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'''Brigitta Wallner''' (* [[1735]] in [[Gosau]]; † [[12. August]] [[1799]] ebenda) war eine Holzfällerswitwe und gilt als überzeugte Protestantin und als Gründerin der [[w:Protestantismus|protestantischen Pfarrgemeinde]] in Gosau. | '''Brigitta Wallner''' (geborene ''Haslauer''<ref name = sbz>[https://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/kultur/13555-wanderung-auf-den-spuren-der-landler-im.html Wanderung auf den Spuren der Landler im Salzkammergut] in der ''Siebenbürgischen Zeitung'' vom 21. Juli 2013 abgerufen am 1. April 2024</ref> * [[1735]] in [[Gosau]]; † [[12. August]] [[1799]] ebenda) war eine Holzfällerswitwe und gilt als überzeugte Protestantin und als Gründerin der [[w:Protestantismus|protestantischen Pfarrgemeinde]] in Gosau. | ||
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Brigitta Wallner war eine Bauerntochter aus Gosau und wuchs als Protestantin in der Zeit auf, als die Religion in Österreich [[w:Kryptoprotestantismus|verboten]] war. Gottesdienste konnten damals nur an versteckten Plätzen abgehalten werden. Brigitta konnte schreiben und lesen, was damals nicht selbstverständlich war. Sie war daher im Stande, selbst in der Bibel zu lesen. Die mit einem Holzfäller verheiratete Frau hatte sechs Kinder. Zusätzliches Geld verdiente sie durch Botengänge. Von diesen Botengängen, die sie auch nach [[w:Nürnberg|Nürnberg]] führten, schmuggelte sie gedruckte Lutherschriften und deutschsprachige Bibeln nach Gosau, wofür sie mehrmals bestraft wurde. | Brigitta Wallner war eine Bauerntochter vom ''Schlögnergut''<ref name = sbz/> aus Gosau und wuchs als Protestantin in der Zeit auf, als die Religion in Österreich [[w:Kryptoprotestantismus|verboten]] war. Gottesdienste konnten damals nur an versteckten Plätzen abgehalten werden. Brigitta konnte schreiben und lesen, was damals nicht selbstverständlich war. Sie war daher im Stande, selbst in der Bibel zu lesen. Die mit einem Holzfäller verheiratete Frau hatte sechs Kinder. Zusätzliches Geld verdiente sie durch Botengänge. Von diesen Botengängen, die sie auch nach [[w:Nürnberg|Nürnberg]] führten, schmuggelte sie gedruckte Lutherschriften und deutschsprachige Bibeln nach Gosau, wofür sie mehrmals bestraft wurde. | ||
Die Lage änderte sich für sie, als [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] (1741-1790) sein [[w:Toleranzpatent|Toleranzpatent]] erließ. Während viele andere das zunächst für eine Falle hielten, um sie als Geheimprotestanten zu überführen, bekannte sich Brigitta Wallner mit den Worten: {{Zitat|Von mir weiß eh jeder, dass ich eine Lutherische bin. Dreimal bin ich schon wegen meinem Glauben eingesperrt worden, müsst’s mich halt ein viertes Mal einsperren!|Brigitta Wallner}} zu ihrer Religion. Erst daraufhin bekannten sich etwa 1000 weitere Personen öffentlich zum Protestantismus, worauf es zur Gründung der protestantischen Gosauer Pfarre kam. | Die Lage änderte sich für sie, als [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] (1741-1790) sein [[w:Toleranzpatent|Toleranzpatent]] erließ. Während viele andere das zunächst für eine Falle hielten, um sie als Geheimprotestanten zu überführen, bekannte sich Brigitta Wallner mit den Worten: {{Zitat|Von mir weiß eh jeder, dass ich eine Lutherische bin. Dreimal bin ich schon wegen meinem Glauben eingesperrt worden, müsst’s mich halt ein viertes Mal einsperren!|Brigitta Wallner}} zu ihrer Religion. Erst daraufhin bekannten sich etwa 1000 weitere Personen öffentlich zum Protestantismus, worauf es zur Gründung der protestantischen Gosauer Pfarre kam. |
Aktuelle Version vom 1. April 2024, 16:41 Uhr
Brigitta Wallner (geborene Haslauer[1] * 1735 in Gosau; † 12. August 1799 ebenda) war eine Holzfällerswitwe und gilt als überzeugte Protestantin und als Gründerin der protestantischen Pfarrgemeinde in Gosau.
Leben
Brigitta Wallner war eine Bauerntochter vom Schlögnergut[1] aus Gosau und wuchs als Protestantin in der Zeit auf, als die Religion in Österreich verboten war. Gottesdienste konnten damals nur an versteckten Plätzen abgehalten werden. Brigitta konnte schreiben und lesen, was damals nicht selbstverständlich war. Sie war daher im Stande, selbst in der Bibel zu lesen. Die mit einem Holzfäller verheiratete Frau hatte sechs Kinder. Zusätzliches Geld verdiente sie durch Botengänge. Von diesen Botengängen, die sie auch nach Nürnberg führten, schmuggelte sie gedruckte Lutherschriften und deutschsprachige Bibeln nach Gosau, wofür sie mehrmals bestraft wurde.
Die Lage änderte sich für sie, als Kaiser Joseph II. (1741-1790) sein Toleranzpatent erließ. Während viele andere das zunächst für eine Falle hielten, um sie als Geheimprotestanten zu überführen, bekannte sich Brigitta Wallner mit den Worten:
„Von mir weiß eh jeder, dass ich eine Lutherische bin. Dreimal bin ich schon wegen meinem Glauben eingesperrt worden, müsst’s mich halt ein viertes Mal einsperren!“
zu ihrer Religion. Erst daraufhin bekannten sich etwa 1000 weitere Personen öffentlich zum Protestantismus, worauf es zur Gründung der protestantischen Gosauer Pfarre kam.
Würdigung
- Tafel an der Evangelischen Pfarrkirche Gosau
- Benennung des Brigitta-Wallner-Weges in Gosau
- Benennung des Brigittaheimes, eine Sozialeinrichtung der Evangelische Pfarrgemeinde
- Gedenktafel am Wohnhaus Wallners in Gosau anlässlich des Todestages[2]
Weblinks
Brigitta Wallner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Brigitta Wallner (1735-1799) auf dem Portal der Evangelischen Pfarrgemeinde A. u. H.B. Bregenz
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Wanderung auf den Spuren der Landler im Salzkammergut in der Siebenbürgischen Zeitung vom 21. Juli 2013 abgerufen am 1. April 2024
- ↑ Brigitta Wallner - Glaubensheldin in Evangelisch im Salzkammergut Ausgabe 3/2017 abgerufen am 30. Dezember 2023