Klimaaktiv: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Logo klimaaktiv.jpg|mini]]
klima'''aktiv''' ist eine breit angelegte [[Klimaschutz]]initiative des [[Österreich]]ischen [[Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft|Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft]].
'''Klimaaktiv''' (früher klima:aktiv) ist eine [[w:Klimaschutz|Klimaschutzinitiative]] des [[w:Österreichisches Umweltministerium|Klimaschutzministeriums]]. Die Initiative wird von der Österreichischen Energieagentur umgesetzt.


Die klima'''aktiv''' Programme haben alle ein gemeinsames Ziel: weniger [[Kohlenstoffdioxid|CO<sub>2</sub>]]-Ausstoß und verstärkte Nutzung der [[Erneuerbare Energie|erneuerbaren Energieträger]]. Zentrales Anliegen ist die nationale Umsetzung der Ziele des [[Kyoto-Protokoll]]s ([[Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen]] UNFCCC, Zusatzprotokoll Konferenz Kyōto 1997), die ''[[Österreichische Klimastrategie]]''.
Ziel der im Jahr 2004 gestarteten Initiative ist die Steigerung der Marktdurchdringung klimafreundlicher Produkte und Dienstleistungen – und damit die Senkung von Treibhausgasemissionen – mittels freiwilliger Maßnahmen und Anreize. Sie ist im [[w:Nationaler Energie- und Klimaplan|integrierten nationalen Energie- und Klimaplan]] (NEKP) sowie dem Regierungsprogramm angeführt.
Die Initiative wurde 2004 gestartet, war anfangs bis 2012 (Ende der Kyoto-Vertragsperiode) befristet, und wird von der ''[[Österreichische Energieagentur|Österreichischen Energieagentur (Austrian Energy Agency)]]'' umgesetzt und koordiniert.


== Anliegen und Methodik ==
Durch Information, Beratung und Weiterbildung setzt die Initiative Anreize für den Einsatz erneuerbarer Energieträger und für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Bauen und Sanieren sowie Mobilität. Die Initiative dient als Qualitätssicherungssystem für Förderungen der öffentlichen Hand und soll  zu einer verbesserten Effizienz beim Einsatz von Umwelt-Fördermitteln beitragen.
Das Rahmenprogramm ergänzt die ordnungs- und steuerpolitischen Maßnahmen der Österreichischen Klimastrategie. Es soll Klimaschutz-Technologien und -Dienstleistungen einen besseren Marktzugang eröffnen, und deren rasche Einführung fördern, sowie Technologie mit Anwendungsgebieten vernetzten. Die Methodik ist {{"|konsequent auf die Schaffung von Kooperationen ausgerichtet}}, in der Form eines landesweiten [[Kernkompetenz|Kompetenznetzwerks]] im Bereich des Gewerbes und dem Hochschulsektor, und Förderung der Kontakts dieses Netzwerks mit den klimarelevanten Bereichen der Nachfrage.<ref name="JB 2011 4">Martina Schuster: ''klima:aktiv Netzwerk für den Wandel.'' In: ''klima:aktiv Jahresbericht 2011.'' S. 4 f.; Zitat ebenda</ref>
Dabei beschränkt sich der staatliche Anteil auf die Schaffung von Rahmenbedingungen, Information und Weiterbildung, ist also im Kern marktbildend angelegt, um einerseits die Anliegen der internationalen und nationalen Klimaschutzbestrebungen zu vermitteln, und andererseits deren Finanzierbarkeit sicherzustellen. Sie stellt einen {{"|Brückenschlag von Politik und Wirtschaft}} dar,<ref name="Schmidt 2011 91">{{Literatur |Autor=A. Schmidt |Titel= klima:aktiv - Netzwerkbildung zwischen Politik und Wirtschaft|Datum=2011 |ISBN=978-3-642-19332-3 |Seiten=91}}</ref> und folgt dabei – ganz in der Tradition der österreichischen [[Sozialpartnerschaft]] – dem [[Klimabündnis Österreich|Klimabündnis]]-Gedanken als Leitbild, und den Methoden moderner [[Governance]]. Zielvorstellung ist eine grundsätzliche Entwicklung von Nachfrage und Angebot in Richtung Klimafreundlichkeit.<ref>vergl. {{Literatur |Autor=Wolfgang Eichhammer, Jakob Edler |Hrsg=Jakob Edler |Titel=Überblick über nachfrageorientierte Politiken zur Stimulierung von nachhaltigen Energietechnologien |TitelErg=Kapitel 2.1 |Sammelwerk=Bedürfnisse als Innovationsmotor: Konzepte und Instrumente nachfrageorientierter Innovationspolitik |WerkErg=Band 21 von ''Studien des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag'' |Verlag=edition sigma |Datum=2007 |ISBN=978-3-89404-830-3 |Kapitel=Abschnitt ''Ein besonders interessantes Programm […] ist das klima:aktiv-Programm'' |Seiten=195 |Online={{Google Buch|BuchID=-aHSWxxQdhIC |Seite=195}}}}</ref>
Politisch aus der [[Große Koalition|rot-schwarzen großen Koalition]] kommend, folgt die Initiative der österreichischen Schule der ''[[Ökosoziale Marktwirtschaft|Ökosozialen Marktwirtschaft]]''.<ref>vergl. dazu auch {{Literatur |Autor=Patrick Pfeifenberger |Titel=Ist Österreichs Umweltrecht nachhaltig? Eine ethische und rechtliche Untersuchung |Verlag=Diplomica Verlag |Datum=2011 |ISBN=978-3-8428-6448-1 |Kapitel=insb. 3. ''Ökonomie und Ökologie in der Nachhaltigkeitsdebatte'' |Seiten=29–34}}</ref>


klima'''aktiv''' bündelt alle „freiwilligen“ Maßnahmen, also die unternehmer- und (privaten, gewerblichen wie öffentlichen) konsumentenseitigen Eigeninitiativen zu Klimaschutz, unter einer Dachmarke.<ref>{{Literatur |Autor=S. Fickl, A. Rehbogen |Titel= Zwischen Hierarchie und Netzwerk. Steuerung und Bündelung von heterogenen Kooperationen |Datum=2011 |Kapitel=3 ''klima:aktiv – ein Governance-Programm im Klimaschutz'' |Seiten=209 f}}</ref>
== Hintergrund und Zielsetzung ==
Dabei übernimmt das BMLFUW die strategische Steuerung, die Austrian Energy Agency das Dachmanagement (Programmentwicklung, Monitoring und strategische Koordination der Programme, Bildungskoordination und Öffentlichkeitsarbeit), und einzelne Programm-Manager die projektförmige Steuerung.<ref>{{Literatur |Autor=A. Schmidt |Titel= klima:aktiv - Netzwerkbildung zwischen Politik und Wirtschaft|Datum=2011 |Kapitel=Abb. 1: ''Struktur klima:aktiv in der Anfangsphase (2004)'' |Seiten=89}}</ref>
2015 wurde in Paris das weltweite [[w:Übereinkommen von Paris|Klimaschutzabkommen]] beschlossen. Im gleichen Jahr wurde von den [[w:Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ („Sustainable Development Goals“). Alle 193 Mitgliedstaaten verpflichteten sich, auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene die Umsetzung der Agenda hinzuarbeiten.
Inzwischen haben neue Instrumente die anfangs hierarchische Struktur ergänzt, wie die Netzwerkkonferenzen als Eigendynamik des Programms.<ref>{{Literatur |Autor=A. Schmidt |Titel=Netzwerkmanagement - Mit Kooperationen zum Unternehmenserfolg |Auflage=3 |Verlag=Springer |Datum=2011 |Kapitel=klima:aktiv - Netzwerkbildung zwischen Politik und Wirtschaft |Seiten=96}}</ref>


Zu den wichtigeren Errungenschaften des Programms gehören etliche Standards, teils rechtlich verankert, teils von der Wirtschaft gemeinsam erarbeitete [[Industrienorm]]en (De-facto-Standards), sowie die österreichweite Schaffung von zahlreichen gewerblich-hochschulischen Kompetenzclustern zu Umwelttechnologien.<ref>vergl. {{Literatur |Autor=A. Schmidt |Titel=Erfolgsfaktoren für die Entwicklung und Steuerung von interorganisationalen Kooperationen in Unternehmensnetzwerken; Fallbeispiel Cluster |TitelErg=Dissertation am IFF der Universität Klagenfurt |Datum=2006}}</ref>
== Methode ==
Klimaaktiv ist ein [[w:Multilevel Governance|Multilevel Governance Instrument]]: es verbindet die Systeme Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft von der lokalen Ebene bis zur EU-Ebene.
Die Initiative arbeitet in vielen Belangen mit der Wirtschaft und den Ländern, Städten und Gemeinden zusammen und hat eine Vielzahl von Unternehmen als Partner. Auf Basis dieser Arbeitsweise wird als Kommunikations- und Kooperationsplattform eine stärkere Vernetzung und systemische Betrachtung des öffentlichen Sektors mit dem privaten Sektor forciert.
 
Mit Klimaaktiv mobil wurde im Jahr 2007 seitens des damaligen Umweltministeriums ein eigenes Förderprogramm für klimafreundliches Mobilitätsmanagement gegründet. Es motiviert und unterstützt unterschiedliche Zielgruppen wie Gemeinden, Betriebe, Schulen oder Flottenbetreiber bei der Umsetzung von klimafreundlichen Mobilitätsmaßnahmen. Damit rundet es die zielgruppenspezifischen Beratungs-, Bewusstseinsbildung-, und Ausbildungsprogramme von Klimaaktiv ab und hat sich als wesentliches Instrument zur Motivation der Akteure – im eigenen Wirkungsbereich Mobilitätsmaßnahmen umzusetzen – etabliert. Klimaaktiv mobil ist mit seinen Fördermöglichkeiten für alternative Antriebe, insbesondere Elektromobilität, Aktive Mobilität und Mobilitätsmanagement sowohl im NEKP wie auch im Regierungsprogramm 2020–2024 als wichtiges Umsetzungsinstrument verankert.
 
== Aktivitätsfelder ==
Das große ''Partnernetzwerk'' von Klimaaktiv entwickelt ''Wissen für Standards und Qualität'' von klimarelevanten Technologien und Dienstleistungen, die in die ''Aus- und Weiterbildung'' einfließen und das ''Beratungs- und Fördersystem'' verbessern und so die Umsetzung zahlreicher qualitativ hochwertiger Projekte initiieren und CO<sub>2</sub> einsparen. ''Bewusstseinsbildung und Information'' führen zu vermehrten Aktivitäten und geben so innovativen Wirtschaftspartnern neue Chancen. Die Erfolge aus diesen fünf Hauptaktivitätsfeldern werden veröffentlicht und jährlich aktualisiert.


== Partnerschaftsnetzwerk ==
== Partnerschaftsnetzwerk ==
Die Anbieterseite klimarelevanter Wirtschaftsgüter wird auf Basis eines Netzwerkes zusammengefasst.<ref>{{Literatur |Autor=A. Schmidt, S. Fickl |Hrsg=Academy of Management |Titel=Forming networks in the tension zone between politics and the economy: Consultation and development of the klima:aktiv network |TitelErg=Tagungsskriptum ''Congress for Management Consulting and Development, „The Changing Paradigm of Consulting“'', June 2009, Vienna}}</ref>
Die Anbieterseite klimarelevanter Wirtschaftsgüter wird in einem Netzwerk zusammengefasst. Die Teilnahme beruht auf einem klaren Bekenntnis zu den Anliegen der Klimastrategie und den Methoden von Klimaaktiv. Als „Säulen“ der Netzwerkarbeit werden ''Umsetzung'' von Maßnahmen der CO<sub>2</sub>-Reduktion, ''Multiplikation'' (Verbreitung der Anliegen) und ''Wissenstransfer'' genannt. Diese Leitbilder appellieren an die Eigenverantwortung der Unternehmer als selbst von Klimafolgen Betroffenen und versuchen Konkurrenzdenken durch Marktvorteile aus regionalen Synergieeffekten zu ersetzen.
Die Teilnahme beruht auf einem klaren Bekenntnis zu den Anliegen der Klimastrategie und den Methoden von klima'''aktiv'''.<ref>siehe {{Webarchiv | url= http://www.klimaaktiv.at/article/archive/28733 | archive-is= 20120712 | text=''Wie werde ich klima:aktiv Partner?''}} klimaaktiv.at</ref> Als „Säulen“ der Netzwerkarbeit werden ''Umsetzung'' von Maßnahmen der CO<sub>2</sub>-Reduktion, ''Multiplikation'' (Verbreitung der Anliegen) und ''Wissenstransfer'' genannt. Diese Leitbilder appellieren an die Eigenverantwortung der Unternehmer als selbst von Klimafolgen Betroffenen, und versuchen Konkurrenzdenken durch Marktvorteile aus regionalen Synergieeffekten zu ersetzen.<ref>als ein Musterbeispiel gilt die [[Holzpellets|Pellets-Heiztechnologie]], in der Österreich mit Skandinavien europaweit führend ist. Dabei ist ein gutes Dutzend der weltweit wichtigsten [[Pelletheizung]]shersteller in einem Gebiet zwischen Wels und Salzburg auf 100&nbsp;km ansässig, die die Pelletstechnologie und die Normen zur Qualität der Holzpellets gemeinsam etabliert haben. Zu Beginn der 2010er waren in Österreich etwa 45 % aller Haushaltsheizsysteme von Typ erneuerbarer Heizsysteme, davon 20 % Biomasseheizungen. Siehe bspw. Christian Rakos, proPellets Austria: ''[http://www.fabrikderzukunft.at/edz_pdf/20091112_09_stand_der_dinge_am_pelletsmarkt_christian_rakos.pdf Stand der Dinge am Pelletsmarkt: Entwicklungen und Herausforderungen in Österreich und International]'', 2009 (pdf, fabrikderzukunft.at, abgerufen 27. Dez. 2012; 184&nbsp;kB).<!-- ''[http://www.klimaaktiv.at/article/articleview/86729/1/30459/ Biomasseheizungen - Marktsituation]'', klimaaktiv.at, 14. Dezember 2011.http://www.propellets.at/presseaussendungen/1865/--><br /></ref>


Das Partnerschaftsnetzwerk<ref group="k:a">[http://www.maps.klimaaktiv.at/ klima:aktiv Maps Partnetzwerk]</ref> umfasste 2015 über 250&nbsp;Wirtschaftspartner ([[Produktion]]), mehr als 5.000&nbsp;Umsetzungspartner ([[Handel]]/[[Dienstleistung]]) und 2.500 Kompetenzpartner ([[Forschung und Entwicklung]], [[Schulung]] und [[Weiterbildung]]).<ref name="JB 2011 4 1">M. Schuster: ''klima:aktiv Netzwerk für den Wandel.'' In: ''klima:aktiv Jahresbericht 2011.'' S. 4, Sp. 1.</ref>
Über 250 Wirtschaftspartner aus verschiedensten Branchen (Bau- und Immobilien, Finanzbranche, Dienstleistungen uvm.) arbeiten als Multiplikatoren im Klimaschutz mit Klimaaktiv zusammen (Stand der aktiven Programmpartnerverträge mit Ende 2021).


Inzwischen wurde auch ein Bündnisprogramm ''klimaaktiv pakt2020'' für Großbetriebe geschaffen, in dem marktrelevante Leitbetriebe zusammengefasst werden.<ref>''[http://www.klimaaktiv.at/pakt2020 klima:aktiv pakt2020],'' klimaaktiv.at</ref>
== Klimakommunikation ==
Das Programm ''Klimadialog'' wurde 2021 ins Leben gerufen. Ziel ist es die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen zu fördern. Dies geschieht durch Weiterbildung sowie durch das Ermöglichen von Austausch und Vernetzung. Beispiele für die Tätigkeiten des Programms sind der Ratgeber „Richtig reden übers Klima“, der Klimaaktiv Podcast „Der Klimadialog“, Webinare und Workshops über Themen der Klimakommunikation, Workshops für Klimajournalismus, sowie die Vergabe des „K3-Preis für Klimakommunikation“.


== Programme von klimaaktiv ==
== Programme von Klimaaktiv ==
Nachfrageseitig wurden 15&nbsp;Programme, jeweils für spezielle Zielgruppen, ins Leben gerufen.<ref name="klimaaktiv.at 25247">Folgende Programme zitiert nach [http://www.klimaaktiv.at/initiative/Ansprechpartner/programme0.html klimaaktiv: http://www.klimaaktiv.at/initiative/Ansprechpartner/programme0.html]; abgerufen am 8. Juli 2016 um 12 Uhr</ref>
Folgende Programme, jeweils für spezielle Zielgruppen, wurden ins Leben gerufen:


=== Themenbereich Erneuerbare Energie ===
=== Themenbereich Erneuerbare Energie ===
[[Erneuerbare Energie]] als Anliegen:
[[w:Erneuerbare Energie|Erneuerbare Energie]] als Anliegen:
* ''erneuerbare wärme'' forciert den Einsatz erneuerbarer Energieträger beim Heizen, z.&nbsp;B. Sonnenenergie, Biomasse oder [[Wärmepumpe]]n
* ''Erneuerbare Wärme'' forciert den Einsatz erneuerbarer Energieträger beim Heizen, z.&nbsp;B. Sonnenenergie, Biomasse oder via [[w:Wärmepumpenheizung|Wärmepumpenheizung]]
* ''biogas'' für mehr Energie, Treibstoff und Wärme aus [[Biogas]]
* [[w:Biogas|Biogas]] für mehr Energie, Treibstoff und Wärme
* ''energieholz'' unterstützt bei der Erschließung bisher ungenutzter Holzressourcen aus unseren Wäldern
* ''Energieholz'' unterstützt bei der Erschließung bisher ungenutzter Holzressourcen aus unseren Wäldern
* ''nawaro markt'' forciert die nachhaltige Nutzung [[Nachwachsende Rohstoffe|nachwachsender Rohstoffe]]
* ''QM Heizwerke'' (Qualitätsmanagement Heizwerke) für noch effizientere Holzheizwerke
* ''qmheizwerke'' für noch effizientere Holzheizwerke
* ''Bioökonomie'' zeigt wirtschaftlich sinnvolle und ökologisch bessere Alternativen zum Ersatz von fossilen Rohstoffen auf
* ''Mission Zero'' analysiert den Einsatz von fossilen Rohstoffen in Produkten ganzheitlich. Das Ziel ist, konkrete Lösungen zur ihrer Reduktion umzusetzen.


=== Themenbereich Bauen & Sanieren ===
=== Themenbereich Bauen & Sanieren ===
Dem Thema ''Bauen und Sanieren''<ref>''[http://www.klimaaktiv.at/bauen-sanieren Bauen & Sanieren]'', klimaaktiv.at</ref> kommt bei klima'''aktiv''' zentrale Bedeutung zu. Der ''klima'''aktiv''' Gebäudestandard'' ist ein österreichweites, neutrales Qualitätszeichen für eine nachhaltige und klimaschonende Bauweise. Er ist für Wohnbauten und Dienstleistungsgebäude jeweils für Neubau und für Gebäudesanierung verfügbar. Er wurde 2005 als ''klima:aktiv haus'' zur Einführung von [[Nachhaltigkeit]]skriterien auf dem österreichischen Wohnungsmarkt gestartet. Neben Kriterien, die so auch im – heute bei Neubau und Verkauf verbindlichen - [[Energieausweis#Österreich|Energieausweis nach Energieausweis-Vorlage-Gesetz]] verankert sind, finden sich im klima'''aktiv'''–Standard auch umfassendere Kriterien, etwa was die klimaschützerische Qualität des Standorts betrifft (unterstützend zum [[#Themenbereich Mobilität|Themenbereich ''Mobilität'']]), sowie Regelungen zur [[Barrierefreiheit]].
Dem Thema ''Bauen und Sanieren'' kommt bei Klimaaktiv zentrale Bedeutung zu. Der [[w:Klima:aktiv Gebäudestandard|Klimaaktiv Gebäudestandard]] ist ein österreichweites, neutrales Qualitätszeichen für eine nachhaltige und klimaschonende Bauweise. Er ist für Wohnbauten und Dienstleistungsgebäude jeweils für Neubau und für Gebäudesanierung verfügbar.
Der Klimaaktiv Gebäudestandard ist europaweit eines der erfolgreichsten und gleichzeitig anspruchsvollsten Gütesiegeln für nachhaltiges Bauen, denn er definiert die im internationalen Vergleich strengsten Anforderungen im Bereich Energieeffizienz.
Ziel der Maßnahmen ist „Steigerung des Marktanteils ökologischer Gebäude im Wohn- und Dienstleistungsgebäudebereich, Etablierung des Klimaaktiv Gebäudestandards, Weiterentwicklung der förderpolitischen und rechtlichen Rahmenbedingungen im Baubereich, und Anwendung markttauglicher Forschungsergebnisse“.


Ziel der Maßnahmen ist {{"|Steigerung des Marktanteils ökologischer Gebäude im Wohn- und Dienstleistungsgebäudebereich, Etablierung des klimaaktiv-Gebäudestandards, Weiterentwicklung der förderpolitischen und rechtlichen Rahmenbedingungen im Baubereich, und Anwendung markttauglicher Forschungsergebnisse}}.<ref name="JB 2011 10">Zitat ''klima:aktiv Jahresbericht 2011.'' S. 10.</ref>
Das Programm umfasst neben Standards auch umfangreiche Information und Beratung für Neubau und Sanierung sowohl bei Privatobjekten wie auch großvolumigen Wohn- und Dienstleistungsgebäuden sowie Ausbildung von Professionisten des Bau- und Baunebengewerbes.
Klimaaktiv ist das in Österreich am weitesten verbreitetste Gebäudebewertungssystem: Mit Stand Ende 2021 sind über 1.200 Gebäude in der Datenbank, die entweder als Klimaaktiv Gebäude deklariert bzw. als Gebäude des Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit sichtbar gemacht wurden.


Das Programm umfasst neben Standards auch umfangreiche Information und Beratung für Neubau und Sanierung sowohl bei Privatobjekten wie auch großvolumigen Wohn- und Dienstleistungsgebäuden, sowie Ausbildung von Professionisten des Bau- und Baunebengewerbes.<br />
=== Themenbereich Energiesparen ===
Erstellt wurde auch eine Datenbank mit beispielhaften ''Best-Practice''-Bauvorhaben.<ref group="k:a">[http://www.klimaaktiv-gebaut.at/ klimaaktiv Gebäudedatenbank - Best-Practice Beispiele für Neubau und Sanierung], klimaaktiv-gebaut.at</ref> Sie umfasst bis jetzt 650&nbsp;Objekte.
Auf [[w:Energiesparen|Energiesparen]] fokussieren sich:
* ''Energieeffiziente Betriebe'' – hilft Betrieben ihren Energieeinsatz zu optimieren
* ''topprodukte.at'' – Internetplattform für energieeffiziente [[w:Elektrogerät|Geräte]]
* ''e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden'' – mit der [[w:Gemeinde (Österreich)|Gemeindeebene]] als Zielgruppe


2009 wurde die ''[[Österreichische Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen]]''&nbsp;(ÖGNB) als Dachorganisation gegründet – die Österreichische Energieagentur gehörte zu den Gründungsmitgliedern.
''Energieeffiziente Betriebe'' ist ein Beratungs- und Weiterbildungsprogramm für Produktionsbetriebe und Energieberaterinnen und -berater. Es unterstützt Industrie- und Gewerbebetriebe bei der Planung und Realisierung von Energieeffizienzmaßnahmen von der Bewertung der Energieverbräuche bis hin zur Umsetzung und Finanzierung.


Bisher (Stand 2014) wurden in Österreich 330 Gebäude nach klima'''aktiv''' deklariert. Damit ist klima'''aktiv''' das erfolgreichste Gebäudebewertungssystem im deutschsprachigen Raum.<ref name="Gebäudekonzepte im Vergleich">(http://www.klimaaktiv.at/bauen-sanieren/gebaeudedeklaration/vergl-konzepte-2014.html), Gebäudekonzepte im Vergleich.</ref>
Auf der neutralen und herstellerunabhängigen Informationsplattform ''topprodukte.at'' finden Konsumentinnen und Konsumenten die energieeffizientesten Produkte in den Bereichen Haushalt, TV- und IT-Geräte, Heizung, Warmwasser, Klima, Beleuchtung und Mobilität. Zusätzlich werden Kauf- und Energiespartipps aufgelistet.
 
=== Themenbereich Energiesparen ===
* ''[[e5 – Programm für energieeffiziente Gemeinden]]'' – mit der [[Gemeinde (Österreich)|Gemeindeebene]] als Zielgruppe
Auf [[Energiesparen]] fokussieren sich:
* ''energieeffiziente betriebe'' – hilft [[Betrieb]]en ihren Energieeinsatz zu optimieren
* ''topprodukte.at''<ref group="k:a">[http://www.topprodukte.at/ topprodukte.at], Austrian Energy Agency</ref> – Internetplattform für energieeffiziente [[Gerät]]e
[[Datei:E5 energieeffiziente gemeinden logo.svg|180px|rechts|verweis=e5 – Programm für energieeffiziente Gemeinden]][[Datei:European energy award logo.svg|100px|rechts|verweis=European Energy Award]]
''energieeffiziente betriebe'' ist ein Beratungs- und Weiterbildungsprogramm für Produktionsbetriebe und Energieberater. Zu jährlichen Technologieschwerpunkten werden Schulungen angeboten (wie Abwärmenutzung, Druckluft, Kälte-, Dampfsysteme, Beleuchtung, Pumpen und Ventilatoren),<ref>''[http://www.klimaaktiv.at/energiesparen/betriebe_prozesse/technologieschwerpunkte.html klimaaktiv.at]'', klimaaktiv.at Technologieschwerpunkte</ref> Zusätzlich bietet das Programm Branchenleitfäden an, um Einsparpotenziale und geeignete Maßnahmen innerhalb einer bestimmten Branche aufzuzeigen (Tischler, Bäcker, KFZ-Betriebe, Friseure, Metallbau, Wäschereien etc.),<ref>''[http://www.klimaaktiv.at/energiesparen/betriebe_prozesse/branchenkonzepte.html klimaaktiv.at]'', klimaaktiv.at Branchenkonzepte</ref>


Unter ''topprodukte.at'' wird den Produzenten und Händlern eine kontrollierte Plattform geboten, die energieeffizientesten Geräte im Angebot vorzustellen.<br />
Das Programm ''e5'' läuft schon seit 1998 und wurde in Klimaaktiv mitaufgenommen. Es handelt sich um langfristige gemeindeeigene Projekte zur [[w:Energieautarkie|Energieautarkie]] auf kommunaler Ebene, die mit Audits unterstützt werden. Vergeben werden hier auch Auszeichnungen an Gemeinden, das Programm ist in den [[w: European Energy Award|European Energy Award]]&nbsp;(EEA)<ref>[http://www.european-energy-award.org/ european-energy-award.org]</ref> eingebunden. Das e5-Programm unterstützt Gemeinden bei einer strukturierten und nachhaltigen Klimaschutzarbeit. Kaum eine andere Initiative auf Gemeindeebene kann einen ähnlich erfolgreichen, umfassenden und konsequenten Ansatz vorweisen.
Das Programm ''e5'' läuft schon seit 1998, und wurde in klima'''aktiv''' mitaufgenommen. Es handelt sich um langfristige gemeindeeigene Projekte zur [[Energieautarkie]] auf kommunaler Ebene, die mit Audits unterstützt werden. Vergeben werden hier auch Auszeichnungen an Gemeinden,<ref>''[http://www.e5-gemeinden.at/index.php?id=30 e5 in Europa – der European Energy Award]'', e5-gemeinden.at</ref> das Programm ist in den ''[[European Energy Award]]''&nbsp;(EEA)<ref>[http://www.european-energy-award.org/ european-energy-award.org]</ref> eingebunden.


=== Themenbereich Mobilität ===
=== Themenbereich Mobilität ===
: mm … ''[[Mobilität]]s<nowiki />management''
Klimaaktiv mobil unterstützt und fördert umweltfreundliche Mobilitätsmaßnahmen in Österreich und trägt zur Informationsvermittlung und Bewusstseinsbildung im Bereich umweltfreundlicher Mobilität bei. Die Schwerpunkte der Tätigkeiten liegen in der Förder- und Projektberatung, in der Öffentlichkeitsarbeit zur Informationsvermittlung und Bewusstseinsbildung, im Bereich der Aus- und Weiterbildung und in der Vernetzung von Akteuren. Durch die Tätigkeiten und Förderungen von Klimaaktiv mobil wird die umweltfreundliche Mobilitätswende unterstützt.
* ''mm betriebe, bauträger und verwaltungen'' für klimafreundliche Mobilität in Betrieben, bei Bauträgern und in öffentlichen Verwaltungen{{FN|(m1)}}
* ''mm kommunal-regional'' unterstützt Gemeinden, Städte und Regionen in Mobilitätsfragen
* ''mm für kinder, eltern und schulen'' für sichere und umweltverträgliche Schul- und Kindergartenwege{{FN|(m2)}}
* ''mm tourismus, freizeit und jugend'' für klimafreundliche Mobilität im Freizeit- und Tourismusverkehr{{FN|(m2)}}
* ''[[spritsparinitiative]]'' für die Etablierung einer spritsparenden Fahrweise
Der Themenbereich Verkehr gehört – wegen des bekannten bedeutenden Beitrags zum Gesamt-CO<sub>2</sub>-Ausstoß – zu den zentralen Anliegen der klima:aktiv-Kampagne. Die Programme fokussieren hauptsächlich auf Beratung, etwa professionelles Mobilitätsmanagement für Betriebe, Bauträger und Flottenbetreiber,<ref group="k:a">[http://www.mobilitaetsmanagement.at/ ka mobil Beratungsprogramm], mobilitaetsmanagement.at</ref> Beiträge zum kommunalen e5-Programm<ref>Klimaaktiv: [http://www.klimaaktiv.at/gemeinden/e5programm.html e5 – Programm für Vorreiter in der Energie- und Klimapolitik]</ref> oder die ''Spritspar-Initiative'',<ref group="k:a">[http://www.spritspar.at/ k:a mobil Spritspar-Initiative], spritspar.at</ref> einschließlich beruflicher Aus- und Weiterbildungsprogramme für Berater, Coaches und Verhaltenstrainer, etwa zusammen mit [[Wirtschaftskammer Österreich|WKÖ]] und [[Wirtschaftsförderungsinstitut|WIFI]].
Auch hier wurde eine Datenbank erstellt, die ''Mobilitätslandkarte'',<ref group="k:a">[http://www.maps.klimaaktiv.at/index.php?id=188 k:a Mobilitätslandkarte]</ref> die einen Überblick über Verbreitung und Vernetzung örtlicher Programme gibt.


:{{FNZ|(m1)|ehem. ''mm betriebe'', ''mm bauträger'', ''mm verwaltung'', dann zusammengelegt}}{{FNZ|(m2)|bis 2009 wurden ''mm schule und jugend'' und ''mm freizeit-tourismus'' geführt, aber 2010 umstrukturiert}}
Klimaaktiv mobil ist in mehrere Programme unterteilt. Das sind zum einen fünf Beratungsprogramme für spezifische Zielgruppen, die kostenlose Beratung und Unterstützung bei Fördereinreichungen anbieten:
* ''Mobilitätsmanagement für Betriebe, Bauträger und Flottenbetreiber'' unterstützt Unternehmen bei klimafreundlichen Mobilitätsmaßnahmen wie Flottenerneuerungen, umweltfreundlichen Logistiklösungen oder der Schaffung von Rahmenbedingungen für die klimagerechte Durchführung von Dienstreisen und Arbeitswegen.
* ''Innovative klimafreundliche Mobilität für Regionen, Städte und Gemeinden'' unterstützt bei der Bereitstellung von Infrastruktur für klimagerechte Mobilität. Ein Schwerpunkt liegt im Bereich des Gehens.
* ''Mobilitätsmanagement für Kinder und Jugendliche'' unterstützt Schulen, Kindergärten sowie Vereine, Institutionen und Initiativen für Kinder und Jugendliche bei der sicheren und umweltfreundlichen Gestaltung von Schul-, Kindergarten- und Freizeitwegen.
* ''Mobilitätsmanagement für Tourismus und Freizeit'' unterstützt Tourismus- und Freizeiteinrichtungen, Hotels, Regionen und Gemeinden sowie Veranstalter bei klimafreundlichen Mobilitätsmaßnahmen im Freizeit- und Tourismusverkehr mit den Schwerpunkten klimafreundliche Anreise und Vor-Ort-Mobilität.
* ''Mobilitätsmanagement für die klimaneutrale Verwaltung'' unterstützt öffentliche Institutionen dabei, Mobilität neu zu denken und umwelt- und klimagerecht, aktiv, gesund und nachhaltig zu gestalten.


== Siehe auch ==
Daneben gibt es noch:
* [[Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft]] (ÖPUL) – vergleichbare Initiative im Sektor Land und Forst
* ''Aktive Mobilität'' kümmert sich um Gestaltung der Rahmenbedingungen für die umweltfreundlichen Verkehrsmittel Radfahren und Gehen. Zu den Schwerpunkten gehören die Umsetzung von Radfahrkurses für Kinder, die Ausbildung von Radfahrlehrenden und der Aufbau einer Akademie für die Aus- und Weiterbildung im Bereich der klimafreundlichen Mobilität.
* ''EcoDriving'' fördert die Etablierung einer energiesparenden Fahrweise durch Informationsvermittlung und die Unterstützung von energiesparenden Fahrstunden.


== Literatur ==
== Literatur ==
* ''klimaaktiv Jahresberichte'' seit 2006 ([https://www.klimaaktiv.at/service/publikationen/klimaaktiv.html Links auf pdfs], klimaaktiv.at/service/publikationen/klimaaktiv)
* ''Klimaaktiv Jahresberichte'' seit 2006 ([https://www.Klimaaktiv.at/service/publikationen/klimaaktiv.html Links auf pdfs], klimaaktiv.at/service/publikationen/klimaaktiv)
* {{Literatur |Autor=Stephan Fickl, Alexander Rehbogen |Hrsg=Rupert Sausgruber, Nussbaumer Josef, Gerald Pruckner, Hannes Winner |Titel=Zwischen Hierarchie und Netzwerk. Steuerung und Bündelung von heterogenen Kooperationen. Die Österreichische Klimaschutzinitiative klima:aktiv als modernes Governance-Instrument |Sammelwerk=Gesundheits- und Sozialpolitik im Diskurs: Festschrift für Engelbert Theurl zum 60. Geburtstag |WerkErg=Springer Festschrift |Verlag=Springer |Datum=2011 |ISBN=978-3-7091-0553-5 |Seiten=287–308 |Online={{Google Buch|BuchID=cXFy9EhLRvYC |Seite=287}}}}
* {{Literatur |Autor=Stephan Fickl, Alexander Rehbogen |Hrsg=[[w:Rupert Sausgruber|Rupert Sausgruber]], Josef Nussbaumer, Gerald Pruckner, Hannes Winner |Titel=Zwischen Hierarchie und Netzwerk. Steuerung und Bündelung von heterogenen Kooperationen. Die Österreichische Klimaschutzinitiative klima:aktiv als modernes Governance-Instrument |Sammelwerk=Gesundheits- und Sozialpolitik im Diskurs: Festschrift für Engelbert Theurl zum 60. Geburtstag |WerkErg=Springer Festschrift |Verlag=Springer |Datum=2011 |ISBN=978-3-7091-0553-5 |Seiten=287–308 |Online={{Google Buch|BuchID=cXFy9EhLRvYC |Seite=287}}}}
* {{Literatur |Hrsg=Birgit Hauhart, Umweltdachverband |Titel=Klima:bewusst - Klima:aktiv |TitelErg=Dokumentation; Internationale Klimatagung 2004; 6./7. Mai 2004, Österreichische Nationalbibliothek, Wien |Band=Band 20 von ''Text.um / Text.um'' |Verlag=Umweltdachverband |Ort=Wien |Datum=2004 |ISBN=3-900711-79-8}}
* {{Literatur |Hrsg=Birgit Hauhart, Umweltdachverband |Titel=Klima:bewusst - Klima:aktiv |TitelErg=Dokumentation; Internationale Klimatagung 2004; 6./7. Mai 2004, Österreichische Nationalbibliothek, Wien |Band=Band 20 von ''Text.um / Text.um'' |Verlag=Umweltdachverband |Ort=Wien |Datum=2004 |ISBN=3-900711-79-8}}
* {{Literatur |Autor=Alexander Schmidt |Hrsg=Thomas Becker, Ingo Dammer, Jürgen Howaldt, Achim Loose |Titel=klima:aktiv - Netzwerkbildung zwischen Politik und Wirtschaft |Sammelwerk=Netzwerkmanagement: Mit Kooperation zum Unternehmenserfolg |Reihe=SpringerLink Bücher |Auflage=3. |Verlag=Springer |Datum=2011 |ISBN=978-3-642-19332-3 |Seiten=87–102 |Online=[http://www.osb-i.com/sites/default/files/publikationen/downloads/schmidt_klima_aktiv_netzwerkbildung_zwischen_politik_und_wirtschaft_2011.pdf Webrepro pdf], osb-i.com}}
* {{Literatur |Autor=Alexander Schmidt |Hrsg=Thomas Becker, Ingo Dammer, [[Jürgen Howaldt]], Achim Loose |Titel=klima:aktiv - Netzwerkbildung zwischen Politik und Wirtschaft |Sammelwerk=Netzwerkmanagement: Mit Kooperation zum Unternehmenserfolg |Reihe=SpringerLink Bücher |Auflage=3. |Verlag=Springer |Datum=2011 |ISBN=978-3-642-19332-3 |Seiten=87–102 |Online=[http://www.osb-i.com/sites/default/files/publikationen/downloads/schmidt_klima_aktiv_netzwerkbildung_zwischen_politik_und_wirtschaft_2011.pdf Webrepro] auf osb-i.com |Format=PDF |KBytes=}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.klimaaktiv.at/ klimaaktiv]
* [https://www.Klimaaktiv.at/ Klimaaktiv Website]
* [https://maps.klimaaktiv.at/index.php?id=43 Online-Landkarte klimaaktiv Programmpartner]  
* [https://www.topprodukte.at/ topprodukte.at]
<references group="k:a" />
* [https://www.Klimaaktiv.at/magazin.html#!/ Klimaaktiv Magazin]


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 24. Juni 2023, 11:57 Uhr

Logo klimaaktiv.jpg

Klimaaktiv (früher klima:aktiv) ist eine Klimaschutzinitiative des Klimaschutzministeriums. Die Initiative wird von der Österreichischen Energieagentur umgesetzt.

Ziel der im Jahr 2004 gestarteten Initiative ist die Steigerung der Marktdurchdringung klimafreundlicher Produkte und Dienstleistungen – und damit die Senkung von Treibhausgasemissionen – mittels freiwilliger Maßnahmen und Anreize. Sie ist im integrierten nationalen Energie- und Klimaplan (NEKP) sowie dem Regierungsprogramm angeführt.

Durch Information, Beratung und Weiterbildung setzt die Initiative Anreize für den Einsatz erneuerbarer Energieträger und für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Bauen und Sanieren sowie Mobilität. Die Initiative dient als Qualitätssicherungssystem für Förderungen der öffentlichen Hand und soll zu einer verbesserten Effizienz beim Einsatz von Umwelt-Fördermitteln beitragen.

Hintergrund und Zielsetzung

2015 wurde in Paris das weltweite Klimaschutzabkommen beschlossen. Im gleichen Jahr wurde von den Vereinten Nationen die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ („Sustainable Development Goals“). Alle 193 Mitgliedstaaten verpflichteten sich, auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene die Umsetzung der Agenda hinzuarbeiten.

Methode

Klimaaktiv ist ein Multilevel Governance Instrument: es verbindet die Systeme Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft von der lokalen Ebene bis zur EU-Ebene. Die Initiative arbeitet in vielen Belangen mit der Wirtschaft und den Ländern, Städten und Gemeinden zusammen und hat eine Vielzahl von Unternehmen als Partner. Auf Basis dieser Arbeitsweise wird als Kommunikations- und Kooperationsplattform eine stärkere Vernetzung und systemische Betrachtung des öffentlichen Sektors mit dem privaten Sektor forciert.

Mit Klimaaktiv mobil wurde im Jahr 2007 seitens des damaligen Umweltministeriums ein eigenes Förderprogramm für klimafreundliches Mobilitätsmanagement gegründet. Es motiviert und unterstützt unterschiedliche Zielgruppen wie Gemeinden, Betriebe, Schulen oder Flottenbetreiber bei der Umsetzung von klimafreundlichen Mobilitätsmaßnahmen. Damit rundet es die zielgruppenspezifischen Beratungs-, Bewusstseinsbildung-, und Ausbildungsprogramme von Klimaaktiv ab und hat sich als wesentliches Instrument zur Motivation der Akteure – im eigenen Wirkungsbereich Mobilitätsmaßnahmen umzusetzen – etabliert. Klimaaktiv mobil ist mit seinen Fördermöglichkeiten für alternative Antriebe, insbesondere Elektromobilität, Aktive Mobilität und Mobilitätsmanagement sowohl im NEKP wie auch im Regierungsprogramm 2020–2024 als wichtiges Umsetzungsinstrument verankert.

Aktivitätsfelder

Das große Partnernetzwerk von Klimaaktiv entwickelt Wissen für Standards und Qualität von klimarelevanten Technologien und Dienstleistungen, die in die Aus- und Weiterbildung einfließen und das Beratungs- und Fördersystem verbessern und so die Umsetzung zahlreicher qualitativ hochwertiger Projekte initiieren und CO2 einsparen. Bewusstseinsbildung und Information führen zu vermehrten Aktivitäten und geben so innovativen Wirtschaftspartnern neue Chancen. Die Erfolge aus diesen fünf Hauptaktivitätsfeldern werden veröffentlicht und jährlich aktualisiert.

Partnerschaftsnetzwerk

Die Anbieterseite klimarelevanter Wirtschaftsgüter wird in einem Netzwerk zusammengefasst. Die Teilnahme beruht auf einem klaren Bekenntnis zu den Anliegen der Klimastrategie und den Methoden von Klimaaktiv. Als „Säulen“ der Netzwerkarbeit werden Umsetzung von Maßnahmen der CO2-Reduktion, Multiplikation (Verbreitung der Anliegen) und Wissenstransfer genannt. Diese Leitbilder appellieren an die Eigenverantwortung der Unternehmer als selbst von Klimafolgen Betroffenen und versuchen Konkurrenzdenken durch Marktvorteile aus regionalen Synergieeffekten zu ersetzen.

Über 250 Wirtschaftspartner aus verschiedensten Branchen (Bau- und Immobilien, Finanzbranche, Dienstleistungen uvm.) arbeiten als Multiplikatoren im Klimaschutz mit Klimaaktiv zusammen (Stand der aktiven Programmpartnerverträge mit Ende 2021).

Klimakommunikation

Das Programm Klimadialog wurde 2021 ins Leben gerufen. Ziel ist es die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen zu fördern. Dies geschieht durch Weiterbildung sowie durch das Ermöglichen von Austausch und Vernetzung. Beispiele für die Tätigkeiten des Programms sind der Ratgeber „Richtig reden übers Klima“, der Klimaaktiv Podcast „Der Klimadialog“, Webinare und Workshops über Themen der Klimakommunikation, Workshops für Klimajournalismus, sowie die Vergabe des „K3-Preis für Klimakommunikation“.

Programme von Klimaaktiv

Folgende Programme, jeweils für spezielle Zielgruppen, wurden ins Leben gerufen:

Themenbereich Erneuerbare Energie

Erneuerbare Energie als Anliegen:

  • Erneuerbare Wärme forciert den Einsatz erneuerbarer Energieträger beim Heizen, z. B. Sonnenenergie, Biomasse oder via Wärmepumpenheizung
  • Biogas für mehr Energie, Treibstoff und Wärme
  • Energieholz unterstützt bei der Erschließung bisher ungenutzter Holzressourcen aus unseren Wäldern
  • QM Heizwerke (Qualitätsmanagement Heizwerke) für noch effizientere Holzheizwerke
  • Bioökonomie zeigt wirtschaftlich sinnvolle und ökologisch bessere Alternativen zum Ersatz von fossilen Rohstoffen auf
  • Mission Zero analysiert den Einsatz von fossilen Rohstoffen in Produkten ganzheitlich. Das Ziel ist, konkrete Lösungen zur ihrer Reduktion umzusetzen.

Themenbereich Bauen & Sanieren

Dem Thema Bauen und Sanieren kommt bei Klimaaktiv zentrale Bedeutung zu. Der Klimaaktiv Gebäudestandard ist ein österreichweites, neutrales Qualitätszeichen für eine nachhaltige und klimaschonende Bauweise. Er ist für Wohnbauten und Dienstleistungsgebäude jeweils für Neubau und für Gebäudesanierung verfügbar. Der Klimaaktiv Gebäudestandard ist europaweit eines der erfolgreichsten und gleichzeitig anspruchsvollsten Gütesiegeln für nachhaltiges Bauen, denn er definiert die im internationalen Vergleich strengsten Anforderungen im Bereich Energieeffizienz. Ziel der Maßnahmen ist „Steigerung des Marktanteils ökologischer Gebäude im Wohn- und Dienstleistungsgebäudebereich, Etablierung des Klimaaktiv Gebäudestandards, Weiterentwicklung der förderpolitischen und rechtlichen Rahmenbedingungen im Baubereich, und Anwendung markttauglicher Forschungsergebnisse“.

Das Programm umfasst neben Standards auch umfangreiche Information und Beratung für Neubau und Sanierung sowohl bei Privatobjekten wie auch großvolumigen Wohn- und Dienstleistungsgebäuden sowie Ausbildung von Professionisten des Bau- und Baunebengewerbes. Klimaaktiv ist das in Österreich am weitesten verbreitetste Gebäudebewertungssystem: Mit Stand Ende 2021 sind über 1.200 Gebäude in der Datenbank, die entweder als Klimaaktiv Gebäude deklariert bzw. als Gebäude des Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit sichtbar gemacht wurden.

Themenbereich Energiesparen

Auf Energiesparen fokussieren sich:

  • Energieeffiziente Betriebe – hilft Betrieben ihren Energieeinsatz zu optimieren
  • topprodukte.at – Internetplattform für energieeffiziente Geräte
  • e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden – mit der Gemeindeebene als Zielgruppe

Energieeffiziente Betriebe ist ein Beratungs- und Weiterbildungsprogramm für Produktionsbetriebe und Energieberaterinnen und -berater. Es unterstützt Industrie- und Gewerbebetriebe bei der Planung und Realisierung von Energieeffizienzmaßnahmen von der Bewertung der Energieverbräuche bis hin zur Umsetzung und Finanzierung.

Auf der neutralen und herstellerunabhängigen Informationsplattform topprodukte.at finden Konsumentinnen und Konsumenten die energieeffizientesten Produkte in den Bereichen Haushalt, TV- und IT-Geräte, Heizung, Warmwasser, Klima, Beleuchtung und Mobilität. Zusätzlich werden Kauf- und Energiespartipps aufgelistet.

Das Programm e5 läuft schon seit 1998 und wurde in Klimaaktiv mitaufgenommen. Es handelt sich um langfristige gemeindeeigene Projekte zur Energieautarkie auf kommunaler Ebene, die mit Audits unterstützt werden. Vergeben werden hier auch Auszeichnungen an Gemeinden, das Programm ist in den European Energy Award (EEA)[1] eingebunden. Das e5-Programm unterstützt Gemeinden bei einer strukturierten und nachhaltigen Klimaschutzarbeit. Kaum eine andere Initiative auf Gemeindeebene kann einen ähnlich erfolgreichen, umfassenden und konsequenten Ansatz vorweisen.

Themenbereich Mobilität

Klimaaktiv mobil unterstützt und fördert umweltfreundliche Mobilitätsmaßnahmen in Österreich und trägt zur Informationsvermittlung und Bewusstseinsbildung im Bereich umweltfreundlicher Mobilität bei. Die Schwerpunkte der Tätigkeiten liegen in der Förder- und Projektberatung, in der Öffentlichkeitsarbeit zur Informationsvermittlung und Bewusstseinsbildung, im Bereich der Aus- und Weiterbildung und in der Vernetzung von Akteuren. Durch die Tätigkeiten und Förderungen von Klimaaktiv mobil wird die umweltfreundliche Mobilitätswende unterstützt.

Klimaaktiv mobil ist in mehrere Programme unterteilt. Das sind zum einen fünf Beratungsprogramme für spezifische Zielgruppen, die kostenlose Beratung und Unterstützung bei Fördereinreichungen anbieten:

  • Mobilitätsmanagement für Betriebe, Bauträger und Flottenbetreiber unterstützt Unternehmen bei klimafreundlichen Mobilitätsmaßnahmen wie Flottenerneuerungen, umweltfreundlichen Logistiklösungen oder der Schaffung von Rahmenbedingungen für die klimagerechte Durchführung von Dienstreisen und Arbeitswegen.
  • Innovative klimafreundliche Mobilität für Regionen, Städte und Gemeinden unterstützt bei der Bereitstellung von Infrastruktur für klimagerechte Mobilität. Ein Schwerpunkt liegt im Bereich des Gehens.
  • Mobilitätsmanagement für Kinder und Jugendliche unterstützt Schulen, Kindergärten sowie Vereine, Institutionen und Initiativen für Kinder und Jugendliche bei der sicheren und umweltfreundlichen Gestaltung von Schul-, Kindergarten- und Freizeitwegen.
  • Mobilitätsmanagement für Tourismus und Freizeit unterstützt Tourismus- und Freizeiteinrichtungen, Hotels, Regionen und Gemeinden sowie Veranstalter bei klimafreundlichen Mobilitätsmaßnahmen im Freizeit- und Tourismusverkehr mit den Schwerpunkten klimafreundliche Anreise und Vor-Ort-Mobilität.
  • Mobilitätsmanagement für die klimaneutrale Verwaltung unterstützt öffentliche Institutionen dabei, Mobilität neu zu denken und umwelt- und klimagerecht, aktiv, gesund und nachhaltig zu gestalten.

Daneben gibt es noch:

  • Aktive Mobilität kümmert sich um Gestaltung der Rahmenbedingungen für die umweltfreundlichen Verkehrsmittel Radfahren und Gehen. Zu den Schwerpunkten gehören die Umsetzung von Radfahrkurses für Kinder, die Ausbildung von Radfahrlehrenden und der Aufbau einer Akademie für die Aus- und Weiterbildung im Bereich der klimafreundlichen Mobilität.
  • EcoDriving fördert die Etablierung einer energiesparenden Fahrweise durch Informationsvermittlung und die Unterstützung von energiesparenden Fahrstunden.

Literatur

  • Klimaaktiv Jahresberichte seit 2006 (Links auf pdfs, klimaaktiv.at/service/publikationen/klimaaktiv)
  •  Stephan Fickl, Alexander Rehbogen: Zwischen Hierarchie und Netzwerk. Steuerung und Bündelung von heterogenen Kooperationen. Die Österreichische Klimaschutzinitiative klima:aktiv als modernes Governance-Instrument. In: Gesundheits- und Sozialpolitik im Diskurs: Festschrift für Engelbert Theurl zum 60. Geburtstag. Springer Festschrift. Springer, 2011, ISBN 978-3-7091-0553-5, S. 287–308 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  •  Klima:bewusst - Klima:aktiv. Dokumentation; Internationale Klimatagung 2004; 6./7. Mai 2004, Österreichische Nationalbibliothek, Wien. Band 20 von Text.um / Text.um, Umweltdachverband, Wien 2004, ISBN 3-900711-79-8.
  •  Alexander Schmidt: klima:aktiv - Netzwerkbildung zwischen Politik und Wirtschaft. In: Netzwerkmanagement: Mit Kooperation zum Unternehmenserfolg (= SpringerLink Bücher). 3. Auflage. Springer, 2011, ISBN 978-3-642-19332-3, S. 87–102 (Webrepro auf osb-i.com).

Weblinks

Einzelnachweise