Burgruine Wolfstein: Unterschied zwischen den Versionen

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So kamen Burg und Herrschaft Wolfstein 1430 in den Besitz der Tursen von Tiernstein, danach kamen sie an die Familie der Mühlwanger. Seit 1542 gehörte Burg Wolfstein zeitweise der Familie der Geyer von Osterburg und zeitweise den Grafen von Starhemberg auf Schloss Schönbühel<ref name ="burgen"/>
So kamen Burg und Herrschaft Wolfstein 1430 in den Besitz der Tursen von Tiernstein, danach kamen sie an die Familie der Mühlwanger. Seit 1542 gehörte Burg Wolfstein zeitweise der Familie der Geyer von Osterburg und zeitweise den Grafen von Starhemberg auf Schloss Schönbühel<ref name ="burgen"/>
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1993 kauften Andrea und Helmut Mayr die schon sehr verkommene Anlage. Sie kümmerten sich darum, dass die noch bestehenden Mauern gesichert wurden und machten Teile der Vorburg wieder bewohnbar.<ref name ="burgen"/>
1993 kauften Andrea und Helmut Mayr die schon sehr verkommene Anlage. Sie kümmerten sich darum, dass die noch bestehenden Mauern gesichert wurden und machten Teile der Vorburg wieder bewohnbar.<ref name ="burgen"/>

Version vom 23. Juli 2020, 21:23 Uhr

Die Burgruine Wolfstein heute

Die Burgruine Wolfstein ist eine in der Nähe von Melk gelegene frühere Höhenburg. Sie ist denkmal geschützt.

Lage

Die Burgruine Wolfstein ist Teil der Gemeinde Schönbühel-Aggsbach. Sie befindet sich nördlich des Wolfsteingrabens auf einer nach drei Seiten steil abfallenden Anhöhe.[1]

Das Bauwerk

Das Besondere an der Burganlage ist der Bergfried. Er wurde als Kapelle genutzt und bildete damals den Torbau der Hochburg.[2] Diese Kapelle wurde 1392 erstmals genannt, sie war dem Heiligen Jakobus geweiht.[3] Die Kapelle war dem Heiligen Jakobus dem Älteren geweiht. Eine Statue von ihm: "St. Jakobus im Schnee", die im 16. Jahrhundert geschaffen wurde, hatte zur Folge, dass die Kapelle einige Zeit auch eine beliebte Wallfahrtsstätte war.[4] Sie befindet sich heute im Stift Göttweig.

Historische Eckdaten

1132 wird ein Ulrich von Wolfstein ("Oudalricus de Wolfvisten") urkundlich genannt, 1188 ein Rudolf von Wolfstein ("Rodolfus de Wolvesteine"). Ebenfalls genannt wird auch ein Konrad von Wolfstein ("Chunradus de Wolfestain").[1] Ein 1217 urkundlich genannter Perchtold von Wolfstein gilt als Gefolgsmann der Kuenringer. Über die Erbauung von Burg Wolfstein und die tatsächlichen ersten Besitzer ist nichts bekannt. Die Burg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert errichtet.[4]

Die Gegend um die Burg Wolfstein soll im 11. und 12. Jahrhundert einem hochfreien Zweig der Kuenringer gehörte haben.[3] Möglicherweise kam die Burg in ihren Besitz, als sie die Familie von Aggswald-Gansbach beerbten.[5] Sie war Sitz der Herrschaft Wolfstein, zu welcher zeitweise auch die in der Nähe gelegene Burg Aggstein gehörte. Bis zum 15. Jahrhundert war Burg Wolfstein der Sitz des gleichnamigen Landgerichtes. Obwohl sich die Herrschaft im Herzogtum Österreich befand, war sie im Besitz des Herzogtums Baiern[A 1] und wurde von diesem bis Anfang des 17. Jahrhunderts als landesfürstliches Lehen oder zur "Pflege"[A 2] vergeben.[1] Nach dem Aussterben der Dürnsteiner Linie der Kuenringer im Jahr 1355 gelangten Burg und Herrschaft Wolfstein durch die Erbtochter Anna von Kuenring als Lehen des Herzogtums Baiern an Heidenreich von Maissau.[3]

So kamen Burg und Herrschaft Wolfstein 1430 in den Besitz der Tursen von Tiernstein, danach kamen sie an die Familie der Mühlwanger. Seit 1542 gehörte Burg Wolfstein zeitweise der Familie der Geyer von Osterburg und zeitweise den Grafen von Starhemberg auf Schloss Schönbühel[3] .[6] Ludwig von Starhemberg gehörte zu den Anführern des Aufstandes des protestantischen Adels gegen die Habsburger. Nach der "Schlacht am Weißen Berg" (1620) wurden seine Besitzungen konfisziert.[3] Wolfstein wurde noch im selben Jahr an Stift Göttweig verpfändet.[2] 1629 verzichtete Kurfürst Maximilian (II.) von Baiern auf die Lehenshoheit der Herrschaft Wolfstein zu Gunsten des Stiftes Göttweig.[4] Dieses kaufte Wolfstein 1630 von ihm und besaß es daraufhin als "freies Eigen". Zu diesem Zeitpunkt dürfte die Burg bereits sehr verfallen gewesen sein.[2] Sie verlor ihre Bedeutung auch, da das Stift den Herrschaftssitz von der Burg in den Gurhof verlegte.[3]

1993 kauften Andrea und Helmut Mayr die schon sehr verkommene Anlage. Sie kümmerten sich darum, dass die noch bestehenden Mauern gesichert wurden und machten Teile der Vorburg wieder bewohnbar.[3]

Die Burgruine Wolfstein in Sage und Legende

Der Wolfgangstein

Die Wolfgangsäule und der Wolfgangstein in der Ortsmitte der früheren Siedlung Wolfstein.

Der Name der Burg Wolfstein wird auf den Heiligen Wolfgang zurückgeführt. Der Legende nach soll dieser einst hier unterwegs gewesen sein. Nach der Legende hielt er an einem Felsblock Rast und hinterließ Vertiefungen im Stein, die in Wirklichkeit seine Fußabdrücke sind. Hinter dieser Legende steckt vermutlich die Idee, einen ursprünglich vorchristlichen beziehungsweise heidnischen Kultplatz als Stätte für eine christliche Heiligenverehrung zu gewinnen.

Die Legende dürfte einen historischen Kern haben, der Benediktinermönch Wolfgang soll sich tatsächlich einige Zeit vor seiner Bischofsweihe (972) in den heutigen Bundesländer Oberösterreich und Niederösterreich aufgehalten haben. Vermutlich besuchte Wolfgang das Benediktinerkloster Niederalteich, das bereits 830 im Wolfsteintal stand.[4]

Jakobus im Schnee auf der Ruine Wolfstein

Die Nachbargemeinden beneiden die Wolfsteiner um ihre wundertätige Jakobus-Statue. Denn der Heilige, der als Wettermacher gilt, ist nicht nur beliebt, sondern auch dafür verantwortlich, dass in Wolfstein stets besseres Wetter herrscht, als bei ihnen. Besonders die Bewohnerschaft von Gansbach (heute Teil der Gemeinde Dunkelsteinerwald) sind mit ihrem Wetter besonders unzufrieden. Als Pilgerfahrten zu ihm keine Wirkung zeigen, entwenden sie die Heiligenstatue aus der Burgkapelle von Wolfstein und stellen sie in ihrer eigenen Kirche auf, aber an einem so versteckten Platz, dass ihn die Wolfsteiner nicht finden können. Denn die sind sich sicher, dass nur die Gansbacher zu so einer Untat fähig sind. Doch da die Statue nicht auffällt, können sie ihnen den Frevel nicht beweisen. Dann aber kümmert sich die Heiligenstatue selbst darum, dass wieder alles ins Lot kommt, fühlt sie sich an ihrem neuen Standort doch gar nicht wohl. So kehrt sie in einer stürmischen, finsteren Winternacht an ihren früheren Standort zurück, wobei sie durch den Schnee stapfen muss. Daraufhin bessert sich in Wolfstein wieder das Wetter, die Menschen glücklich über die Rückkehr, und die Gansbacher bleibt nichts anderes übrig, als wieder brav eine Wallfahrt nach Wolfstein zu machen. Denn noch einmal die Statue zu stehlen, wagen sie nicht mehr.[7][8]

Es handelt sich um eine Legende, die den Namen des Heiligenbildes "St. Jakobus im Schnee" erklärt, das sich einst in der Burgkapelle von Wolfstein befand und diese zu einer Wallfahrtstätte machte. Die hier geschilderten Rivalitäten zwischen den Siedlungen Wolfstein und Gansbach könnten ein Hinweis darauf sein, dass es zwischen ihnen einmal tatsächlich Rivalitäten gegeben haben dürfte.

Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich

Literatur

  • Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0

Weblinks

 Burgruine Wolfstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 140
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 141
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 vgl. Ruine Wolfstein, Burgen-Austria.COM, abgerufen am 23. Juli 2020
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 vgl. Ruine Wolfstein, Schoenbuehel.AT, abgerufen am 23. Juli 2020
  5. vgl. Ruine Wolfstein, Noeburgen.imareal.SBG.AC.AT, abgerufen am 23. Juli 2020
  6. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 140f.
  7. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 141f.
  8. vgl. Jakobus im Schnee, Schoenbuehel.AT, abgerufen am 23. Juli 2020

Anmerkungen

  1. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.
  2. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.
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