Burgruine Grub (Messern): Unterschied zwischen den Versionen

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== Die Lage ==
== Die Lage ==
Die frühere [[w:Höhenburg|Höhenburg]] befindet sich heute auf dem Areal der Gemeinde [[Irnfritz-Messern]]. Sie liegt oberhalb der gleichnamigen Kastralgemeinde auf einem schroff abfallenden Felssporn über den Tälern der [[w:Große Taffa|Großen Taffa]] und des Farnbaches.<ref name ="Gedaechtnis">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/orte/action/show/controller/Ort/?tx_gdl_gdl%5Bort%5D=949 Burgruine Grub], GedaechtnisDesLandes.at, abgerufen am 14. Februar 2023</ref>
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== Das Bauwerk ==
== Das Bauwerk ==
Heute sind noch Teile des Bergfriedes, der im 13. Jahrhunderts erbaut wurde, erhalten. Aus dem 14. und 15. Jahrhundert sind außerdem Teile der Vorburg und Außenbefestigungen sowie Reste des Palas erhalten.<ref name ="Gedaechtnis"/> Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts wurden Teile der früheren Burganlagen wiederhergestellt, darunter die Burgkapelle "Zur Erhöhung des Heiligen Kreuzes", erstmals 1429 urkundlich genannt.
Heute sind noch Teile des Bergfriedes, der im 13. Jahrhunderts erbaut wurde, erhalten. Aus dem 14. und 15. Jahrhundert sind außerdem Teile der Vorburg und Außenbefestigungen sowie Reste des Palas erhalten.<ref name ="Gedaechtnis">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/orte/action/show/controller/Ort/?tx_gdl_gdl%5Bort%5D=949 Burgruine Grub], GedaechtnisDesLandes.at, abgerufen am 14. Februar 2023</ref> Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts wurden Teile der früheren Burganlagen wiederhergestellt, darunter die Burgkapelle "Zur Erhöhung des Heiligen Kreuzes", erstmals 1429 urkundlich genannt<ref name ="imareal">vgl. [http://noeburgen.imareal.sbg.ac.at/result/burgid/1947 Burg Grub], NoeBurgen.ImAreal.SBG.AC.AT, abgerufen am 14. Februar 2023</ref>.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Burg wurde im Mittelalter erbaut, der Zeitpunkt ist jedoch unbekannt. 1237 wird sie erstmals urkundlich genannt. Bis ca. Mitte des 14. Jahrhunderts soll sie der Sitz der [[Engelbert von Krug#Herkunft und Familie|Herren von Grub]] gewesen sein, einer Familie, die sich nach ihr benannt hatte. Seit ca. 1372 gehörte sie der [[Heidenreich Truchseß von Grub#Herkunft und Familie|Familie der Truchsesse von Grub]]. Konflikte dieser Familie mit den [[Habsburger|Herzögen von Österreich (Habsburgern)]] hatten zur Folge, dass die Burg um 1372 und 1441 von landesfürstlichen Truppen belagert wurde. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts kam die Veste in den Besitz der Familie der Matschacher. 1525 gehörte sie der Familie der Herren von Rauber. Seit 1558 war sie im Besitz des Horner Familienzweiges der [[Puchheimer (Adelsgeschlecht)|Herren von Puchheim]]. Diese zählte damals zu den führenden evangelischen Adeligen im Herzogtum Österreich "unter der Enns". Um 1620 wurde die Burg zerstört und wahrscheinlich danach als Wohnsitz aufgegeben.<ref name ="Gedaechtnis"/>
Die Burg wurde im Mittelalter erbaut, der Zeitpunkt ist jedoch unbekannt. 1237 wird sie erstmals urkundlich als Herkunftsort eines "Pilgrimus de Grueb" genannt. Bis ca. Mitte des 14. Jahrhunderts dürfte sie der Sitz einer Adelsfamilie, der [[Engelbert von Krug#Herkunft und Familie|Herren von Grub]], gewesen sein.<ref name ="Gedaechtnis"/> Diese Familie dürfte ursprünglich Lehensträger der [[Poigreich|Grafen von Poigen]] gewesen sein.<ref name ="Burgen-Austria">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=265 Burg Grub], Burgen-Austria.COM, abgerufen am 14. Februar 2023</ref> Seit ca. 1372 gehörte sie der [[Heidenreich Truchseß von Grub#Herkunft und Familie|Familie der Truchsesse von Grub]]. Konflikte dieser Familie mit den [[Habsburger|Herzögen von Österreich (Habsburgern)]] hatten zur Folge, dass die Burg um 1373 und 1441 von landesfürstlichen Truppen belagert wurde.<ref name ="Gedaechtnis"/> Um 1464/65 wurden die Truchsesse von Grub in den Herrenstand erhoben und erhielten eine Wappenbesserung.<ref name ="Burgen-Austria"/>  


Um 1621 gehörte die Veste Grub der Freiherrenfamilie von Traun (1621), die später zu Grafen erhoben wurde, um 1668 der Familie der Freiherren von Selb (1668) und seit ca. 1767 dem [[Stift Altenburg]]. Dieses verkaufte die längst zur Ruine verkommene Burg um 1950. Um 1970, erwarb das Ehepaar Hampapa die inzwischen zum Abbruch vorgesehene Anlage und widmete sich mit großen persönlichen Einsatz ihrer Wiederherstellung. 1997 kam die Ruine, die heute wieder teilweise bewohnt wird, in den Besitz der in [[Wien]] ansässigen Familie Heindl.<ref name ="Gedaechtnis"/>
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts kam die Veste in den Besitz der Familie der Matschacher.<ref name ="Gedaechtnis"/> Diese Familie stammte aus dem [[Herzogtum Steier]]. Namentlich genannt ist Hans von Matschach, um 1491 in [[Wien]] Besitzer des "Matschakerhofs" (Matschacherhofs).<ref name ="Burgen-Austria"/> 1525 gehörte sie der Familie der Herren von Rauber.<ref name ="Gedaechtnis"/> 1558 kam sie in den Besitz von Veit Albrecht von Puchheim.<ref name ="Burgen-Austria"/> Dieser stammte aus dem Horner Familienzweiges der [[Puchheimer (Adelsgeschlecht)|Herren von Puchheim]], der damals zu den führenden evangelischen Adeligen im Herzogtum Österreich "unter der Enns" zählte. Um 1620 wurde die Burg zerstört<ref group="A">Unklar bleibt, ob die Burg bereits zur Gänze zerstört wurde und ob sie in der Folge teilweise wiederhergestellt wurde</ref>.<ref name ="Gedaechtnis"/>
 
Danach hatte die Burg, die endgültig zur Ruine verkam, mehrere Besitzer. Zunächst kam sie als Lehen an die Grafen Adam und Otto von und zu Traun.<ref name ="Burgen-Austria"/> Um 1668 gehörte sie der Familie der Freiherren von Selb (1668) und seit ca. 1767 dem [[Stift Altenburg]]. Um  1950 kam sie durch Verkauf in Privatbesitz. Um 1970, erwarb das Ehepaar Hampapa die inzwischen zum Abbruch vorgesehene Anlage und widmete sich mit großen persönlichen Einsatz ihrer Wiederherstellung. 1997 kam die Ruine, die heute wieder teilweise bewohnt wird, in den Besitz der in [[Wien]] ansässigen Familie Heindl.<ref name ="Gedaechtnis"/>


== Die Burgruine Grub in Sage und Legende ==
== Die Burgruine Grub in Sage und Legende ==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 14. Februar 2023, 21:02 Uhr

Die Burgruine Grub heute

Grub, im Mittelalter auch als das "castrum Grub" urkundlich genannt, zählt heute zu den sagenumwobenen Burgruinen des Waldviertels, von denen sich einige Reste erhalten haben. Außerdem wurde einige Teile, darunter die Burgkapelle, im 20. Jahrhundert wieder hergestellt. Da die Anlage der Burg nach 1500 nicht mehr umgebaut wurde, konnte sie sich ihren spätmittelalterlichen Charakter bewahren.

Die Lage

Die frühere Höhenburg befindet sich heute auf dem Areal der Gemeinde Irnfritz-Messern. Sie liegt oberhalb der gleichnamigen Kastralgemeinde auf einem schroff abfallenden Felssporn über den Tälern der Großen Taffa und des Farnbaches.[1]

Das Bauwerk

Heute sind noch Teile des Bergfriedes, der im 13. Jahrhunderts erbaut wurde, erhalten. Aus dem 14. und 15. Jahrhundert sind außerdem Teile der Vorburg und Außenbefestigungen sowie Reste des Palas erhalten.[2] Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts wurden Teile der früheren Burganlagen wiederhergestellt, darunter die Burgkapelle "Zur Erhöhung des Heiligen Kreuzes", erstmals 1429 urkundlich genannt[3].

Geschichte

Die Burg wurde im Mittelalter erbaut, der Zeitpunkt ist jedoch unbekannt. 1237 wird sie erstmals urkundlich als Herkunftsort eines "Pilgrimus de Grueb" genannt. Bis ca. Mitte des 14. Jahrhunderts dürfte sie der Sitz einer Adelsfamilie, der Herren von Grub, gewesen sein.[2] Diese Familie dürfte ursprünglich Lehensträger der Grafen von Poigen gewesen sein.[4] Seit ca. 1372 gehörte sie der Familie der Truchsesse von Grub. Konflikte dieser Familie mit den Herzögen von Österreich (Habsburgern) hatten zur Folge, dass die Burg um 1373 und 1441 von landesfürstlichen Truppen belagert wurde.[2] Um 1464/65 wurden die Truchsesse von Grub in den Herrenstand erhoben und erhielten eine Wappenbesserung.[4]

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts kam die Veste in den Besitz der Familie der Matschacher.[2] Diese Familie stammte aus dem Herzogtum Steier. Namentlich genannt ist Hans von Matschach, um 1491 in Wien Besitzer des "Matschakerhofs" (Matschacherhofs).[4] 1525 gehörte sie der Familie der Herren von Rauber.[2] 1558 kam sie in den Besitz von Veit Albrecht von Puchheim.[4] Dieser stammte aus dem Horner Familienzweiges der Herren von Puchheim, der damals zu den führenden evangelischen Adeligen im Herzogtum Österreich "unter der Enns" zählte. Um 1620 wurde die Burg zerstört[A 1].[2]

Danach hatte die Burg, die endgültig zur Ruine verkam, mehrere Besitzer. Zunächst kam sie als Lehen an die Grafen Adam und Otto von und zu Traun.[4] Um 1668 gehörte sie der Familie der Freiherren von Selb (1668) und seit ca. 1767 dem Stift Altenburg. Um 1950 kam sie durch Verkauf in Privatbesitz. Um 1970, erwarb das Ehepaar Hampapa die inzwischen zum Abbruch vorgesehene Anlage und widmete sich mit großen persönlichen Einsatz ihrer Wiederherstellung. 1997 kam die Ruine, die heute wieder teilweise bewohnt wird, in den Besitz der in Wien ansässigen Familie Heindl.[2]

Die Burgruine Grub in Sage und Legende

Nach der Gründungssage war der Erbauer der Burg Grub ein Ritter von ungewöhnlicher Größe und Stärke. Um eine Königstochter zu gewinnen, war er gezwungen, einen fremden Ritter zum Zweikampf zu fordern. Er besiegte und tötete diesen und ließ daraufhin seine Leiche in einem Sack stecken und in eine unterirdische Grube werfen. Über dieser wurde die Burg Grub erbaut, die deswegen den Namen Grub erhielt.[5] Wegen seines Bartes soll der Ritter den Namen "Rotbart" getragen haben.[2]

Weblinks

 Burgruine Grub – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Burg Grub, Nordwald.Heimat.EU, abgerufen am 14. Februar 2023
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 vgl. Burgruine Grub, GedaechtnisDesLandes.at, abgerufen am 14. Februar 2023
  3. vgl. Burg Grub, NoeBurgen.ImAreal.SBG.AC.AT, abgerufen am 14. Februar 2023
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 vgl. Burg Grub, Burgen-Austria.COM, abgerufen am 14. Februar 2023
  5. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 27

Anmerkungen

  1. Unklar bleibt, ob die Burg bereits zur Gänze zerstört wurde und ob sie in der Folge teilweise wiederhergestellt wurde
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