Brauerei Aspach: Unterschied zwischen den Versionen
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Auf Werbeaufschriften der späteren Brauerei Hofmann findet sich das Jahr 1790 als Gründungsjahr der Brauerei. In diesem Jahr übernahm Anton Diermayr die „Hofwirths Tafern“ am Marktplatz (heute Marktplatz Nr. 9, früher Aspach Nr. 29) durch Übergabsvertrag. Das Hofwirthsanwesen bestand aus dem Gasthaus, einer Landwirtschaft und einer Brauerei, die möglicherweise schon zuvor bestanden hatte. 1819 kauften Johann und Katharina Gurtner das Anwesen. Sie verlegten um 1840 die Brauerei an den heutigen Standort, der sich auf dem Gelände des 1832 erworbenen, ehemaligen Asenbauergutes (früher Aspach Nr. 19) befindet. 1848 ging der Betrieb durch Übergabsvertrag an Johann Georg Gurtner und seine Frau Elisabeth über. 1890 gelangte der Betrieb erneut durch Übergabsvertrag in die Hände von Karl und Kreszenz Gurtner. In der vierten Generation blieb jedoch der männliche Erbe aus, weshalb die Tochter Kreszenz mit Johann Hofmann verheiratete wurde. Der aus Braunau stammende Hofmann war 1904 nach Amerika emigriert und hatte dort in Milwaukee und San Francisco als Braubursche gearbeitet. Im Jahr 1909 war er auf Heimaturlaub jedoch bei der Brauerstochter Kreszenz Gurtner geblieben. | Auf Werbeaufschriften der späteren Brauerei Hofmann findet sich das Jahr 1790 als Gründungsjahr der Brauerei. In diesem Jahr übernahm Anton Diermayr die „Hofwirths Tafern“ am Marktplatz (heute Marktplatz Nr. 9, früher Aspach Nr. 29) durch Übergabsvertrag. Das Hofwirthsanwesen bestand aus dem Gasthaus, einer Landwirtschaft und einer Brauerei, die möglicherweise schon zuvor bestanden hatte. 1819 kauften Johann und Katharina Gurtner das Anwesen. Sie verlegten um 1840 die Brauerei an den heutigen Standort, der sich auf dem Gelände des 1832 erworbenen, ehemaligen Asenbauergutes (früher Aspach Nr. 19) befindet. 1848 ging der Betrieb durch Übergabsvertrag an Johann Georg Gurtner und seine Frau Elisabeth über. 1890 gelangte der Betrieb erneut durch Übergabsvertrag in die Hände von Karl und Kreszenz Gurtner. In der vierten Generation blieb jedoch der männliche Erbe aus, weshalb die Tochter Kreszenz mit Johann Hofmann verheiratete wurde. Der aus Braunau stammende Hofmann war 1904 nach Amerika emigriert und hatte dort in Milwaukee und San Francisco als Braubursche gearbeitet. Im Jahr 1909 war er auf Heimaturlaub jedoch bei der Brauerstochter Kreszenz Gurtner geblieben. | ||
Nach dem Tod von Hofmann im Jahr 1947 wurde der Betrieb 1949 durch Übergabsvertrag von Sohn Hans Hofmann jun. übernommen. Nachdem der Betrieb 1947 einen Ausstoß von lediglich 700 hl Bier aufgewiesen hatte begann Hofmann jun., der mit Felicitas Schnaitl, einer Tochter von Mathias Schnaitl ([[Brauerei Schnaitl]]) verheiratet war mit dem Ausbau der Brauerei. Da der Betrieb nicht Mitglied des [[Bierkartell]]s war, konnte er den Ausstoß durch das Versandgeschäft stark steigern und baute durch die Belieferung von Supermärkten die Kapazität auf 50.000 hl aus. Nach einem Umbau im Jahr 1954 erfolgte 1971 ein Anbau, zudem wurde zwischen 1974 und 1977 ein neues Sudhaus, eine Flaschenfüllanlage und eine neue Tankreinigung eingebaut. | Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft baute Hofmann den Betrieb aus und den errichtete den Braugasthof neu. Während der Stammbetrieb seiner Familie in Braunau 1928 geschlossen werden musste, konnte Hofmann in Aspach im Braujahr 1926/27 1907 hl Bier produzieren. Im Braujahr 1930/31 waren es 1837 hl, im Braujahr 1932/33 1187 hl.<ref>Heinrich Ludwig Werneck: [http://digi.landesbibliothek.at/viewer/resolver?urn=urn:nbn:at:AT-OOeLB-4285221 Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930.] III. Innviertel. Linz 1939/40, S. 127</ref> | ||
Nach dem Tod von Hofmann im Jahr 1947 wurde der Betrieb 1949 durch Übergabsvertrag von Sohn Hans Hofmann jun. übernommen. Nachdem der Betrieb 1947 einen Ausstoß von lediglich 700 hl Bier aufgewiesen hatte begann Hofmann jun., der mit Felicitas Schnaitl, einer Tochter von Mathias Schnaitl ([[w:Privatbrauerei Schnaitl|Brauerei Schnaitl]]) verheiratet war mit dem Ausbau der Brauerei. Da der Betrieb nicht Mitglied des [[Bierkartell]]s war, konnte er den Ausstoß durch das Versandgeschäft stark steigern und baute durch die Belieferung von Supermärkten die Kapazität auf 50.000 hl aus. Nach einem Umbau im Jahr 1954 erfolgte 1971 ein Anbau, zudem wurde zwischen 1974 und 1977 ein neues Sudhaus, eine Flaschenfüllanlage und eine neue Tankreinigung eingebaut. | |||
Im Jahr 1982 ging die Brauerei Hofmann durch Übernahmsvertrag an Kurt Hofmann, der den in Schwierigkeiten gekommenen Betrieb jedoch 1989 verkaufen musste. An der Übernahme des Betriebes war neben August Starzinger ([[Bräu am Berg]]) auch drei Freiberufler aus Salzburg beteiligt. | Im Jahr 1982 ging die Brauerei Hofmann durch Übernahmsvertrag an Kurt Hofmann, der den in Schwierigkeiten gekommenen Betrieb jedoch 1989 verkaufen musste. An der Übernahme des Betriebes war neben August Starzinger ([[Bräu am Berg]]) auch drei Freiberufler aus Salzburg beteiligt. | ||
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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 12:33 Uhr
Die Brauerei Aspach (bis 1989 Brauerei Hofmann) ist eine Brauerei in der Innviertler Gemeinde Aspach im Bezirk Braunau am Inn . Die Brauerei wurde 1790 gegründet und 1989 von August Starzinger übernommen.
Geschichte
Auf Werbeaufschriften der späteren Brauerei Hofmann findet sich das Jahr 1790 als Gründungsjahr der Brauerei. In diesem Jahr übernahm Anton Diermayr die „Hofwirths Tafern“ am Marktplatz (heute Marktplatz Nr. 9, früher Aspach Nr. 29) durch Übergabsvertrag. Das Hofwirthsanwesen bestand aus dem Gasthaus, einer Landwirtschaft und einer Brauerei, die möglicherweise schon zuvor bestanden hatte. 1819 kauften Johann und Katharina Gurtner das Anwesen. Sie verlegten um 1840 die Brauerei an den heutigen Standort, der sich auf dem Gelände des 1832 erworbenen, ehemaligen Asenbauergutes (früher Aspach Nr. 19) befindet. 1848 ging der Betrieb durch Übergabsvertrag an Johann Georg Gurtner und seine Frau Elisabeth über. 1890 gelangte der Betrieb erneut durch Übergabsvertrag in die Hände von Karl und Kreszenz Gurtner. In der vierten Generation blieb jedoch der männliche Erbe aus, weshalb die Tochter Kreszenz mit Johann Hofmann verheiratete wurde. Der aus Braunau stammende Hofmann war 1904 nach Amerika emigriert und hatte dort in Milwaukee und San Francisco als Braubursche gearbeitet. Im Jahr 1909 war er auf Heimaturlaub jedoch bei der Brauerstochter Kreszenz Gurtner geblieben.
Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft baute Hofmann den Betrieb aus und den errichtete den Braugasthof neu. Während der Stammbetrieb seiner Familie in Braunau 1928 geschlossen werden musste, konnte Hofmann in Aspach im Braujahr 1926/27 1907 hl Bier produzieren. Im Braujahr 1930/31 waren es 1837 hl, im Braujahr 1932/33 1187 hl.[1]
Nach dem Tod von Hofmann im Jahr 1947 wurde der Betrieb 1949 durch Übergabsvertrag von Sohn Hans Hofmann jun. übernommen. Nachdem der Betrieb 1947 einen Ausstoß von lediglich 700 hl Bier aufgewiesen hatte begann Hofmann jun., der mit Felicitas Schnaitl, einer Tochter von Mathias Schnaitl (Brauerei Schnaitl) verheiratet war mit dem Ausbau der Brauerei. Da der Betrieb nicht Mitglied des Bierkartells war, konnte er den Ausstoß durch das Versandgeschäft stark steigern und baute durch die Belieferung von Supermärkten die Kapazität auf 50.000 hl aus. Nach einem Umbau im Jahr 1954 erfolgte 1971 ein Anbau, zudem wurde zwischen 1974 und 1977 ein neues Sudhaus, eine Flaschenfüllanlage und eine neue Tankreinigung eingebaut.
Im Jahr 1982 ging die Brauerei Hofmann durch Übernahmsvertrag an Kurt Hofmann, der den in Schwierigkeiten gekommenen Betrieb jedoch 1989 verkaufen musste. An der Übernahme des Betriebes war neben August Starzinger (Bräu am Berg) auch drei Freiberufler aus Salzburg beteiligt.
Das Gebäude der alten Taverne wurde 1924 abgetragen und durch einen neuen Gasthausbau ersetzt. Später diente es nur noch als Verwaltungssitz der Brauerei, bis es 1991 schließlich durch Kauf in den Besitz der Marktgemeinde Aspach überging und aktuell unter Denkmalschutz steht[2]. Zum Besitz der Familie Hofmann gehörte auch die 1911 errichtete Hofman-Villa in der Mettmacher Straße 1, die 1968 von der Sparkasse Mauerkirchen gekauft wurde.
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Ludwig Werneck: Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel. Linz 1939/40, S. 127
- ↑ BDA-Liste:67622
Literatur
- Conrad Seidl: Unser Bier. Alle neuen Brauereien. Alle neuen Biere. Alle neuen Bierlokale. Deuticke, Wien, München 1996 ISBN 3-216-30252-0, S. 122 ff.
- Erika Oberleitner, Franz Sonntag, Kurt Junger: Häuserchronik, Kleindenkmäler. Aspach 2003. ISBN 3-901535-73-X, S. 66, 69, 73 (Aspach 2003, Band 3)
48.18468413.306735Koordinaten: 48° 11′ 5″ N, 13° 18′ 24″ O