ÖsterreichWiki:Löschkandidat/Alexander Karner: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Alexander Karner''' (* [[28.´Mai]] [[1963]] in [[Wien]]) ist ein österreichischer Maler und Konzeptkünstler, der zu den Neoinformellen zählt.<ref>{{Literatur|Autor=Hermann Nitsch|Titel=Vorwortl|Hrsg=Karl A. Irsigler|Sammelwerk=Alexander Karner Werkkatalog, Die Sprache des Materials,|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=Ritter Verlag|Ort=Klagenfurt|Datum=2003|Seiten=96|ISBN=3-85415-343-0}}</ref>, der Postmoderne zugehörig. Alexander Karner lebt und arbeitet in Wien.
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'''Alexander Karner''' (* [[28. Mai]] [[1963]] in [[Wien]]) ist ein österreichischer [[Maler]] und [[Konzeptkünstler]], der zu den [[Informel|Neoinformellen]] zählt und der [[Postmoderne]] zugehörig ist.<ref>{{Literatur |Autor=Hermann Nitsch |Hrsg=Karl A. Irsigler |Titel=Vorwortl |Sammelwerk=Alexander Karner Werkkatalog, Die Sprache des Materials, |Verlag=Ritter Verlag |Ort=Klagenfurt |Datum=2003 |ISBN=3-85415-343-0 |Seiten=96}}</ref> Alexander Karner lebt und arbeitet in Wien.


== Leben ==
== Leben ==
Alexander Karner wurde 1963 in Wien geboren und ist in Wien Penzing, zwischen Oberbaumgarten, Hütteldorf, dem wunderschönen Rosental und der Baumgartner Höhe, aufgewachsen. Seine kindergartenlose Kindheit verbrachte er einerseits in der Fleischerei und dem Schlachthof mit seinem Großvater und andererseits mit den Straßenkindern der 60er Jahre in der Vorstadt Wiens. Die täglichen Beobachtungen in und an der Psychiatrie am „Steinhof“ prägten ihn ebenso, wie später die „Banden“ der sogenannten Halbstarken in Ottakring.  
Alexander Karner wurde 1963 in Wien geboren und ist in [[Penzing (Wien)|Penzing]] aufgewachsen. Seine kindergartenlose Kindheit verbrachte er einerseits in der Fleischerei und dem Schlachthof mit seinem Großvater und andererseits mit den Straßenkindern der 1960er Jahre in der Vorstadt Wiens. Die täglichen Beobachtungen in und an der Psychiatrie am „Steinhof“ prägten ihn ebenso, wie später die „Banden“ der sogenannten Halbstarken in Ottakring.


Aber Alexander Karner besuchte und beobachtete auch in seiner Nachbarschaft den österreichischen Bildhauer Franz Masser (1933–1997) und später im Atelier direkt neben dem Gymnasium, den kroatischen Bildhauer, Lehrbeauftragten der Akademie der bildenden Künste Wien, Nikola Vujasin.
Aber Alexander Karner besuchte und beobachtete auch in seiner Nachbarschaft den österreichischen Bildhauer Franz Masser (1933–1997) und später im Atelier direkt neben dem Gymnasium, den kroatischen Bildhauer, Lehrbeauftragten der Akademie der bildenden Künste Wien, [[Nikola Vujasin]].


Nach mehreren tragischen Vorkommnissen in seiner Familie, u.a. dem frühen Tod seines 5 jährigen Bruders, der darauf folgenden schweren Erkrankung seiner Mutter, von der sie sich nie wieder erholte und einem schweren Verkehrsunfall 1984, den er nur durch glückliche Umstände überlebte, wandte sich Alexander Karner gänzlich der Malerei zu; gleichzeitig hörte er Vorlesungen an der philosophischen Fakultät der Universität Wien.
Nach dem frühen Tod seines 5-jährigen Bruders, der darauf folgenden schweren Erkrankung seiner Mutter, von der sie sich nie wieder erholte und einem schweren Verkehrsunfall 1984, wandte sich Alexander Karner der Malerei zu; gleichzeitig hörte er Vorlesungen an der philosophischen Fakultät der Universität Wien.


2002 lernte Alexander Karner bei einem Vortrag in Wien Hermann Nitsch kennen – für dessen Schüttbilder er sich seit Jugendtagen interessierte – und absolvierte danach einen Studienaufenthalt an der renommierten [[Städelschule]] in Frankfurt/Main,  zuerst in der Klasse von [[Hermann Nitsch]] und später bei Simon Starling.
2002 lernte Alexander Karner bei einem Vortrag in Wien Hermann Nitsch kennen – für dessen Schüttbilder er sich seit Jugendtagen interessierte – und absolvierte danach einen Studienaufenthalt an der [[Städelschule]] in Frankfurt/Main, zuerst in der Klasse von [[Hermann Nitsch]] und später bei Simon Starling.


2007 leitete er einen Kurs für „Großformatige Malerei“ an der Internationalen Sommerakademie Dresden.
2007 leitete er einen Kurs für „Großformatige Malerei“ an der Internationalen Sommerakademie Dresden.


== Arbeit ==
== Arbeit ==
Seine Werkgruppen zeichnen sich durch eine spezifische Materialästhetik aus. Seit 1992 entstehen Malerei, Zeichnungen, Grafiken, Materialbilder und –objekte, Plastiken, Skulpturen, raumbezogene Arbeiten und interdisziplinäre Konzepte.  
Seine Werkgruppen zeichnen sich durch eine spezifische Materialästhetik aus. Seit 1992 entstehen Malerei, Zeichnungen, Grafiken, Materialbilder und -objekte, Plastiken, Skulpturen, raumbezogene Arbeiten und interdisziplinäre Konzepte. 2021 entstand ein erstes fotografisches Konzept zum Thema Pareidolie.


Am bekanntesten sind seine Werkgruppen der amorphen „Rosen“, (Öl/Paraffin auf Metall, seit 1997), seine Werkgruppe der „Schlüsselakkumulationen“ (Kunstharz, Schlüssel auf Metall, seit 1999) und seine Werkgruppe der Frottagen, abgedruckt von seinen „konzeptuellen Schlüsselakkumulationen“ (Graphit, Öl und Kunstharz auf Papier, Leinen und Baumwolle, seit 2001).  
Am bekanntesten sind seine Werkgruppen der amorphen „Rosen“ (Öl/Paraffin auf Metall, seit 1997), seine Werkgruppe der „Schlüsselakkumulationen“ (Kunstharz, Schlüssel auf Metall, seit 1999) und seine Werkgruppe der Frottagen, abgedruckt von seinen „konzeptuellen Schlüsselakkumulationen“ (Graphit, Öl und Kunstharz auf Papier, Leinen und Baumwolle, seit 2001).


== Ausstellungen ==
Folgende Themen hat Alexander Karner bisher konzeptuell bearbeitet:


=== Einzelausstellungen (Auswahl) ===
"partizipation am niedergang der hardcore pornoindustrie", zur massenhaften Veröffentlichung privater und intimer Interaktionen im Internet, als Teilangebot der in westlichen Kulturen derzeit stark expandierenden Amateurpornographie; (2015)


2017 Galerie Felix Höller Wien
"schwarze, weiße rosen, - ein ewiges leben als kunstwerk", Kunst als Bestattungsritual; (2018)


2015 Kunstraum David, Wien,“Tabubruch und/oder Retabuisierung“
"Pareidolien, Anregungen für die graue Substanz", Fotografie mit den Augen des Malers; (2021)


2009 Galerie Studio 18, Wien
== Ausstellungen ==


2009 Galerie Kunst&Handel, Wien
=== Einzelausstellungen (Auswahl) ===
 
2009 Galerie Kunst&Handel, Haus Frey, Graz
 
2005 Galerie Appel/Frankfurt am Main, „Alexander Karner, Neoinformelle Malerei, Schlüsselakkumulationen, Frottagen auf Leinwand“
 
2003 Haus Wittgenstein Wien, „Alexander Karner, Materialempfinden/Malerei, Neue Werke und Katalogpräsentation“


2001 Kunstraum David, Wien; „Schlüsselerlebnisse“ 
* 2017: Galerie Felix Höller Wien
* 2015: Kunstraum David, Wien, „Tabubruch und/oder Retabuisierung“
* 2009: Galerie Studio 18, Wien
* 2009: Galerie Kunst&Handel, Wien
* 2009: Galerie Kunst&Handel, Haus Frey, Graz
* 2005: Galerie Appel/Frankfurt am Main, „Alexander Karner, Neoinformelle Malerei, Schlüsselakkumulationen, Frottagen auf Leinwand“
* 2003: Haus Wittgenstein Wien, „Alexander Karner, Materialempfinden/Malerei, Neue Werke und Katalogpräsentation“
* 2001: Kunstraum David, Wien; „Schlüsselerlebnisse“


=== Gruppenausstellungen (Auswahl) ===
=== Gruppenausstellungen (Auswahl) ===
* 2017: Galerie Ursula Stross, Graz
* 2015: Sammlung Infeld, Haus der Kultur, Halbturn/Ö
* 2013: Museum Würth, Künzelsau/D, „A.E.I.O.U. Österr. Aspekte in der Sammlung Würth“
* 2011: Kunstverein Villa Weiss/Ligist/Stmk
* 2010: Galerie Peithner-Lichtenfels Wien
* 2009: Burgmuseum Deutschlandsberg, „Meisterwerke aus Österreich“
* 2009: Künstlerhaus Wien „Hermann Nitsch, Vorbilder, Zeitgenossen, Lehre“
* 2008: Museum MUSA Wien, „ViennArt“
* 2007: Landesmuseum NÖ, „Die Liebe zum Objekt“
* 2007: Museum für Gegenwartskunst Admont
* 2007: Artmark Galerie Wien, „Rose oh reiner Widerspruch“
* 2006: Kunsthalle Krems Factory, Projekt „(art)work is (art)progress“
* 2006: Galerie Eugen Lendl, Graz
* 2005: Artroom Würth, Böheimkirchen/NÖ
* 2005: Galerie Eugen Lendl, Graz


2017 Galerie Ursula Stross, Graz
== Öffentliche Sammlungen ==
 
=== Deutschland ===
2015 Sammlung Infeld, Haus der Kultur, Halbturn/Ö
 
2013 Museum Würth, Künzelsau/D, „A.E.I.O.U. Österr. Aspekte in der Sammlung Würth“
 
2011 Kunstverein Villa Weiss/Ligist/Stmk
 
2010 Galerie Peithner-Lichtenfels Wien
 
2009 Burgmuseum Deutschlandsberg, „Meisterwerke aus Österreich“
 
2009 Künstlerhaus Wien „Hermann Nitsch, Vorbilder, Zeitgenossen, Lehre
 
2008 Museum MUSA Wien, „ViennArt“
 
2007 Landesmuseum NÖ, „Die Liebe zum Objekt“
 
2007 Museum für Gegenwartskunst  Admont
 
2007 Artmark Galerie Wien, „Rose oh reiner Widerspruch“
 
2006 Kunsthalle Krems Factory, Projekt „(art)work is (art)progress“
 
2006 Galerie Eugen Lendl, Graz
 
2005 Artroom Würth, Böheimkirchen/NÖ
 
2005 Galerie Eugen Lendl, Graz
 
=== Öffentliche Sammlungen ===
 
'''Deutschland'''
 
* Museum Würth
* Museum Würth
* Museum Kunstwerk
* Museum Kunstwerk


'''Österreich'''
=== Österreich ===
 
* Museum Belvedere Wien, Sammlung Zeitgenössische Kunst
* Museum Belvedere Wien, Sammlung Zeitgenössische Kunst
* NÖ Landesmuseum
* NÖ Landesmuseum
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* Museum für Gegenwartskunst, Admont
* Museum für Gegenwartskunst, Admont


=== Literatur ===
== Literatur ==
* Ausstellungskatalog, Autumn Salon Krakow 2000, Krakow Culture Center, Hg. Amir Khatib, EU-MAN, Helsinki 2000
* ''Autumn Salon Krakow 2000, Krakow Culture Center'', Ausstellungskatalog, Hg. Amir Khatib, EU-MAN, Helsinki 2000
* Alexander Karner Werkkatalog, Die Sprache des Materials, Hg. Karl A. Irsigler, Ritter Verlag, Klagenfurt 2003, mit Beiträgen und Texten von Hermann Nitsch, Konrad Paul Liessmann, Burghart Schmidt, Markus Mittringer, Sonja Traar und Elisabeth Voggeneder   ISBN: 3-85415-343-0
* ''Die Sprache des Materials'', Werkkatalog, Hg. Karl A. Irsigler, Ritter Verlag, Klagenfurt 2003, mit Beiträgen und Texten von Hermann Nitsch, Konrad Paul Liessmann, Burghart Schmidt, Markus Mittringer, Sonja Traar und Elisabeth Voggeneder ISBN 3-85415-343-0
* Ausstellungskatalog, the outside of inside, The Manege City Art Hall, St.Petersburg, Hg. Amir Khatib, EU-MAN, Helsinki 2001; ISBN: 951-98845-0-5
* ''the outside of inside, The Manege City Art Hall'', Ausstellungskatalog, St. Petersburg, Hg. Amir Khatib, EU-MAN, Helsinki 2001; ISBN 951-98845-0-5
* Irritation Variation Intuition, Judith P. Fischer, Markus Hofer, Alexander Karner, art room Würth, Hg. Monika Bachler, Würth Ges.m.b.H., Böheimkirchen 2005  
* ''Irritation Variation Intuition'', Judith P. Fischer, Markus Hofer, Alexander Karner, art room Würth, Hg. Monika Bachler, Würth Ges.m.b.H., Böheimkirchen 2005
* Alexander Karner – Industrieästhetik und urbane Morbidität, Hg. Elisabeth Voggeneder, Investkredit, Wien 2005
* '' Industrieästhetik und urbane Morbidität'', Hg. Elisabeth Voggeneder, Investkredit, Wien 2005
* Ausstellungskatalog, Die Liebe zu den Objekten, Aspekte zeitgenössischer Skulptur, Landesmuseum Niederösterreich, Alexandra Schantl, Springer Verlag Wien NewYork, 2008; ISBN: 978-3-211-732220-5
* ''Die Liebe zu den Objekten, Aspekte zeitgenössischer Skulptur,'' Ausstellungskatalog, Landesmuseum Niederösterreich, Alexandra Schantl, Springer Verlag Wien, New York, 2008; ISBN 978-3-211-73219-9
* Alexander Karner, Akkumulationen Transformationen, Hg. Elisabeth Voggeneder, Ritter Verlag, Klagenfurt 2008, mit Texten von Hartwig Knack, Alexandra Schantl und Elisabeth Voggeneder, ISBN: 978-3-85415-420-4
* ''Akkumulationen Transformationen'', Hg. Elisabeth Voggeneder, Ritter Verlag, Klagenfurt 2008, mit Texten von Hartwig Knack, Alexandra Schantl und Elisabeth Voggeneder, ISBN 978-3-85415-420-4
* Sammlung Würth 3, Einblick Ausblick Überblick, Hg. C. Sylvia Weber, Swiridoff Verlag, Künzelsau 2008, ISBN: 978-3-89929-135-3
* ''Einblick Ausblick Überblick'', Sammlung Würth 3, Hg. C. Sylvia Weber, Swiridoff Verlag, Künzelsau 2008, ISBN 978-3-89929-135-3
* Ausstellungskatalog, Nitsch, Vorbilder, Zeitgenossen, Lehre, Hg. Peter Bogner, Künstlerhaus Wien 2009; ISBN: 978-3-900354-17-6
* ''Nitsch, Vorbilder, Zeitgenossen, Lehre'', Ausstellungskatalog, Hg. Peter Bogner, Künstlerhaus Wien 2009; ISBN 978-3-900354-17-6
* Ausstellungskatalog, A.E.I.O.U. Österreichische Aspekte in der Sammlung Würth, Museum Würth, Hg. C. Sylvia Weber, Swiridoff Verlag, Künzelsau 2014, ISBN: 978-3-89929-272
* ''A.E.I.O.U. Österreichische Aspekte in der Sammlung Würth'', Ausstellungskatalog, Museum Würth, Hg. C. Sylvia Weber, Swiridoff Verlag, Künzelsau 2014, ISBN 978-3-89929-272-5


=== Weblinks ===
== Weblinks ==
* [http://www.alexanderkarner.at/ Webseite von Alexander Karner]  
* [http://www.alexanderkarner.at/ Website von Alexander Karner]
* [https://artitious.com/de/artist/alexander-karner/ Alexander Karner bei artitious.com]
* [https://artitious.com/de/artist/alexander-karner/ Alexander Karner bei artitious.com]
* [http://www.artfacts.net/en/artist/alexander-karner-102485/profile.html Alexander Karner bei artfacts.net]
* [http://www.artfacts.net/en/artist/alexander-karner-102485/profile.html Alexander Karner bei artfacts.net]
* [http://eop.at/datenbank/personen/akarner/ Emergence of Projects (eop])  
* [http://eop.at/datenbank/personen/akarner/ Emergence of Projects (eop])
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
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{{SORTIERUNG:Karner, Alexander}}
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Alexander Karner (* 28. Mai 1963 in Wien) ist ein österreichischer Maler und Konzeptkünstler, der zu den Neoinformellen zählt und der Postmoderne zugehörig ist.[1] Alexander Karner lebt und arbeitet in Wien.

Leben

Alexander Karner wurde 1963 in Wien geboren und ist in Penzing aufgewachsen. Seine kindergartenlose Kindheit verbrachte er einerseits in der Fleischerei und dem Schlachthof mit seinem Großvater und andererseits mit den Straßenkindern der 1960er Jahre in der Vorstadt Wiens. Die täglichen Beobachtungen in und an der Psychiatrie am „Steinhof“ prägten ihn ebenso, wie später die „Banden“ der sogenannten Halbstarken in Ottakring.

Aber Alexander Karner besuchte und beobachtete auch in seiner Nachbarschaft den österreichischen Bildhauer Franz Masser (1933–1997) und später im Atelier direkt neben dem Gymnasium, den kroatischen Bildhauer, Lehrbeauftragten der Akademie der bildenden Künste Wien, Nikola Vujasin.

Nach dem frühen Tod seines 5-jährigen Bruders, der darauf folgenden schweren Erkrankung seiner Mutter, von der sie sich nie wieder erholte und einem schweren Verkehrsunfall 1984, wandte sich Alexander Karner der Malerei zu; gleichzeitig hörte er Vorlesungen an der philosophischen Fakultät der Universität Wien.

2002 lernte Alexander Karner bei einem Vortrag in Wien Hermann Nitsch kennen – für dessen Schüttbilder er sich seit Jugendtagen interessierte – und absolvierte danach einen Studienaufenthalt an der Städelschule in Frankfurt/Main, zuerst in der Klasse von Hermann Nitsch und später bei Simon Starling.

2007 leitete er einen Kurs für „Großformatige Malerei“ an der Internationalen Sommerakademie Dresden.

Arbeit

Seine Werkgruppen zeichnen sich durch eine spezifische Materialästhetik aus. Seit 1992 entstehen Malerei, Zeichnungen, Grafiken, Materialbilder und -objekte, Plastiken, Skulpturen, raumbezogene Arbeiten und interdisziplinäre Konzepte. 2021 entstand ein erstes fotografisches Konzept zum Thema Pareidolie.

Am bekanntesten sind seine Werkgruppen der amorphen „Rosen“ (Öl/Paraffin auf Metall, seit 1997), seine Werkgruppe der „Schlüsselakkumulationen“ (Kunstharz, Schlüssel auf Metall, seit 1999) und seine Werkgruppe der Frottagen, abgedruckt von seinen „konzeptuellen Schlüsselakkumulationen“ (Graphit, Öl und Kunstharz auf Papier, Leinen und Baumwolle, seit 2001).

Folgende Themen hat Alexander Karner bisher konzeptuell bearbeitet:

"partizipation am niedergang der hardcore pornoindustrie", zur massenhaften Veröffentlichung privater und intimer Interaktionen im Internet, als Teilangebot der in westlichen Kulturen derzeit stark expandierenden Amateurpornographie; (2015)

"schwarze, weiße rosen, - ein ewiges leben als kunstwerk", Kunst als Bestattungsritual; (2018)

"Pareidolien, Anregungen für die graue Substanz", Fotografie mit den Augen des Malers; (2021)

Ausstellungen

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 2017: Galerie Felix Höller Wien
  • 2015: Kunstraum David, Wien, „Tabubruch und/oder Retabuisierung“
  • 2009: Galerie Studio 18, Wien
  • 2009: Galerie Kunst&Handel, Wien
  • 2009: Galerie Kunst&Handel, Haus Frey, Graz
  • 2005: Galerie Appel/Frankfurt am Main, „Alexander Karner, Neoinformelle Malerei, Schlüsselakkumulationen, Frottagen auf Leinwand“
  • 2003: Haus Wittgenstein Wien, „Alexander Karner, Materialempfinden/Malerei, Neue Werke und Katalogpräsentation“
  • 2001: Kunstraum David, Wien; „Schlüsselerlebnisse“

Gruppenausstellungen (Auswahl)

  • 2017: Galerie Ursula Stross, Graz
  • 2015: Sammlung Infeld, Haus der Kultur, Halbturn/Ö
  • 2013: Museum Würth, Künzelsau/D, „A.E.I.O.U. Österr. Aspekte in der Sammlung Würth“
  • 2011: Kunstverein Villa Weiss/Ligist/Stmk
  • 2010: Galerie Peithner-Lichtenfels Wien
  • 2009: Burgmuseum Deutschlandsberg, „Meisterwerke aus Österreich“
  • 2009: Künstlerhaus Wien „Hermann Nitsch, Vorbilder, Zeitgenossen, Lehre“
  • 2008: Museum MUSA Wien, „ViennArt“
  • 2007: Landesmuseum NÖ, „Die Liebe zum Objekt“
  • 2007: Museum für Gegenwartskunst Admont
  • 2007: Artmark Galerie Wien, „Rose oh reiner Widerspruch“
  • 2006: Kunsthalle Krems Factory, Projekt „(art)work is (art)progress“
  • 2006: Galerie Eugen Lendl, Graz
  • 2005: Artroom Würth, Böheimkirchen/NÖ
  • 2005: Galerie Eugen Lendl, Graz

Öffentliche Sammlungen

Deutschland

  • Museum Würth
  • Museum Kunstwerk

Österreich

  • Museum Belvedere Wien, Sammlung Zeitgenössische Kunst
  • NÖ Landesmuseum
  • Burgenländische Landesgalerie
  • OÖ Landesmuseum
  • Museum für Gegenwartskunst, Admont

Literatur

  • Autumn Salon Krakow 2000, Krakow Culture Center, Ausstellungskatalog, Hg. Amir Khatib, EU-MAN, Helsinki 2000
  • Die Sprache des Materials, Werkkatalog, Hg. Karl A. Irsigler, Ritter Verlag, Klagenfurt 2003, mit Beiträgen und Texten von Hermann Nitsch, Konrad Paul Liessmann, Burghart Schmidt, Markus Mittringer, Sonja Traar und Elisabeth Voggeneder ISBN 3-85415-343-0
  • the outside of inside, The Manege City Art Hall, Ausstellungskatalog, St. Petersburg, Hg. Amir Khatib, EU-MAN, Helsinki 2001; ISBN 951-98845-0-5
  • Irritation Variation Intuition, Judith P. Fischer, Markus Hofer, Alexander Karner, art room Würth, Hg. Monika Bachler, Würth Ges.m.b.H., Böheimkirchen 2005
  • Industrieästhetik und urbane Morbidität, Hg. Elisabeth Voggeneder, Investkredit, Wien 2005
  • Die Liebe zu den Objekten, Aspekte zeitgenössischer Skulptur, Ausstellungskatalog, Landesmuseum Niederösterreich, Alexandra Schantl, Springer Verlag Wien, New York, 2008; ISBN 978-3-211-73219-9
  • Akkumulationen Transformationen, Hg. Elisabeth Voggeneder, Ritter Verlag, Klagenfurt 2008, mit Texten von Hartwig Knack, Alexandra Schantl und Elisabeth Voggeneder, ISBN 978-3-85415-420-4
  • Einblick Ausblick Überblick, Sammlung Würth 3, Hg. C. Sylvia Weber, Swiridoff Verlag, Künzelsau 2008, ISBN 978-3-89929-135-3
  • Nitsch, Vorbilder, Zeitgenossen, Lehre, Ausstellungskatalog, Hg. Peter Bogner, Künstlerhaus Wien 2009; ISBN 978-3-900354-17-6
  • A.E.I.O.U. Österreichische Aspekte in der Sammlung Würth, Ausstellungskatalog, Museum Würth, Hg. C. Sylvia Weber, Swiridoff Verlag, Künzelsau 2014, ISBN 978-3-89929-272-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1.  Hermann Nitsch: Vorwortl. In: Alexander Karner Werkkatalog, Die Sprache des Materials,. Ritter Verlag, Klagenfurt 2003, ISBN 3-85415-343-0, S. 96.