenstadt. Die Geländemulde der Neuen Welt wollte er fluten. An diesem See sollten Infrastruktur dieser Stadt mit Theater, Opernhaus und Schulen entstehen. Auch ein Sportplatz und ein Botanischer Garten waren geplant. Auf der Hohen Wand selbst sollten Heilanstalten für Tuberkulosekranke und Kriegsinvalide aus dem Ersten Weltkrieg errichtet werden. Von Stollhof sollte eine Hängebahn nach Wien gebaut werden, um das Stadtzentrum in 15 Minuten zu erreichen. Ob das Projekt an den finanziellen Mitteln oder an Kompetenzen zwischen Wien und Niederösterreich scheiterte ist offen.[2][3]
Literatur
- Fritz Malcher - 100. Geburtstag in der Österreichischen Ingenieur- und Architektenzeitung, Heft 5/1988 (Digitalisat)
- Architekt Fritz Malcher †. In: Badener Zeitung, 21. Oktober 1933, S. 1 (online bei ANNO).
Weblinks
- Literatur von und über Fritz Malcher im Katalog des Österreichischen Bibliothekenverbundes
- Malcher Fritz im Nachlassverzeichnis der ÖNB
Einzelnachweise
- ↑ Biographie Annelott Swetina Biografie von Annelott Swetina (1924-2011) abgerufen am 6. Februar 2021
- ↑ Mit der Hängebahn bis zum Karlsplatz in der Printausgabe der NÖN Ausgabe Wiener Neustadt, Woche 03/2021 S. 20
- ↑ Siedeln in der Zukunft. In: Österreichs Illustrierte Zeitung, 10. Oktober 1926, S. 10 (online bei ANNO).