K1-MET: Unterschied zwischen den Versionen
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Die K1-MET GmbH ist ein österreichisches Forschungsunternehmen in technologischen Bereichen wie Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und klimaneutrale Metallproduktion. Es zählt zu den führenden internationalen metallurgischen [[COMET – Competence Centers for Excellent Technologies|COMET]]-K1-Kompetenzzentren für Eisen- und Nichteisenmetallurgie mit Hauptsitz in [[Linz]] und einer Zweigniederlassung | Die '''K1-MET GmbH''' ist ein österreichisches Forschungsunternehmen in technologischen Bereichen wie Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und klimaneutrale Metallproduktion. Es zählt zu den führenden internationalen metallurgischen [[w:COMET – Competence Centers for Excellent Technologies|COMET]]-K1-Kompetenzzentren für [[w:Metallurgie|Eisen- und Nichteisenmetallurgie]] mit Hauptsitz in [[Linz]] und einer Zweigniederlassung an der [[w:Montanuniversität Leoben|Montanuniversität Leoben]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ffg.at/comet-compentence-centers-excellent-technologies-k1-centers |titel=COMET Compentence Centers for Excellent Technologies – COMET-Zentren (K1) {{!}} FFG |sprache=de |abruf=2023-01-18}}</ref> | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Ursprünglich im Jahr 2001 war das Kompetenzzentrum die Arbeitsgemeinschaft eines Konsortiums aus vier Unternehmen. Dieses Kompetenznetzwerk war unter dem Namen „Metallurgische und Umwelttechnische | Ursprünglich im Jahr 2001 war das Kompetenzzentrum die Arbeitsgemeinschaft eines Konsortiums aus vier Unternehmen. Dieses Kompetenznetzwerk war unter dem Namen „Metallurgische und Umwelttechnische Verfahrensentwicklung“ (Kurztitel der ARGE K<sub>net</sub>MET) bekannt. Zu den Unternehmen gehörten die voestalpine Industrieanlagenbau GmbH & Co (später umbenannt in Siemens VAI Metals Technologies GmbH bzw. [[w:Primetals Technologies|Primetals Technologies Austria GmbH]]), die [[w:voestalpine Stahl GmbH|voestalpine Stahl GmbH]], die [[w:Hüttenwerk Donawitz|voestalpine Stahl Donawitz GmbH]] und die [[w:RHI AG|RHI AG]]. Konkretes Ziel von K<sub>net</sub>MET war der Aufbau von Expertise zur Entwicklung neuer und der Weiterentwicklung bestehender metallurgischer Technologien und der dazugehörenden Anlagentechnik. Das im Netzwerk erarbeitete Wissen sollte dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Industriepartner effizient und nachhaltig zu steigern und neue marktfähige Produkte zu schaffen. Dies sollte durch eine optimale Prozessführung im Hinblick auf die Produktqualität und die Minimierung des Energie- und Rohstoffeinsatzes erreicht werden. | ||
Nach einer ersten Förderperiode von vier Jahren wurde das K<sub>net</sub>MET-Programm um weitere drei Jahre verlängert (Start der zweiten Periode am | Nach einer ersten Förderperiode von vier Jahren wurde das K<sub>net</sub>MET-Programm um weitere drei Jahre verlängert (Start der zweiten Periode am 1. Juli 2005). Schon damals war die Vision der Industriepartner nach Ende der zweiten Förderperiode ein enges Netzwerk zwischen Wissenschaft und Industrie nicht fallen zu lassen, sondern das erarbeitete Wissen aus den bilateralen F&E-Kooperationen weiterzuentwickeln und die Synergien auszubauen. Am Ende der Förderlaufzeit des K<sub>net</sub>MET nach sieben erfolgreichen Jahren startete am 1. Juli 2008 ein neues metallurgisches Forschungsprogramm unter dem Kurznamen K1-MET. Die ursprünglich im K<sub>net</sub>MET beteiligten Konsortialpartner blieben dieselben und zusätzlich konnten weitere Industrie- und Wissenschaftspartner gewonnen werden. Dieses ebenfalls als ARGE geführte Programm war Teil des Kompetenzzentren-Programms [[w:COMET – Competence Centers for Excellent Technologies|COMET (Competence Centers for Excellent Technologies)]], das von der [[w:Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft|Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft m.b.H (kurz FFG)]] initiiert wurde. Dementsprechend lautete der Vollname von K1-MET auch Competence Center for Excellent Technologies in Advanced Metallurgical and Environmental Process Development. Die Laufzeit betrug ebenfalls sieben Jahre und nach vier Jahren sollte eine Zwischenevaluierung unter Mitwirkung internationaler Gutachter erfolgen. Im Jahr 2012 verlief die Zwischenevaluierung nach den ersten vier Jahren (erste Förderperiode) erfolgreich und die Förderung für das metallurgische Kompetenzzentrum K1-MET als ARGE wurde für weitere drei Jahre genehmigt. | ||
Als jüngster Schritt im Lebenszyklus des Kompetenzzentrums wurde K1-MET im Jahr 2015 als eigenständige GmbH gegründet. Dies war die Antwort auf die anspruchsvollen Herausforderungen im metallurgischen Sektor in Hinsicht auf Technologie und Organisation.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.k1-met.com/publikationen/geschaeftsberichte |titel=K1-MET Geschäftsbericht 2015/16 |abruf=2023-01-18}}</ref> | Als jüngster Schritt im Lebenszyklus des Kompetenzzentrums wurde K1-MET im Jahr 2015 als eigenständige GmbH gegründet. Dies war die Antwort auf die anspruchsvollen Herausforderungen im metallurgischen Sektor in Hinsicht auf Technologie und Organisation.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.k1-met.com/publikationen/geschaeftsberichte |titel=K1-MET Geschäftsbericht 2015/16 |abruf=2023-01-18}}</ref> | ||
Mit 1. Juli 2023 ging die Funktion des [[w:Chief Scientific Officer|CSO]] von Johannes Schenk auf Susanne Michelic über.<ref>{{Internetquelle |autor=APA |url=https://science.apa.at/power-search/11385101930519478884 |titel=Neue Professorin für Eisen- und Stahlmetallurgie |sprache=de-DE |abruf=2023-09-18}}</ref> | |||
== Organisation == | == Organisation == | ||
Folgende Gesellschafter halten Anteile der K1-MET GmbH:<ref> | Folgende Gesellschafter halten Anteile der K1-MET GmbH:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.firmenabc.at/k-met-gmbh_MOaK |titel=K1-MET GmbH, Linz, Oberösterreich {{!}} Firmenbucheintrag |abruf=2023-01-24}}</ref> | ||
* | * voestalpine Stahl GmbH: 35 % | ||
* [[Primetals Technologies|Primetals Technologies Austria GmbH]]: 20% | * [[w:Primetals Technologies|Primetals Technologies Austria GmbH]]: 20 % | ||
* [[Johannes Kepler Universität Linz]]: 10% | * [[w:Johannes Kepler Universität Linz|Johannes Kepler Universität Linz]]: 10 % | ||
* [[ | * Montanuniversität Leoben: 35 % | ||
== Wissenschaftliche Ausrichtung == | |||
Bei K1-MET GmbH wird an nachhaltigen digitalisierten metallurgischen Prozessen für eine klimaneutrale und ressourceneffiziente Gesellschaft geforscht. Mit Schwerpunkt auf der [[w:Metallurgie|Eisen- und Stahlmetallurgie]] liegt die wissenschaftliche Ausrichtung einerseits auf einer Steigerung von Prozesseffizienz und Produktqualität durch Analytik und der Aufbereitung von Roh- und Sekundärstoffen. Andererseits wird hinsichtlich [[w:Dekarbonisierung|Dekarbonisierung]] und [[w:Sektorenkopplung|Sektorkopplung]] an Lösungen für CO<sub>2</sub>-arme metallurgische Prozesse geforscht und die Bedeutung der Metallurgie als CO<sub>2</sub>-Quelle für energieintensive Industrien (Sektorkopplung) ausgebaut. Für ein verbessertes Prozesswissen werden Modellierungsansätze auf bestehende und neue Technologien angewandt und mit Methoden der Datenanalyse zur Steigerung der Prozesseffizienz kombiniert. | |||
== Tätigkeitsfelder == | == Tätigkeitsfelder == | ||
Die K1-MET GmbH bekennt sich zu den globalen Klimazielen. Themen wie ein verstärkter Einsatz erneuerbarer Energiesysteme oder die Dekarbonisierung müssen innerhalb der kooperativen Forschungsarbeit im Fokus bleiben, um die CO<sub>2</sub>-Emissionen zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.k1-met.com/ |titel=K1-MET – Metallurgisches Kompetenzzentrum |sprache=de |abruf=2023-01-19}}</ref> | |||
=== COMET === | === COMET === | ||
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* CO<sub>2</sub>-effiziente Produktion von Metallen und Zwischenkomponenten | * CO<sub>2</sub>-effiziente Produktion von Metallen und Zwischenkomponenten | ||
* Prozessanalyse und Modellierung | * Prozessanalyse und Modellierung | ||
* Energetische Integration von Wärme- und Produktionsprozessen<ref>{{Internetquelle | * Energetische Integration von Wärme- und Produktionsprozessen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.k1-met.com/comet |titel=K1-MET – COMET Forschungsprogramm |sprache=de |abruf=2023-01-18}}</ref> | ||
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Im derzeit aktuellen COMET-Modulprogramm der FFG für bestehende COMET-K1-Zentren FuLIBatteR (Future Lithium Ion Battery Recycling for Recovery of Critical Raw Materials) liegt der Fokus auf dem Schließen von Materialkreisläufen mit dem Schwerpunkt auf der Rückgewinnung kritischer Rohstoffe (CRM) aus dem Aktivmaterial (auch Schwarzmasse genannt) von Lithiumionenbatterien (LIB) unterschiedlicher Anwendungsbereiche (Automobil, stationäre und portable Speichermedien). | Im derzeit aktuellen COMET-Modulprogramm der FFG für bestehende COMET-K1-Zentren FuLIBatteR (Future Lithium Ion Battery Recycling for Recovery of Critical Raw Materials) liegt der Fokus auf dem Schließen von Materialkreisläufen mit dem Schwerpunkt auf der Rückgewinnung kritischer Rohstoffe (CRM) aus dem Aktivmaterial (auch Schwarzmasse genannt) von [[w:Lithium-Ionen-Akkumulator|Lithiumionenbatterien (LIB)]] unterschiedlicher Anwendungsbereiche (Automobil, stationäre und portable Speichermedien). | ||
Das COMET-Modul umfasst drei Projekte: | Das COMET-Modul umfasst drei Projekte: | ||
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* Abfallwirtschaft und abfalltechnische Ansätze für das LIB-Recycling | * Abfallwirtschaft und abfalltechnische Ansätze für das LIB-Recycling | ||
* Pyrometallurgische Verarbeitung von LIB und Schwarzmasse | * Pyrometallurgische Verarbeitung von LIB und Schwarzmasse | ||
* Biohydrometallurgische Behandlung von LIB Reststoffen | * Biohydrometallurgische Behandlung von LIB Reststoffen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.k1-met.com/modul_fulibatter |titel=K1-MET – FuLIBatteR COMET-Modul |sprache=de |abruf=2023-01-18}}</ref> | ||
=== Non-COMET === | === Non-COMET === | ||
Außerhalb des COMET-Programms ist die K1-MET GmbH an einer Vielzahl an weiteren national geförderten Projekten und EU-Projekten beteiligt. | Außerhalb des COMET-Programms ist die K1-MET GmbH an einer Vielzahl an weiteren national geförderten Projekten und EU-Projekten beteiligt. Derzeit aktuell sind die innovativen Projekte INNOMET, PURESCRAP und HydroStäube (Stand 18. Januar 2023).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.k1-met.com/non_comet |titel=K1-MET – Non-COMET Projekte |sprache=de |abruf=2023-01-18}}</ref> | ||
== F&E-Kommunikation == | |||
Damit die von K1-MET vorangetriebene Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich der metallurgischen Prozesstechnik effizient kommuniziert wird, bedient sich K1-MET zahlreicher Möglichkeiten. Dazu zählen Artikel in Printmedien, Präsentationen, Presseinformationen, Erfolgsgeschichten, Geschäftsberichte, Social Media (LinkedIn) sowie die Website. Somit informiert K1-MET diverse Zielgruppen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit über den Verlauf der Forschungsprojekte. Außerdem zählen Auftritte bei diversen Veranstaltungen und Messen wie Lange Nacht der Forschung, Scientific Exchange Day, MS Wissenschaft etc. zur F&E-Kommunikation der K1-MET GmbH.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.k1-met.com/publikationen/geschaeftsberichte |titel=K1-MET – Geschäftsberichte |sprache=de |abruf=2023-01-19}}</ref> | |||
== Auszeichnungen == | |||
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* INTECO-ASMET Award 2022 (Michael Zarl für seine Dissertation, COMET-Projekt 3.1)<ref>{{Internetquelle |url=https://asmet.org/gewinner-des-inteco-asmet-awards-2022/ |titel=Gewinner des INTECO ASMET Awards 2022 – ASMET {{!}} The Austrian Society for Metallurgy and Materials |sprache=en-US |abruf=2023-01-23}}</ref> | |||
* Dörrenberg Studien Award 2022 (Valentin Wiesinger für sein Masterprojekt an der FH Wels, COMET-Projekt 2.6)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.home-of-welding.com/news/dorrenberg-studienaward-2022-das-sind-die-sieger-2512 |titel=Dörrenberg StudienAWARD 2022 |sprache=de |abruf=2023-01-23}}</ref> | |||
== Partner und Fördergeber == | |||
=== Industriepartner === | |||
* voestalpine Stahl GmbH | |||
* Primetals Technologies Austria GmbH | |||
* voestalpine Stahl Donawitz GmbH | |||
* RHI Magnesita | |||
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* [[w:Montanwerke Brixlegg|Montanwerke Brixlegg AG]] | |||
* [[w:Scholz Recycling|Scholz Rohstoffhandel GmbH]] | |||
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* [[w:Fronius International|Fronius International GmbH]] | |||
* Prozess Optimal CAP GmbH | |||
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* International Iron Metallics Association | |||
* [[w:Thyssenkrupp Steel Europe|thyssenkrupp Steel Europe AG]] | |||
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* Montanuniversität Leoben | |||
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=== Fördergeber === | |||
* [[w:Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft|Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)]] | |||
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* [[w:Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft|Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW)]] | |||
* [[w:Standortagentur Tirol|Standortagentur Tirol GmbH]] | |||
* [[Tirol|Land Tirol]] | |||
* [[Oberösterreich|Land Oberösterreich]] | |||
* [[Steiermark|Amt der Steiermärkischen Landesregierung]] | |||
* [[w:Steirische Wirtschaftsförderung|Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft m.b.H. (SFG)]] | |||
* Upper Austrian Research GmbH (UAR)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.k1-met.com/ueber_uns/partner |titel=K1-MET – Partner und Fördergeber |sprache=de |abruf=2023-01-18}}</ref> | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
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== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references /> | ||
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[[Kategorie:Unternehmen in Linz]] | |||
[[Kategorie:Technisch orientiertes Forschungsinstitut]] | |||
[[Kategorie:Unternehmen des Landes Oberösterreich]] | |||
[[Kategorie:Montanuniversität Leoben]] | |||
[[Kategorie:Gegründet 2015]] | |||
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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 08:03 Uhr
K1-MET GmbH | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 2015 |
Sitz | Linz |
Leitung | Thomas Bürgler, CEO Susanne Michelic, CSO Gerold Huemer, Prokura |
Mitarbeiter | 83 (18. Jänner 2023) |
Branche | Industrie, F&E |
Website | www.k1-met.com |
Die K1-MET GmbH ist ein österreichisches Forschungsunternehmen in technologischen Bereichen wie Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und klimaneutrale Metallproduktion. Es zählt zu den führenden internationalen metallurgischen COMET-K1-Kompetenzzentren für Eisen- und Nichteisenmetallurgie mit Hauptsitz in Linz und einer Zweigniederlassung an der Montanuniversität Leoben.[1]
Geschichte
Ursprünglich im Jahr 2001 war das Kompetenzzentrum die Arbeitsgemeinschaft eines Konsortiums aus vier Unternehmen. Dieses Kompetenznetzwerk war unter dem Namen „Metallurgische und Umwelttechnische Verfahrensentwicklung“ (Kurztitel der ARGE KnetMET) bekannt. Zu den Unternehmen gehörten die voestalpine Industrieanlagenbau GmbH & Co (später umbenannt in Siemens VAI Metals Technologies GmbH bzw. Primetals Technologies Austria GmbH), die voestalpine Stahl GmbH, die voestalpine Stahl Donawitz GmbH und die RHI AG. Konkretes Ziel von KnetMET war der Aufbau von Expertise zur Entwicklung neuer und der Weiterentwicklung bestehender metallurgischer Technologien und der dazugehörenden Anlagentechnik. Das im Netzwerk erarbeitete Wissen sollte dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Industriepartner effizient und nachhaltig zu steigern und neue marktfähige Produkte zu schaffen. Dies sollte durch eine optimale Prozessführung im Hinblick auf die Produktqualität und die Minimierung des Energie- und Rohstoffeinsatzes erreicht werden.
Nach einer ersten Förderperiode von vier Jahren wurde das KnetMET-Programm um weitere drei Jahre verlängert (Start der zweiten Periode am 1. Juli 2005). Schon damals war die Vision der Industriepartner nach Ende der zweiten Förderperiode ein enges Netzwerk zwischen Wissenschaft und Industrie nicht fallen zu lassen, sondern das erarbeitete Wissen aus den bilateralen F&E-Kooperationen weiterzuentwickeln und die Synergien auszubauen. Am Ende der Förderlaufzeit des KnetMET nach sieben erfolgreichen Jahren startete am 1. Juli 2008 ein neues metallurgisches Forschungsprogramm unter dem Kurznamen K1-MET. Die ursprünglich im KnetMET beteiligten Konsortialpartner blieben dieselben und zusätzlich konnten weitere Industrie- und Wissenschaftspartner gewonnen werden. Dieses ebenfalls als ARGE geführte Programm war Teil des Kompetenzzentren-Programms COMET (Competence Centers for Excellent Technologies), das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft m.b.H (kurz FFG) initiiert wurde. Dementsprechend lautete der Vollname von K1-MET auch Competence Center for Excellent Technologies in Advanced Metallurgical and Environmental Process Development. Die Laufzeit betrug ebenfalls sieben Jahre und nach vier Jahren sollte eine Zwischenevaluierung unter Mitwirkung internationaler Gutachter erfolgen. Im Jahr 2012 verlief die Zwischenevaluierung nach den ersten vier Jahren (erste Förderperiode) erfolgreich und die Förderung für das metallurgische Kompetenzzentrum K1-MET als ARGE wurde für weitere drei Jahre genehmigt.
Als jüngster Schritt im Lebenszyklus des Kompetenzzentrums wurde K1-MET im Jahr 2015 als eigenständige GmbH gegründet. Dies war die Antwort auf die anspruchsvollen Herausforderungen im metallurgischen Sektor in Hinsicht auf Technologie und Organisation.[2]
Mit 1. Juli 2023 ging die Funktion des CSO von Johannes Schenk auf Susanne Michelic über.[3]
Organisation
Folgende Gesellschafter halten Anteile der K1-MET GmbH:[4]
- voestalpine Stahl GmbH: 35 %
- Primetals Technologies Austria GmbH: 20 %
- Johannes Kepler Universität Linz: 10 %
- Montanuniversität Leoben: 35 %
Wissenschaftliche Ausrichtung
Bei K1-MET GmbH wird an nachhaltigen digitalisierten metallurgischen Prozessen für eine klimaneutrale und ressourceneffiziente Gesellschaft geforscht. Mit Schwerpunkt auf der Eisen- und Stahlmetallurgie liegt die wissenschaftliche Ausrichtung einerseits auf einer Steigerung von Prozesseffizienz und Produktqualität durch Analytik und der Aufbereitung von Roh- und Sekundärstoffen. Andererseits wird hinsichtlich Dekarbonisierung und Sektorkopplung an Lösungen für CO2-arme metallurgische Prozesse geforscht und die Bedeutung der Metallurgie als CO2-Quelle für energieintensive Industrien (Sektorkopplung) ausgebaut. Für ein verbessertes Prozesswissen werden Modellierungsansätze auf bestehende und neue Technologien angewandt und mit Methoden der Datenanalyse zur Steigerung der Prozesseffizienz kombiniert.
Tätigkeitsfelder
Die K1-MET GmbH bekennt sich zu den globalen Klimazielen. Themen wie ein verstärkter Einsatz erneuerbarer Energiesysteme oder die Dekarbonisierung müssen innerhalb der kooperativen Forschungsarbeit im Fokus bleiben, um die CO2-Emissionen zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen.[5]
COMET
Das K1-MET metallurgische Kompetenzzentrum beherbergt ein Forschungsprogramm mit vier Hauptthemen (Areas). Im Schwerpunkt der Area 1 liegen Themen betreffend Ressourcen und Recycling. Area 2 enthält Projekte für metallurgische Kernprozesse. Area 3 ist auf eines der Hauptziele der K1-MET ausgerichtet: Die Dekarbonisierung der Stahlerzeugung mit den Schwerpunkten wasserstoffbasierte Stahlerzeugung, Energieeffizienz und Reduktion der spezifischen CO2-Emissionen. Schließlich werden Erkenntnisse in Area 4 aus den anderen Bereichen kombiniert und in Simulationstools konsolidiert.
Das K1-MET metallurgische Kompetenzzentrum ist auf die strategischen Ziele, die von der Europäischen Kommission in der EU-2020-Strategie definiert sind, ausgerichtet. K1-MET ist wesentlich für die Fortsetzung der längeren Erfolgsgeschichte der österreichischen Stahl- und Verarbeitungsindustrie, um sie wettbewerbsfähiger und nachhaltiger zu machen und dass sie zu Wirtschaftswachstum führt.
Im Kern dieser Vision sind drei Hauptziele identifiziert:
- CO2-effiziente Produktion von Metallen und Zwischenkomponenten
- Prozessanalyse und Modellierung
- Energetische Integration von Wärme- und Produktionsprozessen[6]
COMET-Modul FuLIBatteR
Im derzeit aktuellen COMET-Modulprogramm der FFG für bestehende COMET-K1-Zentren FuLIBatteR (Future Lithium Ion Battery Recycling for Recovery of Critical Raw Materials) liegt der Fokus auf dem Schließen von Materialkreisläufen mit dem Schwerpunkt auf der Rückgewinnung kritischer Rohstoffe (CRM) aus dem Aktivmaterial (auch Schwarzmasse genannt) von Lithiumionenbatterien (LIB) unterschiedlicher Anwendungsbereiche (Automobil, stationäre und portable Speichermedien).
Das COMET-Modul umfasst drei Projekte:
- Abfallwirtschaft und abfalltechnische Ansätze für das LIB-Recycling
- Pyrometallurgische Verarbeitung von LIB und Schwarzmasse
- Biohydrometallurgische Behandlung von LIB Reststoffen[7]
Non-COMET
Außerhalb des COMET-Programms ist die K1-MET GmbH an einer Vielzahl an weiteren national geförderten Projekten und EU-Projekten beteiligt. Derzeit aktuell sind die innovativen Projekte INNOMET, PURESCRAP und HydroStäube (Stand 18. Januar 2023).[8]
F&E-Kommunikation
Damit die von K1-MET vorangetriebene Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich der metallurgischen Prozesstechnik effizient kommuniziert wird, bedient sich K1-MET zahlreicher Möglichkeiten. Dazu zählen Artikel in Printmedien, Präsentationen, Presseinformationen, Erfolgsgeschichten, Geschäftsberichte, Social Media (LinkedIn) sowie die Website. Somit informiert K1-MET diverse Zielgruppen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit über den Verlauf der Forschungsprojekte. Außerdem zählen Auftritte bei diversen Veranstaltungen und Messen wie Lange Nacht der Forschung, Scientific Exchange Day, MS Wissenschaft etc. zur F&E-Kommunikation der K1-MET GmbH.[9]
Auszeichnungen
- RFT OÖ Young Scientist Awards 2022[10]
- INTECO-ASMET Award 2022 (Michael Zarl für seine Dissertation, COMET-Projekt 3.1)[11]
- Dörrenberg Studien Award 2022 (Valentin Wiesinger für sein Masterprojekt an der FH Wels, COMET-Projekt 2.6)[12]
Partner und Fördergeber
Industriepartner
- voestalpine Stahl GmbH
- Primetals Technologies Austria GmbH
- voestalpine Stahl Donawitz GmbH
- RHI Magnesita
- Böhler Edelstahl GmbH & Co KG
- Lhoist Recherche et Développement S.A.
- Ebner Industrieofenbau Gesellschaft m.b.H.
- Linde Gas GmbH
- Montanwerke Brixlegg AG
- Scholz Rohstoffhandel GmbH
- Plansee SE
- OMV Refining and Marketing GmbH
- U.S. Steel Kosice s.r.o.
- Fronius International GmbH
- Prozess Optimal CAP GmbH
- Novolipetsk Steel
- LanzaTech Inc.
- International Iron Metallics Association
- thyssenkrupp Steel Europe AG
Wissenschaftspartner
- Montanuniversität Leoben
- Johannes Kepler Universität Linz
- Technische Universität Wien
- Technische Universität Graz
- FH Oberösterreich
- Universität für Bodenkultur Wien
- Technische Universität Bergakademie Freiberg
- Institut für Baustoff-Forschung
Fördergeber
- Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)
- Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)
- Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW)
- Standortagentur Tirol GmbH
- Land Tirol
- Land Oberösterreich
- Amt der Steiermärkischen Landesregierung
- Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft m.b.H. (SFG)
- Upper Austrian Research GmbH (UAR)[13]
Weblinks
- K1-MET GmbH
- K1-MET GmbH. Factsheet COMET: K1 (PDF, ffg.at)
- K1-MET GmbH. Factsheet K1-MET: K1 (PDF, ffg.at)
- K1-MET GmbH. Factsheet FuLIBatteR: K1 (PDF, ffg.at)
Einzelnachweise
- ↑ COMET Compentence Centers for Excellent Technologies – COMET-Zentren (K1) | FFG. Abgerufen am 18. Jänner 2023 (deutsch).
- ↑ K1-MET Geschäftsbericht 2015/16. Abgerufen am 18. Jänner 2023.
- ↑ APA: Neue Professorin für Eisen- und Stahlmetallurgie. Abgerufen am 18. September 2023 (de-de).
- ↑ K1-MET GmbH, Linz, Oberösterreich | Firmenbucheintrag. Abgerufen am 24. Jänner 2023.
- ↑ K1-MET – Metallurgisches Kompetenzzentrum. Abgerufen am 19. Jänner 2023 (deutsch).
- ↑ K1-MET – COMET Forschungsprogramm. Abgerufen am 18. Jänner 2023 (deutsch).
- ↑ K1-MET – FuLIBatteR COMET-Modul. Abgerufen am 18. Jänner 2023 (deutsch).
- ↑ K1-MET – Non-COMET Projekte. Abgerufen am 18. Jänner 2023 (deutsch).
- ↑ K1-MET – Geschäftsberichte. Abgerufen am 19. Jänner 2023 (deutsch).
- ↑ Preisträger RFT OÖ Award. Abgerufen am 23. Jänner 2023 (de-de).
- ↑ Gewinner des INTECO ASMET Awards 2022 – ASMET | The Austrian Society for Metallurgy and Materials. Abgerufen am 23. Jänner 2023 (en-us).
- ↑ Dörrenberg StudienAWARD 2022. Abgerufen am 23. Jänner 2023 (deutsch).
- ↑ K1-MET – Partner und Fördergeber. Abgerufen am 18. Jänner 2023 (deutsch).