Pfarrkirche Faistenau: Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 96: Zeile 96:


=== Glocken ===
=== Glocken ===
Bis 1916/17 hingen im Faistenauer Kirchturm 5 Glocken. Laut Glockenausweis aus dem Jahre 1916 waren das: eine Immerdorffer-Glocke mit 124 cm Durchmesser aus dem Jahre 1774, zwei Oberascher-Glocken aus dem Jahre 1877 mit 100 cm und 84 cm Durchmesser, eine mit 78 cm Durchmesser aus dem Jahre 1486 und eine mit 46 cm Durchmesser aus dem Jahre 1580. Am 13. Juni 1916 war beim Landeskonservatorenamt für das Herzogtum Salzburg eine Abordnung aus Faistenau erschienen, um die Abnahme der gotischen Glocke aus dem Jahre 1486 zu verhindern,<ref>Pfarrarchiv Faistenau, Brief des Landeskonservators an Pfarrer Bäumer vom 10. Mai 1917.</ref> was offenbar gelang. Die Oberrascher-Glocke von 1877 mit dem Durchmesser von 84 cm war laut Glockenausweis auch vor der Abnahme ausgenommen. In einem Brief vom 3. Oktober 1917 setzte sich das Fürsterzbischöfliche Konsistorium vehement für die Erhaltung der Immendorfer-Glocke ein, die schon auf dem ''Holzplatze Kirchbichler'' gelagert war, […] ''weil sonst aus dem 18 ten Jahrhundert überhaupt keine Glocke im Lande bliebe''.<ref>Pfarrarchiv Faistenau, Schreiben: ''Fürsterzbischöfliches Konsistorium'', Nr. 5492, Salzburg, den 3. Oktober 1917.</ref> Wie viele der Glocken letztlich 1917 auf einem sog. [[Glockenfriedhof]] landeten ist zur Zeit nicht feststellbar, nach 1945 war jedenfalls nur mehr die gotische Glocke aus dem Jahr 1486 erhalten geblieben. Im Schreiben Nr. 5492 wird die Immendorfer Glocke folgendermaßen beschrieben: ''Die Glocke trägt die Inschrift: Gaspar Immendorfer gosse mich in Salzburg MDCCLXXIV und die Bildwerke: Kreuzigung, Maria im Strahlenkranze, St. Rochus und zwei Landsknechte. Am Schlagrand ist ein einfacher Barock Ornament aber am oberen Rand ein Ornament das in Rococo-Zierat abwechselnd die Köpfe Christi und Maria aufweist. Ein zweiter Streifen zeigt ein Ornament das dem Treppengeländer im Mirabellschlosse nachgebildet und daher besonders interessant ist.''<ref>Pfarrarchiv Faistenau, Schreiben: ''Fürsterzbischöfliches Konsistorium'', Nr. 5492, Salzburg, den 3. Oktober 1917.</ref> In der [[Österreichische Kunsttopographie|ÖKT]] aus dem Jahre 1913 ist dieselbe etwas anders beschrieben, nämlich, dass die große Glocke mit den Darstellungen des ''Apostel Jakobus‘'', der ''hll. [[Johannes und Paulus]]'', die der ''[[Kreuzigung Christi]]'' und der ''hl. Maria'' versehen war und die Inschrift: ''Caspar Immerdorffer goss mich in Salzburg anno 1774'' trug. Die erhaltene Glocke aus dem Jahre 1486 trägt die ([[Minuskel]])-Inschrift: ''o rex gloria sum usui in pace MCCCCLXXXVI''.<ref>''ÖKT 10/1''. Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg, I. Teil: Die Gerichtsbezirke St. Gilgen, Neumarkt, Thalgau, Wien 1913, S. 213.</ref>
Bis 1916/17 hingen im Faistenauer Kirchturm 5 Glocken. Laut Glockenausweis aus dem Jahre 1916 waren das: eine Immerdorffer-Glocke mit 124 cm Durchmesser aus dem Jahre 1774, zwei Oberascher-Glocken aus dem Jahre 1877 mit 100 cm und 84 cm Durchmesser, eine mit 78 cm Durchmesser aus dem Jahre 1486 und eine mit 46 cm Durchmesser aus dem Jahre 1580. Am 13. Juni 1916 war beim Landeskonservatorenamt für das Herzogtum Salzburg eine Abordnung aus Faistenau erschienen, um die Abnahme der gotischen Glocke aus dem Jahre 1486 zu verhindern,<ref>Pfarrarchiv Faistenau, Brief des Landeskonservators an Pfarrer Bäumer vom 10. Mai 1917.</ref> was offenbar gelang. Die Oberrascher-Glocke von 1877 mit dem Durchmesser von 84 cm war laut Glockenausweis auch vor der Abnahme ausgenommen. In einem Brief vom 3. Oktober 1917 setzte sich das Fürsterzbischöfliche Konsistorium vehement für die Erhaltung der Immendorfer-Glocke ein, die schon auf dem ''Holzplatze Kirchbichler'' gelagert war, […] ''weil sonst aus dem 18 ten Jahrhundert überhaupt keine Glocke im Lande bliebe''.<ref>Pfarrarchiv Faistenau, Schreiben: ''Fürsterzbischöfliches Konsistorium'', Nr. 5492, Salzburg, den 3. Oktober 1917.</ref> Wie viele der Glocken letztlich 1917 auf einem sog. [[w:Glockenfriedhof|Glochenfriedhof]] landeten ist zur Zeit nicht feststellbar, nach 1945 war jedenfalls nur mehr die gotische Glocke aus dem Jahr 1486 erhalten geblieben. Im Schreiben Nr. 5492 wird die Immendorfer Glocke folgendermaßen beschrieben: ''Die Glocke trägt die Inschrift: Gaspar Immendorfer gosse mich in Salzburg MDCCLXXIV und die Bildwerke: Kreuzigung, Maria im Strahlenkranze, St. Rochus und zwei Landsknechte. Am Schlagrand ist ein einfacher Barock Ornament aber am oberen Rand ein Ornament das in Rococo-Zierat abwechselnd die Köpfe Christi und Maria aufweist. Ein zweiter Streifen zeigt ein Ornament das dem Treppengeländer im Mirabellschlosse nachgebildet und daher besonders interessant ist.''<ref>Pfarrarchiv Faistenau, Schreiben: ''Fürsterzbischöfliches Konsistorium'', Nr. 5492, Salzburg, den 3. Oktober 1917.</ref> In der [[w:Österreichische Kunsttopographie|ÖKT]] aus dem Jahre 1913 ist dieselbe etwas anders beschrieben, nämlich, dass die große Glocke mit den Darstellungen des ''Apostel Jakobus‘'', der ''hll. [[w:Johannes und Paulus|Johannes und Paulus]]'', die der ''[[w:Kreuzigung Christi|Kreuzigung]]'' und der ''hl. Maria'' versehen war und die Inschrift: ''Caspar Immerdorffer goss mich in Salzburg anno 1774'' trug. Die erhaltene Glocke aus dem Jahre 1486 trägt die ([[w:Minuskel|Minuskel]])-Inschrift: ''o rex gloria sum usui in pace MCCCCLXXXVI''.<ref>''ÖKT 10/1''. Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg, I. Teil: Die Gerichtsbezirke St. Gilgen, Neumarkt, Thalgau, Wien 1913, S. 213.</ref>


=== Geläut ===
=== Geläut ===
192

Bearbeitungen