ÖsterreichWiki:Brauereiführer/Brauerei Schmidhammer: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Brauerei Schmidhammer war eine der vier traditionellen Brauereien in Uttendorf. Bereits aus dem Jahr 1779 ist auf dem heutigen Haus Uttendorf Nr. 11 als Bewohner der Bierbrauer Josef Langwieder belegt.<ref name="Högl">Max Högl: ''Die Gemeinde Helpfau-Uttendorf. Eine Zusammenfassung von Ereignissen, von der Ritterzeit bis zur Gegenwart''. Helpfau-Uttendorf 1958, S. 115</ref> 1795/97 wird Josef Langwieder auch als einer der vier Uttendorfer Brauer im Bräuer-Verzeichnis gelistet, wobei Langwieder einen Ausstoß von 1072 Eimern ausweisen konnte.<ref name="Werneck">Heinrich Ludwig Werneck: Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel. Linz 1939/40</ref> Vor dem großen Marktbrand im Jahr 1835 stand der Braugasthof in Besitz von Andreas Schwendtmair,<ref name="Högl" /> vor 1874 übernahm Paul Schmidhammer den Betrieb.<ref> Trauungsbuch der Pfarre Uttendorf-Helpfau, Buch: Trauungen - Duplikate 1874, Signatur: 207/1874, Bildnr: PfmF869 - 0030</ref> Paul Schmidhammer hatte zuvor eine Gastwirtschaft in Schneegattern betrieben und hatte in der Folge die Brauerei in Uttendorf Nr. 11 übernommen. Sein Sohn Heinrich Schmidhammer heiratete 1874 die Bäruerstochter Elise Amberger [[Brauerei Amberger]] und dürfte in den 1890er Jahren den Betrieb von Andrä Schmidhammer übernommen haben, der im Sudjahr 1891/92 2010 hl Bier hergestellt hatte.<ref>{{ANNO|nwi|30|07|1892|6|Biermengen-Erzeugung der Bräuer in der Sudperiode 1891-92}}</ref> Für das Sudjahr 1892/93 wird bereits Heinrich Schmidhammer als Bräuer ausgewiesen, der in diesem Jahr 2310 hl Bier herstellte.<ref>{{ANNO|nwi|21|10|1893|5|Biererzeugung}}</ref> Mit diesem Ausstoß war die Brauerei zur damaligen Zeit die zweitgrößte im Ort und gehörte zu den größeren Betrieben im Umkreis.
Die Brauerei Schmidhammer war eine der vier traditionellen Brauereien in Uttendorf. Ihre Gründungsgeschichte liegt im Dunkeln, jedoch gab die Brauerei ihr Gründungsjahr teilweise mit dem Jahr 1600 bzw. 1700 an.<ref>vgl. die Etiketten unter [http://www.klausehm.de/austriakatalog/utte2.html klausehm.de (1600)] bzw. [http://www.klausehm.de/austriakatalog/utte1.html klausehm.de (1700)]</ref> Bereits aus dem Jahr 1779 ist auf dem heutigen Haus Uttendorf Nr. 11 als Bewohner der Bierbrauer Josef Langwieder belegt.<ref name="Högl">Max Högl: ''Die Gemeinde Helpfau-Uttendorf. Eine Zusammenfassung von Ereignissen, von der Ritterzeit bis zur Gegenwart''. Helpfau-Uttendorf 1958, S. 115</ref> 1795/97 wird Josef Langwieder auch als einer der vier Uttendorfer Brauer im Bräuer-Verzeichnis gelistet, wobei Langwieder einen Ausstoß von 1072 Eimern ausweisen konnte.<ref name="Werneck">Heinrich Ludwig Werneck: Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel. Linz 1939/40</ref> Seine Witwe Magdalena Langwieder verkaufte das Brauhaus mit dem Keller sowie allem Grund und Boden 1798 um 11.000 Gulden dem Fleischhauer Josef Hundsberger.<ref>Max Högl: ''Die Gemeinde Helpfau-Uttendorf. Eine Zusammenfassung von Ereignissen, von der Ritterzeit bis zur Gegenwart''. Helpfau-Uttendorf 1958, S. 175</ref> Hundsdorfer dürfte jedoch bald verarmt gewesen sein. Er wohnte 1804 beim Müller am Tor und arbeitete bei seinem Nachfolger Grämiller als Brauknecht. Die Witwe Barbara Grämiller heiratete 1809 den Bräuer Andreas Schwentmayer, der auch noch vor dem großen Marktbrand 1835 Besitzer des Brauhauses war.<ref>Max Högl: ''Die Gemeinde Helpfau-Uttendorf. Eine Zusammenfassung von Ereignissen, von der Ritterzeit bis zur Gegenwart''. Helpfau-Uttendorf 1958, S. 115, 183</ref> Am 4. Juni 1835 brach an der Nordseite des Schwentmayerischen Brau- und Gasthauses ein Brand aus, der angefacht durch starken Wind auf den gesamten Markt übergriff. Der Braugasthof wurde in der Folge an der selben Stelle wieder errichtet, das Brauhaus errichtete man an der Stelle des beim Marktbrand ebenfalls abgebrannten Pfarrhof.<ref>Max Högl: ''Die Gemeinde Helpfau-Uttendorf. Eine Zusammenfassung von Ereignissen, von der Ritterzeit bis zur Gegenwart''. Helpfau-Uttendorf 1958, S. 115, 151</ref>
 
Vor 1874 übernahm Paul Schmidhammer den Betrieb.<ref> Trauungsbuch der Pfarre Uttendorf-Helpfau, Buch: Trauungen - Duplikate 1874, Signatur: 207/1874, Bildnr: PfmF869 - 0030</ref> Paul Schmidhammer hatte zuvor eine Gastwirtschaft in Schneegattern betrieben und hatte in der Folge die Brauerei in Uttendorf Nr. 11 übernommen. Sein Sohn Heinrich Schmidhammer heiratete 1874 die Bäruerstochter Elise Amberger ([[Brauerei Amberger]]) und dürfte in den 1890er Jahren den Betrieb von Andrä Schmidhammer übernommen haben, der im Sudjahr 1891/92 2010 hl Bier hergestellt hatte.<ref>{{ANNO|nwi|30|07|1892|6|Biermengen-Erzeugung der Bräuer in der Sudperiode 1891-92}}</ref> Für das Sudjahr 1892/93 wird bereits Heinrich Schmidhammer als Bräuer ausgewiesen, der in diesem Jahr 2310 hl Bier herstellte.<ref>{{ANNO|nwi|21|10|1893|5|Biererzeugung}}</ref> Mit diesem Ausstoß war die Brauerei zur damaligen Zeit die zweitgrößte im Ort und gehörte zu den größeren Betrieben im Umkreis.
 
Im Jahr 1906 heiratete Franz Panhuber die Tochter des Hauses Elsa Schmidhammer.<ref>{{ANNO|nwi|18|08|1906|4|Trauung}}</ref> Panhuber führte den Betrieb weiter und verkaufte die Brauerei in der Zwischenkriegszeit an Stefan Vitzthum.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 14. Mai 2024, 12:26 Uhr

Brauerei Schmidhammer
Adresse Uttendorf 11/115
Ort 5261 Helpfau-Uttendorf
Bezirk Braunau am Inn
Bundesland Oberösterreich
Gründungsjahr 1600/1700
Brauereityp Kleinbrauerei
Eigentümer Stefan Vitzthum


Die Brauerei Schmidhammer war eine Kleinbrauerei in der Innviertler Gemeinde Helpfau-Uttendorf im Bezirk Braunau am Inn (Oberösterreich). Die Brauerei wurde zwischen 1700 und den 1960er Jahren betrieben.

Geschichte

Die Brauerei Schmidhammer war eine der vier traditionellen Brauereien in Uttendorf. Ihre Gründungsgeschichte liegt im Dunkeln, jedoch gab die Brauerei ihr Gründungsjahr teilweise mit dem Jahr 1600 bzw. 1700 an.[1] Bereits aus dem Jahr 1779 ist auf dem heutigen Haus Uttendorf Nr. 11 als Bewohner der Bierbrauer Josef Langwieder belegt.[2] 1795/97 wird Josef Langwieder auch als einer der vier Uttendorfer Brauer im Bräuer-Verzeichnis gelistet, wobei Langwieder einen Ausstoß von 1072 Eimern ausweisen konnte.[3] Seine Witwe Magdalena Langwieder verkaufte das Brauhaus mit dem Keller sowie allem Grund und Boden 1798 um 11.000 Gulden dem Fleischhauer Josef Hundsberger.[4] Hundsdorfer dürfte jedoch bald verarmt gewesen sein. Er wohnte 1804 beim Müller am Tor und arbeitete bei seinem Nachfolger Grämiller als Brauknecht. Die Witwe Barbara Grämiller heiratete 1809 den Bräuer Andreas Schwentmayer, der auch noch vor dem großen Marktbrand 1835 Besitzer des Brauhauses war.[5] Am 4. Juni 1835 brach an der Nordseite des Schwentmayerischen Brau- und Gasthauses ein Brand aus, der angefacht durch starken Wind auf den gesamten Markt übergriff. Der Braugasthof wurde in der Folge an der selben Stelle wieder errichtet, das Brauhaus errichtete man an der Stelle des beim Marktbrand ebenfalls abgebrannten Pfarrhof.[6]

Vor 1874 übernahm Paul Schmidhammer den Betrieb.[7] Paul Schmidhammer hatte zuvor eine Gastwirtschaft in Schneegattern betrieben und hatte in der Folge die Brauerei in Uttendorf Nr. 11 übernommen. Sein Sohn Heinrich Schmidhammer heiratete 1874 die Bäruerstochter Elise Amberger (Brauerei Amberger) und dürfte in den 1890er Jahren den Betrieb von Andrä Schmidhammer übernommen haben, der im Sudjahr 1891/92 2010 hl Bier hergestellt hatte.[8] Für das Sudjahr 1892/93 wird bereits Heinrich Schmidhammer als Bräuer ausgewiesen, der in diesem Jahr 2310 hl Bier herstellte.[9] Mit diesem Ausstoß war die Brauerei zur damaligen Zeit die zweitgrößte im Ort und gehörte zu den größeren Betrieben im Umkreis.

Im Jahr 1906 heiratete Franz Panhuber die Tochter des Hauses Elsa Schmidhammer.[10] Panhuber führte den Betrieb weiter und verkaufte die Brauerei in der Zwischenkriegszeit an Stefan Vitzthum.

Einzelnachweise

  1. vgl. die Etiketten unter klausehm.de (1600) bzw. klausehm.de (1700)
  2. Max Högl: Die Gemeinde Helpfau-Uttendorf. Eine Zusammenfassung von Ereignissen, von der Ritterzeit bis zur Gegenwart. Helpfau-Uttendorf 1958, S. 115
  3. Heinrich Ludwig Werneck: Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel. Linz 1939/40
  4. Max Högl: Die Gemeinde Helpfau-Uttendorf. Eine Zusammenfassung von Ereignissen, von der Ritterzeit bis zur Gegenwart. Helpfau-Uttendorf 1958, S. 175
  5. Max Högl: Die Gemeinde Helpfau-Uttendorf. Eine Zusammenfassung von Ereignissen, von der Ritterzeit bis zur Gegenwart. Helpfau-Uttendorf 1958, S. 115, 183
  6. Max Högl: Die Gemeinde Helpfau-Uttendorf. Eine Zusammenfassung von Ereignissen, von der Ritterzeit bis zur Gegenwart. Helpfau-Uttendorf 1958, S. 115, 151
  7. Trauungsbuch der Pfarre Uttendorf-Helpfau, Buch: Trauungen - Duplikate 1874, Signatur: 207/1874, Bildnr: PfmF869 - 0030
  8. Biermengen-Erzeugung der Bräuer in der Sudperiode 1891-92. In: Neue Warte am Inn, 30. Juli 1892, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwi
  9. Biererzeugung. In: Neue Warte am Inn, 21. Oktober 1893, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwi
  10. Trauung. In: Neue Warte am Inn, 18. August 1906, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwi