Michael Burgholzer: Unterschied zwischen den Versionen
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Michael Burgholzer war der Sohn von [[Therese Burgholzer]] (* 1808). Er heiratete am 11. Oktober 1859 Antonia Hofer. 1891 erbte er die Anteile seiner Mutter an der Perger Mühlsteinfabrik [[Fries, Burgholzer & Comp.]] | Michael Burgholzer war der Sohn von [[Therese Burgholzer]] (* 1808). Er heiratete am 11. Oktober 1859 Antonia Hofer. 1891 erbte er die Anteile seiner Mutter an der Perger Mühlsteinfabrik [[Fries, Burgholzer & Comp.]] Er war damit ab 1891 Gesellschafter dieser Fabrik. September 1908 übergab er seinem Sohn und Erben [[Rudolf Burgholzer]] (* 1883) die Anteile an der Mühlsteinfabrik. Michael Burgholzer schied als Gesellschafter also aus. 1913 zahlte Rudolf Burgholzer die übrigen Gesellschafter aus und führte die Perger Mühlsteinfabrik dann als Alleineigentümer weiter. Das Linzer Volksblatt schrieb am 8. September 1908 (auf Seite 5): | ||
Herr Michael Burgholzer, Realitätenbesitzer und Mühlsteinfabrikant in Perg, hat die ihm als Gesellschafter der Firma Fries, Burgholzer und Ko. eigentümlichen, dieser Firma gehörigen Realitätenhälften an seinen Sohn Rudolf Burgholzer, Ingenieur in Wien, verkauft um den Preis von 9000 K. Gleichzeitig ist Herr Michael Burgholzer als Gesellschafter der obigen Firma ausgetreten und Herr Rudolf Burgholzer als solcher eingetreten. | |||
Michael Burgholzer war von 1875 bis 1883 auch der Bürgermeister von Perg. Von 1877 bis 1889 war er der Vorsitzende des Verwaltungsausschusses der Sparkasse der [[w:Marktkommune Perg|Marktkommune Perg]]. | |||
Von Anfang der 1880<sup>er</sup>-Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 1908 war Michael Burgholzer auch Betriebsleiter der Firma [[w:Poschacher Natursteinwerke|Granitwerke Poschacher]] und als solcher "Direktor" und "Generalbevollmächtigter der Firma Poschacher". Im Einzelnen war er Betriebsleiter der Perger Poschacher-Granitsteinbrüche Trommelberg, Hammerleite (vorher Georg Willnauer) und Lanzenberg (vorher Franz und Josefa Herndl), sowie der Perger Hammerschmiede an der Naarn (vorher Franz Enengl und Jakob Erblich), und weiters der Poschacher-Betriebe in Mauthausen und Gusen. | |||
Von Anfang der 1880<sup>er</sup>-Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 1908 war Michael Burgholzer Betriebsleiter der Firma [[w:Poschacher Natursteinwerke|Granitwerke Poschacher]] und als solcher "Direktor" und "Generalbevollmächtigter der Firma Poschacher". Im Einzelnen war er Betriebsleiter der Perger Granitsteinbrüche Trommelberg | |||
1887 erreichte er als Vertreter des Interessenten-Ausschusses die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten (Projektierung) der [[Machlandbahn]] von [[Mauthausen]] nach [[Grein]].<ref>{{ANNO|bau|04|00|1887|386|Localbahn Mauthausen-Schwertberg-Perg...|anno-plus=ja|HERVORHEBUNG=Burgholzer}}</ref> | 1887 erreichte er als Vertreter des Interessenten-Ausschusses die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten (Projektierung) der [[Machlandbahn]] von [[Mauthausen]] nach [[Grein]].<ref>{{ANNO|bau|04|00|1887|386|Localbahn Mauthausen-Schwertberg-Perg...|anno-plus=ja|HERVORHEBUNG=Burgholzer}}</ref> | ||
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Michael Burgholzer war in erster Ehe ab 11. Oktober 1859 mit Antonia Hofer (* 1835; † 28. Mai 1861) und ab 21. Februar 1881 in zweiter Ehe mit Pauline Pollack (* 1848; † 22. April 1908) verheiratet. Sein Schwager Heinrich Bayerlein war Werksleiter der Steinbruchsbetriebe in Neuhaus und Aschach. | Michael Burgholzer war in erster Ehe ab 11. Oktober 1859 mit Antonia Hofer (* 1835; † 28. Mai 1861) und ab 21. Februar 1881 in zweiter Ehe mit Pauline Pollack (* 1848; † 22. April 1908) verheiratet. Sein Schwager Heinrich Bayerlein war Werksleiter der Steinbruchsbetriebe in Neuhaus und Aschach. | ||
Michael Burgholzers Nachfolger als Betriebsleiter bei Poschacher war Franz Spatzek (* 1875). Dieser zählt zu den wohl längst dienenden Beschäftigten der Firma Poschacher. 1875 geboren, | Michael Burgholzers Nachfolger als Betriebsleiter bei Poschacher war für kurze Zeit Johann Spatzek und dann Franz Spatzek (* 1875, † 1955). Dieser zählt zu den wohl längst dienenden Beschäftigten der Firma Poschacher. 1875 geboren, 14-jährig als Steinmetzlehrling eingetreten, 1908 bis 1954 Werksleiter, ergibt 65 Jahre Zugehörigkeit. | ||
== Ehrung == | == Ehrung == | ||
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== Quellen == | == Quellen == | ||
* Florian und Konrad Eibensteiner: ''Perg | * Festschriften Fries, Burgholzer & Co., Perg, 1932 und 1972. Bibliothek des Heimatvereins Perg. | ||
* Franz Moser: ''Beitrag im Heimatbuch der Stadt Perg 2009''. Hrsg. Heimatverein und Stadtgemeinde Perg. Denkmayr Druck, Linz. ISBN 978-902598-90-5. S. 353 (Ehrenbürger und Persönlichkeiten) | |||
* Harald Marschner: ''Die Kulturgeschichte des Mühlsteins''. Eigenverlag, 2022. Druck Gutenberg-Werbering, Linz. <nowiki>ISBN 978-3-200-08660-9</nowiki>. S. 174 (Fries-Burgholzer Unternehmensgeschichte) | |||
* Florian und Konrad Eibensteiner: ''Perg Ob.-Öst. Illustriertes Heimatbuch 1933.'' Im Selbstverlag. Druck J. Wimmer, Linz. S. 111 (Geschichte der Mühlsteinindustrie in Perg) [https://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/AC04743349/1/ online] auf digi.landesbibliothek.at | |||
* Bürgermeisterchronik von Perg. Webseite der Stadtgemeinde Perg. 1875-1883 Michael Burgholzer. [https://www.perg.at/buergermeister-von-perg/ Bildbeitrag online] auf perg.at | |||
* Tageszeitung Linzer Volksblatt vom 8. September 1908, Seite 5, Rubrik Besitzerwechsel [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=lvb&datum=19080908&query=%22Michael+Burgholzer%22~2&ref=anno-search&seite=5 online] auf anno.onb.ac.at | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Aktuelle Version vom 2. Februar 2024, 12:27 Uhr
Michael Burgholzer (* 11. September 1837; † 8. Oktober 1908) war ein oberösterreichischer Unternehmer und Politiker in Perg.
Leben und Wirken
Michael Burgholzer war der Sohn von Therese Burgholzer (* 1808). Er heiratete am 11. Oktober 1859 Antonia Hofer. 1891 erbte er die Anteile seiner Mutter an der Perger Mühlsteinfabrik Fries, Burgholzer & Comp. Er war damit ab 1891 Gesellschafter dieser Fabrik. September 1908 übergab er seinem Sohn und Erben Rudolf Burgholzer (* 1883) die Anteile an der Mühlsteinfabrik. Michael Burgholzer schied als Gesellschafter also aus. 1913 zahlte Rudolf Burgholzer die übrigen Gesellschafter aus und führte die Perger Mühlsteinfabrik dann als Alleineigentümer weiter. Das Linzer Volksblatt schrieb am 8. September 1908 (auf Seite 5):
Herr Michael Burgholzer, Realitätenbesitzer und Mühlsteinfabrikant in Perg, hat die ihm als Gesellschafter der Firma Fries, Burgholzer und Ko. eigentümlichen, dieser Firma gehörigen Realitätenhälften an seinen Sohn Rudolf Burgholzer, Ingenieur in Wien, verkauft um den Preis von 9000 K. Gleichzeitig ist Herr Michael Burgholzer als Gesellschafter der obigen Firma ausgetreten und Herr Rudolf Burgholzer als solcher eingetreten.
Michael Burgholzer war von 1875 bis 1883 auch der Bürgermeister von Perg. Von 1877 bis 1889 war er der Vorsitzende des Verwaltungsausschusses der Sparkasse der Marktkommune Perg.
Von Anfang der 1880er-Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 1908 war Michael Burgholzer auch Betriebsleiter der Firma Granitwerke Poschacher und als solcher "Direktor" und "Generalbevollmächtigter der Firma Poschacher". Im Einzelnen war er Betriebsleiter der Perger Poschacher-Granitsteinbrüche Trommelberg, Hammerleite (vorher Georg Willnauer) und Lanzenberg (vorher Franz und Josefa Herndl), sowie der Perger Hammerschmiede an der Naarn (vorher Franz Enengl und Jakob Erblich), und weiters der Poschacher-Betriebe in Mauthausen und Gusen.
1887 erreichte er als Vertreter des Interessenten-Ausschusses die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten (Projektierung) der Machlandbahn von Mauthausen nach Grein.[1]
Als weitere Funktionen sind anzuführen: Ortsschulinspektor in Perg, Obmann der Bezirksgenossenschaft der Landwirte.
Michael Burgholzer war in erster Ehe ab 11. Oktober 1859 mit Antonia Hofer (* 1835; † 28. Mai 1861) und ab 21. Februar 1881 in zweiter Ehe mit Pauline Pollack (* 1848; † 22. April 1908) verheiratet. Sein Schwager Heinrich Bayerlein war Werksleiter der Steinbruchsbetriebe in Neuhaus und Aschach.
Michael Burgholzers Nachfolger als Betriebsleiter bei Poschacher war für kurze Zeit Johann Spatzek und dann Franz Spatzek (* 1875, † 1955). Dieser zählt zu den wohl längst dienenden Beschäftigten der Firma Poschacher. 1875 geboren, 14-jährig als Steinmetzlehrling eingetreten, 1908 bis 1954 Werksleiter, ergibt 65 Jahre Zugehörigkeit.
Ehrung
- Benennung der Burgholzerstraße in Perg (2013)
- Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone
Quellen
- Festschriften Fries, Burgholzer & Co., Perg, 1932 und 1972. Bibliothek des Heimatvereins Perg.
- Franz Moser: Beitrag im Heimatbuch der Stadt Perg 2009. Hrsg. Heimatverein und Stadtgemeinde Perg. Denkmayr Druck, Linz. ISBN 978-902598-90-5. S. 353 (Ehrenbürger und Persönlichkeiten)
- Harald Marschner: Die Kulturgeschichte des Mühlsteins. Eigenverlag, 2022. Druck Gutenberg-Werbering, Linz. ISBN 978-3-200-08660-9. S. 174 (Fries-Burgholzer Unternehmensgeschichte)
- Florian und Konrad Eibensteiner: Perg Ob.-Öst. Illustriertes Heimatbuch 1933. Im Selbstverlag. Druck J. Wimmer, Linz. S. 111 (Geschichte der Mühlsteinindustrie in Perg) online auf digi.landesbibliothek.at
- Bürgermeisterchronik von Perg. Webseite der Stadtgemeinde Perg. 1875-1883 Michael Burgholzer. Bildbeitrag online auf perg.at
- Tageszeitung Linzer Volksblatt vom 8. September 1908, Seite 5, Rubrik Besitzerwechsel online auf anno.onb.ac.at
Einzelnachweise
- ↑ Localbahn Mauthausen-Schwertberg-Perg.... In: Der Bautechniker, Jahrgang 1887, S. 386 (online bei ANNO).