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Auch die ''Güssinger Zeitung'' berichtete am 27. September 1925 unter der Überschrift ''Sonderbare Begebenheiten in Langzeil bei Güssing'', dass Kartoffeln, Maiskolben, Messer, Löffel und dergleichen sich bewegten und in verschiedene Richtungen durch die Luft flogen, sodass in den wiederholten Fällen alle Streiche, Betrug oder Sinnesenttäuschungen ausgeschlossen werden konnten.<ref>[https://epa.oszk.hu/03100/03162/00154/pdf/EPA03162_gussinger_zeitung_1925_39.pdf Güssinger Zeitung vom 27. September 1925, Seite 3]</ref> | |||
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Unter ihnen war auch der deutsche Mediziner und Pionier der Psychotherapie und der Parapsychologie [[w:Albert Freiherr von Schrenck-Notzing|Dr. Albert Freiherr von Schrenck-Notzing]], der Wilma Molnar der Erzherzogin vorstellte. Um ihre übernatürlichen Kräfte besser studieren zu können, nahm sie die Dienstmagd 1925 in ihr [[w:Schloss Schönau (Niederösterreich)|Schloss]] in [[Schönau an der Triesting]] auf, woraufhin es auch dort zu spuken begann und Gabeln, Messer und diverse Haushaltsgegenstände von selbst durch die Luft flogen, allerdings ohne Schaden anzurichten. Während ihres Aufenthaltes im Schloss stand Wilma unter der Obhut der schon älteren Baronin zur Mühlen, der Gesellschaftsdame der Erzherzogin. Als dieser der Spuk zu bunt wurde, übergab sie Wilma dem Physiker [[w:Hans Thirring|Hans Thirring]], der Wilmas Fähigkeiten im Labor der [[Universität Wien]] testete. | |||
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Aktuelle Version vom 22. September 2024, 22:07 Uhr
Wilma Molnar ungar. Vilma Molnár (* 12. Februar 1911 in Raab-Sankt-Michael in Ungarn; † 9. März 1940 in Budapest, Ungarn) war eine ungarische Küchenmagd in burgenländischen Diensten, der übernatürliche telekinetische Kräfte nachgesagt wurden.
Leben
Wilma Molnar wurde im Februar 1911[1] als neuntes von zehn Kindern des Alexander (Sándor) Molnár und seiner Ehefrau Anna, geb. Khol, im Dorf Raab-Sankt-Michael im Bezirk Sankt Gotthard des ungarischen Komitats Vas geboren und nach römisch katholischem Ritus getauft. Ihre Eltern stammten beide aus Rábaszentmihály, einem kleinen ungarischen Dorf im Komitat Győr-Moson-Sopron. Laut Meldezettel der burgenländischen Gemeinde Güssing vom 15. Mai 1925 stand Wilma Molnar im Alter von 14 Jahren als Küchenmagd beim Kleinbauern Johann Kloiber im Ortsteil Langzeil Nr. 188 im Dienst[1]. Nach Aussagen von Zeitzeugen aus Langzeil bewegten sich diverse Haushaltsgegenstände in ihrer Gegenwart ohne ihr körperliches Zutun. So hüpften Kartoffeln wie von Geisterhand die Kellertreppe hinauf, Maiskolben, Besteck und Teller flogen durch die Luft und rohe Eier fielen zu Boden, ohne zu zerbrechen. Kurzum, es spukte in ihrer Gegenwart, und der Spuk hörte erst auf, als sie nicht mehr im Haus war.
Auch die Güssinger Zeitung berichtete am 27. September 1925 unter der Überschrift Sonderbare Begebenheiten in Langzeil bei Güssing, dass Kartoffeln, Maiskolben, Messer, Löffel und dergleichen sich bewegten und in verschiedene Richtungen durch die Luft flogen, sodass in den wiederholten Fällen alle Streiche, Betrug oder Sinnesenttäuschungen ausgeschlossen werden konnten.[2]
Das kam auch der Erzherzogin Elisabeth (auch Erszi genannt), Tochter des Kronprinzen Rudolf und damit Enkelin von Kaiser Franz Joseph I. zu Ohren, die sich für Spiritismus ebenso interessierte wie die damalige Gesellschaft zur unsteten Zeit des Umbruchs nach dem Ersten Weltkrieg. Die "Rote Erzherzogin", wie Elisabeth von Österreich seit ihrem Eintritt in die Sozialistische Partei genannt wurde, war fasziniert vom Okkulten und pflegte Kontakte zu Wahrsagern, Hellsehern und Magiern, aber auch zu führenden Wissenschaftlern, die sich mit dieser Materie beschäftigten, um die noch unentdeckten Kräfte dahinter zu erforschen.
Unter ihnen war auch der deutsche Mediziner und Pionier der Psychotherapie und der Parapsychologie Dr. Albert Freiherr von Schrenck-Notzing, der Wilma Molnar der Erzherzogin vorstellte. Um ihre übernatürlichen Kräfte besser studieren zu können, nahm sie die Dienstmagd 1925 in ihr Schloss in Schönau an der Triesting auf, woraufhin es auch dort zu spuken begann und Gabeln, Messer und diverse Haushaltsgegenstände von selbst durch die Luft flogen, allerdings ohne Schaden anzurichten. Während ihres Aufenthaltes im Schloss stand Wilma unter der Obhut der schon älteren Baronin zur Mühlen, der Gesellschaftsdame der Erzherzogin. Als dieser der Spuk zu bunt wurde, übergab sie Wilma dem Physiker Hans Thirring, der Wilmas Fähigkeiten im Labor der Universität Wien testete.
Danach verliert sich Wilma Molnars Spur. Ihr Name taucht erst 1940 in den Budapester Matriken wieder auf, die ihr Ableben dokumentieren. So war Wilma Molnár laut Eintrag im Sterbebuch mit Laszló Hingyi verheiratet und lebte in ihren letzten Jahren im Budapester Bezirk Lerchenfeld (Zugló) in der Thörkely ut Nr. 118, wo sie auch während des Zweiten Weltkrieges am 16. März 1940 in Alter von 29 Jahren verstarb[3].
Literatur
- Dr. Albert Freiherr von Schrenck-Notzing in: Zeitschrift für Parapsychologie 1. Heft (Januar 1929) Seite 30 - Berichte über Spontanphänomene - Das Spukmedium Vilma Molnar > Faksimile
- Physikalisch-mediumistische Vorgänge. In: Grazer Volksblatt, 17. November 1925, S. 5 (online bei ANNO).
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Meldezettel der Gemeinde Güssing vom 10. Mai 1925
- ↑ Güssinger Zeitung vom 27. September 1925, Seite 3
- ↑ Vilma Molnar auf Familysearch
Weblinks
Wilma Molnar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons