Garten der Erinnerung: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Die jüdische Gemeinde in Frauenkirchen ===
=== Die jüdische Gemeinde in Frauenkirchen ===
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=== Die jüdische Gemeinde in der Zeit des Nationalsozialismus ===
=== Die jüdische Gemeinde in der Zeit des Nationalsozialismus ===

Version vom 6. Dezember 2017, 15:50 Uhr

Der Garten der Erinnerung in Frauenkirchen ist eine Gedenkstätte der ehemaligen jüdischen Synagoge. Sie spiegelt das Leben sowie die Vertreibung der Juden aus Frauenkirchen wieder.

Die jüdische Gemeinde in Frauenkirchen

Die im Jahr 1670 aus Wien und Niederösterreich fliehenden Juden fanden ein neues Zuhause in der kleinen Gemeinde in Frauenkirchen. Durch den Schutz des Fürsten Esterházy zählte Frauenkirchen gemeinsam mit Eisenstadt, Mattersdorf, Kobersdorf, Lackenback, Deutschkreutz und Kittsee zu den sieben Gemeinden, der Scheva Kehillot, im Nord- und Mittelburgendland. Im Laufe der Zeit wurden im jüdischen Viertel viele Institutionen , speziell die Synagoge 1749 errichtet. Der in der orthodoxen Gemeinde lebende Rabbiner war nicht nur für die Leitung, sondern auch für Erziehung, Religion und religiöse Rechtsprechung verantwortlich. In Frauenkirchen herrschte ein friedliches Zusammenleben zwischen Nichtjuden und Juden. 1876 zählte man 864 Einwohner in der jüdischen Gemeinde. [1]

Die jüdische Gemeinde in der Zeit des Nationalsozialismus

Im April 1938 wurden alle jüdischen Geschäfte und Häuser beschlagnahmt und zu einem "Spottpreis" verkauft. Mitglieder, sowie Funktionäre der Nationalsozialisten ersteigerten den Besitz und schlugen Gewinn daraus. Die Juden wurden aufgefordert binnen 14 Tagen ihre Heimat zu verlassen. Juden, die in kein anderes Land auswandern konnten, wurden nach Wien übersiedelt. Dann begannen die Nationalsozialisten die ersten Juden über die ungarische Grenze abzuschieben und bis Ende Juni 1938 wiesen sie die restlichen Frauenkirchner Juden aus. Vielen gelang es erfolgreich nach Palästina oder nach Amerika auszuwandern, während die, die Schutz suchend in Staaten Osteuropas flohen, später von den Nazis gefangen genommen wurden. Ab 1939 wurden die restlichen Juden in Konzentrationslager beziehungsweise Vernichtungslager deportiert. Auf Anweisung der Nazis wurden alle Bauten im jüdischen Viertel niedergerissen. Lediglich ein Mann, Paul Rosenfeld, kam nach 1945 nach Frauenkirchen zurück. [2]

Ghetto Wien

Bis Ende Juli 1938 flohen 222 Juden aus Frauenkirchen nach Wien. Einige fanden Unterkunft bei Verwandten, während die, die keine Angehörigen in Wien hatten, bei fremden jüdischen Familien untergebracht wurden. In Wien bemühten sich die Juden erfolgslos, in ein Aufnahmeland auswandern zu dürfen. Mit dem Beginn des zweiten Welkrieges verschlechterten sich deren Situation und deren Chancen auf ein neues Land sahen schlecht aus. [3]

Garten der Erinnerung

Auf Initiative unter anderem von Dr. Herbert Brettl und dank vieler Partner und Investoren, fand der Spatenstich im März 2013 statt. Unter Mitwirkung der Künstlerin Dvora Barzilai und dem Architekten Martin Promintzer wurde beschlossen, dass die Gedenkstätte am damaligen Standort der Synagoge erbaut werden sollte. Die Grabungsarbeiten mussten gleich zu Beginn unterbrochen werden, da man auf alte Gebäudereste stieß. Diese konnte der ersten Synagoge aus der Barockzeit zugeordnet werden. Das Denkmal zeigt einen Innenhofraum, der von drei Mauerseiten umgeben ist und einen Tempel darstellt. Dort sind eine Thorarolle aus Bronze, eine Ausgrabungsstätte mit den Teilen der ehemaligen Synagoge und eine Namenstafel der vertriebenen jüdischen Familien ausgestellt. An einer der Mauer befindet sich ein digitales Informationssystem, das über das Leben der Juden in Frauenkirchen Auskunft gibt. [4]

Weblinks