Cölestin Brader: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. Juli 2020, 07:55 Uhr
Pater Cölestin Brader, OCist. (* 10. April 1824, in Algund (heute Italien); † 31. Dezember 1894, in Stams)[1], auch Johann Baptist Brader (Taufname), gehörte dem Zisterzienserorden an und war 1867–1894 Abt von Stift Stams.
Herkunft und Familie
Über die Herkunft und Familie von Cölestin Brader ist nichts Konkretes bekannt.
Leben
Johann Baptist Brader, der den Ordensnamen Cölestin annahm, trat am 20. September 1845 in das Zisterzienserstift in Stams ein. Seine Profess fand am 11. April 1848 statt. Am 29. Juli 1849 wurde er in Brixen zum Priester geweiht. Seine Primiz erhielt er am 7. August 1849 im Dominikanerinnenkloster Maria Steinach in Algund.[1]
Seit 1850 war er Kooperator der Stiftspfarre St. Peter, seit 1856 Lektor für Dogmatik in Mehrerau. 1858, 1860 und 1863 war er provisorischer Kooperator in Mais, seit 1865 Subprior von Stift Stams, außerdem Prosynodal-Examinator für Zams und Novizenmeister des Stiftes. Er wurde am 7. November 1867 zum Abt gewählt. In dieser Funktion wurde er von den geistlichen Großgrundbesitzern als Abgeordneter in den Reichsrat und den Landtag entsandt.[1] Im Landtag löste er Pirmin Pockstaller, den Abt von Fiecht (heute Teil der Gemeinde Vomp) ab, der sich nach dem Brand seines Klosters aus der Politik zurückgezogen hatte, um sich ausschließlich um den Wiederaufbau zu kümmern. Zu dieser Zeit kam es im Kulturkampf zwischen der konservativen Parteirichtung, die im Kronland Tirol viele Anhänger hatte, und der liberalen Parteirichtung, die von der Regierung in Wien stark geförderte wurde, zu einem ersten Höhepunkt.[2] Als Abgeordneter wurde Abt Cölestin Brader daher wiederholt in heikle politische Zwistigkeiten verwickelt, es gelang ihm jedoch das Stift Stams aus dem Kulturkampf, die noch mehrere Jahre andauern sollte, weitgehend herauszuhalten.[3] Bereits 1876 schied er aus dem Landtag aus.[4]
Wesentlich mehr Engagement als der Politik widmete Cölestin Brader als Abt von Stams den damaligen Stiftspfarren und Kirchen. Mehrere von ihnen, darunter die Kirchen von Wildermieming, Obsteig und Seefeld ließ er auf Kosten des Stiftes restaurieren oder neu erbauen. So ließ er zum Beispiel 1890 in Untermieming (heute Teil der Gemeinde Mieming) eine neue Kirche samt Widmung erbauen.[5]
Abt Cölestin Brader starb an den Folgen eines Schlaganfalls. Am 3. Januar 1895 wurde er auf dem Klosterfriedhof von Stift Stams beigesetzt.[1]
Literatur
- Michael Forcher (Hrsg.): Stift Stams. Ein Tiroler Juwel mit wechselvoller Geschichte. Haymon Verlag, Wien / Innsbruck, 2016. ISBN 978-3-7099-7260-1, siehe Register, S. 350
Weblinks
- Cölestin Brader. In: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography) Online
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Cölestin Brader. In: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography) Online, abgerufen am 28. August 2019
- ↑ vgl. Michael Forcher (Hrsg.): Stift Stams, 2016, S. 102
- ↑ vgl. Michael Forcher (Hrsg.): Stift Stams, 2016, S. 95
- ↑ vgl. Michael Forcher (Hrsg.): Stift Stams, 2016, S. 104
- ↑ vgl. Michael Forcher (Hrsg.): Stift Stams, 2016, S. 104
Anmerkungen