Matthäus von Spaur: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. Juli 2020, 05:07 Uhr
Matthäus (III.) von Spaur (* im 15. Jahrhundert; † 1496) war im Herzogtum Österreich[A 1] ansässig und machte Karriere im Dienst von Kaiser Friedrich III.
Herkunft und Familie
Matthäus (III.) von Spaur entstammte einer in der Grafschaft Tirol[A 2] ansässigen Ritterfamilie, deren Ursprung auf Volkmar von Burgstall († 1343) zurückgeführt wird. Er war ein Cousin von Johann (I.) von Spaur, der nach dem Tod seines Verwandten Sigmund (I.) von Spaur († um 1444) für ihn und seine drei Brüder Siegmund (II.), Christoph (I.) und Jakob die Vormundschaft übernommen hatte.[1]
Matthäus (III.) von Spaur war seit 1473 mehrmals verheiratet, seine erste Ehefrau stammte aus der Familie von Neudegg.[2] Er war der Vater von Christoph (II.) von Spaur, für den nach seinem Tod sein Verwandter Richard Degen Fuchs von Fuchsberg die Vormundschaft ausübte.
Leben
Wie sein Bruder Christoph (I.) stand auch Matthäus (III.) zunächst im Dienst von König Ladislaus und Erzherzog Albrecht VI. von Österreich.[3] Später wirkte er als Kämmerer am Hof des Kaisers, wobei er bei der Belagerung der Wiener Hofburg im Herbst 1462 Gegner seines früheren Dienstherren Albrecht war. 1477 bewährte er sich im Dienst des Kaisers im Kampf gegen den ungarischen König Matthias Corvinus. 1478/79 war er Beisitzer des kaiserlichen Kammergerichtes und 1479 wurde er zum "rechten Bannerherren" erhoben. Gemeinsam mit dem für das Herzogtum Österreich zuständigen Kanzler Bernhard Perger vertrat er den Kaiser bei den Friedensverhandlung mit König Wladyslaw (II.), die zum Abschluss des Friedens von Preßburg (1491) führten.[2]
Daneben widmete er sich seit ca. 1473 dem Ausbau seiner Besitzungen oberhalb des Wienerwaldes, deren Zentrum die nordwestlich von St. Pölten im Dunkelsteinerwald gelegene Burg Hohenegg bildete, die er von Wolfgang von Wallsee durch Kauf erworben hatte.[2]
Literatur
- Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 (Rezension)
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 277
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 278
- ↑ vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 277f.
Anmerkungen
- ↑ Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).
- ↑ Im 15. Jahrhundert umfasste die Grafschaft Tirol im Wesentlichen das heutige Nordtirol (heute Teil des österreichischen Bundeslandes Tirol) und Südtirol (heute Teil von Italien). Osttirol, heute ebenfalls Teil des österreichischen Bundeslandes Tirol, befand sich zu dieser Zeit noch unter der Herrschaft der Grafen von Görz und kam erst um 1500 unter die Herrschaft der Habsburger, wo es Teil der Grafschaft Tirol wurde. Das Erzstift Salzburg besaß im 15. Jahrhundert noch mehrere in der Grafschaft Tirol gelegene Burgen und Herrschaften, die erst im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts Teil der Grafschaft beziehungsweise des Kronlandes Tirol wurden. Die in der Grafschaft Tirol gelegenen landesfürstlichen Gerichte Rattenberg, Kitzbühel und Kufstein kamen erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts als Folge des Landhuter Erbefolgekrieges unter die Herrschaft der Habsburger.