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Nach Kriegsende waren große Schäden zu beseitigen, dass der Betrieb wieder voll aufgenommen werden konnte. Größere Schwierigkeiten entstanden jedoch 1947 im Zuge des [[w:Verstaatlichung in Österreich|2. Verstaatlichungsgesetzes]]. Um einer Verstaatlichung zu entgehen, musste Roland Wüster zwei Drittel des Versorgungsgebietes, das von [[Wieselburg]] bis [[Blindenmarkt]] reicht an die damalige [[w:EVN AG|NEWAG]] abgeben. | |||
Im Jahr 1956 übernahm ''Dietrich Wüster'' in dritter Generation das Unternehmen. Ein Hochwasser in diesem Jahr zerstörte das Holzwehr komplett, sodass ein neues Wehr gebaut werden musste. Dieses Wehr verfügte über zwei 27 Meter lange und 3 Meter hohe [[w:Fischbauchklappe|Fischbauchklappen]]. Im Jahr 1960 konnte das neue Wehr in Betrieb genommen werden. | |||
In vierter Generation übernahm 1977 Peter Wüster das Unternehmen, das er bis heute (2016) führt. 1978 verlegt er den Firmensitz aus dem Zentrum an den heutigen Standort auf das Kraftwerksgelände am Stadtrand. Für die Erhöhung der Versorgungssicherheit wurde ein 20 [[w:Volt|kV]]-Kabel rund um Ybbs. | |||
Im Jahr 2004 entschloss man sich zu einem Neubau des Kraftwerkes, da das alte seine Grenzen erreicht hatte und eine Sanierung nicht als sinnvoll erschien. Die 14-monatige Bauzeit verlief allerdings nicht ohne Zwischenfälle. So wurden einige [[w:Fliegerbombe|Fliegerbomben]] gefunden und mussten entschärft werden. Während des Baues traten insgesamt sieben [[w:Hochwasser|Hochwässer]], die teilweise große Schäden verursachten. So wurde die fast fertiggestellte Schaltwarte unter Wasser gesetzt und zerstört. Anfang 2006 konnte der Vollbetrieb des Kraftwerks, das die fünffache Leistung des alten aufweist, aufgenommen werden. Beim neuen Wehr braucht kein Wasser mehr ausgeleitet werden, da die Stromgewinnung direkt beim Wehr stattfindet. Eine großflächig angelegte Fischaufstiegshilfe wurde ebenfalls errichtet. Dadurch können Fische auch aus der [[w:Donau|Donau]] in den Oberlauf der Ybbs gelangen. | |||
In den letzten Jahren wurden auch einige [[w:Stromtankstelle|Stromtankstellen]] im Stadtgebiet von Ybbs errichtet. In den Jahren 2014 bis 2016 errichtete Wüster gemeinsam mit der [[w:Telekom Austria|Telekom Austria]] ein komplettes Netz, das mit den Smartmeter ausgestattet wurde und stellte damit eine Modellregion dar.<ref>[http://www.telekomaustria.com/de/newsroom/2014-1-29-telekom-austria-group-m2m-und-e-werk-wuester-realisieren-erste-umfassende-einfuehrung-von Telekom Austria Group M2M und E-Werk Wüster realisieren erste umfassende Einführung von Smart Metering in Österreich] auf der Seit eder Telekom vom 29. Jänner 2014 abgerufen am 28. April 2016</ref><ref>[http://www.tugraz.at/fileadmin/user_upload/Events/Eninnov2014/files/lf/LF_Buerger.pdf Energieeffiziente und synergetische Umsetzung von Smart Metering] vom 12. Februar 2014 abgerufen am 28. April 2016</ref> | |||
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Version vom 28. April 2016, 13:49 Uhr
Wüsterstrom ist die Marke des privaten Elektrizitätsversorgungsunternehmens mit Sitz in Ybbs an der Donau. Der Stromerzeuger ist Netzbetreiber und Grundversorger der Stadt Ybbs sowie Energielieferant vorrangig im Bereich des eigenen Netzes und besteht seit 1898. Die Energieerzeugung erfolgt im eigenen Wasserkraftwerk an der Ybbs.[1]
Unternehmen
Wüsterstrom ist in drei Bereiche gegliedert:
- Wasserkraftwerk Kemmelbach Elektrizitätserzeugung GmbH: Stromerzeugung
- E-Werk Wüster KG: Belieferung und Verteilung von Strom
- Dr. Wüster GmbH: Elektroinstallationen
Im Jahr 2015 produzierte das Familienunternehmen mit dem Kraftwerk mit einer Leistung von drei Megawatt rund 14 Millionen Kilowattstunden, die sie an 3.700 Kunden belieferten. Mit 42 Mitarbeitern erzielten einen Umsatz von 7 Millionen Euro.[2]
Im Jahr 2016 wurde das gesamte Netz als Modellregion in Niederösterreich auf die inteligenten Zähler (Smartmeter) umgestellt.[3]
Kraftwerk
Das Wasserkraftwerk Kemmelbach ist ein Laufkraftwerk mit einer Leistung von 3 Megawatt. Es besitzt eine Ausbauwassermenge von 54 Kubikmeter pro Sekunde und hat eine Fallhöhe von 7,32 Meter.
Die zugehörige Fischtreppe, die 1,2 Hektar Landfläche benötigt, besteht aus 55 Einzelbecken und hat eine Länge von 463 Meter. (Lage48.14871215.080372)
Installationen
Neben der Stromversorgung betreibt das Unternehmen einen Installationsbereich, der sich vom Hochspannungsbereich bis zur Netzwerkerstellung reicht. In diesen Bereich fällt auch ein Elektrofachmarkt.
Museum
Auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerkes besteht ein Strommuseum, in dem die Geschichte der Stromversorgung dargestellt wird. So wird ein selbstgebauter Tesla-Trafo neben den alten Turbinen ausgestellt. Ein eigener Bereich ist als Kindermuseum mit Elektro-Baukasten und Stecktafel eingerichtet.[4]
Geschichte
Nach einem Ansuchen von Bernhard Wüster im Jahr 1897, wurde im Jahr 1898 wurde nach nur einem Jahr Bauzeit mit der Stromproduktion mit dem alten Kraftwerk. Aufgestaut wurde die Ybbs mit einem alten Mühlenholzwehr. Ein händisch gegrabener 1,9 Kilometer langer Mülbach führte das Wasser zum neu errichteten Kraftwerk. Ursprünglich nur zur Eigennutzung des Stromes geplant, wurde bald auch die Stromversorgung der Häuser und der Straßenbeleutung begonnen. Damit zählt diese Stromversorgung als die älteste öffentliche Drehstromversorgung Österreichs. Das ermöglichte auch im Jahr 1904 den Bau der Straßenbahn Ybbs nach Kemmelbach, die bis 1954 in Betrieb war, zum Bahnhof.
Im Jahr 1928 übernahm Roland Wüster in zweiter Generation das Unternehmen. Unter ihm wird das Kraftwerk modernisiert, was eine Leistungssteigerung zur Folge hat. Das ermöglichte Wüster einen Verbundbetrieb mit den Stadtwerken in Amstetten.
Im Jahr 1939 musste Dietrich Wüster, der schon im Unternehmen war, einrücken. Das Unternehmen selbst musste sich an kriegsbedingte Produktionen unterwerfen, sodass es zu großen Einschränkungen im Betrieb kam.
Nach Kriegsende waren große Schäden zu beseitigen, dass der Betrieb wieder voll aufgenommen werden konnte. Größere Schwierigkeiten entstanden jedoch 1947 im Zuge des 2. Verstaatlichungsgesetzes. Um einer Verstaatlichung zu entgehen, musste Roland Wüster zwei Drittel des Versorgungsgebietes, das von Wieselburg bis Blindenmarkt reicht an die damalige NEWAG abgeben.
Im Jahr 1956 übernahm Dietrich Wüster in dritter Generation das Unternehmen. Ein Hochwasser in diesem Jahr zerstörte das Holzwehr komplett, sodass ein neues Wehr gebaut werden musste. Dieses Wehr verfügte über zwei 27 Meter lange und 3 Meter hohe Fischbauchklappen. Im Jahr 1960 konnte das neue Wehr in Betrieb genommen werden.
In vierter Generation übernahm 1977 Peter Wüster das Unternehmen, das er bis heute (2016) führt. 1978 verlegt er den Firmensitz aus dem Zentrum an den heutigen Standort auf das Kraftwerksgelände am Stadtrand. Für die Erhöhung der Versorgungssicherheit wurde ein 20 kV-Kabel rund um Ybbs.
Im Jahr 2004 entschloss man sich zu einem Neubau des Kraftwerkes, da das alte seine Grenzen erreicht hatte und eine Sanierung nicht als sinnvoll erschien. Die 14-monatige Bauzeit verlief allerdings nicht ohne Zwischenfälle. So wurden einige Fliegerbomben gefunden und mussten entschärft werden. Während des Baues traten insgesamt sieben Hochwässer, die teilweise große Schäden verursachten. So wurde die fast fertiggestellte Schaltwarte unter Wasser gesetzt und zerstört. Anfang 2006 konnte der Vollbetrieb des Kraftwerks, das die fünffache Leistung des alten aufweist, aufgenommen werden. Beim neuen Wehr braucht kein Wasser mehr ausgeleitet werden, da die Stromgewinnung direkt beim Wehr stattfindet. Eine großflächig angelegte Fischaufstiegshilfe wurde ebenfalls errichtet. Dadurch können Fische auch aus der Donau in den Oberlauf der Ybbs gelangen.
In den letzten Jahren wurden auch einige Stromtankstellen im Stadtgebiet von Ybbs errichtet. In den Jahren 2014 bis 2016 errichtete Wüster gemeinsam mit der Telekom Austria ein komplettes Netz, das mit den Smartmeter ausgestattet wurde und stellte damit eine Modellregion dar.[5][6]
Einzelnachweise
- ↑ Wüsterstrom in der Stromliste abgerufen am 28. April 2016
- ↑ Wüsterstrom: Einstieg bei neuem Wasserkraftwerk geplant im Wirtschaftsblatt vom 3. November 2015 abgerufen am 28. April 2016
- ↑ Digitale Stromzähler in Ybbs im Einsatz auf ORF-Niederösterreich vom 28. April 2016 abgerufen am 28. April 2016
- ↑ Strommuseum Wüster auf der Seite der Stadtgemeinde Ybbs an der Donau abgerufen am 28. April 2016
- ↑ Telekom Austria Group M2M und E-Werk Wüster realisieren erste umfassende Einführung von Smart Metering in Österreich auf der Seit eder Telekom vom 29. Jänner 2014 abgerufen am 28. April 2016
- ↑ Energieeffiziente und synergetische Umsetzung von Smart Metering vom 12. Februar 2014 abgerufen am 28. April 2016
Weblinks
- Wüster Strom
- Strom für die Stadt Ybbs seit 1898 Kurzdokumentation (Video)
48.16385815.080181Koordinaten: 48° 9′ 50″ N, 15° 4′ 49″ O