Südstadt: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Südstadt''' ist ein Ortsteil der Marktgemeinde [[Maria Enzersdorf]] in Niederösterreich. Mit den etwa 4.000 Einwohnern ist die Südstadt fast so groß wie der ''Altort'' von Maria Enzersdorf. Sie ist aber keine eigene [[w:Katastralgemeinde|Katastralgemeinde]].
Die '''Südstadt''' ist ein Ortsteil der Marktgemeinde [[Maria Enzersdorf]] in Niederösterreich. Mit den etwa 4.000 Einwohnern ist die Südstadt fast so groß wie der ''Altort'' von Maria Enzersdorf. Sie ist aber keine eigene [[w:Katastralgemeinde|Katastralgemeinde]].


Die Südstadt ist neben der ''Gartenstadt'' mit ihrer Infrastruktur, als die sie konzipiert wurde, auch der Sitz der [[w:Energieversorgung Niederösterreich|EVN AG]] und des ''Österreichischen Leistungssport-Zentrum Südstadt''.  
Die Südstadt ist neben der ''Gartenstadt'' mit ihrer Infrastruktur, als die sie konzipiert wurde, auch der Sitz der [[w:Energieversorgung Niederösterreich|EVN AG]] und des ''Österreichischen Leistungssport-Zentrum Südstadt''.


== Geschichte und Entstehung ==
== Geschichte und Entstehung ==

Version vom 24. August 2017, 12:58 Uhr

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Das Thema dieses Artikels wird in Wikipedia unter dem Titel Südstadt behandelt. Ergänzend dazu finden sich hier regional und lokal bedeutsame Informationen.
(siehe Mitarbeit)
Zentrale der EVN

Die Südstadt ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Maria Enzersdorf in Niederösterreich. Mit den etwa 4.000 Einwohnern ist die Südstadt fast so groß wie der Altort von Maria Enzersdorf. Sie ist aber keine eigene Katastralgemeinde.

Die Südstadt ist neben der Gartenstadt mit ihrer Infrastruktur, als die sie konzipiert wurde, auch der Sitz der EVN AG und des Österreichischen Leistungssport-Zentrum Südstadt.

Geschichte und Entstehung

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Ganzseitige Karten: Südstadt48.09495916.307107

48.09495916.307107Koordinaten: 48° 6′ N, 16° 18′ O

Für die Entstehung der Südstadt waren zwei Ereignisse maßgebend. Maria Enzersdorf wurde im Jahr 1954 von Groß-Wien losgelöst wieder eine eigenständige Gemeinde und im Jahr darauf zogen die sowjetischen Besatzungstruppen auf Grund des Staatsvertrages ab. Damit verbunden war auch, dass zahlreiche Betriebe, wie Koenig & Bauer aus der USIA-Verwaltung wieder in private Hände gelangte. Verbunden mit der Loslösung von Wien waren auch strukturelle Verbesserungen durch das Land Niederösterreich, bekannt unter dem Synonym 7-er Schlüssel.

Zu dieser Zeit suchten auch die NEWAG und NIOGAS, die beiden Energieversorger im Eigentum des Landes ihre Verwaltungsgebäude aus Wien nach Niederösterreich zu verlagern und dabei zu zentralisieren. Dazu waren auch Wohngebäude für die Angestellten, die mit übersiedeln sollten, notwendig.

In Maria Enzersdorf standen um diese Zeit zahlreiche Grünflächen zwischen dem Kloster Sankt Gabriel und der damaligen Triesterstraße B17 frei. Auf diesen Gründen waren auch nur wenige Großgrundbesitzer, was die Verhandlungen vereinfachte. Diese waren Georg Drasche-Wartinberg mit den landwirtschaftlichen Besitzungen, den Wienerberger Ziegelwerken mit den Ziegelteichen, sowie das Missionshaus St. Gabriel. Als Käufer trat das Land Niederösterreich auf.

Planung

Zur Planung für das Gartenstadt Süd, wie man das Projekt nannte, wurde einerseits von den Energieversorgern eine Architektengruppe um Gustav Peichl, Wilhelm Hubatsch und Franz Kiener bestellt, andererseits erstellte auch die Abteilung für Raumplanung der Niederösterrösterreichische Landesregierung einen Entwurf. Von der Jury wurde dabei im Jahr 1959 dem Architektenentwurf der Vorzug gegeben. Konzipiert wurde die Gartenstadt als Fußgängerstadt mit großen Grünflächen und klarer Gliederung nach Funktion.

Da nicht die gesamten Grundstücksflächen auf Maria Enzersdorfer Gemeindegebiet lagen, waren noch Grenzänderungen der Gemeinden notwendig. So erfolgte mit Brunn am Gebirge ein Flächentausch, während Wiener Neudorf finanziell entschädigt wurde. Die Gemeinde wurde so um 96 ha größer.

Im Jahr 1960 wurden die Bauarbeiten mit Wasserleitung und Kanalarbeiten begonnen. Die ersten Straßen entstanden mit jener In den Schnablern sowie mit der Johann Steinböckstraße.

Bau

Der Spatenstich erfolgte am 12. September 1960 durch Landeshauptmann Johann Steinböck mit dem Zentralgebäude der heutigen EVN. Mit den Wohnblocks wurde auch ein Fernheizwerk aufgebaut, da alle Gebäude von Anfang an mit der damals noch nicht sehr verbreiteten Fernwärme versorgt wurden. Als Bauträger traten die Niobau und Arbau, später die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Austria AG, die auch heute noch Gebäudeverwaltung in der Südstadt ist, auf.

Die ersten 400 Wohneinheiten konnten neben Infrastruktur von Leopold Figl übergeben und bezogen werden. Kardinal König segnete sie. Die Straßenbenennungen erfolgten am 27. September 1963 nach Standorten von Kraftwerken der NEWAG. Bis Ende 1966 waren 1219 Wohneinheiten fertig. Den Schluss bildete im Jahr 1975 das sogenannte Y-Haus im Südstadtzentrum. Fertiggestellt wurden 478 Ein- und 48 Mehrfamilienhäuser, sowie mehrere Stelzen und Hochhäuser für insegsamt 2.000 Familien.

Infrastruktur

Als Infrastruktur wurde im Jahr 1965 die Volksschule errichtet und laufend vergrößert. Der Kindergarten entstand 1966. Im Jahr 1964 konnte eine Haltestelle der Lokalbahn Wien–Baden eingerichtet werden. Busverbindungen gibt es im Rahmen des VOR nach Mödling und nach Wien. In den Altort fuhr seit 1964 auch der Bus des Kraftwagendienstes der ÖBB.

Pfarrgemeinde

Pfarrkirche Südstadt

Für die Katholiken unter den neuen Bewohnern fanden die ersten Messen im Foyer des Direktionsgebäudes statt, die von Beginn an vom Hinterbrühler Pfarrer Franz Jantsch zelebriert wurden. Im Jahr 1965 schrieb die Erzdiözese Wien einen Wettbewerb für eine neue Kirche aus, die die Architekten Lintl-Düh für sich entschieden und die Pfarrkirche in der Südstadt errichteten. Ab 1993 war die Südstadt eine eigene Pfarre, die bis 2006 von Pfarrer Jantsch betreut wurde. Seither wird sie von St. Gabriel betreut. Im Jahr 2014 wurde auch die Pfarre Maria Enzersdorf der Pfarre Südstadt zugeschlagen, sodass die Kirche Pfarrkirche für die gesamte Pfarre Maria Enzersdorf ist.

Sportanlagen

Admira-Stadion

Die von Beginn an geplante Gruppe von Sportanlagen liegt außerhalb der Wohnbereiche neben der B17 und dem EVN Hauptgebäude. Das Fußballstadion wurde von den Architekten Erich Majori und in den Jahren 1965 bis 1967 in rechteckiger Form angelegt.[1] Namhafte Sportler, die hier trainierten, waren Liese Prokop, Ilona Gusenbauer und Evqa Janko. Das Sportgelände wurde im Jahr 1967 vom Bund übernommen und die Architekten Hubatsch und Grünberger wurden mit weiteren Planungen beauftragt. In den Jahren 1971 bis 1975 entstand in der Folge das Bundessport- und Freizeitzentrum Südstadt, das in seiner Art die größte Anlage Europas darstellen soll.

Die ebenfalls zum Komplex gehörende Liese Prokop-Privatschule für Hochleistungssportler beinhaltet ein Oberstufenrealgymnasium und eine Handelsschule um Sommersportlern neben den Trainingsmöglichkeiten auch eine Ausbildung zu bieten. Der Bau der im Frühjahr 2013 begonnen wurde, konnte im Jahre 2014 trotz Bauverzögerungen, die sich durch den Konkurs der Firma Alpine Mayreder ergaben, fertiggestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt besuchten 238 Sportler die Schule.[2]

Vereine

Literatur

Einzelnachweise

  1. Das Sportzentrum war Teil des Südstadt-Konzepts in Architekturlandschaft.niederösterreich abgerufen am 15. März 2015
  2. Prokop-Schule hat endlich ein Zuhause in der NÖN vom 9. Oktober 2014 abgerufen am 15. März 2015

Weblinks

 Südstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons