Dienstbotenporzellan: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. Juli 2023, 07:04 Uhr
Als Dienstbotenporzellan oder Wiener Muster bezeichnet man ein Porzellanmuster der Wiener Porzellanmanufaktur.
Das Muster dürfte vermutlich von einem Blaumaler stammen, der es in der k.k. Ärarischen Porcellain Manufactur um 1770 entworfen hat. Dieses Muster fand ursprünglich bei Porzellanstücken als Randverzierung beim Dekor Indianische Blumen und Insekten Anwendung. Aber bereits 1780 verzichtet man auf die Blumen und Insekten, und das Muster wurde als einzige Bemalung aufgetragen. In deiser Form fand es besonders bei den wohlhabenderen Bürgern bald großen Anklang.
Mit dieser Popularität begannen auch andere Hersteller im Kaiserreich ihr Porzellan und Steingut mit den blauen Bordüren zu verzieren. In Wien selbst bezeichnet man das Muster aber eher abfällig als Dienstbotenporzellan. Noch heute findet man auch im Dorotheum Stücke aus dieser Zeit.
Die kobaltblaue Farbe wurde aus Kostengründen gewählt, kostete doch ein „Speiseteller der Wiener Form mit ordinärem blauen Rande“ etwa 22 Kreuzer, während man für einen „Speiseteller mit schwerem Dessein ohne Gold oder mit leichteren Dessein und Goldrand, oder mit breitem Goldrand“ bezahlen musste. Noch billigere Versionen wurden für die Dienstboten aus Steingut statt Porzellan hergestellt.
Im Biedermeier, also in den Jahren nach dem Wiener Kongress 1815 und der Revolution 1848, stellte die Wiener Manufaktur das Tafel- und Kaffeegeschirr mit dem blauen Muster in großen Mengen her. Andere Hersteller, wie Hardtmuth der auch Bleistifte erzeugte, übernahmen das Muster auf ihr Steingutgeschirr. In Wilhelmsburg und in Graz fand man es ebenso wie in Böhmen und Mähren.
Noch heute findet man auch im Wiener Dorotheum, ebenso wie im Prager Dorotheum Stücke unter der Bezeichnung Vídeòský dekor aus dieser Zeit.
Weblinks
Dienstbotenporzellan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Beethovens Suppenteller in der Wiener Zeitung vom 5. Februar 2010