Kinderlähmung in Österreich: Unterschied zwischen den Versionen
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Allerdings wurde das Ziel einer Ausrottung im Jahr 2000 nicht erreicht. Für Europa gibt die WHO das Jahr 2002 als Virenfrei an.<ref>[https://www.ages.at/themen/krankheitserreger/kinderlaehmung/ Kinderlähmung] am Portal der | Allerdings wurde das Ziel einer Ausrottung im Jahr 2000 nicht erreicht. Für Europa gibt die WHO das Jahr 2002 als Virenfrei an.<ref>[https://www.ages.at/themen/krankheitserreger/kinderlaehmung/ Kinderlähmung] am Portal der AGES vom 3. Februar 2020 abgerufen am 2. April 2020</ref> Im Jahr 2014 wurden bereits wieder abnormale Fallzahlen weltweit beobachtet. Auch in Ländern, wo das Virus als ausgerottet galt, traten wieder Krankheitsfälle durch Re-Import auf. | ||
== Lage in Österreich == | == Lage in Österreich == |
Version vom 3. April 2020, 08:49 Uhr
Die Kinderlähmung (lat. Poliomyelitis) ist eine Erkrankung, die weltweit noch nicht als ausgerottet gilt, aber im Jahr 1973 in Österreich ihr letztes Todesopfer forderte.
Krankheit
Die Krankheit wird schon seit Jahrtausenden aufgrund von alten ägyptischen Zeichnungen vermutet. Beschrieben wurde sie erstmals vom britischen Arzt Michael Underwood im Jahr 1789. Aber erst um 1840 gab es erste Theorien, dass die Kinderlähmung ansteckend sei. Schließlich wurde von den österreichischen Ärzten Karl Landsteiner und Erwin Popper die These aufgestellt, das es sich um eine Viruserkrankung handeln sollte. Aber erst 1948 gelang es dem amerikanischen Virologen Thomas Weller und dem ebenfalls amerikanischen Kinderarzt Frederick Robbins den Poliovirus in Zellkulturen zu züchten, wofür sie auch den Nobelpreis im Jahr 1954 erhielten.
Impfmöglichkeit
Einen ersten Impfstoff entwickelte 1955 der amerikanische Arzt Jonas Salk mit inaktivierte Poliovakzine, der injiziert wurde. Sein amerikanische Kolllege Albert Sabin (IPV) entwickelte sechs Jahre später Albert Sabin einen Impfstoff zum Einnehmen mit Lebendvakzinen (OPV). Die World Health Assembly, die Vollversammlung der WHO, beschloss die Ausrottung von Polio mit dem Jahr 2000 als Ziel. Um das Ziel im Auge zu behalten wurde 1990 das Global Polio Laboratory Network gegründet.
Allerdings wurde das Ziel einer Ausrottung im Jahr 2000 nicht erreicht. Für Europa gibt die WHO das Jahr 2002 als Virenfrei an.[1] Im Jahr 2014 wurden bereits wieder abnormale Fallzahlen weltweit beobachtet. Auch in Ländern, wo das Virus als ausgerottet galt, traten wieder Krankheitsfälle durch Re-Import auf.
Lage in Österreich
Die Kinderlähmung hat sich in Österreich in früheren Jahren nicht sehr stark ausgebreitet. Allerdings erhöhte sich die Anzahl der Erkrankten im Nachkriegsjahr 1947 auf 3.508 Personen, vor allem Kinder. Die Krankheit forderte 315 Tote und viele Opfer mit bleibenden Lähmungen. In den Jahren 1946 bis 1961 erkrankten 13.000 Kinder, von denen 1.500 straben.[2]
Im Jahr 1958 war der Impfstoff von Salk verfügbar. Ab dem Jahr 1961 wurden kostenlose Massenimpfaktionen mit Impstoff von Sabin begonnen - die Älteren erinnern sich an die Impfung mit dem Stück Zucker,
Im Jahr 1980, alo etwa 20 Jahre nach Impfbeginn, gab es den letzten Erkrankten. Seit Impfbeginn waren sechs Tote zu beklagen.[2]Das letzte Todesopfer war 1973 zu beklagen. Ab dem Jahr 1996 wurde die Impfung von OPV auf die IPV umgestellt, seit 1999 auch bei Säugliingen. Seit 2001 wird die OPV-Schluckimpfung nicht mehr eingesetzt.
Literatur
- Poliomyelitis in der Österreichischen Ärztezeitung von 25. November 2014, (Online-PDF)
Einzelnachweise
- ↑ Kinderlähmung am Portal der AGES vom 3. Februar 2020 abgerufen am 2. April 2020
- ↑ 2,0 2,1 50 Jahre Polio-Schluckimpfung auf ORF-Burgenland vom 11. April 2011 abgerufen am 3. April 2020 (im Cache)
Weblinks
- Die Erfolgsstory der Impfungen auf dem Portal der Österreichischen Apothekerkammer
- Impfung gegen Kinderlähmung am Portal des Gesundheitsministerium
- Kinderlähmung am Portal des Gesundheitsministerium
- Kein Ende der Kinderlähmung auf Ö1 von 8. April 2017