Finkensteiner Teigwaren: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Finkensteiner Teigwaren''' mit Sitz in [[Finkenstein am Faaker See]] ist die älteste [[Nudel]]fabrik  [[Österreich]]s<ref>Anita Arneitz: "Die älteste Nudelfabrik Österreichs ist in Kärnten" In: "Kärntner Wirtschaft", 1.2.2013.</ref> mit mehr als 130 Jahren Tradition. Das Familienunternehmen wird in fünfter Generation von Katharina Gregori-Salbrechter und ihrem Ehemann Peter Salbrechter geführt. Das Unternehmen beschäftigt acht Mitarbeiter, die 450 Tonnen Teigwaren pro Jahr für den Einzel- und Großhandel produzieren.  
'''Finkensteiner Teigwaren''' mit Sitz in [[Finkenstein am Faaker See]] ist die älteste [[w:Teigwaren|Nudelfabrik]] [[Österreich]]s<ref>Anita Arneitz: [https://www.anitaaufreisen.at/wp-content/uploads/2013/03/erfolg-aus-k%C3%A4rnten_gregori.pdf „Die älteste Nudelfabrik Österreichs ist in Kärnten“] In: „Kärntner Wirtschaft“, vom 1. Februar 2013.</ref>. Das Familienunternehmen wird in fünfter Generation von Katharina Gregori-Salbrechter geführt. Das Unternehmen beschäftigt acht Mitarbeiter, die 450 Tonnen Teigwaren pro Jahr für den Einzel- und Großhandel produzieren.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
1838 wurde Giuseppe Gregori am [[Gardasee]] als sechzehntes Kind einer Fischerfamilie geboren. Mit 20 Jahren eröffnete er eine Handelsfirma für Käse und Wein und 1882 die erste Teigwarenfabrik auf österreichischem Boden, in [[Bozen]].<ref>[http://www.finkensteiner.at/unternehmen-geschichte.html ''Geschichte'']. Firmenwebsite. Abgerufen am 28. November 2014.</ref> Da dieser Standort zu wenig Platz bot, wurde ab 1895 ein neuer gesucht.  
1838 wurde Giuseppe Gregori am [[w:Gardasee|Gardasee]] in Italien als sechzehntes Kind einer Fischerfamilie geboren. Mit 20 Jahren eröffnete er eine Handelsfirma für Käse und Wein und 1882 die erste Teigwarenfabrik auf damals österreichischem Boden, in [[w:Bozen|Bozen]] in Südtirol.<ref>[http://www.finkensteiner.at/unternehmen-geschichte.html ''Geschichte'']. Firmenwebsite. Abgerufen am 28. November 2014.</ref> Da dieser Standort zu wenig Platz bot, wurde ab 1895 ein neuer gesucht.


1905 fand er diesen in Müllern bei Finkenstein, wo ein altes Hammerwerk<ref>[http://www.kleindenkmaeler.at/detail/finkensteiner_nudelfabrik ''Finkensteiner Nudelfabrik'']. Website des Kärntner Bildungswerkes. Abgerufen am 28. November 2014.</ref> wegen der dazugehörigen Wasserkraftanlage gekauft wurde. Das Gebäude wurde renoviert und umgebaut. Seit 1907 werden hier die Finkensteiner Teigwaren produziert. Damals waren die Produkte als G. Gregori's Eier-Teigware bekannt und die Familie Gregori erhielt das Privileg eines [[k.u.k. Hoflieferant]]en. 1914 erhielt das Unternehmen von [[Franz Joseph I.|Erzherzog Franz Joseph]] das „Diplom der goldenen Medaille“.  
1905 fand er diesen in Müllern bei Finkenstein, wo ein altes Hammerwerk<ref>[http://www.kleindenkmaeler.at/detail/finkensteiner_nudelfabrik ''Finkensteiner Nudelfabrik'']. Website des Kärntner Bildungswerkes. Abgerufen am 28. November 2014.</ref> wegen der dazugehörigen Wasserkraftanlage gekauft wurde. Das Gebäude wurde renoviert und umgebaut. Seit 1907 werden hier die Finkensteiner Teigwaren produziert. Damals waren die Produkte als G. Gregori's Eier-Teigware bekannt, 1914 erhielt das Unternehmen von [[w:Franz Joseph I.|Erzherzog Franz Joseph]] das „Diplom der goldenen Medaille“.


1926 erreichte die Finkensteiner Nudelfabrik ein besonderer Brief, in dem es um den [[Grießklößchen|Nockerlgrieß]] ging, der damals Kindergrieß genannt wurde:
1926 erreichte die Finkensteiner Nudelfabrik einen besonderen Brief, in dem es um den Nockerlgrieß ging, der damals ''Kindergrieß'' genannt wurde:


{{"|Ich erhielt von der Firma G. Gregori, Finkensteiner Nahrungsmittelfabrik in Müllnern (Kärnten), zu wiederholten Male Proben des Finkensteiner Kindergrießes zur ärztlichen Begutachtung.
{{Zitat|Ich erhielt von der Firma G. Gregori, Finkensteiner Nahrungsmittelfabrik in Müllnern (Kärnten), zu wiederholten Male Proben des Finkensteiner Kindergrießes zur ärztlichen Begutachtung. Ich hatte in diversen Fällen Gelegenheit, den Finkensteiner Kindergrieß mit äußerst gutem Erfolg zu verwenden, und zwar speziell bei Ernährungsstörungen, bei schwächlichen Kindern, desgleichen bei der Ernährung von fiebernden Kindern. Auch machte ich die Erfahrung, dass er von Erwachsenen, die infolge von Magenstörungen oft Schwierigkeiten in der Diät-Einhaltung hatten, äußerst gut vertragen wurde.|Hermann Körner}}
Ich hatte in diversen Fällen Gelegenheit, den Finkensteiner Kindergrieß mit äußerst gutem Erfolg zu verwenden, und zwar speziell bei Ernährungsstörungen, bei schwächlichen Kindern, desgleichen bei der Ernährung von fiebernden Kindern. Auch machte ich die Erfahrung dass er von Erwachsenen, die infolge von Magenstörungen oft Schwierigkeiten in der Diät-Einhaltung hatten, äußerst gut vertragen wurde.|Med. Univ. Dr. Hermann Körner}}


In den 1930er Jahren wurde ein neuer Markennamen kreiert. Wegen der goldenen Farbe der Eierteigwaren, der verliehenen Medaille und dem Produktionsstandort Finkenstein entstand der Name Finkensteiner GOLDFINK. Dieser steht seit damals für die Produktpalette der 4-Eier-Nudeln.
In den 1930er Jahren wurde ein neuer Markenname kreiert. Wegen der Farbe der Eierteigwaren, der verliehenen Medaille und dem Produktionsstandort Finkenstein entstand der Name ''Finkensteiner GOLDFINK''. Dieser steht seit damals für die Produktpalette der 4-Eier-Nudeln.


1940 wurde eine Verpackung mit Baukastenfunktion auf den Markt gebracht. Aus den Kartonverpackungen konnten Kinder Städte und Burgen bauen. 1944 produzierten 67 Beschäftigte 400 Tonnen Nudeln pro Monat.  
1940 wurde eine Verpackung mit Baukastenfunktion auf den Markt gebracht. Aus den Kartonverpackungen konnten Kinder Städte und Burgen bauen. 1944 produzierten 67 Beschäftigte 400 Tonnen Nudeln pro Monat.


Immer von Familienmitgliedern geführt, übernahm Sigrid Gregori den Betrieb im Jahr 1995. Ihre Schwester Ulrike Fleissner eröffnete 2006 das Marktcafe in der unteren Etage der Nudelfabrik. In der Küche werden hauptsächlich regionale Produkte verwendet, wie Kräuter aus dem eigenen Garten und Gailtaler Speck. Nach Verfügbarkeit wird großer Wert auf biologische Zutaten gelegt. An das Restaurant ist ein Shop abgeschlossen, in dem man alle der 90 verschiedenen Pastaprodukte von Finkensteiner erwerben kann. Ausgesuchte Spezialitäten wie Olivenöle, Gewürze, hausgemachte Sugi und Pesti und vieles mehr ergänzen das Angebot. Regelmäßig werden im Marktcafe Veranstaltungen wie Olivenölverkostungen oder Wildkräuterwanderungen abgehalten.  
1995 übernahm Sigrid Gregori den Betrieb. Ihre Schwester Ulrike Fleissner eröffnete 2006 das Marktcafe in der unteren Etage der Nudelfabrik. Im Marktcafe werden Nudelgerichte serviert, ein angeschlossener Shop verkauft die Produkte der Nudelfabrik.


2012, zum 130-jährigen Jubiläum der Finkensteiner Nudelfabrik, bereitete Sigrid Gregori die Übergabe der Geschäfte an ihre Tochter Katharina Gregori-Salbrechter und deren Mann Peter Salbrechter vor. Anfang 2013 war dieser Prozess abgeschlossen und Katharina Gregori-Salbrechter führt nun in fünfter Generation die Finkensteiner Nudelfabrik. In diesem Jahr wurde in die Produktionsanlagen investiert und die Herstellung auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Weiters wurde der Finkensteiner Nudelfabrik durch Landeshauptmann [[Peter Kaiser (SPÖ)|Peter Kaiser]] das Kärntner Landeswappen verliehen.<ref>[http://www.kaerntnerwirtschaft.at/files/kwirtschaft/kw432013/files/assets/basic-html/page35.html ''Landeswappen für Finkensteiner Nudelfabrik']. In: ''Kärntner Wirtschaft'', Nr. 43, 25. Oktober 2013. Abgerufen am 28. November 2014.</ref>
2012, zum 130-jährigen Jubiläum der Finkensteiner Nudelfabrik, bereitete Sigrid Gregori die Übergabe der Geschäfte an ihre Tochter vor; seit 2013 führt Katharina Gregori in fünfter Generation die Finkensteiner Nudelfabrik. In diesem Jahr wurde in die Produktionsanlagen investiert und die Herstellung auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Weiters wurde der Finkensteiner Nudelfabrik durch Landeshauptmann [[w:Peter Kaiser (Politiker, 1958)|Peter Kaiser]] das Kärntner Landeswappen verliehen.<ref>[http://www.kaerntnerwirtschaft.at/files/kwirtschaft/kw432013/files/assets/basic-html/page35.html ''Landeswappen für Finkensteiner Nudelfabrik'']. In: ''Kärntner Wirtschaft'', Nr. 43, 25. Oktober 2013. Abgerufen am 28. November 2014.</ref>


2014 wurde das Produktsortiment mit über 90 Pastasorten in vier verschiedene Produktgruppen unterteilt: Finkensteiner Pur, Finkensteiner Goldfink, Finkensteiner Natur und Finkensteiner Selektion. Gleichzeitig wurde ein neues Verpackungsdesign eingeführt. Für dieses erhielt Finkensteiner eine Auszeichnung des Kärntner Werbepreises CREOS.<ref>[http://2014.creos.at/details/finkensteiner-nudelfabrik.html CREOS 2014]. Abgerufen am 28. November 2014.</ref>
2014 wurde das Produktsortiment mit 90 Pastasorten in vier verschiedene Produktgruppen unterteilt: Finkensteiner Pur, Finkensteiner Goldfink, Finkensteiner Natur und Finkensteiner Selektion. Gleichzeitig wurde ein neues Verpackungsdesign eingeführt. Für dieses erhielt Finkensteiner eine Auszeichnung des Kärntner Werbepreises CREOS.<ref>[http://2014.creos.at/details/finkensteiner-nudelfabrik.html CREOS 2014]. Abgerufen am 28. November 2014.</ref>
 
Nach dem Hochwasser 2019 musste das eigene Wasserkraftwerk generalsaniert werden, das sich aber durch einen Wassereinbruch mehrere Jahre verzögerte. Von diesem Kraftwerk wird sowohl die eigene Erzeugung als auch eine Energiegemeinschaft in der Gemeinde beliefert.<ref>[https://www.meinbezirk.at/villach-land/c-lokales/den-nachhaltigen-gedanken-weitergeben_a6748310 Den nachhaltigen Gedanken weitergeben] auf meinbezirk vom 19. Juni 2024 abgerufen am 10. Jänner 2025</ref>


== Auszeichnungen und Mitgliedschaften ==
== Auszeichnungen und Mitgliedschaften ==
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* 1894 Goldene Medaille bei der internationalen Ausstellung für Volksernährung und Armeeverpflegung, Wien
* 1894 Goldene Medaille bei der internationalen Ausstellung für Volksernährung und Armeeverpflegung, Wien
* 1906 Ehrendiplom zur goldenen Medaille, höchste Auszeichnung Kochkunstausstellung, Wien
* 1906 Ehrendiplom zur goldenen Medaille, höchste Auszeichnung Kochkunstausstellung, Wien
* 1914 Diplom der goldenen Medaille durch Erzherzog Franz Joseph  
* 1914 Diplom der goldenen Medaille durch Erzherzog Franz Joseph
* 1925 Ehrendiplom des Bundesministeriums für Handel und Verkehr, höchste Auszeichnung, Ausstellung in Villach
* 1925 Ehrendiplom des Bundesministeriums für Handel und Verkehr, höchste Auszeichnung, Ausstellung in Villach
* 2013 Kärntner Landeswappen
* 2013 [[w:Kärntner Wappen|Kärntner Landeswappen]]
* 2014 Auszeichnung für Verpackungsdesign beim Kärntner Werbepreis Creos
* 2014 Auszeichnung für Verpackungsdesign beim Kärntner Werbepreis Creos
* Mitglied beim Klub der Köche Kärnten
* Mitglied beim Klub der Köche Kärnten
* Mitglied bei Kärnten echt gut
* Mitglied bei Kärnten echt gut
* Alle [[Ökologische Landwirtschaft|Bioprodukte]] von Finkensteiner sind mit dem Biozertifikat (BIOS: AT-BIO-401) ausgezeichnet
* Alle [[w:Ökologische Landwirtschaft|Bioprodukte]] von Finkensteiner sind mit dem Biozertifikat (BIOS: AT-BIO-401) ausgezeichnet


== Produkte ==
== Produkte ==
Über 90 verschiedene Pastasorten von Finkensteiner hergestellt. Die Sorten werden in 4 Produktgruppen unterteilt: die 4-Eier-Nudeln der GOLDFINK-Linie, die Bio-Nudeln der NATUR-Linie, die Spezialnudeln der SELEKTION-Linie und die eilosen Nudeln der PUR-Linie.
[[Datei:Finkensteiner-spaghetti.jpg|mini|hochkant|Tagliatelle und Spaghetti werden wie vor 130 Jahren getrocknet und per Hand geschnitten]]
 
Die 90 Pastasorten werden in 4 Produktgruppen unterteilt: die 4-Eier-Nudeln der GOLDFINK-Linie, die Bio-Nudeln der NATUR-Linie, die Spezialnudeln der SELEKTION-Linie und die eilosen Nudeln der PUR-Linie.
Finkensteiner Teigwaren werden ausschließlich aus österreichischen Rohstoffen hergestellt: österreichischer [[Hartweizen]]grieß (Durum), Eier von Kärntner Hühnern, Hochquellwasser aus den [[Karawanken]] und Gewürze von einem Kärntner Gewürzwerk.  


Finkensteiner produziert energieautark, seit 1895 wird der Strombedarf für die Produktion über das hauseigene Wasserkraftwerk abgedeckt.
Finkensteiner Teigwaren werden ausschließlich aus österreichischem [[w:Hartweizen|Hartweizen]]grieß (Durum), Eier von Kärntner Hühnern, Hochquellwasser aus den [[w:Karawanken|Karawanken]] und Gewürze von einem Kärntner Gewürzwerk hergestellt.


Als kleines und wendiges Unternehmen produziert Finkensteiner auch immer wieder Nudeln in Form von Firmenlogos. So kommen die Pleamle Nudeln<ref>[http://www.pleamle-shop.com/kulinarik/nudel.html ''Pleamle Nudel'']. Abgerufen am 28. November 2014.</ref> aus dem traditionsreichen Haus. Aber auch Kunstprojekte werden unterstützt, die Q-Nudeln für Werner Hofmeister’s DER GROSSE Q wurden von Finkensteiner hergestellt. Im Auftrag des Universitätskulturzentrums [[Universität Klagenfurt|UNIKUM Klagenfurt]] wurden Hatschek-Teigwaren produziert, Buchstaben als Suppeneinlage, die BUHŠTABENZUPE.<ref>[http://derstandard.at/2817530/dag-Zweisprachige-Suppe ''Zweisprachige Suppe'']. In: ''[[Der Standard]]'', 23. März 2007. Abgerufen am 28. November 2014.</ref>
Sseit 1895 wird der Strombedarf für die Produktion über das hauseigene Wasserkraftwerk abgedeckt, sodass Finkensteiner auch heute energieautark arbeitet.


Finkensteiner ist auch als Lieferant für Großproduzenten tätig. Nudeln für Babynahrung oder Convenienceprodukte der Gourmet Group werden von Finkensteiner hergestellt.
Außerdem produziert Finkensteiner auch Nudeln in Form von Firmenlogos. So kommen die ''Pleamle Nudeln''<ref>{{Webarchiv |url=http://www.pleamle-shop.com/kulinarik/nudel.html |wayback=20141205181937 |text=''Pleamle Nudel'' |archiv-bot=2018-04-10 00:51:25 InternetArchiveBot}}. Abgerufen am 28. November 2014.</ref> aus dem Haus. Auch Kunstprojekte werden unterstützt, die Q-Nudeln für Werner Hofmeister’s DER GROSSE Q wurden von Finkensteiner hergestellt. Im Auftrag des Universitätskulturzentrums UNIKUM der [[w:Universität Klagenfurt|Universität Klagenfurt]] wurden Hatschek-Teigwaren produziert, Buchstaben als Suppeneinlage, die ''BUHŠTABENZUPE''.<ref>[http://derstandard.at/2817530/dag-Zweisprachige-Suppe ''Zweisprachige Suppe'']. In: [[w:Der Standard|Der Standard]] vom 23. März 2007 abgerufen am 28. November 2014</ref>


Auch in der Gastronomie bzw. in Großküchen sind die Produkte beliebt. Finkensteiner beliefert Hotels, Kantinenküchen genauso wie Kindergärten und Schulen in Kärnten.  
Auch für Großproduzenten ist das Unternehmen als Lieferant tätig. So werden Nudeln für Babynahrung oder Convenienceprodukte der [[Gourmet Group]] hergestellt. Hotels, Kantinenküchen sowie Kindergärten und Schulen in Kärnten zählen zu den Kunden.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.finkensteiner.at/ Webpräsenz von Finkensteiner Teigwaren]
* [http://www.finkensteiner.at/ Webpräsenz von Finkensteiner Teigwaren]
* [https://www.diepresse.com/4881934/die-nudelfabrik-mit-dem-gespuer-fuer-den-teig Die Nudelfabrik mit dem Gespür für den Teig] in der Presse
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[[Kategorie:Lebensmittelhersteller (Österreich)]]
[[Kategorie:Teigwarenhersteller]]
[[Kategorie:Teigwarenhersteller]]
[[Kategorie:Unternehmen (Kärnten)]
[[Kategorie:Unternehmen im Bezirk Villach-Land]]
[[Kategorie:Finkenstein am Faaker See]]
[[Kategorie:Gegründet 1882]]
[[Kategorie:ÖsterreichWiki:Von Wikipedia importiert]]

Aktuelle Version vom 10. Januar 2025, 18:00 Uhr

Finkensteiner Teigwaren
Rechtsform Einzelunternehmen
Gründung 1882
Sitz Finkenstein am Faaker See
Leitung Katharina Gregori
Mitarbeiter 8
Branche Erzeuger von Teigwaren und Handel mit Lebensmitteln
Website www.finkensteiner.at

Finkensteiner Teigwaren mit Sitz in Finkenstein am Faaker See ist die älteste Nudelfabrik Österreichs[1]. Das Familienunternehmen wird in fünfter Generation von Katharina Gregori-Salbrechter geführt. Das Unternehmen beschäftigt acht Mitarbeiter, die 450 Tonnen Teigwaren pro Jahr für den Einzel- und Großhandel produzieren.

Geschichte

1838 wurde Giuseppe Gregori am Gardasee in Italien als sechzehntes Kind einer Fischerfamilie geboren. Mit 20 Jahren eröffnete er eine Handelsfirma für Käse und Wein und 1882 die erste Teigwarenfabrik auf damals österreichischem Boden, in Bozen in Südtirol.[2] Da dieser Standort zu wenig Platz bot, wurde ab 1895 ein neuer gesucht.

1905 fand er diesen in Müllern bei Finkenstein, wo ein altes Hammerwerk[3] wegen der dazugehörigen Wasserkraftanlage gekauft wurde. Das Gebäude wurde renoviert und umgebaut. Seit 1907 werden hier die Finkensteiner Teigwaren produziert. Damals waren die Produkte als G. Gregori's Eier-Teigware bekannt, 1914 erhielt das Unternehmen von Erzherzog Franz Joseph das „Diplom der goldenen Medaille“.

1926 erreichte die Finkensteiner Nudelfabrik einen besonderen Brief, in dem es um den Nockerlgrieß ging, der damals Kindergrieß genannt wurde:

„Ich erhielt von der Firma G. Gregori, Finkensteiner Nahrungsmittelfabrik in Müllnern (Kärnten), zu wiederholten Male Proben des Finkensteiner Kindergrießes zur ärztlichen Begutachtung. Ich hatte in diversen Fällen Gelegenheit, den Finkensteiner Kindergrieß mit äußerst gutem Erfolg zu verwenden, und zwar speziell bei Ernährungsstörungen, bei schwächlichen Kindern, desgleichen bei der Ernährung von fiebernden Kindern. Auch machte ich die Erfahrung, dass er von Erwachsenen, die infolge von Magenstörungen oft Schwierigkeiten in der Diät-Einhaltung hatten, äußerst gut vertragen wurde.“

Hermann Körner

In den 1930er Jahren wurde ein neuer Markenname kreiert. Wegen der Farbe der Eierteigwaren, der verliehenen Medaille und dem Produktionsstandort Finkenstein entstand der Name Finkensteiner GOLDFINK. Dieser steht seit damals für die Produktpalette der 4-Eier-Nudeln.

1940 wurde eine Verpackung mit Baukastenfunktion auf den Markt gebracht. Aus den Kartonverpackungen konnten Kinder Städte und Burgen bauen. 1944 produzierten 67 Beschäftigte 400 Tonnen Nudeln pro Monat.

1995 übernahm Sigrid Gregori den Betrieb. Ihre Schwester Ulrike Fleissner eröffnete 2006 das Marktcafe in der unteren Etage der Nudelfabrik. Im Marktcafe werden Nudelgerichte serviert, ein angeschlossener Shop verkauft die Produkte der Nudelfabrik.

2012, zum 130-jährigen Jubiläum der Finkensteiner Nudelfabrik, bereitete Sigrid Gregori die Übergabe der Geschäfte an ihre Tochter vor; seit 2013 führt Katharina Gregori in fünfter Generation die Finkensteiner Nudelfabrik. In diesem Jahr wurde in die Produktionsanlagen investiert und die Herstellung auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Weiters wurde der Finkensteiner Nudelfabrik durch Landeshauptmann Peter Kaiser das Kärntner Landeswappen verliehen.[4]

2014 wurde das Produktsortiment mit 90 Pastasorten in vier verschiedene Produktgruppen unterteilt: Finkensteiner Pur, Finkensteiner Goldfink, Finkensteiner Natur und Finkensteiner Selektion. Gleichzeitig wurde ein neues Verpackungsdesign eingeführt. Für dieses erhielt Finkensteiner eine Auszeichnung des Kärntner Werbepreises CREOS.[5]

Nach dem Hochwasser 2019 musste das eigene Wasserkraftwerk generalsaniert werden, das sich aber durch einen Wassereinbruch mehrere Jahre verzögerte. Von diesem Kraftwerk wird sowohl die eigene Erzeugung als auch eine Energiegemeinschaft in der Gemeinde beliefert.[6]

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 1887 Ehrendiplom bei der Ausstellung für Gewerbe und Industrie, Bozen
  • 1894 Goldene Medaille bei der internationalen Ausstellung für Volksernährung und Armeeverpflegung, Wien
  • 1906 Ehrendiplom zur goldenen Medaille, höchste Auszeichnung Kochkunstausstellung, Wien
  • 1914 Diplom der goldenen Medaille durch Erzherzog Franz Joseph
  • 1925 Ehrendiplom des Bundesministeriums für Handel und Verkehr, höchste Auszeichnung, Ausstellung in Villach
  • 2013 Kärntner Landeswappen
  • 2014 Auszeichnung für Verpackungsdesign beim Kärntner Werbepreis Creos
  • Mitglied beim Klub der Köche Kärnten
  • Mitglied bei Kärnten echt gut
  • Alle Bioprodukte von Finkensteiner sind mit dem Biozertifikat (BIOS: AT-BIO-401) ausgezeichnet

Produkte

Tagliatelle und Spaghetti werden wie vor 130 Jahren getrocknet und per Hand geschnitten

Die 90 Pastasorten werden in 4 Produktgruppen unterteilt: die 4-Eier-Nudeln der GOLDFINK-Linie, die Bio-Nudeln der NATUR-Linie, die Spezialnudeln der SELEKTION-Linie und die eilosen Nudeln der PUR-Linie.

Finkensteiner Teigwaren werden ausschließlich aus österreichischem Hartweizengrieß (Durum), Eier von Kärntner Hühnern, Hochquellwasser aus den Karawanken und Gewürze von einem Kärntner Gewürzwerk hergestellt.

Sseit 1895 wird der Strombedarf für die Produktion über das hauseigene Wasserkraftwerk abgedeckt, sodass Finkensteiner auch heute energieautark arbeitet.

Außerdem produziert Finkensteiner auch Nudeln in Form von Firmenlogos. So kommen die Pleamle Nudeln[7] aus dem Haus. Auch Kunstprojekte werden unterstützt, die Q-Nudeln für Werner Hofmeister’s DER GROSSE Q wurden von Finkensteiner hergestellt. Im Auftrag des Universitätskulturzentrums UNIKUM der Universität Klagenfurt wurden Hatschek-Teigwaren produziert, Buchstaben als Suppeneinlage, die BUHŠTABENZUPE.[8]

Auch für Großproduzenten ist das Unternehmen als Lieferant tätig. So werden Nudeln für Babynahrung oder Convenienceprodukte der Gourmet Group hergestellt. Hotels, Kantinenküchen sowie Kindergärten und Schulen in Kärnten zählen zu den Kunden.

Einzelnachweise

  1. Anita Arneitz: „Die älteste Nudelfabrik Österreichs ist in Kärnten“ In: „Kärntner Wirtschaft“, vom 1. Februar 2013.
  2. Geschichte. Firmenwebsite. Abgerufen am 28. November 2014.
  3. Finkensteiner Nudelfabrik. Website des Kärntner Bildungswerkes. Abgerufen am 28. November 2014.
  4. Landeswappen für Finkensteiner Nudelfabrik. In: Kärntner Wirtschaft, Nr. 43, 25. Oktober 2013. Abgerufen am 28. November 2014.
  5. CREOS 2014. Abgerufen am 28. November 2014.
  6. Den nachhaltigen Gedanken weitergeben auf meinbezirk vom 19. Juni 2024 abgerufen am 10. Jänner 2025
  7. Pleamle Nudel (Version vom 5. Dezember 2014 im Internet Archive). Abgerufen am 28. November 2014.
  8. Zweisprachige Suppe. In: Der Standard vom 23. März 2007 abgerufen am 28. November 2014

Weblinks

 Finkensteiner Teigwaren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons