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Der Leichnam wurde zunächst nahe der Hinrichtungsstätte verscharrt. Im Auftrag eines Arztes wurde sie jedoch für Studienzwecke wieder exhumiert. Auf Umwegen kam das Skelett in den Besitz des [[w:Museum Niederösterreich|Niederösterreichischen Landesmuseums]]. Dieses stellt aktuell das Skelett dem [[w:Wiener Kriminalmuseum|Wiener Kriminalmuseum]] als Leihgabe.<ref>[https://www.meinbezirk.at/liesing/c-lokales/theresia-kandl_a3279276#gallery=default&pid=18416955 Theresia Kandl] auf meinbezirk vom 22. März 2019 abgerufen am 30. Mai 2020</ref> | |||
== Erinnerung == | == Erinnerung == |
Version vom 30. Mai 2020, 13:05 Uhr
Therese Kandl (* 10. Juni 1785; † 16. März 1809 in Wien) wurde in Wien als erste Frau für den Mord an ihrem Gatten öffentlich am Galgen gehängt. An sie erinnerert noch die Kandlkapelle in Wien-Liesing.
Geschichte
Theres Kandl heirate als attraktive Frau den weitaus älteren Lebensmittelhändler Matthias Kandl. Bereits vorher gebar sie ein uneheliches Kind, das aber kurz nach der Geburt starb. Sie wohnte mit ihrem Gatten in Matzleinsdorf am Hungelgrund Nr.9 (heute Wiedner Hauptstraße 91-93). Diese Ehe verlief allerdings sehr unglücklich da ihr Gatte oftmals betrunken gewalttätig war und sie auch vergewaltigte.
Um diesem Martyrium ein Ende zu machen, schlug im Dezember 1808 sie mit einer Hacke auf den schlafenden Ehemann ein. Anschließend gelang es ihr allein den Leichnam aus dem Schlafzimmer außer Haus zu schaffen. So vermutete die Polizei zunächst einen Raubmord, da Kandl ein teueres Gewand trug und er zahlreiche Bankozettel bei sich trug.
Während der Tatort untersucht wurde, konnte sie die Polizei bei ihrem Verhör als traurernde Witwe vorerst von ihrer Unschuld überzeugen. Ein Tipp eines Bäckers, der mit Kandl im Geschäft stand, wies jedoch eine Spur auf Therese, die seit einige Zeit ein Verhältnis mit einem Fleischersohn Michel Pellmann hatte. Erst bei einer Hausdurchsuchung ihrer Wohnung fand man die Axt und auch verwischte Blutspuren. Aber auch da vermochte sie noch den Verdacht von sich als schwache Frau zu lenken. Erst auf diesen angesprochen, wurde dieser als Mittäter verhaftet und verhört.
In der Folge gestand sie den Mord und schilderte auch den Tathergang. So hatte sie den Leichnam in eine Obstbutte gesteckt und brachte diese weit entfernt von der Wohnung auf den Fundort in die Piaristengasse in der Josefstadt. Sogar ein Polizist half ihr unwissend, die schwere Butte zu tragen.
In der Folge wurde ihr der Prozess gemacht, der mit dem Urteil am 3. März 1809 endete. Vor ihrer Hinrichtung am 13. März 1809 wurde sie noch an den Pranger am Graben von einem Malefiz-Wagen (auch Armesünderkarren = einer Art Leiterwagen, von Pferden gezogen, gebracht, wo sie von der Menschenmenge bespuckt und beschimpft wurde.
Die Hinrichtung erfolgte am 16. März am 1804 errichteten Neuen Wiener Galgen, wohin sie mit Kavallerie und 332 Mann Infantrie gebracht wurde. Unter den wachmännern soll sich auch ihr Liebhaber Michel Pellmann befunden haben.
Der Leichnam wurde zunächst nahe der Hinrichtungsstätte verscharrt. Im Auftrag eines Arztes wurde sie jedoch für Studienzwecke wieder exhumiert. Auf Umwegen kam das Skelett in den Besitz des Niederösterreichischen Landesmuseums. Dieses stellt aktuell das Skelett dem Wiener Kriminalmuseum als Leihgabe.[1]
Erinnerung
An Kandl erinnert die am Anfang des 18. Jahrhunderts errichtete heute denkmalgeschützte Kandlkapelle in ihrem Heimatort Atzgersdorf.
Literatur
- Gabriele Hasmann, Sabine Wolfgang: Theresa Kandl, die schönste Mörderin von Wien in Die wilde Wanda und andere gefährliche Frauen, Uerbreuter VerlagISBN 978-3-8000-7743-4 (Vorschau)
Weblinks
- Die schönste Mörderin von Wien – der Fall Theresia Kandl von Willi Kandl
- Therese Kandl im CityABC-Wiki
- ↑ Theresia Kandl auf meinbezirk vom 22. März 2019 abgerufen am 30. Mai 2020