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Von 1928 bis 1974 leitete er die [[Stadtmusik Feldbach]]. Gleichzeitig leitete er von 1939 bis 1970 Musikschule der Stadt und hatte viele Jahre die Leitung des Gesangsvereines über. | Von 1928 bis 1974 leitete er die [[Stadtmusik Feldbach]]. Gleichzeitig leitete er von 1939 bis 1970 Musikschule der Stadt und hatte viele Jahre die Leitung des Gesangsvereines über. | ||
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Laut Prieberg war Lobovsky Parteimitglied der NSDAP. Er leitete seit 1939 die Musikschule Feldbach bzw. Musikschule für Jugend und Volk, wurde dann zur Wehrmacht einberufen.<ref>Prieberg, S. 4607. </ref> Nach 1945 wurde Lobovsky, "obwohl von der englischen Besatzungsmacht als politisch untragbar angesehen, durch eine Hintertür wieder Leiter der Musikschule Feldbach".<ref>Helmut Brenner: ''Musik als Waffe? Theorie und Praxis der politischen Musikverwendung, dargestellt am Beispiel der Steiermark 1938-1945'', Graz 1992, S. 251.</ref> Lobovsky berichtet davon so: | Laut Prieberg war Lobovsky Parteimitglied der NSDAP. Er leitete seit 1939 die Musikschule Feldbach bzw. Musikschule für Jugend und Volk, wurde dann zur Wehrmacht einberufen.<ref>Prieberg, S. 4607. </ref> Nach 1945 wurde Lobovsky, "obwohl von der englischen Besatzungsmacht als politisch untragbar angesehen, durch eine Hintertür wieder Leiter der Musikschule Feldbach".<ref>[[w:Helmut Brenner|Helmut Brenner]]: ''Musik als Waffe? Theorie und Praxis der politischen Musikverwendung, dargestellt am Beispiel der Steiermark 1938-1945'', Graz 1992, S. 251.</ref> Lobovsky berichtet davon so: | ||
{{Zitat|Ich selbst bekam vom Gemeinderat zunächst meinen Posten wieder zurück, doch wurde ich einige Wochen später über Betreiben der englischen Wehrmacht - als politisch gefährlich und untragbar - entlassen. Der Bürgermeister der Stadt, Dr. Viktor Notar, hatte aber meine Situation sehr diplomatisch und für damalige Zeiten auch mutig dadurch entschärft, daß er den Volksschuldirektor Hugo Klotzinger offiziell als Musikschulleiter meldete und mich - sozusagen illegal - auf meinem Posten beließ... Ungefähr nach einem Jahr lockerten sich die Bestimmungen, und ich wurde unter Wahrung meiner alten Rechte wieder als städtischer Musikdirektor eingesetzt.|Robert Lobovsky|<ref>Brenner, S. 251.</ref>}} | {{Zitat|Ich selbst bekam vom Gemeinderat zunächst meinen Posten wieder zurück, doch wurde ich einige Wochen später über Betreiben der englischen Wehrmacht - als politisch gefährlich und untragbar - entlassen. Der Bürgermeister der Stadt, Dr. Viktor Notar, hatte aber meine Situation sehr diplomatisch und für damalige Zeiten auch mutig dadurch entschärft, daß er den Volksschuldirektor Hugo Klotzinger offiziell als Musikschulleiter meldete und mich - sozusagen illegal - auf meinem Posten beließ... Ungefähr nach einem Jahr lockerten sich die Bestimmungen, und ich wurde unter Wahrung meiner alten Rechte wieder als städtischer Musikdirektor eingesetzt.|Robert Lobovsky|<ref>Brenner, S. 251.</ref>}} | ||
Prieberg erwähnt unter anderem etliche kurz vor und während der Zeit des NS-Regimes komponierte Werke, darunter den Marsch ''Für Heimat und Volk'', gespielt am 12.6.1936 vom Musikzug des SS-Lagers Ranis/Thüringen, Dirigent Ludwig Paintner.<ref>Prieberg, S. 4607.</ref> | Prieberg erwähnt unter anderem etliche kurz vor und während der Zeit des NS-Regimes komponierte Werke, darunter den Marsch ''Für Heimat und Volk'', gespielt am 12.6.1936 vom Musikzug des SS-Lagers Ranis/Thüringen, Dirigent Ludwig Paintner.<ref>Prieberg, S. 4607.</ref> |
Aktuelle Version vom 9. November 2022, 16:49 Uhr
Robert Lobovsky (* 17. Dezember 1904 in Kindberg; † 11. März 1987 in Feldbach) war Komponist, Musikpädagoge und Dirigent.
Leben
Lobovsky studierte am Grazer Konservatorium unter anderem unter Roderich Mojsisovics von Mojsvár und Karl Krehahn.
Von 1928 bis 1974 leitete er die Stadtmusik Feldbach. Gleichzeitig leitete er von 1939 bis 1970 Musikschule der Stadt und hatte viele Jahre die Leitung des Gesangsvereines über.
Nicht nur in Feldbach war er für die Belebung des Kulturlebens ein wesentlicher Bestandteil. Er war auch maßgeblich am Aufbau des "Bund der Blasmusiken Steiermarks", der Vorgängerorganisation des Steirischen Blasmusikverbandes, beteiligt. Er leitete auch die Kapellmeisterkurse, die der Bunde veranstaltete. Im Jahr 1954 wurde er zum Landeskapellmeister bestellt.
Eine Reihe von Kompositionen und Arrangements von Lobovsky wurde von verschiedenen österreichischen Musikverlegern editiert.
1973 erhielt Lobovsky den Berufstitel Professor.[1]
Rolle im Nationalsozialismus
Laut Prieberg war Lobovsky Parteimitglied der NSDAP. Er leitete seit 1939 die Musikschule Feldbach bzw. Musikschule für Jugend und Volk, wurde dann zur Wehrmacht einberufen.[2] Nach 1945 wurde Lobovsky, "obwohl von der englischen Besatzungsmacht als politisch untragbar angesehen, durch eine Hintertür wieder Leiter der Musikschule Feldbach".[3] Lobovsky berichtet davon so:
„Ich selbst bekam vom Gemeinderat zunächst meinen Posten wieder zurück, doch wurde ich einige Wochen später über Betreiben der englischen Wehrmacht - als politisch gefährlich und untragbar - entlassen. Der Bürgermeister der Stadt, Dr. Viktor Notar, hatte aber meine Situation sehr diplomatisch und für damalige Zeiten auch mutig dadurch entschärft, daß er den Volksschuldirektor Hugo Klotzinger offiziell als Musikschulleiter meldete und mich - sozusagen illegal - auf meinem Posten beließ... Ungefähr nach einem Jahr lockerten sich die Bestimmungen, und ich wurde unter Wahrung meiner alten Rechte wieder als städtischer Musikdirektor eingesetzt.“
Prieberg erwähnt unter anderem etliche kurz vor und während der Zeit des NS-Regimes komponierte Werke, darunter den Marsch Für Heimat und Volk, gespielt am 12.6.1936 vom Musikzug des SS-Lagers Ranis/Thüringen, Dirigent Ludwig Paintner.[5]
Werke
- Das Dachsteinlied, 1959
- Festlicher Aufzug (nach einer alten Volksweise), 1959
- Erzherzog Johann-Marsch, 1963
Literatur
- Alfred Reichling : Robert Lobovsky. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
- Wolfgang Suppan: Steirisches Musiklexikon, 1994
Einzelnachweise
- ↑ Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933 - 1945, 2. Aufl. (CD-Rom), S. 4607.
- ↑ Prieberg, S. 4607.
- ↑ Helmut Brenner: Musik als Waffe? Theorie und Praxis der politischen Musikverwendung, dargestellt am Beispiel der Steiermark 1938-1945, Graz 1992, S. 251.
- ↑ Brenner, S. 251.
- ↑ Prieberg, S. 4607.
Weblinks
- Kapellmeister der Stadtmusik Feldbach
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Hans Pfluger | Landeskapellmeister des Steirischen Blasmusikverbandes 1954 - 1966 | Hans Zettner |
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