Franz Stelzer: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. März 2016, 14:59 Uhr
Franz Stelzer (* 3. April 1842 in Breitenfurt bei Wien, † 1913) war ein österreichischer Wirt. Einer Legende nach soll von seiner Köchin Milli der Millirahmstrudels erfunden worden sein.[1] Diese Legende wurde jedoch nie bewiesen. Die Mehlspeise wurde allerdings in seiner Zeit sehr populär.
Leben
Franz Stelzer wurde in Breitenfurt als Sohn eines Gastwirtes, dem Wirt des Stelzerhofes, dem späteren Brennerhof in der Stelzerbergstraße 13, geboren. Nach dem Tod der Eltern übernahm Stelzer das Wirtshaus. Im Jahr 1876 heiratete er die Wirtstochter Anna Weißenberger aus Laab im Walde mit der er eine Tochter hatte. Anna, die Tochter heiratete den Breitenfurter Volksschullehrer Anton Schillhammer. Sein Neffe war der Heimatdichter Johann Stelzer.
Bekannt war Stelzers Gasthaus unter anderem auch bei den Wiener Fiakern. Von 1891 bis 1896 war Stelzer auch Bürgermeister in Breitenfurt. Er schuf unter anderem ein Armenhaus. Das Postamt, wo er auch Postmeister war, wurde um das Telegraphenamt erweitert. Das Schulhaus wurde aufgestockt, Ludwig Rieger wurde als erster Gemeindearzt angestellt. Auch ein Gendarmerieposten wurde eingerichtet.
1896 wurde ihm allerdings im Gemeinderat Misswirtschaft und Veruntreuung vorgeworfen, worauf er zurücktrat. Auch Dungl, der mit der Schwester von Stelzers Frau verheiratet war, trat als Gemeindesekretär zurück. Tatsächlich waren es aber wirtschaftliche Rivalitäten, die den Krach hervorriefen. In unmittelbarer Nähe des Gasthauses von Stelzer bakam kurz nach dem Rücktritt Eugen Josef Kumpfy eine Gasthauskonzession im Augustineum am Kardinal Piffl-Platz 1, dem heutigen Kindergarten.
Um auch Ortsansässige Gäste neben den Fiakern in sein Gasthaus zu bekommen, gründete sein Schwager Johann Dungl den Männergesangsverein Breitenfurt, dessen Chormeister Stelzers Schwiegersohn Schillhammer wurde. Das der MGV allein als Kundenbindung nicht reichte, gründete Schillhammer 1900 einen Musikverein. Dessen Proben fanden zwar in der Schule statt, aber Stammgasthaus wurde der Gasthof Stelzers.
Im Jahr 1913 starb Stelzer.
Rezept des unter Franz Stelzer populär gewordenen Milchrahmstrudels
Das Rezept des von ihm erfundenen Millirahmstrudel wurde nie veröffentlicht. Es besteht ein Rezept dessen Alter schwer zu definieren ist, aber noch vor der Schillingwährung im Jahr 1924 stammen dürft und von seiner Köchin, Frau Dürmoser, verfasst wurde.
„Strudelteig zum Ausziehen, dünn wie Vliespapier*, sodaß man vom Teig nicht viel gespürt hat.
Fülle: 8 Eier, davon 6 Dotter, 2 ganze Eier, 300g Butter, Zucker, Rosinen darüber gestreut.
In heiße Milch in die irdenen Raindl gekocht werden, bis der Teig Blasen gezogen hat. Jetzt wegstellen. Deckel darauf aus Schwarzblech, daruaf Glas und so lange gebacken bis goldgelb. Ist also wie ein Backrohr gekommen! Leicht angezuckert.
Preis: 1 Portion ein Sechserl! 10 Kreuzer?“
Anmerkung: Vliespapier war die frühere Bezeichnugn für Löschpapier
Würdigung
Nach ihm wurde in Breitenfurt die Stelzerbergstraße benannt.
Literatur
- Franz Steigberger: Mehlspeise mit Weltruf: Der Breitenfurter Milchrahmstrudel in Heimatkundliche Beilagen zum Amtsblatt der BH Mödling, Ausgabe 3/2013
Einzelnachweise
- ↑ Apfelstrudel, Milchrahmstrudel, Topfenstrudel. Eintrag Nr. 177 im Register der Traditionellen Lebensmittel des österreichischen Lebensministeriums. abgerufen am 2. Jänner 2014
Weblinks
- Der Milchrahmstrudel – Auf den Spuren einer Breitenfurter Tradition in Brennnessel von April 2007
- Die Sage vom Milchrahmstrudel aus Sagen aus dem Wienerwald