Alois Schließleder: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Alois Wilhelm Schließleder''' (* [[25. Mai]] [[1875]] in [[Wernstein am Inn]], [[Österreich-Ungarn]]; † [[10. Juni]] [[1941]] in [[Garsten]], [[Österreich]]) war ein [[österreich]]ischer [[Geistlicher]], der in dieser Tätigkeit ausschließlich im heutigen [[Oberösterreich]] in Erscheinung trat.
'''Alois Wilhelm Schließleder''' (* [[25. Mai]] [[1875]] in [[Wernstein am Inn]], [[w:Österreich-Ungarn|Österreich-Ungarn]]; † [[10. Juni]] [[1941]] in [[Garsten]], Österreich) war ein [[Geistlicher]], der in dieser Tätigkeit ausschließlich im heutigen [[Oberösterreich]] in Erscheinung trat.


== Leben ==
== Leben ==
Alois Schließleder wurde am 25. Mai 1875 als Sohn des Kirchenwirts in Wernstein am Inn geboren. Seine Eltern Josef (* 15. August 1849; † 7. Juni 1925 in [[Schärding]]) und Franziska (geborene Eidenhammer, * 1838; † 22. Oktober 1921 in Schärding) betrieben neben dem Gastgewerbe auch noch eine [[Fleischerei|Fleischhauerei]]. Zusätzlich zu diesen Tätigkeiten war der Vater auch noch ein [[Flößer]] und [[Holz]]händler. Einer seiner Brüder, Eduard Schließleder (* 19. März 1870; † 8. Jänner 1915), war unter anderem ab 1910 Pfarrer von [[St. Florian am Inn]]. Alois Schließleder selbst besuchte von 1887 bis 1895 das ''Bischöfliche Gymnasium'' in [[Freinberg (Linz)|Linz-Freinberg]] und absolvierte daraufhin von 1895 bis 1899 ein [[Theologie]]studium in [[Linz]]. Noch vor beendigtem Studium wurde er am 31. Juli 1898 in Linz zum [[Priesterweihe|Priester geweiht]].
Alois Schließleder wurde am 25. Mai 1875 als Sohn des Kirchenwirts in Wernstein am Inn geboren. Seine Eltern Josef (* 15. August 1849; † 7. Juni 1925 in [[Schärding]]) und Franziska (geborene Eidenhammer, * 1838; † 22. Oktober 1921 in Schärding) betrieben neben dem Gastgewerbe auch noch eine [[w:Fleischerei|Fleischhauerei]]. Zusätzlich zu diesen Tätigkeiten war der Vater auch noch ein [[w:Flößer|Flößer]] und [[w:Holz|Holzhändler]]. Einer seiner Brüder, Eduard Schließleder (* 19. März 1870; † 8. Jänner 1915), war unter anderem ab 1910 Pfarrer von [[St. Florian am Inn]]. Alois Schließleder selbst besuchte von 1887 bis 1895 das ''Bischöfliche Gymnasium'' in [[w:Freinberg (Linz)|Linz-Freinberg]] und absolvierte daraufhin von 1895 bis 1899 ein [[w.Theologie|Theologiestudium]] in [[Linz]]. Noch vor beendigtem Studium wurde er am 31. Juli 1898 in Linz zum [[w:Priesterweihe|Priester geweiht]].


In weiterer Folge agierte er von 1899 bis 1900 als [[Pfarrvikar|Kooperator]] in [[Pfarrkirchen im Mühlkreis]], war danach von 1900 bis 1901 Kooperator in [[Sarleinsbach]], ehe er im Jahre 1901 kurzzeitig erneut als Kooperator in Pfarrkirchen im Mühlkreis in Erscheinung trat. Daraufhin war er von 1901 bis 1904 Chorvikar an der [[Alter Dom (Linz)|Domkirche von Linz]], ehe er in den Jahren 1904 bis 1914 als Kooperator in [[Garsten]] verweilte. Sein längstes durchgehendes Engagement hatte er danach von 1914 bis 1938, als er 24 Jahre lang der Pfarrer der [[Pfarrkirche Steyr-St. Michael|Vorstadtpfarre Steyr]] war. In diese Zeit fielen unter anderem der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] und die darauffolgenden Not der [[Zwischenkriegszeit|Nachkriegszeit]], die politischen Wirren der [[Geschichte Österreichs#Erste Republik und Austrofaschismus (1918–1938)|Ersten Republik]] und die Machtergreifung [[Adolf Hitler]]s und dem Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]. Aufgrund dieser Ereignisse wurden während seiner Amtszeit nur wenige bauliche Maßnahmen durchgeführt. Erwähnenswert sind jedoch der 1926 vollendete Bau der ehemaligen Volkslesehalle, die zugleich die erste Leihbücherei von Steyr war, neben der Michaelerkirche und die 1935 erfolgte Innenrenovierung der Michaelerkirche aus Anlass des 150-jährigen Bestandsjubiläums der Pfarre.
In weiterer Folge agierte er von 1899 bis 1900 als [[w:Pfarrvikar|Kooperator]] in [[Pfarrkirchen im Mühlkreis]], war danach von 1900 bis 1901 Kooperator in [[Sarleinsbach]], ehe er im Jahre 1901 kurzzeitig erneut als Kooperator in Pfarrkirchen im Mühlkreis in Erscheinung trat. Daraufhin war er von 1901 bis 1904 Chorvikar an der [[w:Alter Dom (Linz)|Domkirche von Linz]], ehe er in den Jahren 1904 bis 1914 als Kooperator in [[Garsten]] verweilte. Sein längstes durchgehendes Engagement hatte er danach von 1914 bis 1938, als er 24 Jahre lang der Pfarrer der [[Vorstadtpfarre Steyr]] war. In diese Zeit fielen unter anderem der [[w:Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] und die darauffolgenden Not der [[w:Zwischenkriegszeit|Nachkriegszeit]], die politischen Wirren der [[w:Geschichte Österreichs#Erste Republik und Austrofaschismus (1918–1938)|Ersten Republik]] und die Machtergreifung [[w:Adolf Hitler|Adolf Hitlers]] und dem Beginn des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]. Aufgrund dieser Ereignisse wurden während seiner Amtszeit nur wenige bauliche Maßnahmen durchgeführt. Erwähnenswert sind jedoch der 1926 vollendete Bau der ehemaligen Volkslesehalle, die zugleich die erste Leihbücherei von Steyr war, neben der Michaelerkirche und die 1935 erfolgte Innenrenovierung der Michaelerkirche aus Anlass des 150-jährigen Bestandsjubiläums der Pfarre.


Am 23. November 1920 zum [[Geistlicher Rat|Geistlichen Rat]] ernannt, agierte Schließleder ab 1924 auch als Vertreter der katholischen Kirche im Stadtschulrat von Steyr. Nachdem er im Jahre 1930 als Administrator des [[Liste der Pfarren im Dekanat Steyr|Dekanats Steyr]] agierte, war er danach von 1931 bis 1938 [[Dekan (Kirche)|Dechant]] und bischöflicher Schulinspektor des Dekanates Steyr und parallel dazu von 1931 bis 1939 Obmann des ''Katholischen Preßvereines'' für Steyr und Umgebung. Sein vom Landeshauptmann übertragene Amt eines Vertreters des Kultus im Gemeindetag von Steyr musste er im Jahre 1937 aus gesundheitlichen Gründen zurücklegen. In ''„Anerkennung seines vorbildlichen Wirkens, das eine besondere Bedeutung angesichts der wirren Zeitverhältnisse inmitten zahlreicher Widerstände und Anfeindungen erhielt“'', wurde er am 4. Oktober 1937 zum Ehrenkanonikus (Ehrendomherr) der [[Diözese Linz]] ernannt. Am 30. Oktober 1937 wurde er mit den [[Insignie]]n bekleidet. Bereits mehr als drei Jahre zuvor wurde er am 29. März 1934 zum [[Konsistorium|Konsistorialrat]] ernannt.
Am 23. November 1920 zum [[w:Geistlicher Rat|Geistlichen Rat]] ernannt, agierte Schließleder ab 1924 auch als Vertreter der katholischen Kirche im Stadtschulrat von Steyr. Nachdem er im Jahre 1930 als Administrator des [[w:Liste der Pfarren im Dekanat Steyr|Dekanats Steyr]] agierte, war er danach von 1931 bis 1938 [[w:Dekan (Kirche)|Dechant]] und bischöflicher Schulinspektor des Dekanates Steyr und parallel dazu von 1931 bis 1939 Obmann des ''Katholischen Preßvereines'' für Steyr und Umgebung. Sein vom Landeshauptmann übertragene Amt eines Vertreters des Kultus im Gemeindetag von Steyr musste er im Jahre 1937 aus gesundheitlichen Gründen zurücklegen. In ''„Anerkennung seines vorbildlichen Wirkens, das eine besondere Bedeutung angesichts der wirren Zeitverhältnisse inmitten zahlreicher Widerstände und Anfeindungen erhielt“'', wurde er am 4. Oktober 1937 zum Ehrenkanonikus (Ehrendomherr) der [[w:Diözese Linz|Diözese Linz]] ernannt. Am 30. Oktober 1937 wurde er mit den [[w:Insignie|Insignien]] bekleidet. Bereits mehr als drei Jahre zuvor wurde er am 29. März 1934 zum [[w:Konsistorium|Konsistorialrat]] ernannt.


Nachdem er im Jahre 1938 in den Ruhestand ging, lebte er weiterhin in Garsten, wo er am 10. Juni 1941 im Alter von 66 Jahren starb. Alois Schließleder galt zeitlebens als sehr bescheiden und nahm sich besonders den Armen an, wobei er unter anderem häufig Kinder in der Schutzanstalt besuchte und mit ihnen musizierte.
Nachdem er im Jahre 1938 in den Ruhestand ging, lebte er weiterhin in Garsten, wo er am 10. Juni 1941 im Alter von 66 Jahren starb. Alois Schließleder galt zeitlebens als sehr bescheiden und nahm sich besonders den Armen an, wobei er unter anderem häufig Kinder in der Schutzanstalt besuchte und mit ihnen musizierte.


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
* [[Geistlicher Rat]]: 23. November 1920
* [[w:Geistlicher Rat|Geistlicher Rat]]: 23. November 1920
* [[Konsistorium|Konsistorialrat]]: 29. März 1934
* [[w:Konsistorium|Konsistorialrat]]: 29. März 1934
* Ehrenkanonikus (Ehrendomherr) der Diözese Linz: 4. Oktober 1937
* Ehrenkanonikus (Ehrendomherr) der Diözese Linz: 4. Oktober 1937


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://dioezese-linzold.at/ordinariat/dioezesanarchiv/biografien/schliessleder.asp Alois Schließleder] im Archiv der [[Diözese Linz]]
* [http://dioezese-linzold.at/ordinariat/dioezesanarchiv/biografien/schliessleder.asp Alois Schließleder] im Archiv der [[Diözese Linz]]
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[[Kategorie:Geboren 1875]]
[[Kategorie:Geboren 1875]]
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[[Kategorie:Mann]]
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{{Personendaten
|NAME=Schließleder, Alois
|ALTERNATIVNAMEN=Schließleder, Alois Wilhelm (vollständiger Name)
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Geistlicher
|GEBURTSDATUM=25. Mai 1875
|GEBURTSORT=[[Wernstein am Inn]], [[Österreich-Ungarn]]
|STERBEDATUM=10. Juni 1941
|STERBEORT=[[Garsten]], [[Österreich]]
}}

Version vom 26. März 2017, 07:41 Uhr

Alois Wilhelm Schließleder (* 25. Mai 1875 in Wernstein am Inn, Österreich-Ungarn; † 10. Juni 1941 in Garsten, Österreich) war ein Geistlicher, der in dieser Tätigkeit ausschließlich im heutigen Oberösterreich in Erscheinung trat.

Leben

Alois Schließleder wurde am 25. Mai 1875 als Sohn des Kirchenwirts in Wernstein am Inn geboren. Seine Eltern Josef (* 15. August 1849; † 7. Juni 1925 in Schärding) und Franziska (geborene Eidenhammer, * 1838; † 22. Oktober 1921 in Schärding) betrieben neben dem Gastgewerbe auch noch eine Fleischhauerei. Zusätzlich zu diesen Tätigkeiten war der Vater auch noch ein Flößer und Holzhändler. Einer seiner Brüder, Eduard Schließleder (* 19. März 1870; † 8. Jänner 1915), war unter anderem ab 1910 Pfarrer von St. Florian am Inn. Alois Schließleder selbst besuchte von 1887 bis 1895 das Bischöfliche Gymnasium in Linz-Freinberg und absolvierte daraufhin von 1895 bis 1899 ein Theologiestudium in Linz. Noch vor beendigtem Studium wurde er am 31. Juli 1898 in Linz zum Priester geweiht.

In weiterer Folge agierte er von 1899 bis 1900 als Kooperator in Pfarrkirchen im Mühlkreis, war danach von 1900 bis 1901 Kooperator in Sarleinsbach, ehe er im Jahre 1901 kurzzeitig erneut als Kooperator in Pfarrkirchen im Mühlkreis in Erscheinung trat. Daraufhin war er von 1901 bis 1904 Chorvikar an der Domkirche von Linz, ehe er in den Jahren 1904 bis 1914 als Kooperator in Garsten verweilte. Sein längstes durchgehendes Engagement hatte er danach von 1914 bis 1938, als er 24 Jahre lang der Pfarrer der Vorstadtpfarre Steyr war. In diese Zeit fielen unter anderem der Erste Weltkrieg und die darauffolgenden Not der Nachkriegszeit, die politischen Wirren der Ersten Republik und die Machtergreifung Adolf Hitlers und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges. Aufgrund dieser Ereignisse wurden während seiner Amtszeit nur wenige bauliche Maßnahmen durchgeführt. Erwähnenswert sind jedoch der 1926 vollendete Bau der ehemaligen Volkslesehalle, die zugleich die erste Leihbücherei von Steyr war, neben der Michaelerkirche und die 1935 erfolgte Innenrenovierung der Michaelerkirche aus Anlass des 150-jährigen Bestandsjubiläums der Pfarre.

Am 23. November 1920 zum Geistlichen Rat ernannt, agierte Schließleder ab 1924 auch als Vertreter der katholischen Kirche im Stadtschulrat von Steyr. Nachdem er im Jahre 1930 als Administrator des Dekanats Steyr agierte, war er danach von 1931 bis 1938 Dechant und bischöflicher Schulinspektor des Dekanates Steyr und parallel dazu von 1931 bis 1939 Obmann des Katholischen Preßvereines für Steyr und Umgebung. Sein vom Landeshauptmann übertragene Amt eines Vertreters des Kultus im Gemeindetag von Steyr musste er im Jahre 1937 aus gesundheitlichen Gründen zurücklegen. In „Anerkennung seines vorbildlichen Wirkens, das eine besondere Bedeutung angesichts der wirren Zeitverhältnisse inmitten zahlreicher Widerstände und Anfeindungen erhielt“, wurde er am 4. Oktober 1937 zum Ehrenkanonikus (Ehrendomherr) der Diözese Linz ernannt. Am 30. Oktober 1937 wurde er mit den Insignien bekleidet. Bereits mehr als drei Jahre zuvor wurde er am 29. März 1934 zum Konsistorialrat ernannt.

Nachdem er im Jahre 1938 in den Ruhestand ging, lebte er weiterhin in Garsten, wo er am 10. Juni 1941 im Alter von 66 Jahren starb. Alois Schließleder galt zeitlebens als sehr bescheiden und nahm sich besonders den Armen an, wobei er unter anderem häufig Kinder in der Schutzanstalt besuchte und mit ihnen musizierte.

Ehrungen

Weblinks