Eibisch-Zuckerl: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. Februar 2020, 14:54 Uhr

Eibisch-Zuckerl war eine Straßenzeitung, die in Wiener Neustadt herausgegeben wird und eine Plattform für soziale Anliegen bildete. Der im Jahr 2004 gegründete Verein kündigte im Dezember 2019 seine Einstellung mit Jänner 2020 an.

Geschichte

Ähnlich der Straßenzeitung in Wien, dem Augustin gründeten in Wiener Neustadt vier Mitarbeiter des Sozialamtes der Stadt den Verein Straßenzeitung Eibisch-Zuckerl – Plattform für soziale Anliegen. Die erste Ausgabe der Zeitung erschien am 1. April 2003 und wurde von vier Obdachlosen verkauft. Die notwendige Ausrüstung, wie Fahrräder oder Rucksäcke wurden beigestellt. Nach den ersten beiden Ausgaben, die mit einer Auflage von 1.000 Stück in der Strafanstalt Stein stellte sich das ganze jedoch als Flop dar und die Initiatoren wollten schon aufgeben.

Doch die beiden Martin Lackinger und Brigitte Haberstroh (1966-2013) machten entschlossen weiter. Indem man auch einige afrikanischen Asylwerber anwarb und beispielsweise mit Deutschkursen unterstützte fand man wieder einige Verkäufer der Zeitung, sodass die Auflagenstärke wieder langsam stieg.

Im Jahr 2008 konnte die Zeitung erstmals in Vierfarbdruck erscheinen. Im selben Jahr gründete der Verein mit dem Verein Aktion Mitmensch Wiener Neustadt die Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine für Wiener Neustadt. So wurden 2010 die ersten Stolpersteine in Wiener Neustadt verlegt werden und somit der in der NS-Zeit ermordeten Bürgern ein Denkmal gesetzt. Ein vorläufiges Ende fand diese Aktion 2011 mit einem Festakt im Stadttheater Wiener Neustadt und der Präsentation eines damit verbundenen Buches.

Auch in den folgenden Jahren erfolgten Aktionen wie der Rollstuhltag, der Verständnis für Rollstuhlfahrer erwirken sollte, oder dei Herstellung mit Hilfe von Sponsoren der CD Live more musically, bei der bekannte nationale und internationale Musiker gratis beitrugen und der erlös den Straßenverkäufern zugute kam.

Einen der Höhepunkt stellte die Auszeichnung der damaligen Obfrau Brigitte Haberstroh für das Zeitungsprojekt mit dem Kulturpreis der Stadt Wiener Neustadt im Jahr 2011 dar.

Als Brigitte Haberstroh 2013 plötzlich verstarb, übernahm Anton Blaha die Funktion des Obmannes. Er organisierte weitere Projekte, wie die Begleitung durch die Zeitung des Projektes Brundibár der Musikmittelschule in Wiener Neustadt oder die Gestaltung der Ausstellung zum Projekt Stolpersteine für Wiener Neustadt im Stadtmuseum. Blaha erhielt 2017 für dieses Engagement das Ehrenzeichen der Stadt Wiener Neustadt.

Da ab dem Jahr 2018 zahlreiche Asylwerber ihre Berechtigung erhielten und daher selbst einen regularen Arbeitsplatz suchten, fielen diese als Straßenverkäufer aus und auch das Interesse der Asylwerber an dem Verkäuferjob nachließ, sanken auch die Verkaufszahlen dramatisch.

So wurde im Dezember 2019 vorläufig die letzte Ausgabe der Straßenzeitung aufgelegt.

Themen

  • Vorstellung sozialer Projekte und Organisationen, Sozialkritisches,
  • Umweltprobleme, Umweltschutz,
  • Kulturprojekte, Vorstellung von Kultureinrichtungen, Veranstaltungen, historische Themen, Lokalgeschichte,
  • Beiträge zu Naturkunde, Tier- und Pflanzenwelt,
  • Reiseberichte, Wander- und Ausflugstipps,
  • kritische Stellungnahmen zu unterschiedlichen Themen,
  • „Stolpersteine für Wiener Neustadt“.

Weblinks