Waldandachtskapelle Maria Einsiedeln: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Die Waldandachtskapelle Maria Einsiedeln''', auch unter den Bezeichnungen '''Neuwaldegg Waldandacht''' oder '''Waldandacht Salmannsdorf''' bekannt, ist eine katholische [[w:Wallfahrtskirche|Wallfahrtskapelle]] im [[Hernals|17. Wiener Gemeindebezirk]]. | '''Die Waldandachtskapelle Maria Einsiedeln''', auch unter den Bezeichnungen '''Neuwaldegg Waldandacht''' oder '''Waldandacht Salmannsdorf''' bekannt, ist eine katholische [[w:Wallfahrtskirche|Wallfahrtskapelle]] im [[Hernals|17. Wiener Gemeindebezirk]]. | ||
Version vom 17. September 2018, 18:02 Uhr
Die Waldandachtskapelle Maria Einsiedeln, auch unter den Bezeichnungen Neuwaldegg Waldandacht oder Waldandacht Salmannsdorf bekannt, ist eine katholische Wallfahrtskapelle im 17. Wiener Gemeindebezirk.
Lage
Die Waldandachtskapelle Maria Einsiedeln befindet sich abseits der Siedlung "Waldandacht-Neuwaldegg" (auch genannt die "Waldandachtssiedlung") in der Nähe des "Promenadeweges" im Wienerwald[1]. Obwohl sie gewöhnlich zu Salmannsdorf (heute Teil des 19. Wiener Gemeindebezirks) gezählt wird, gehört sie offiziell zur Kastralgemeinde Neuwaldegg (Teil des 17. Wiener Gemeindebezirks).[2] Betreut wird sie von der Pfarre Dornbach.[3]
Bauwerk
- Die heute erhaltene Kapelle ist eine kleine und einfache Kirche. Charakteristisch ist der Glockengiebel.[2] Messen können nur im Freien stattfinden, die Sitzbänke, die alten Heurigenbänken nachgebaut wurden, müssen zuvor stets aufgestellt werden.[2]
- Auf dem Vorplatz befindet sich eine steinerne Mariensäule mit einer gotisierten Madonnenfigur.[2]
- Die Gnadenstatue in der Waldandachtskapelle ist eine Kopie der "Schwarzen Madonna von Maria Einsiedeln". Geschaffen wurde sie um 1946 von Bruder Simon Welti, einem Benediktiner des Klosters Einsiedeln.[4] Weitere Heiligenfiguren in der Kapelle sind der Heilige Nikolaus von Flüe, der Schutzpatron der Schweiz, und der Heilige Meinrad von Reichenau, der Hauptpatron der Region um Einsiedeln, beide Werke des Osttiroler Holzschnitzers Josef Troyer (1909-1998).[5]
Geschichte
1863 befand sich der der Maschinenfabrikant Fernau aus Hernals auf dem Weg zur Holzhackeransiedlung in Weidlingbach, als er bei einem unglücklichen Sturz mit seinem Fuß im Steigbügel hängenblieb und deshalb von seinem Pferd ein Stück mitgeschleift wurde. Aus Dank dafür, dass er diesen Sturz glimpflich überstand, stiftete er auf einer Föhre beim Unfallsort ein Marienbild. Als Folge entwickelte sich um dieses eine Wallfahrtsstätte. Die umliegenden Bäume wurden mit weiteren Andachtsbildern versehen. Nachdem vor der Föhre ein Betstuhl und Sitzbänke aufgestellt wurden, fanden hier häufig Marienandachten statt.[6] Als Folge dieser "Waldandacht" in Salmannsdorf, wurde das ursprüngliche Marienbild durch jene Mariensäule ersetzt, die sich heute auf dem Vorplatz der Kapelle befindet.[2] Vermutlich dürfte es bereits um 1881 eine erste Kapelle gegeben haben. 1910 wurden die Andachtsbilder großteils durch das Forstpersonal von den Bäumen entfernt.[6]
Nach dem Ersten Weltkrieg entstand in der Nähe dieses Wallfahrtsstätte die Waldandachtssiedlung. In der Nähe der Mariensäule errichtete damals der Pensionist Franz Josef Moldaschl († 1934) eine Bretterhütte und betätigte sich bis zu seinem Tod als "Hüter" des Gnadenortes. Auf seine Initiative hin erreichte er, dass 1931 die Pfarre Dornbach für die neu entstandene Waldandachtssiedlung in der Waldandacht regelmäßig Gottesdienste abhielt.[7]
1936 wurde die heute noch vorhandene Waldandachtskapelle nach Plänen von Hanns Sluka erbaut. Die Grundsteinlegung erfolgte am 28. Juni 1936, nachdem der Grundbesitzer Fürst Adolf zu Schwarzenberg (1890-1950) seine Zustimmung erteilt hatte. Die Weihe fand bereits am 27. September 1936 durch Franz Kamprath, den damaligen Weihbischof von Wien. Die Kapelle wurde der "Schwarzen Madonna von Montserrat" geweiht. Der Spanische Bürgerkrieg (1936-1939) verhinderte jedoch, dass eine Kopie dieses Gnadenbildes, wie ursprünglich mit dem spanischen Kloster vereinbart, in die Waldandachtskapelle gelangte.[7]
Nachdem die Waldandachtskapelle im Zweiten Weltkrieg bei den Kämpfen um Wien (1945) schwer beschädigt worden war, wurde sie 1947 durch den Architekten Georg Lippert wiedererrichtet und am 12. Oktober 1947 nochmals geweiht, diesmal von Kardinal Innitzer persönlich im Beisein des Schweizer Gesandten[3].[8] Seit dieser Zeit trägt sie das Patrozinium Maria Einsiedeln.[7] 1989 wurde die Waldandachtskapelle nach Wasserschäden renoviert und danach erneut geweiht, diesmal durch Franz Bachler OSB (1915-2003), den Erzabt von Stift St. Peter in Salzburg.[8]
Seit 1947 finden in der Waldandachtskapelle regelmäßig in den Sommermonaten Gottesdienste statt. Sie gilt noch immer als beliebte Wallfahrtsstätte.[3]
Literatur
- Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!). Kral-Verlag, Berndorf, 2015, ISBN 978-3-99024-372-5, S. 57-62
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Maria Einsiedeln, Austriasites.COM, eingesehen am 16. September 2018
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!), 2015, S. 57
- ↑ 3,0 3,1 3,2 vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!), 2015, S. 60
- ↑ vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!), 2015, S. 57 und S. 59f.
- ↑ vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!), 2015, S. 57f. und S. 60
- ↑ 6,0 6,1 vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!), 2015, S. 58
- ↑ 7,0 7,1 7,2 vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!), 2015, S. 59
- ↑ 8,0 8,1 Waldandachtskapelle "Maria Einsiedeln" in Hernals-Neuwaldegg. In: Bezirksblätter, 20. November 2013 online
48.25308616.279673Koordinaten: 48° 15′ 11″ N, 16° 16′ 47″ O