Ulrich von Winkl: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Ulrich von Winkl''' (* im [[14. Jahrhundert]]; † um / nach 1419) war ein Adeliger des [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Er gilt als der letzte Angehörige der Herren von Winkl, der im Tullnerfeld ansässig war. | '''Ulrich von Winkl''' (* im [[14. Jahrhundert]]; † um / nach 1419) war ein Adeliger des [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]<ref group="A">Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).</ref>. Er gilt als der letzte Angehörige der Herren von Winkl, der im Tullnerfeld ansässig war. | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == |
Version vom 26. Oktober 2018, 20:01 Uhr
Ulrich von Winkl (* im 14. Jahrhundert; † um / nach 1419) war ein Adeliger des Herzogtums Österreich[A 1]. Er gilt als der letzte Angehörige der Herren von Winkl, der im Tullnerfeld ansässig war.
Herkunft und Familie
Ulrich von Winkl gehörte zu der im Mittelalter im Tullnerfeld ansässigen Familie der Herren von Winkl. Er dürfte ein Nachfahre von Ortlieb (IV.) von Winkl aus der "jüngeren Ortlieb-Linie" gewesen sein und daher ein Sohn von Rudolf-Ruger von Winkl oder Jans von Winkl.[1]
Ulrich von Winkl war mit Margarete, der Erbtochter von Ulrich von Lichtenegg († um / nach 1397), der 1375 als Hofmeister der Gemahlin von Herzog Leopold (III.) von Österreich belegt ist, aus dessen Ehe mit Elisabeth von Grünburg (im Steyrtal), verheiratet.[2] Aus dieser Ehe hatte er zwei Söhne:
Elisabeth, die erste Ehefrau von Alber(!) (II.) von Volkensdorf[A 2], mit dem Ulrich häufig Geschäfte machte, war vermutlich eine Schwester von ihm.[3]
Leben
Ulrich von Winkl ist erstmals 1377 als Cousin von Ortlieb (VIII.) von Winkl belegt.[1] Nach dem Tod von Weikard (II.) von Winkl übernahm Ulrich 1392/93 die Vormundschaft über die noch unmündigen Söhne des kurz zuvor verstorbenen Heinrichs von Winkl. Nach dem Tod von Ortlieb (VIII.) sowie den Rückzug von Hartneid von Winkl auf den Adelssitz Zänning (später der Einzelhof Zainermayr in Matzelsdorf, heute Teil von Steyr-Schiedlberg), nahm Ulrich seinen Sitz auf der Stammburg Winkl (heute in Kirchberg am Wagram. Nach dem Tod der Söhne Heinrichs von Winkl gelang es Ulrich nicht ihre ganze Erbschaft für sich zu sichern. Zwei Drittel musste er Hans und Stephan (IV.) von Hohenberg, den Söhne von Stephan (III.) von Hohenberg mit Margarete von Winkl, überlassen.[2]
Auch das Erbe seiner Ehefrau Margarete, darunter die Burgen (Nieder-)Grünbach (heute Teil der Gemeinde Rastenfeld), die zur Hälfte ein landesfürstliches Lehen war, und Lichenau, konnte nur teilweise behauptet werden.[2] Im April 1419 ist Ulrich von Winkl letztmals urkundlich belegt, als er einen in Krems ansässigen Juden die Rückerstattung einer Schuld bestätigt.[3]
Ulrich war Mitglied in einer bei der Pfarrkirche zu Grafenwörth angesiedelten Bruderschaft.[3]
Literatur
- Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9[A 3]
Einzelnachweise
Anmerkungen
- ↑ Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).
- ↑ In 2. Ehe heiratete dieser um 1417 Barbara von Winden.
- ↑ Publikation von Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. Dissertation, Universität Wien, 2015 digital