Martin Angerer: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 10. Juni 2018, 19:01 Uhr
Martin Angerer, genannt "der Schmied am Kamp" (* im 16. Jahrhundert; † um 1597) gehörte zu den Anführern der Aufständischen im "Waldviertler Bauernaufstand" in den Jahren 1596 und 1597. Er war einer ihrer obersten Befehlshaber[1].
Herkunft und Familie
Martin Angerer war ein Schmied aus Thaya, weswegen er der "Schmied am Kamp" genannt wurde.[1] Er war ein Untertan von Adam Wolf von Puchheim.[2]
Der Aufstand
Martin Angerer wurde Mitte Februar 1597, gemeinsam mit Andreas Schremser zum Anführer der Aufständischen gewählt. [1] Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Aufstand im Wesentlichen bereits aufgelöst, im "Viertel ober dem Manhartsberg" waren nur mehr Pöggstall und das Schloss in Persenbeug in der Hand der Aufständischen. Die Verhaftung des Bauernhauptmanns von Allentsteig, den Freiherr Georg Ehrenreich von Puchhaim in Ketten auf seine Burg in Raabs hatte bringen lassen und sich etwa zugleich die Kunde verbreitete, dass die "gefürchteten schwarzen Reiter" des Obersten Seifried von Kollonitsch im Auftrag der kaiserlichen Regierung schon vor Krems stehen würden, führen jedoch zur Weiterführung des Aufstandes. Gemeinsam mit Schremser nahm Angerer an den Verhandlungen statt, die vom 20.-22. Februar 1597 in Grafenschlag zwischen den Anführern der Aufständischen und den städtischen Kommissären geführt wurden.[3]
Am Morgen des 27. Februar 1597 kam es bei Straß zu einem Angriff der Aufständischen unter Andreas Schremser und Martin Angerer mit einem Teil der "schwarzen" Reiter, offensichtlich der Vorhut, was allerdings verhängnisvolle Folgen für die Einwohner hatte. In den ersten Märztagen 1597 gab es noch weitere Kämpfe im Raum Kirchberg, Großriedenthal, Langenlois und Gföhl, doch die Aufständischen mussten zurückweichen und fliehen, wobei die siegreichen Soldaten grausam unter den Besiegten wüteten, aber auch unter der Einwohnerschaft der benachbarten Dörfer.[4]
Angerers weiters Schicksal ist ungeklärt. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde nach ihm erfolglos gefahndet.[5]
Literatur
Otto Kainz: Das Kriegsgerichtsprotokoll im niederösterreichischen Bauernaufstand aus dem Jahre 1597. Wien, (ungedruckte) Dissertation, 2008 online
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 vgl. Bauernkriege
- ↑ vgl. Otto Kainz: Das Kriegsgerichtsprotokoll, 2008 , S. 124
- ↑ vgl. Robert Bouchal - Johannes Sachslehner: Waldviertel. Mystisches – Geheimnisvolles – Unbekanntes. Wien: Pichler Verlag 2002, ISBN 3-85431-274-1, S. 148f.
- ↑ vgl. Zwettler Stadtmuseum
- ↑ vgl. Otto Kainz: Das Kriegsgerichtsprotokoll, 2008 , S. 268