Freiwillige Feuerwehr Zitternberg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(→‎Alarmierung: Linkkorr)
(→‎Alarmierung: + wikilink)
Zeile 29: Zeile 29:


== Alarmierung ==
== Alarmierung ==
Die Alarmierung innerhalb der Feuerwehr erfolgt in der Alarmstufe 1 mittels analoger und digitaler Funkrufempfänger ("Piepserl") sowie mittels SMS. Ab der Alarmstufe 2 erweitern zwei Sirenen die Alarmierungsmöglichkeiten.
Die Alarmierung innerhalb der Feuerwehr erfolgt in der Alarmstufe 1 mittels analoger und digitaler [[wp-de:Funkmeldeempfänger|Funkrufempfänger]] ("Piepserl") sowie mittels SMS. Ab der Alarmstufe 2 erweitern zwei Sirenen die Alarmierungsmöglichkeiten.
Alarmiert wird die Feuerwehr durch die [[Landeswarnzentrale (Niederösterreich)|Landeswarnzentrale Niederösterreich]] oder die [[Bezirksalarmzentrale Horn]].
Alarmiert wird die Feuerwehr durch die [[Landeswarnzentrale (Niederösterreich)|Landeswarnzentrale Niederösterreich]] oder die [[Bezirksalarmzentrale Horn]].



Version vom 14. April 2014, 14:01 Uhr

Freiwillige Feuerwehr Zitternberg
Gemeinde Gars am Kamp
Schraegansicht.jpg
Landesfeuerwehrverband Niederösterreich
Bezirksfeuerwehrkommando: Horn
Abschnitt
Gars
Gründungsdatum: 11. Dezember 1927
Kommandant: OBI Thomas Zimmerl
Mitglieder:
(Jugend/Aktiv/Reserve)
0 / 32 / 9 (1. April 2014)
Fahrzeuge: 2
Adresse: 3571 Gars am Kamp, Zitternberg 94a
Koordinaten: 48° 35′ N, 15° 40′ O
Feuerwehrnummer
Website: www.ff-zitternberg.at
Die Karte wird geladen …

Die Feuerwehr Zitternberg ist eine von insgesamt elf Freiwilligen Feuerwehren in der Marktgemeinde Gars am Kamp im Bezirk Horn. Die weitere Gliederung erfolgt im Unterabschnitt 1 Gars im Abschnittsfeuerwehrkommando Gars.

Einsatzbereich

Der Einsatzbereich der FF Zitternberg erstreckt sich auf die Katastralgemeinde Zitternberg mit einer Fläche von ca. 160 Hektar. Ca. 300 Einwohner verlassen sich auf die Einsatzbereitschaft der örtlichen Feuerwehr. Der Einsatzbereich wird durch die stark frequentierte Bundesstraße 34 (Kamptalstraße) durchzogen in der es in den letzten Jahren zu einigen Fahrzeugbergungen und Verkehrsunfällen gekommen ist. Weiters findet sich eine Fabrik zur Erzeugung von Leiterplatten ebenfalls im örtlichen Einsatzbereich. Zusätzlich sind noch kleinere Beherbergungsbetriebe und Landwirtschaften in der Ortschaft ansässig. Im Bereich der ebenfalls in Zitternberg stationierten Strahlenschutzgruppe 08 erstreckt sich der Einsatzbereich auf den gesamten politischen Bezirk Horn.

Alarmierung

Die Alarmierung innerhalb der Feuerwehr erfolgt in der Alarmstufe 1 mittels analoger und digitaler Funkrufempfänger ("Piepserl") sowie mittels SMS. Ab der Alarmstufe 2 erweitern zwei Sirenen die Alarmierungsmöglichkeiten. Alarmiert wird die Feuerwehr durch die Landeswarnzentrale Niederösterreich oder die Bezirksalarmzentrale Horn.

Ausrüstung

In puncto Ausrüstung ist die FF Zitternberg gut und unfangreich aufgestellt. Der Großteil der Ausrüstung ist in einem TLF-A 2000 (Tanklöschfahrzeug mit Allradantrieb und 2000 Liter Löschwasser) untergebracht. Hier sind das hydraulische Rettungsgerät, drei umluftunabhängige Atemschutzgeräte, ein Lichtmast, ein Stromaggregat sowie ein Wasserwerfer untergebracht. Als zweites Einsatzfahrzeug steht ein KLF-A (Kleinlöschfahrzeug mit Allradantrieb) zur Verfügung. Ausgerüstet ist dieses Fahrzeug mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten, einer Tragkraftspritze sowie den gängigen Ausrüstungsgegenständen für den Brandeinsatz. Ein Sonderanhänger 750, eine Abschleppachse und ein Ölsperrenanhänger vervollständigen die Ausrüstung.

Geschichte

Den organisierten Brandschutz in der Ortschaft übernahm von 1901 an weg die Fabrikfeuerwehr Nadelfabrik Zitternberg ehe im Oktober 1927 ein Gründungsausschuss durch die Gemeinde Zitternberg einberufen wurde. Die führenden Herren aus Gemeinde luden sodann am 11. Dezember 1927 in das Gasthaus Killian in Zitternberg zur Gründungsversammlung ein. Am selben Tag meldeten sich 30 ausübende und 40 unterstützende Mitglieder für die Freiwillige Feuerwehr Zitternberg. Erster Hauptmann war der Bürgermeister Franz Schachinger sen. Schnell begann man mit dem Aufbau der Wehr und der damit verbundenen Geldbeschaffung. Im Februar 1928 konnte der erste Feuerwehrball abgehalten werden, der bis 1997 fortgeführt wurde.

1928 wurde von der Feuerwehr Sittendorf im Bezirk Krems ein gebrauchter Handdruckfahrspritzenwagen angekauft. Die Pferde, die zum Ziehen des Wagens notwendig waren, wurden von den örlichen Landwirten im Falle eines Einsatzes zur Verfügung gestellt. Das erste Feuerwehrhaus entstand ebenfalls 1928 und wurde in reiner Eigenleistung errichtet. Das Haus bot ausreichend Platz für den Spritzenwagen sowie die dürftige Ausrüstung damaliger Zeit.

Altes Feuerwehrhaus

Am 20. November 1928 war die erste große Bewährungsprobe für die noch junge Wehr. Am Dachstuhl der Nadelfabrik Hanebeck in Zitternberg brach Feuer aus. Die Fabrikfeuerwehr existierte nicht mehr, sodass die Feuerwehren Zitternberg, Thunau, Gars und Buchberg eingreifen mussten. Der Dachstuhl brannte zwar vollständig ab, ein Übergreifen des Brandes auf die Produktionsstätte konnte aber erfolgreich verhindert werden.

Das erste motorisierte Einsatzgerät, eine Motorspritze Type 2, wurde 1930 angekauft und verstärkte die Schlagkraft der kleinen Wehr.

Nach der Eingliederung Österreichs an das Deutsche Reich hatte man sich an die deutschen Gesetze und Strukturen zu halten. So wurde nicht nur die Gemeinde Zitternberg aufgelöst und nach Gars am Kamp eingemeindet, sondern auch die örtliche Feuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Gars am Kamp unterstellt.

Im Mai 1945 wurde die Feuerwehr Zitternberg, wie auch viele andere Wehren der Umgebung, aufgelöst. Die Ausrüstung wurde sicherheitshalber vor den russischen Truppen versteckt. Im Dezember 1946 erfolgte die Wiedergründung in welcher der seit 1927 amtierende Feuerwehrhauptmann Franz Schachinger sen. wiedergewählt wurde.

Ein Opel Blitz aus ehemaligen Wehrmachtsbeständen wurde 1949 als erstes motorisiertes Fahrzeug angekauft. Noch bevor der Lkw von Grau auf Rot umlackiert werden konnte, fiel er jedoch durch einen Motorschaden aus. Im Jahr 1950 wurde das defekte Fahrzeug durch einem Lkw der Marke Dodge.

LF Dodge

Im Jahr 1960 kam es zur Gründung einer Schülermannschaft, vergleichbar mit der heutigen Feuerwehrjugend bezeichnen. Die Schülermannschaft wurde beim Bezirksverbandstag 1960 erstmalig im Rahmen einer Löschangriffsübung vorgestellt. Aufgrund der schwammigen Gesetzeslage und fehlender Versicherung für den Nachwuchs wurde gegen Ende der 1960er Jahre diese Gruppe wieder aufgelöst.

1963 wurde anstatt des Dodge ein Kleinlöschfahrzeug Ford Taunus FK 1000 in Dienst gestellt.

1964 erreichten die ersten drei Mitglieder der Zitternberger Wehr das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold.

1967 wurde zusätzlich zum Kleinlöschfahrzeug ein Krad (Kraftrad) DKW 250 SGS in Dienst gestellt. Dieses Motorrad wurde aus drei defekten DKW-Maschinen zusammengestellt und diente als Meldefahrzeug bei größeren Einsätzen, später vor allem im Bereich des F.u.B.-Dienstes.

Durch das niederösterreichische Feuerwehrgesetz 1969 wurde die Freiwillige Feuerwehr Zitternberg vom Verein mehr sondern wie alle anderen Feuerwehren Niederösterreichs eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.

Im Jahr 1977 wurde ein Chevrolet Suburban 292 als Leichtes Löschfahrzeug angekauft. Dieses Fahrzeug war das erste richtige Fahrzeug, das direkt bei einem Fahrzeugaufbauhersteller angekauft wurde. Der Chevrolet war auch das erste Fahrzeug, welches mit umluftunabhängigem Atemschutz, Mittelschaumausrüstung und einem Fahrzeugfunkgerät bestückt war.

LF Chevrolet

1979 wurde ein Tanklöschfahrzeug 1200 Mercedes Unimog in gebrauchtem Zustand von der Freiwilligen Feuerwehr Euratsfeld angekauft. Seit diesem Jahr ist die Feuerwehr Zitternberg ständig im Besitz von mindestens zwei Einsatzfahrzeugen.

1982 wurde die Schadstoffgruppe 08 in Zitternberg gegründet und aufgestellt und war damit bis zum Jahr 2007 Stationierungsort für diese Sondereinheit im Bereich Gefahrgut.

Aufgrund steigender Ausrüstung wurde am Karfreitag des Jahres 1983 mit den Bauarbeiten eines neuen Feuerwehrhauses begonnen. Die Arbeiten wurden zu 90% in reiner Eigenleistung durchgeführt und in einer Bauzeit von vier Jahren fertiggestellt.

1984 wurde von der Postgeneraldirektion Wien ein VW T2 Doppelkabinenpritschenwagen kostenlos übernommen und zu einem Schadstofffahrzeug umgebaut. Bis zu dieser Zeit wurde die Gefahrgutausrüstung in einem Anhänger vom LLF Chevrolet gezogen.

1991 wurde das TLF Unimog gegen ein neues Tanklöschfahrzeug Allrad 2000 der Type ÖAF Commander ersetzt. In weiterer Folge wurde das TLF mit einem hydraulischen Rettungsgerät der Marke Lukas und Hebekissen nachbestückt.

Nachdem das Schadstofffahrzeug VW durch einen Motorschaden 1991 ausgefallen ist, konnte 1993 Ersatz in Form eines gebrauchten Schadstofffahrzeuges vom Typ Mercedes von der Freiwilligen Feuerwehr Krems an der Donau übernommen werden. 2007 wurde das Fahrzeug der Sprengdienstgruppe 08 übergeben.

2000 wurde das LLF Chevrolet durch ein neues Kleinlöschfahrzeug Allrad Mercedes Sprinter 414 ersetzt.

Im Jahr 2001 traten die ersten beiden weiblichen Kameraden in die Feuerwehr Zitternberg ein.

Am 14. Februar 2014 wurde bei einem Forstunfall der 1.000 Einsatz absolviert.

Hauptmänner und Kommandanten
Name Zeitraum
Franz Schachinger sen. 1927 - 1947
Josef Baumgartner 1947 - 1955
Johann Uitz 1955 - 1979
Richard Kuhaupt 1979 - 2003
Andreas Hackenberger 2003 - 2006
Franz Steininger 2006 - 2011
Thomas Zimmerl seit 2011
Hauptmann-Stellvertreter und Feuerwehrkommandant-Stellvertreter
Name Zeitraum
Franz Held 1927 - 1940
Josef Baumgartner 1946 - 1948
Franz Neuwirth 1948 - 1955
Josef Baumgartner 1955 - 1956
Josef Jungwirth jun. 1956 - 1958
Karl Jungwirth jun. 1958 - 1962
Josef Jungwirth jun. 1962 - 1965
Friedrich Beischlager 1965 - 1971
Heinrich Pfriemer jun. 1971 - 1976
Richard Kuhaupt 1979 - 1979
Rudolf Gamerith 1979 - 1986
Rupert Hammerl 1986 - 1988
Ing. Gerhard Beischlager 1988 - 2000
Andreas Hackenberger 2001 - 2003
Franz Steininger 2003 - 2006
Thomas Zimmerl 2006 - 2011
Bernhard Grünsteidl seit 2011

Kassiere, Zahlmeister und Leiter des Verwaltungsdienstes

Name Zeitraum
Karl Beischlager sen. 1927 - 1960
Anton Kranzler sen. 1960 - 1968
Helmut Gröschel 1968 - 1971
Heinrich Pfriemer sen. 1971 - 1976
Helmut Gröschel 1976 - 1994
Friedrich Schleicher 1994 - 2001
Christian Grob seit 2003

Historische Großeinsätze

Objekt Datum
Dachstuhlbrand in der Nadelfabrik Hanebeck 20. November 1928
Transformatorbrand in der Firma Häusermann 4. August 1943
Kamphochwasser Mai 1951
Donauhochwasser Juli 1954
Großbrand Sparholzmühle Rosenburg 10. Juli 1957
Großbrand in Kotzendorf 13. September 1966
Großbrand Schönbichlermühle Gars am Kamp 1. August 1975
Großbrand in Freischling 27. Dezember 1975
Silobrand in Gars am Kamp 2. April 1985
Großbrand in Loibersdorf 16. März 1987
Großbrand des Lutz-Möbelhauses in Horn 22. April 1991
Donauhochwasser August 1991
Öleintritt in den Kamp 24. Dezember 1990 -
2. Jänner 1991
Tankwagenunfall am Rodingersdorfer Berg 22. Juni 1995
Mobilkranbergung in Klein Jetzelsdorf 18. Mai 1996
Tankwagenunfall am Rodingersdorfer Berg 17. Juli 2000
Kamptalhochwasser August 2002
Chemieunfall in Horner Schule Mai 2004
KHD-Auslandseinsatz in Rumänien Mai 2005
KHD-Einsatz in Ischgl/Tirol August 2005
Großbrand ehem. Buhl-Areal in Gars am Kamp 8. Jänner 2008
Dachstuhlbrand in Garser Ziegelproduktion 19. November 2012
Tankwagenunfall zwischen Tautendorf und Thunau 8. September 2010
Großbrand Fleischerei Kocourek in Gars am Kamp 23. Juni 2013

Quelle und Literatur

  • Chronik der FF Zitternberg
  • Jahresberichte 2005 - dato

Weblinks

 Freiwillige Feuerwehr Zitternberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons