Leonardikreuz (Sulz): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 22. Januar 2024, 10:01 Uhr
Das Leonardi-Kreuz ist ein dem Heiligen Leonard geweihter Bildstock in der Gemeinde Wienerwald. Hier findet jährlich eine traditionelle Maiandacht statt.
Lage und Nutzung
Das Leonardi-Kreuz befindet sich auf dem Frotzenberg in Sulz im Wienerwald (heute eine Kastralgemeinde der Gemeinde Wienerwald). Noch heute wird hier jährlich eine traditionelle Maiandacht abgehalten.[1]
Der Bildstock
Das Leonardi-Kreuz ist ein Bildstock, der vermutlich im im letzten Viertel des 17. oder in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts aufgestellt wurde. 1987 wurde er, zu diesem Zeitpunkt bereits sehr baufällig, erstmals in Folge eines Gelübdes restauriert und am 7. November desselben Jahres auch neu eingeweiht. Er enthält eine Madonna aus Gips, die inzwischen dreimal renoviert wurde, und zwei Hinterglasbilder des Heiligen Leonhard. Eine im 20. Jahrhundert gespendete Laterne wurde von Vandalen zerstört, später aber durch eine neue Laterne ersetzt.[1]
Anfänge
Über die Entstehung des Sulzer Leonardi-Kreuzes gibt es keine Aufzeichnungen. Vermutet wird, dass es nach der "Zweiten Wiener Türkenbelagerung" (14. Juli bis zum 12. September 1683) aufgestellt wurde.[2] Da der Heilige Leonhard von den Siedlerinnen und Siedlern der sogenannten "Hüttler-Kolonien" sehr verehrt wurde und eine solche bei Sulz im Zusammenhang als Folge einer Neuansiedlung von Holzarbeitern aus der Steiermark, aus Oberösterreich, Salzburg und Schwaben entstanden war, wird gemutmaßt, dass das Leonardi-Kreuz von dieser als Treffpunkt für ihre Kirchgänge, zuerst nach Alland und später nach Heiligenkreuz aufgestellt wurde. Nach einer anderen Theorie wird ein Zusammenhang mit einer Viehseuche im Jahr 1748 vermutet, da der Heilige Leonhard als Beschützer des Viehs verehrt wird.[1]
Literatur
- Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): Am Wegesrand .... Kirchen, Kapellen, Bildstöcke und Marterln in der Biosphärenpark-Gemeinde Wienerwald. Eigenverlag Kulturverein Wienerwald, 2008. ISBN 978-3-200-01306-3. S. 20f.