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Version vom 22. Juni 2018, 16:47 Uhr
Reifenbeißer ist die in Wien von alters her gebräuchliche Bezeichnung für einen sauren und zugleich ungenießbaren (wienerisch „krampensauren“) Wein.
Der berühmteste als Reifenbeißer bezeichnete Wein in der Geschichte Wiens ist jener des Jahres 1456. Dieser Weinjahrgang war derart schlecht, dass er nach alten Berichten die Metallreifen der Fässer zu zerfressen drohte (daher auch der Name „Reifenbeißer“). Die Winzer begannen in diesem Jahr bereits damit, den Wein auf die Gassen zu schütten, weil er von allen verschmäht wurde. Daraufhin verbot Kaiser Friedrich III. mit einem Edikt das Wegschütten des Weins. Der Monarch verfügte, dass der saure Wein ins Zentrum der Stadt gebracht und dort zum Anrühren des Mörtels für den Turmbau von St. Stephan verwendet wurde. Die Geschichte von dem mit Wein gebauten Kirchturm wird auch heute noch gerne als „Wiener Schmankerl“ tradiert.
Literatur
- Infofolder Weinkultur Stadtbild Wien, herausgegeben von der Stadt Wien, Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr, Wien 2007.