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'''Silke Grabinger''' (* [[1981]] in [[Linz]]) ist eine [[österreich]]ische [[Tanz|zeitgenössische Tänzerin]], [[Choreografie|Choreografin]] und [[Bildende Kunst|bildende Künstlerin]]. Sie verbindet in ihren Arbeiten und Konzepten zeitgenössischen Tanz mit performativer Kunst und [[Robotik]].
'''Silke Grabinger''' (* [[1981]] in [[Wels (Stadt)|Wels]], [[Oberösterreich]]) ist eine [[österreich]]ische [[Zeitgenössischer Tanz|zeitgenössische Tänzerin]], [[Choreografie|Choreografin]] und [[Bildende Kunst|bildende Künstlerin]]. Sie verbindet in ihren Arbeiten und Konzepten zeitgenössischen Tanz mit [[Performance (Kunst)|performativer Kunst]] und [[Robotik]].


== Werdegang ==
== Leben ==
Silke Grabinger kam in ihrer Jugend erstmals mit der Tanzform [[Breakdance|Breaking]] in Berührung und erzielte solo als „b-girl SILK“ und auch in wechselnden Teams international bei einer Vielzahl von Wettbewerben Erfolge.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.proart-festival.cz/en/silk:-silke-grabinger/ |titel=SILK: Silke Grabinger {{!}} ProART |abruf=2024-11-24}}</ref> Die [[Hip-Hop]]-Kultur förderte sie durch das Projekt „B-Girl Circle“.
Silke Grabinger wuchs in [[Langholzfeld]] bei Linz auf.<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://tanzland.at/new-blog/2022/03/06/tanztalk-silke-grabinger-post |titel=Über Frauen und Roboter, das Loslassen von Regeln und Frönen der Interdisziplinarität |werk=tanzland.at |hrsg=tanzland –Verein zur Förderung von künstlerischem Tanz und zeitgenössischer Performancekunst im ländlichen Raum |datum=2022-03-13 |sprache=de-AT |abruf=2024-11-30}}</ref> Anfänglicher Ballettunterricht auf Wunsch der Mutter war ihr nach eigenen Aussagen „zu langweilig“.<ref name=":2" /> Sie kam als Jugendliche, im Jahr 1997,<ref name=":1" /> erstmals mit der Tanzform [[Breakdance|Breaking]] in der männlich dominierten [[Streetdance]]-Szene in Berührung und gründete ein Mädchenteam, die ''B-Girl-Crew''. 2001 gewannen sie den ersten Platz beim internationalen B-Girl Battle in Berlin.<ref name=":2" /> Solo tanzte sie unter dem Namen b-girl SILK und in wechselnden Teams international bei einer Vielzahl von Wettbewerben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.proart-festival.cz/en/silk:-silke-grabinger/ |titel=SILK: Silke Grabinger |werk=proart-festival.cz |abruf=2024-11-24}}</ref> 2004 gründete sie das Projekt ''Elements of Style'' und 2011 das Projekt ''B-Girl Circle'', beide im Bereich der [[Hip-Hop]]-Kultur.<ref name=":1" />


Nachdem sie von 2006 bis 2008 in der [[Cirque du Soleil]]-Produktion ''LOVE''<ref>{{Internetquelle |autor=oe1.orf.at |url=https://oe1.orf.at/programm/20220522/679151/Als-Autodidaktin-zum-Cirque-du-Soleil |titel=Als Autodidaktin zum Cirque du Soleil {{!}} SO {{!}} 22 05 2022 {{!}} 22:05 |sprache=de |abruf=2024-11-24}}</ref> getanzt und mit den Choreographen Dave St-Pierre (CAN), [[Margie Gillis]] (CAN) und Daniel Ezralow (USA) zusammengearbeitet hatte, kreierte sie 2008 ihr erstes Solotanzstück ''[SLIK]'' mit der österreichischen Compagnie ''Pilottanzt''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.argekultur.at/Event/9199/silke-grabinger-roderich-madl-wien |titel=ARGEkultur Salzburg - Silke Grabinger & Roderich Madl (Wien) - am 9. Juli 2008 um 21:00 Uhr |abruf=2024-11-24}}</ref>
Grabinger studierte Raum- & Designstrategien an der [[Kunstuniversität Linz]] und schloss dies 2009 mit dem [[Bachelor]] ab. <!--Bei einer Gruppenausstellung wurde ihr der [[Österreichischer Staatspreis für Design|Österreichische Staatspreis für Design]] verliehen.--> Sie beendete ihr Studium für Zeitbasierte Medien, ebenfalls in Linz, mit dem [[Master|Master of Arts]] im Jahr 2019.<ref name=":1" />


Ihr Studium „Raum & Designstrategien“ an der [[Kunstuniversität Linz]] schloss sie mit dem [[Bachelor]] ab. Bei einer Gruppenausstellung wurde ihr der Österreichische Staatspreis für Design verliehen. Sie beendete ihr Studium für zeitbasierte Medien mit dem [[Master|Master of Arts]]. In ihren zeitgenössischen Arbeiten stellte sie sich als Versuchsperson unterschiedlichen Choreographen wie Anne Juren, Benoit Lachambre, Astrid Endruweit & Michael Laub, [[Oleg Soulimenko]], [[Hubert Lepka]] von ''lawine torrèn'', dem Kabarettisten [[Dirk Stermann]] und dem Filmemacher [[Arash T. Riahi]] jeweils für zehn Minuten zur Verfügung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kunstuni-linz.at/archiv/detail/performance-versuchsperson-silke-grabinger |titel=Performance „Versuchsperson Silke Grabinger" |sprache=de |abruf=2024-11-24}}</ref> Sie entwickelte eine Tanznotation für Musiker und erarbeitete mit dem österreichischen Komponisten [[Bernhard Lang (Komponist)|Bernhard Lang]] das Performancestück ''Moving Architecture'', welches im Austrian Cultural Forum New York uraufgeführt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://bernhardlang.at/blang_english/on_monadology18.html |titel=Bernhard Lang: Monadology XVIII 'Moving Architecture' |abruf=2024-11-24}}</ref> Diesen Transfer von Kompositionsmodellen in bewegte Kunstformen entwickelt sie mit der Serie ''Compositional transfer inbodied'' weiter.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.anton-bruckner-2024.at/event/compositional-transfer-inbodied-i-anton-steyr/ |titel=Compositional transfer inbodied „I ANTON" |sprache=de |abruf=2024-11-24}}</ref>
Grabinger war als Tänzerin und Luftakrobatin von 2006 bis 2008 Teil der [[Cirque du Soleil]]-Produktion ''Love.''<ref>{{Internetquelle |url=https://oe1.orf.at/programm/20220522/679151/Als-Autodidaktin-zum-Cirque-du-Soleil |titel=Als Autodidaktin zum Cirque du Soleil |werk=oe1.orf.at |sprache=de |abruf=2024-11-24}}</ref> Sie arbeitete darüber hinaus mit der Kanadierin [[Margie Gillis]] sowie dem US-amerikanischen Choreografen Daniel Ezralow.


In der Performance ''SPOTSHOTBEUYS'', die unter anderem im Rahmen des Eröffnungswochenendes der [[Biennale di Venezia|Biennale in Venedig]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.jku.at/institut-fuer-computational-perception/news-media-events/aktuelles/detail/news/spotshotbeuys-zirkus-des-wissens-goes-venedig/ |titel=SPOTSHOTBEUYS - Zirkus des Wissens goes Venedig |sprache=de |abruf=2024-11-24}}</ref> gezeigt wurde, verarbeitet Silke Grabinger - vor dem Hintergrund von [[Joseph Beuys|Jospeh Beuys]]’ Stück ''[[I like America and America likes Me|I like America and America likes me]]'' - das gegenwärtige Verhältnis von Mensch und Technik.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pact-zollverein.de/en/programme/spotshotbeuys |titel=SPOTSHOTBEUYS {{!}} PACT Zollverein |abruf=2024-11-24}}</ref>
Im Rahmen des österreichischen [[ImPulsTanz]]-Festivals zeigte sie mehrfach Performances und leitete zahlreiche Workshops, unter anderem bei Public Moves.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.impulstanz.com/performances/pid1695/ |titel=Silke Grabinger – SILK (AT) |werk=impulstanz.com |sprache=de |abruf=2024-11-24}}</ref> Bei ''Mellow Yellow'', einem inklusiven Kunstprojekt für Kinder und Jugendliche an österreichischen Schulen, ist Silke Grabinger seit vielen Jahren tätig.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mellowyellow.at/teams/vera-rosner-silke-grabinger/ |titel=Vera Rosner & Silke Grabinger – MellowYellow |werk=mellowyellow.at |sprache=de |abruf=2024-11-24}}</ref> Sie ist Gründerin und künstlerische Leiterin der Tanzcompanies Silk Cie und seit 2012 von Silk Fluegge. 2021 eröffnete sie in Linz, in einer ehemaligen Kapelle, ''Kliscope'', einen interdisziplinären Ort für Tanz und Kunst.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tips.at/nachrichten/linz/kultur/563183-tanzabende-zur-kliscope-eroeffnung |titel=Tanzabende zur Kliscope-Eröffnung |werk=tips.at |sprache=de |abruf=2024-11-24}}</ref>


Silke Grabinger ist Gründerin und künstlerische Leiterin der Tanzcompanies SILK Cie und SILK Fluegge. 2021 eröffnete sie in Linz in einer ehemaligen Kapelle ''KLISCOPE'', einen interdisziplinären Ort für Tanz und Kunst.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tips.at/nachrichten/linz/kultur/563183-tanzabende-zur-kliscope-eroeffnung |titel=Tanzabende zur Kliscope-Eröffnung |sprache=de |abruf=2024-11-24}}</ref>
== Werk ==
Im Jahr 2008 entwarf die Autodidaktin Silke Grabinger ihr erstes Solotanzstück ''Slik'' mit dem Choreografen Roderich Madl von der österreichischen Compagnie ''Pilottanzt.''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.argekultur.at/Event/9199/silke-grabinger-roderich-madl-wien |titel=ARGEkultur Salzburg – Silke Grabinger & Roderich Madl (Wien) |werk=argekultur.at |abruf=2024-11-24}}</ref> Auf die Uraufführung bei der Sommerszene Salzburg wurde das Stück beim Festival ''Österreich tanzt'' in [[St. Pölten]] gezeigt sowie in [[Mosambik]] und [[Johannesburg]]. Es wurde mit dem Tanztagepreis 2009 von Linz09 und dem Posthof ausgezeichnet.<ref name=":2">{{Internetquelle |autor=Ditta Rudle |url=https://www.tanz.at/magazin/interviews/179-von-linz-nach-vegas-und-retour |titel=Von Linz nach Vegas und retour |werk=tanz.at |datum=2010-07-12 |abruf=2024-11-30}}</ref>


Im Rahmen des österreichischen [[ImPulsTanz]]-Festivals zeigte sie mehrfach Performances und leitete zahlreiche Workshops, unter anderem bei Public Moves.<ref>{{Internetquelle |autor=ImPulsTanz |url=https://www.impulstanz.com/performances/pid1695/ |titel=ImPulsTanz Performances 2024 - Silke Grabinger – SILK (AT) |sprache=de |abruf=2024-11-24}}</ref> Bei ''Mellow Yellow'', einem inklusivem Kunstprojekt für Kinder und Jugendliche an österreichischen Schulen, ist Silke Grabinger seit vielen Jahren tätig.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mellowyellow.at/teams/vera-rosner-silke-grabinger/ |titel=Vera Rosner & Silke Grabinger – MellowYellow |sprache=de |abruf=2024-11-24}}</ref>
Erstmals 2011 stellte sie sich als „Versuchsperson“ fünf unterschiedlichen Choreografen zur Verfügung. Dem Tanzabend lag die Idee zugrunde, das übliche Verhältnis aus Choreografie und Tanzenden umzukehren: statt der Aufführung eines Tanzensembles unter Leitung eines Choreografen oder einer Choreografin, sollte ein Choreografieensemble eine einzige Tänzerin inszenieren. Sie wählte die Choreografin Anne Juren, sowie drei Choreografen aus: [[Hubert Lepka]], [[Oleg Soulimenko]] und Philippe Rièra vom Künstlerkollektiv Superamas und den Kabarettisten [[Dirk Stermann]]. Es entstanden jeweils zehnminütige Stücke, deren Inhalt den übrigen Choreografierenden nicht bekannt war und die am Ende zu einem Gesamtstück unter dem Titel ''Versuchsperson Silke Grabinger'' zusammengefügt wurden.<ref>{{Internetquelle |autor=Ditta Rudle |url=http://www.tanz.at/kritiken/kritiken-2011/368-klebstoff-fuer-ein-puzzle.html |titel=Klebstoff für ein Puzzle |werk=tanz.at |datum=2011-08-11 |abruf=2024-11-30}}</ref>


Seit 2018 arbeitet sie mit [[Robotik]] in Kooperation mit der [[Ars Electronica]]<ref>{{Internetquelle |url=https://ars.electronica.art/planetb/de/welcome-to-planet-b/ |titel=Welcome to Planet B |sprache=de-DE |abruf=2024-11-24}}</ref> und Creative Robotics.
Im Jahr 2013 führte sie das Konzept mit Benoit Lachambre, Astrid Endruweit und Michael Laub sowie dem Filmemacher [[Arash T. Riahi]] fort und dem kanadischen Choreographen Dave St-Pierre fort, nun unter dem Titel ''Versuchperson 2.0''. Es wurde im Rahmen des Wiener Festivals für Zeitgenössischen Tanz und Performance [[ImPulsTanz|Impulstanz]] uraufgeführt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.impulstanz.com/en/performances/pid615/ |titel=Performances 2013 |werk=impulstanz.com |hrsg=Wiener Tanzwochen |sprache=en |abruf=2024-11-30}}</ref>
 
2015 entwickelte sie eine Tanznotation für Musiker und erarbeitete mit dem österreichischen Komponisten [[Bernhard Lang (Komponist)|Bernhard Lang]] das Performancestück ''Monadologie XVIII ‚Moving Architecture’'', welches im [[Austrian Cultural Forum New York]] uraufgeführt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://bernhardlang.at/blang_english/on_monadology18.html |titel=Bernhard Lang: Monadology XVIII 'Moving Architecture' |werk=bernhardlang.at |abruf=2024-11-24}}</ref> Das Musikstück, das konzeptionell auf der Umsetzung der Seitenansichtspläne des Austrian Cultural Forum des Architekten [[Raimund Abraham]] fußt, wurde von Grabinger in eine Tanznotation überführt, nach der sich die Tanzenden Barbara Vuzem und Matej Kubus sowie die Musiker des Ensembles ''Phace'' bewegten.<ref>{{Internetquelle |autor=Edith Wolf Perez |url=http://www.tanz.at/index.php/kritiken/kritiken-2015/1389-silke-grabinger-inszeniert-eine-bernhard-lang-komposition |titel=Silke Grabinger inszeniert eine Bernhard Lang Komposition |werk=tanz.at |datum=2015-11-19 |abruf=2024-11-30}}</ref> Diesen Transfer von Kompositionsmodellen in bewegte Kunstformen entwickelte sie mit der Serie ''Compositional transfer inbodied'' weiter.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.anton-bruckner-2024.at/event/compositional-transfer-inbodied-i-anton-steyr/ |titel=Compositional transfer inbodied „I ANTON" |werk=anton-bruckner-2024.at |sprache=de |abruf=2024-11-24}}</ref>
 
Seit 2018 arbeitet sie mit Robotik in Kooperation mit der [[Ars Electronica]]<ref>{{Internetquelle |url=https://ars.electronica.art/planetb/de/welcome-to-planet-b/ |titel=Welcome to Planet B |werk=ars.electronica.art |sprache=de |abruf=2024-11-24}}</ref> und Creative Robotics. So verarbeitete Grabinger in der Performance ''Spotshotbeuys'', die unter anderem im Rahmen des Eröffnungswochenendes der [[Biennale di Venezia|Biennale in Venedig]] gezeigt wurde,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.jku.at/institut-fuer-computational-perception/news-media-events/aktuelles/detail/news/spotshotbeuys-zirkus-des-wissens-goes-venedig/ |titel=SPOTSHOTBEUYS - Zirkus des Wissens goes Venedig |werk=jku.at |sprache=de |abruf=2024-11-24}}</ref> vor dem Hintergrund von [[Joseph Beuys]]’ Stück ''[[I like America and America likes Me]]'' das gegenwärtige Verhältnis von Mensch und Technik.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pact-zollverein.de/en/programme/spotshotbeuys |titel=Spotshotbeuys |werk=pact-zollverein.de |sprache=en |abruf=2024-11-24}}</ref> Darin interagierte sie mit einem Roboterhund namens Spot, der von der Firma [[Boston Dynamics]] entwickelt und am Robotik-Institut der [[Universität Linz|Johannes-Kepler-Universität Linz]] weiterentwickelt worden war.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Andrea Amort |url=https://magazin.wienmuseum.at/gertrud-bodenwiesers-tanz-daemon-maschine |titel=Gertrud Bodenwiesers Tanz „Dämon Maschine“ |werk=magazin.wienmuseum.at |datum=2024-02-23 |abruf=2024-11-30}}</ref> Die Live-Performance wurde in eine Videoinstallation überführt, die im Jahr 2024 unter anderem im Museum [[Francisco Carolinum]] in [[Linz]] in der Ausstellung ''Extensions of self – An Exchange of Human and Artificial Intelligence'' zu sehen war.<ref name=":0" />
 
Im Tanzstück ''Unter_Boden'' aus dem Jahr 2024, das seine Uraufführung im Rahmen der Linzer TanzTage im Posthof hatte, übernahm Grabinger die Choreografie und tanzte selbst mit, zusammen mit fünf männlich gelesenen Performern der Compagnie SILK Fluegge. Darin setzte sie sich mit dem 1924 uraufgeführten historischen Tanzzyklus ''Gewalten des Lebens'' von [[Gertrud Bodenwieser]] auseinander.<ref name=":0" />


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
* 2013: Anerkennungspreis des [[Bühnenkunstpreis des Landes Oberösterreich|Bühnenkunstpreises des Landes Oberösterreich]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.meinbezirk.at/linz/c-leute/anerkennungspreis-fuer-silk-fluegge_a862686 |titel=Anerkennungspreis für SILK Flügge |datum=2014-03-04 |sprache=de |abruf=2024-11-25}}</ref>
* 2009: Tanztagepreis von Linz09 und Posthof für das Solostück ''Slik'' in der Choreografie von Roderich Madl
* 2015: STELLA - Darstellender Kunstpreis für junges Publikum in der Kategorie „Herausragende Produktion für Jugendliche“<ref>{{Internetquelle |autor=kiku-heinz |url=https://kurier.at/leben/kiku/stella15-sterne-fuers-kinder-und-jugendtheater/160.097.115 |titel=Sterne fürs Kinder- und Jugendtheater |datum=2015-10-23 |sprache=de |abruf=2024-11-25}}</ref>
* 2013: Anerkennungspreis des [[Bühnenkunstpreis des Landes Oberösterreich|Bühnenkunstpreises des Landes Oberösterreich]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.meinbezirk.at/linz/c-leute/anerkennungspreis-fuer-silk-fluegge_a862686 |titel=Anerkennungspreis für SILK Flügge |werk=meinbezirk.at |datum=2014-03-04 |sprache=de |abruf=2024-11-25}}</ref>
* 2015: Anerkennungspreis der Stadt Linz für interkulturelle Kinder- und Jugendintegrationsarbeit für das Projekt B-Girl Circle<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt der Vielfalt Linz, Abteilung Linz Kultur Projekte |url=https://www.linz.at/images/files/Stadt_der_Vielfalt_ab_2015.pdf |titel=Preisliste Stadt der Vielfalt 2015-2023 |abruf=25. November 2024}}</ref>
* 2015: ''Stella15 – Darstellender.Kunst.Preis für junges Publikum'' in der Kategorie ''Herausragende Produktion für Jugendliche''<ref>{{Internetquelle |autor=kiku-heinz |url=https://kurier.at/leben/kiku/stella15-sterne-fuers-kinder-und-jugendtheater/160.097.115 |titel=Sterne fürs Kinder- und Jugendtheater |werk=kurier.at |datum=2015-10-23 |sprache=de |abruf=2024-11-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.assitej.at/stella/stella15/preistragerinnen/ |titel=Die Preisträger*innen 2015 |werk=assitej.at |abruf=2024-11-27}}</ref>
* 2017/2018: Culture connected für Kulturkooperation „Gerettete Familiengeschichten“
* 2015: Anerkennungspreis der Stadt Linz für interkulturelle Kinder- und Jugendintegrationsarbeit für das Projekt ''B-Girl Circle''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.linz.at/images/files/Stadt_der_Vielfalt_ab_2015.pdf |titel=Preisliste Stadt der Vielfalt 2015–2023 |werk=Stadt Linz |abruf=25. November 2024}}</ref>
* 2018: Frauenpreis der Stadt Linz für das Projekt B-Girl Circle<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Linz |url=https://www.linz.at/frauen/63743.php |titel=Frauenpreis Preisträgerinnen |sprache=de |abruf=2024-11-25}}</ref>
* 2017/2018: ''Culture connected'' für Kulturkooperation ''Gerettete Familiengeschichten''
* 2018: Frauenpreis der Stadt Linz für das Projekt ''B-Girl Circle''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.linz.at/frauen/63743.php |titel=Frauenpreis Preisträgerinnen |werk=Stadt Linz |sprache=de |abruf=2024-11-25}}</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.silk.at/ Website SILK Fluegge]
* [https://www.silk.at/ Website der Compagnie Silk Fluegge]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Silke Grabinger (* 1981 in Wels, Oberösterreich) ist eine österreichische zeitgenössische Tänzerin, Choreografin und bildende Künstlerin. Sie verbindet in ihren Arbeiten und Konzepten zeitgenössischen Tanz mit performativer Kunst und Robotik.

Leben

Silke Grabinger wuchs in Langholzfeld bei Linz auf.[1] Anfänglicher Ballettunterricht auf Wunsch der Mutter war ihr nach eigenen Aussagen „zu langweilig“.[2] Sie kam als Jugendliche, im Jahr 1997,[1] erstmals mit der Tanzform Breaking in der männlich dominierten Streetdance-Szene in Berührung und gründete ein Mädchenteam, die B-Girl-Crew. 2001 gewannen sie den ersten Platz beim internationalen B-Girl Battle in Berlin.[2] Solo tanzte sie unter dem Namen b-girl SILK und in wechselnden Teams international bei einer Vielzahl von Wettbewerben.[3] 2004 gründete sie das Projekt Elements of Style und 2011 das Projekt B-Girl Circle, beide im Bereich der Hip-Hop-Kultur.[1]

Grabinger studierte Raum- & Designstrategien an der Kunstuniversität Linz und schloss dies 2009 mit dem Bachelor ab. Sie beendete ihr Studium für Zeitbasierte Medien, ebenfalls in Linz, mit dem Master of Arts im Jahr 2019.[1]

Grabinger war als Tänzerin und Luftakrobatin von 2006 bis 2008 Teil der Cirque du Soleil-Produktion Love.[4] Sie arbeitete darüber hinaus mit der Kanadierin Margie Gillis sowie dem US-amerikanischen Choreografen Daniel Ezralow.

Im Rahmen des österreichischen ImPulsTanz-Festivals zeigte sie mehrfach Performances und leitete zahlreiche Workshops, unter anderem bei Public Moves.[5] Bei Mellow Yellow, einem inklusiven Kunstprojekt für Kinder und Jugendliche an österreichischen Schulen, ist Silke Grabinger seit vielen Jahren tätig.[6] Sie ist Gründerin und künstlerische Leiterin der Tanzcompanies Silk Cie und seit 2012 von Silk Fluegge. 2021 eröffnete sie in Linz, in einer ehemaligen Kapelle, Kliscope, einen interdisziplinären Ort für Tanz und Kunst.[7]

Werk

Im Jahr 2008 entwarf die Autodidaktin Silke Grabinger ihr erstes Solotanzstück Slik mit dem Choreografen Roderich Madl von der österreichischen Compagnie Pilottanzt.[8] Auf die Uraufführung bei der Sommerszene Salzburg wurde das Stück beim Festival Österreich tanzt in St. Pölten gezeigt sowie in Mosambik und Johannesburg. Es wurde mit dem Tanztagepreis 2009 von Linz09 und dem Posthof ausgezeichnet.[2]

Erstmals 2011 stellte sie sich als „Versuchsperson“ fünf unterschiedlichen Choreografen zur Verfügung. Dem Tanzabend lag die Idee zugrunde, das übliche Verhältnis aus Choreografie und Tanzenden umzukehren: statt der Aufführung eines Tanzensembles unter Leitung eines Choreografen oder einer Choreografin, sollte ein Choreografieensemble eine einzige Tänzerin inszenieren. Sie wählte die Choreografin Anne Juren, sowie drei Choreografen aus: Hubert Lepka, Oleg Soulimenko und Philippe Rièra vom Künstlerkollektiv Superamas und den Kabarettisten Dirk Stermann. Es entstanden jeweils zehnminütige Stücke, deren Inhalt den übrigen Choreografierenden nicht bekannt war und die am Ende zu einem Gesamtstück unter dem Titel Versuchsperson Silke Grabinger zusammengefügt wurden.[9]

Im Jahr 2013 führte sie das Konzept mit Benoit Lachambre, Astrid Endruweit und Michael Laub sowie dem Filmemacher Arash T. Riahi fort und dem kanadischen Choreographen Dave St-Pierre fort, nun unter dem Titel Versuchperson 2.0. Es wurde im Rahmen des Wiener Festivals für Zeitgenössischen Tanz und Performance Impulstanz uraufgeführt.[10]

2015 entwickelte sie eine Tanznotation für Musiker und erarbeitete mit dem österreichischen Komponisten Bernhard Lang das Performancestück Monadologie XVIII ‚Moving Architecture’, welches im Austrian Cultural Forum New York uraufgeführt wurde.[11] Das Musikstück, das konzeptionell auf der Umsetzung der Seitenansichtspläne des Austrian Cultural Forum des Architekten Raimund Abraham fußt, wurde von Grabinger in eine Tanznotation überführt, nach der sich die Tanzenden Barbara Vuzem und Matej Kubus sowie die Musiker des Ensembles Phace bewegten.[12] Diesen Transfer von Kompositionsmodellen in bewegte Kunstformen entwickelte sie mit der Serie Compositional transfer inbodied weiter.[13]

Seit 2018 arbeitet sie mit Robotik in Kooperation mit der Ars Electronica[14] und Creative Robotics. So verarbeitete Grabinger in der Performance Spotshotbeuys, die unter anderem im Rahmen des Eröffnungswochenendes der Biennale in Venedig gezeigt wurde,[15] vor dem Hintergrund von Joseph Beuys’ Stück I like America and America likes Me das gegenwärtige Verhältnis von Mensch und Technik.[16] Darin interagierte sie mit einem Roboterhund namens Spot, der von der Firma Boston Dynamics entwickelt und am Robotik-Institut der Johannes-Kepler-Universität Linz weiterentwickelt worden war.[17] Die Live-Performance wurde in eine Videoinstallation überführt, die im Jahr 2024 unter anderem im Museum Francisco Carolinum in Linz in der Ausstellung Extensions of self – An Exchange of Human and Artificial Intelligence zu sehen war.[17]

Im Tanzstück Unter_Boden aus dem Jahr 2024, das seine Uraufführung im Rahmen der Linzer TanzTage im Posthof hatte, übernahm Grabinger die Choreografie und tanzte selbst mit, zusammen mit fünf männlich gelesenen Performern der Compagnie SILK Fluegge. Darin setzte sie sich mit dem 1924 uraufgeführten historischen Tanzzyklus Gewalten des Lebens von Gertrud Bodenwieser auseinander.[17]

Auszeichnungen

  • 2009: Tanztagepreis von Linz09 und Posthof für das Solostück Slik in der Choreografie von Roderich Madl
  • 2013: Anerkennungspreis des Bühnenkunstpreises des Landes Oberösterreich[18]
  • 2015: Stella15 – Darstellender.Kunst.Preis für junges Publikum in der Kategorie Herausragende Produktion für Jugendliche[19][20]
  • 2015: Anerkennungspreis der Stadt Linz für interkulturelle Kinder- und Jugendintegrationsarbeit für das Projekt B-Girl Circle[21]
  • 2017/2018: Culture connected für Kulturkooperation Gerettete Familiengeschichten
  • 2018: Frauenpreis der Stadt Linz für das Projekt B-Girl Circle[22]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Über Frauen und Roboter, das Loslassen von Regeln und Frönen der Interdisziplinarität. In: tanzland.at. tanzland –Verein zur Förderung von künstlerischem Tanz und zeitgenössischer Performancekunst im ländlichen Raum, 13. März 2022, abgerufen am 30. November 2024 (österreichisches deutsch).
  2. 2,0 2,1 2,2 Ditta Rudle: Von Linz nach Vegas und retour. In: tanz.at. 12. Juli 2010, abgerufen am 30. November 2024.
  3. SILK: Silke Grabinger. In: proart-festival.cz. Abgerufen am 24. November 2024.
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