Lebensretter 2018: Österreichs Heldinnen und Helden: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(kein Unterschied)

Version vom 23. Dezember 2020, 11:56 Uhr

Lebensretter 2018: Österreichs Heldinnen und Helden ist eine bundesweite Auszeichnung auf Initiative des Bundeskanzleramts, ORF und Kronen Zeitung. Die Übergaben fanden bei der ersten Veranstaltung am 16. Dezember 2018 im ORF-Zentrum am Wiener Küniglberg statt. Die Moderation lag in den Händen von Barbara Stöckl. Überreicht wurden die Auszeichnungen von Bundeskanzler Sebastian Kurz.

Dabei wurden Mitglieder von Einsatzorganisationen, unabhängig ob beruflich oder freiwillig, ebenso unabhängig im oder außerhalb des Dienstes ausgezeichnet, die durch ihre Zivilcourage zu Lebensrettern wurden, ausgezeichnet. Sowohl Einzelpersonen oder Teams eines Ereignisses pro Bundesland gehören zu den Ausgezeichneten. Ausgewählt wurden diese durch eine Jury, die aus Mitgliedern der drei Initiatoren bestand.

Ausgezeichnungen

In den einzelnen Bundesländern wurden folgende Personen ausgezeichnet:

Der in Nickelsdorf stationierte Polizist und Musiker Matthias Schmidt kam am Weg zu einem Konzert der Polizeimusik in Bad Tatzmannsdorf im September auf der Straße zwischen Rechnitz und Markt Neuhodis bei einem verunfallten Fahrzeug vorbei. Mit Erster Hilfe und Verständigung der Einsatzorganisationen setzte er die Rettungskette in Gang und rettete so der schwer verletzten Frau das Leben.[1]

Der Unfallzeuge Andreas Weissensteiner, Kommandantstellvertreter der FF Radweg, sowie der Fahrer eines vorbeikommenden Betonmischer konnten einen Brand eines PKW, der gegen einen Baum geprallt ist, mit dem Wasser im Betonmischer löschen. Somit war es den eintreffenden Feuerwehren Glanegg-Maria Feicht und Feldkirchen sofort möglich, den eingeklemmten Fahrer aus dem Fahrzeug zu schneiden.[2]

Der jüngste Ausgezeichnete war der erst 12-jährige Elijah und seine Schwester Amelie. Elijah konnte die als Mitglied des Jugendrotkreuzes der Bezirksstelle Bruck gelernte Wiederbelebungsmaßnahmen bei seinem Nachbarn, der einen Herz-Kreislaustillstand erlitt, anwenden, während seine Schwester die Rettung verständigte. Bei Eintreffen des Hubschraubers hatte der Mann bereits wieder einen Kreislauf.[3]

Innerhalb weniger Stunden wurde die Linzer Polizistin Sabine Aichinger im Oktober in zwei verschiedenen Situationen zur Lebensretterin. Zuerst konnte sie einen Mann aus der brennenden Wohnung retten, nachdem ein Notruf der Nachbarn, die einen dumpfen Knall und das Splittern von Glas und dann Schreie aus der Wohnung eines Mannes hörten. Bei der Heimfahrt nach ihrem Dienst fand sie einen nach einem Herzinfarkt gestürzten Radfahrer, dem sie mit erster Hilfe und der Verständigung der Rettung ebenfalls das Leben rettete.[4] Berührend war dabei das erstmalige Aufeinandertreffen des Branadopfers und der Polizistin.

Eine ungewähnliche Hubschrauberrettung fand in einer Oktobernacht im Bereich vom Blühnbachtal bei Werfen statt. Eine 37-jährige Alpinistin hatte dort einen Kreislaufkollaps erlitten. Ohne Hubschrauber wäre eine Rettung langwierig und stark belastend für die Frau gewesen. In diesem Fall flog ein Polizeihubschrauber mit einem Spezialscheinwerfer in das Einsatzgebiet voraus und leuchtete mit einem Schwebeflug in 3.000 Meter Seehöhe den Landebereich aus, sodass der Christophorus 6, der nur für Sichtflug ausgerüstet war, trotzdem landen und die Frau aufnehmen konnte. Ausgezeichnet wurden die beiden Piloten Stefan Dürager vom Christophorus Flugrettungsverein, sowie Captain Clemens Tschinkel von der Polizei.[5]

In Turnau kam es Ende 2017 im Bereich des Rauschkogels zu einem Lawinenabgang. Witterungsbedingt war keine Hubschrauberflug möglich, sodass die Bergretter zu Fuß zu dem vermissten Skirtourengeher aufsteigen mussten und ihn retten konnten. Für die Bergrettung wurden Manuel König und Martin Hörzer ausgezeichnet.[6]

Beim Dachstuhlbrand im Altersheim in Schwaz im November mussten alle 51 Heimbewohner evakuiert werden. Dafür waren zahlreiche Feuerwehrmitglieder der FF Schwaz und umliegender Wehren, sowie zahlreiche Rotkreuzhelfer im Einsatz. Stellvertretend für die Feuerwehr wurde der Kommandant Hilmar Baumann und Patricia Gföllner, für das Rote Kreuz der Einsatzleiter Thomas Gurschler und Regina Heim ausgezeichnet.[7]

Im Bregenzer Strandbad drohte eine Frau unterzugehen. Ihr Bruder versuchte, ihr zu Hilfe zu kommen, geriet aber dabei selbst in Schwierigkeiten. Florian Jochum von der Vorarlberger Wasserrettung, der an diesem Tag freiwilligen Dienst versah, wurde auf die beiden erwachsenen Geschwister aufmerksam und es gelang ihm, beide mit einem Kollegen aus dem Wasser zu ziehen und dort Erste Hilfe zu leisten. Als in unmittelbarer Nähe den Cousin der Opfer noch eine Biene stach, dieser aber eine Allergie hatte, musste der Wasserretter noch einmal helfen. Alle drei Opfer überlebten dank dem schnellen Einschreiten unverletzt.[8]

Im Juli wurden drei Arbeiter bei einem heftigen Gewitter in der Wiener Innenstadt von den plötzlich auftretenden Wassermassen im Wienfluss mitgerissen wurden. Die Arbeiter konnten durch die Wiener Berufsfeuerwehr gerettet werden. Dafür erhielten die beiden im Einsatz gewesenen Mitglieder Michael Wagner als Einsatzleiter und der Michael Schwager als Feuerwehrtaucher die Auszeichnung.[9]

  • Teamleistung

Im Zuge der Unwetter im Alpen-Adria-Raum wurde auch das Lesachtal stark betroffen. Die wochenlangenen Schutz- und Aufräummaßnahmen setzten große Anforderungen an den Teamgeist der Feuerwehren von Birnbaum, Liesing, Maria Luggau und St. Lorenzen sowie an die eingesetzten Bundesheereinheiten. Dafür wurden diese ausgezeichnet. Dafür erhiekten die Kommandanten Hauptmann Markus Jansche sowie Martin Guggenberger, Johannes Winkler, Gerd Guggenberger und Johann Huber die Auszeichnungen.

  • Internationaler Einsatz

Das Österreiche Rote Kreuz versucht gemeinsam mit dem Deutschen und Schwedischen Roten Kreuz in dem weltweit größten Flüchtlingslager in Bangladesh eine Trinkwasserversorgung aufzubauen. Als Spezialistin ist dabei die Österreicherin Lidwina Dox.

Kritik

Die Veranstaltung wurde von vielen Seiten als einseitig und politisch kritisiert. So sollen beispielsweise der "hochkarätigen" Jury, die nie offiziell vorgestellt wurde, Personen wie Peter Launsky-Tieffenthal und Lilly Kunz aus dem Bundeskanzleramt, sowie der Chefredakteur Klaus Herrmann von der Kronenzeitung und Alexander Wrabetz vom ORF angehört haben.[10] Der ORF soll auch nur eine Einschaltquote von 15 Prozent erreicht haben.[11]

Einzelnachweise

  1. ORF-Show: Lebensretter vor den Vorhang auf ORF-Burgenland vom 17. Dezember 2018 abgerufen am 21. Dezember 2018
  2. Unfallzeugen wurden zu Lebensrettern auf ORF-Kärnten vom 26. November 2018 abgerufen am 21. Dezember 2018
  3. 12-Jähriger wird zum Lebensretter auf Ö3 vom 3. August 2018 abgerufen am 21. Dezember 2018
  4. Oberösterreichs Heldin 2018 auf ORF-Oberösterreich vom 13. Dezember 2018 abgerufen am 21. Dezember 2018
  5. Flugpolizei und ÖAMTC-Hubschrauber arbeiten bei nächtlicher Bergrettung zusammen in Austrian Wings vom 18. Oktober 2018 abgerufen am 21. Dezember 2018
  6. Helden der Berge und Polizist als Lebensretter in der Kronenzeitung vom 18. Dezember 2018 abgerufen am 21. Dezember 2018
  7. Defekte Leitung löste Großbrand im Altersheim in Schwaz aus in der Tiroler Tageszeitung vom 1. Dezember 2018 abgerufen am 21. Dezember 2018
  8. Lebensretter: „Nur das Gelernte angewendet“ auf ORF-Vorarlberg vom 13. Dezember abgerufen am 21. Dezember 2018
  9. Arbeiter aus Wienfluss gerettet: .. im Standard vom 12. Juli 2018 abgerufen am 21. Dezember 2018
  10. Bedenklich? Kanzler sucht im ORF "Lebensretter 2018" in der Presse vom 11. Dezember 2018 abgerufen am 3. Jänner 2019
  11. Lebensretter mit Kanzler kein Quoten-Highlight im ORF im Standard vom 21. Dezember 2018 abgerufen am 3. Jänner 2018

Weblinks