ÖsterreichWiki:Löschkandidat/Sandholzer'sche Stiftung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Sandholzer'sche Stiftung''' war ein wichtiges Element in der Geschichte der Familie Sandholzer. Ihre Wurzeln liegen tief in der Gemeinde Altach, und sie hatte einen signifikanten Einfluss auf die Region.
Die '''Sandholzer’sche Stiftung''' war ein wichtiges Element in der Geschichte der Familie Sandholzer. Ihre Wurzeln liegen tief in der vorarlberger Gemeinde [[Altach]], und sie hatte einen signifikanten Einfluss auf die Region.


== Gründung und Entwicklung ==
== Gründung und Entwicklung ==
Die Stiftung wurde 1576 gegründet und umfasste Beiträge verschiedener Familienmitglieder sowie anderer Personen. Die wichtigsten Beiträge zur Stiftung kamen von:
Die [[Stiftung]] wurde 1576 gegründet und umfasste Beiträge verschiedener Familienmitglieder sowie anderer Personen. Die wichtigsten Beiträge zur Stiftung kamen von:


- Heinrich Sandholzer von Zunderberg (1576)
* 1576, Heinrich Sandholzer von Zunderberg, spendete 430 Taler
* 1591, Heinrich Sandholzer von Klaus bzw. Fraxern, spendete 2'118 Taler und 20 Kreuzer
* 1610, Elisabetha Schmidin von Satteins, eine Verwandte des Heinrich von Klaus, spendete 220 Taler
*1746, Jonas von Buch und Udelberg, der Besitzer des [[Jonas-Schlössle|Jonas-Schlossle]], spendete 296 Taler und 33 Kreuzer


- Heinrich Sandholzer von Klaus bzw. Fraxern (1591)
Diese Beiträge summierten sich zu einem Betrag von 3064 Talern und 53 Kreuzern.
 
- Elisabetha Schmidin von Satteins, eine Verwandte des Heinrich von Klaus (1610)
 
- Jonas von Buch und Udelberg (1746)
 
Diese Beiträge summierten sich zu einem Betrag von 3.064 Talern und 53 Kreuzern.


== Zweck und Verwendung ==
== Zweck und Verwendung ==
Der Zweck der Stiftung war die Unterstützung der Armen in der Gemeinde Götzis. Dies umfasste finanzielle Hilfen sowie spezifische Vergabungen wie das Versprechen von Kühen für die Töchter einiger Familienmitglieder bei ihrer ehelichen und ehrlichen Verheiratung. Die Stiftung unterstützte auch Studierende und trug zur Bildung und zum Wohlstand der Region bei.
Der Zweck der Stiftung war die Unterstützung der Armen in der Gemeinde [[Götzis]]. Dies umfasste finanzielle Hilfen sowie spezifische Vergabungen wie das Versprechen von Kühen für die Töchter einiger Familienmitglieder bei ihrer ehelichen und ehrlichen Verheiratung. Die Stiftung unterstützte auch Studierende und trug zur Bildung und zum Wohlstand der Region bei.


Während die Sandholzer'sche Stiftung ursprünglich darauf ausgelegt war, die Armen in der Gemeinde zu unterstützen, hatte sie im 19. Jahrhundert eine besonders bemerkenswerte Rolle in der Förderung von Studierenden, die später zu bedeutenden Persönlichkeiten in verschiedenen Bereichen wurden. Zu den Begünstigten gehörten:
Während die Sandholzer'sche Stiftung ursprünglich darauf ausgelegt war, die Armen in der Gemeinde zu unterstützen, förderte sie im 19. Jahrhundert Studierende, von denen einzelne später zu bedeutenden Persönlichkeiten in verschiedenen Bereichen wurden. Zu den Begünstigten gehörten:


* Studierende: Viele Studierende, die von der Stiftung unterstützt wurden, erreichten später bedeutende Positionen in der Gesellschaft.
* [[Johann Josef Mittelberger]] (später Österreichischer Finanzminister).
* Vorarlberger Landesfinanzreferent und österreichischer Finanzminister: Einer der Empfänger wurde ein langjähriger Vorarlberger Landesfinanzreferent und später österreichischer Finanzminister.
* [[Hans Nägele (Journalist)|Hans Nägele]] (später Autor und Chefredakteur beim Vorarlberger Tagblatt)
* Chefredakteur und Schriftsteller: Ein weiterer Begünstigter stieg zum Chefredakteur einer Vorarlberger Tageszeitung auf und machte sich auch als erfolgreicher Schriftsteller einen Namen.
* Ein anderer Empfänger der Stiftungsmittel wurde Direktor der Landesnervenheilanstalt [[Valduna]].
* Direktor der Landesnervenheilanstalt Valduna: Ein anderer Empfänger der Stiftungsmittel wurde Direktor der Landesnervenheilanstalt Valduna.


Diese Beispiele zeigen, dass die Sandholzer'sche Stiftung nicht nur unmittelbare finanzielle Unterstützung bot, sondern auch langfristig zur Entwicklung und Förderung von Talenten beitrug, die wesentlich zum Fortschritt und Wohlstand der Region beitrugen.
== Historische Herausforderungen ==


== Historische Herausforderungen ==
=== Meinungsverschiedenheiten ===
Die Stiftung war Gegenstand von Meinungsverschiedenheiten, insbesondere im Zuge der kirchlichen Trennung zwischen Götzis und Altach im Jahr 1825. Götzis beanspruchte die Stiftungsmittel für sich, während Altach ebenfalls Ansprüche geltend machte. Schließlich entschied das Land- und Criminalgericht Feldkirch, dass Altach trotz seiner Selbstständigkeit einen Anteil an der Stiftung erhalten sollte.
Anlässlich der 1825 erfolgten kirchlichen Trennung zwischen Götzis und Atlach, kam es wegen dieser Siftung zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Gemeinden, denn Götzis berief sich auf den Stiftbrief, in dem es ausdrücklich heiße, dass sich die Stiftung auf die Ortsarmen von Götzis beschränke. Wenn sich nun Altach abgetrennt und selbständig gemacht habe, sei sie aus dem Gemeindegebiet Götzis ausgeschieden und habe ihren Anspruch an die Sandholzer'sche Stiftung verloren. Gegen diese Auffassung setzte sich Altach zur Wehr. Der Streit endete schließlich damit, dass das „Land- und Criminalgericht" mit Schreiben vom 14. Oktober 1828 entschied, das Altach trotz seiner kirchlichen und politischen Selbständigkeit auch weiterhin seinen Anteil aus der Stiftung, und zwar im Verhältnis "1900 (Götzis) zu 600 (Altach) Seelen" zu bekommen habe. Diese Entscheidung wurde von der Gemeinde Götzis nach einiger Gegenwehr schließlich zur Kenntnis genommen.


== Niedergang und Bedeutung ==
=== Inflation ===
Die Stiftung litt unter der Inflation und dem Zusammenbruch der Kronenwährung in den Jahren 1923/1924. Trotzdem hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt einen bedeutenden Einfluss auf die Gemeinde und ihre Einwohner.
Die Stiftung litt unter der Inflation und dem Zusammenbruch der Kronenwährung in den Jahren 1923/1924. Trotzdem hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt einen bedeutenden Einfluss auf die Gemeinde und ihre Einwohner.


== Literatur ==
== Literatur ==
[https://d-nb.info/209580151/04 "Altacher Chroniken"] von Ernst Längle
[https://d-nb.info/209580151/04 "Altacher Chroniken"] von Ernst Längle
== Weblinks==
*[https://www.vol.at/die-strassen-von-altach-und-ihre-geschichte-teil/3492123 "Die Straßen von Altach und ihre Geschichte"Pfarrer von Fraxern und Klaus, testamentarische Stiftung für das St.-Nikolaus-Kirchlein in Unteraltach ]
*[https://www.monasterium.net/mom/AT-VLA/GoetzisPfA/5494/charter "Götzis Pfarrarchiv 5494Armenstiftung '''"''']
*[https://www.monasterium.net/mom/AT-VLA/GoetzisPfA/5479/charter?q=Sandholzer "Götzis Pfarrarchiv 5479 Testament und Stiftung "]


[[Kategorie:Stiftung (Österreich)]]
[[Kategorie:Stiftung (Österreich)]]
[[Kategorie:Altach]]
[[Kategorie:Altach]]
[[Kategorie:Organisation (Vorarlberg)]]
[[Kategorie:Geschichte Vorarlbergs]]

Aktuelle Version vom 6. Februar 2024, 19:28 Uhr

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Die Sandholzer’sche Stiftung war ein wichtiges Element in der Geschichte der Familie Sandholzer. Ihre Wurzeln liegen tief in der vorarlberger Gemeinde Altach, und sie hatte einen signifikanten Einfluss auf die Region.

Gründung und Entwicklung

Die Stiftung wurde 1576 gegründet und umfasste Beiträge verschiedener Familienmitglieder sowie anderer Personen. Die wichtigsten Beiträge zur Stiftung kamen von:

  • 1576, Heinrich Sandholzer von Zunderberg, spendete 430 Taler
  • 1591, Heinrich Sandholzer von Klaus bzw. Fraxern, spendete 2'118 Taler und 20 Kreuzer
  • 1610, Elisabetha Schmidin von Satteins, eine Verwandte des Heinrich von Klaus, spendete 220 Taler
  • 1746, Jonas von Buch und Udelberg, der Besitzer des Jonas-Schlossle, spendete 296 Taler und 33 Kreuzer

Diese Beiträge summierten sich zu einem Betrag von 3064 Talern und 53 Kreuzern.

Zweck und Verwendung

Der Zweck der Stiftung war die Unterstützung der Armen in der Gemeinde Götzis. Dies umfasste finanzielle Hilfen sowie spezifische Vergabungen wie das Versprechen von Kühen für die Töchter einiger Familienmitglieder bei ihrer ehelichen und ehrlichen Verheiratung. Die Stiftung unterstützte auch Studierende und trug zur Bildung und zum Wohlstand der Region bei.

Während die Sandholzer'sche Stiftung ursprünglich darauf ausgelegt war, die Armen in der Gemeinde zu unterstützen, förderte sie im 19. Jahrhundert Studierende, von denen einzelne später zu bedeutenden Persönlichkeiten in verschiedenen Bereichen wurden. Zu den Begünstigten gehörten:

  • Johann Josef Mittelberger (später Österreichischer Finanzminister).
  • Hans Nägele (später Autor und Chefredakteur beim Vorarlberger Tagblatt)
  • Ein anderer Empfänger der Stiftungsmittel wurde Direktor der Landesnervenheilanstalt Valduna.

Historische Herausforderungen

Meinungsverschiedenheiten

Anlässlich der 1825 erfolgten kirchlichen Trennung zwischen Götzis und Atlach, kam es wegen dieser Siftung zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Gemeinden, denn Götzis berief sich auf den Stiftbrief, in dem es ausdrücklich heiße, dass sich die Stiftung auf die Ortsarmen von Götzis beschränke. Wenn sich nun Altach abgetrennt und selbständig gemacht habe, sei sie aus dem Gemeindegebiet Götzis ausgeschieden und habe ihren Anspruch an die Sandholzer'sche Stiftung verloren. Gegen diese Auffassung setzte sich Altach zur Wehr. Der Streit endete schließlich damit, dass das „Land- und Criminalgericht" mit Schreiben vom 14. Oktober 1828 entschied, das Altach trotz seiner kirchlichen und politischen Selbständigkeit auch weiterhin seinen Anteil aus der Stiftung, und zwar im Verhältnis "1900 (Götzis) zu 600 (Altach) Seelen" zu bekommen habe. Diese Entscheidung wurde von der Gemeinde Götzis nach einiger Gegenwehr schließlich zur Kenntnis genommen.

Inflation

Die Stiftung litt unter der Inflation und dem Zusammenbruch der Kronenwährung in den Jahren 1923/1924. Trotzdem hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt einen bedeutenden Einfluss auf die Gemeinde und ihre Einwohner.

Literatur

"Altacher Chroniken" von Ernst Längle

Weblinks