Andre Hofer-Feigenkaffeefabrik: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 17. September 2016, 15:27 Uhr

Die Andre Hofer-Feigenkaffeefabrik war ein Ersatzkaffeehersteller in Salzburg und im bayrischen Freilassing.

Geschichte

Andre Hofer, ein Handelsangestellter, eröffnete im Jahr 1759 unter seinem Namen am Salzburger Platzl ein Handelsgeschäft in einem Lokal, das er zuvor ersteigerte. Er starb 1807, das Geschäft behielt aber den Namen. Die Franzosen, die als Besatzungsmacht in Salzburg waren verlangten eine Änderung des Firmenamens, da sein Name zu sehr Andreas Hofer ähnelte, auf Hoffer, aber vergeblich.

Im Jahr 1837 heiratete Franz Zeller in die Familie ein und übernahm das Geschäft. Dieses entwickelte sich zu einem der bedeutensten Warenhäuser der Stadt. Zehn Jahre später kaufte er die die ehemalige Eckbäckmühle zu Münchhausen am Beginn der Gaisbergstraße in Parsch, wo er eine Feigenkaffeeproduktion einrichtete.

Werbetafel im Haslacher Kaufmannsmuseum

Die Namensgleichheit zum tiroler Freiheitskämpfer half ihm, seine Bekanntheit zu erhöhen. Aus diesem Grund verwendete er auch das Porträt des Tirolers auf seinen Werbetafeln.

Nach zwei Geschäften in Wien und Linz in den 1870er Jahren eröffnete er 1883 auch eine weitere Produktionsstätte im benachbarten Freilassing. Bei München kam ein drittes Werk dazu, mit der er er Marktführer im Deutschen Reich wurde. An der Stelle, wo in Salzburg die alte St.Andräkirche stand, die 1861 abgetragen wurde[1], errichtete Zeller ein modernes Stadthaus.

In den 1870er Jahren expandierte man mit eigenen Geschäften nach Linz und Wien. Ludwig Zeller, der 1881 die Firma übernahm, eröffnete 1883 im benachbarten Freilassing eine zweite Fabrik, später nahe München eine Dritte, mit der man auch im Deutschen Reich zum Marktführer für Feigenkaffee aufstieg. An Stelle der alten Andräkirche ließ Zeller an der Ecke Linzergasse - Dreifaltigkeitsgasse ein modernes Stadthaus errichten.

Weitere Expansionen führten das Unternehmen nach St. Pölten, Nürnberg, Düsseldorf, Stuttgart und Berlin.

Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurde das Unternehmen in eine Kommanditgesellschaft mit dem Firmennamen Vereinigte Feigenkaffee-Fabriken Ludwig Zeller & Co. umgewandelt.

Unter dem Nachfolger von Ludwig Zeller, der schon früher verstarb, noch vor dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen neuerlich umfirmiert auf Andre Hofer Oberlindober Vereinigte Alpenländische Feigenkaffeefabriken GmbH. Es folgte aber bald die Liquidation der Firma.

Nachnutzung der Salzburger Liegenschaft

Nach dem Krieg war die Volksschule Parsch beheimatet. Im Jahr 1977 wurde das Gebäude im Auftrag des Residenz Verlages nach Plänen von Architekt Wilhelm Holzbauer vergrößert.

Aktuell ist das Gebäude im Besitz einer Industrieholding.

Literatur

  • Harald Lohmann, Helmut Laimer, Claudia Willi: Parsch erzählt. Geschichte und Geschichten eines Salzburger Stadtteils, Salzburg 2008, ISBN 9783200013513

Einzelnachweise

  1. Stadtpfarrkirche St. Andrä im Salzburgwiki abgerufen am 17. September 2016

Weblinks