Dunkelsteinerwald
Der Dunkelsteinerwald ist eine Kleinregion in Niederösterreich
Lage
Der Dunkelsteinerwald befindet sich im heutigen Niederösterreich, ca. 60 Kilometer von der Bundeshauptstadt Wien entfernt.[1] Er ist jener Teil der Böhmische Masse, der durch die Donau vom Waldviertel getrennt ist und sich deshalb zu einer eigenen Kulturlandschaft entwickeln konnte. Es handelt sich bei ihm um eine in sich geschlossene größere Landschaft (Fläche ca. 426 Quadratmeter[1]), die von den Orten St. Pölten, Krems und Melk begrenzt wird.[2] Heute befinden sich im Dunkelsteinerwald ca. 158 Dörfer, Märkte und Weiler, die über dessen Täler, Mulden, Beckenlandschaften und gerodete Hochflächen zerstreut sind. Alle diese Orte finden sich entlang der ehemaligen römischen Wegetrassen. Verkehrsmäßig sind sie heute durch Haupt- und Nebenstraßen miteinander verbunden. Zudem gibt es neben der Bahnlinie Krems - St. Pölten zwei Anlegestellen für Personenschiffe, zwei Rollfähren und eine Überfuhr über die Donau.[1]
Landschaft, Namensgebung und Stimmung
Charakteristisch für den Dunkelsteinerwald sind seine metamorphen Gesteine, sogenannte Umwandlungsgesteine, die ihn seinerzeit vom Untergrund geprägt haben und die für ihn kennzeichnende Vegetation entstehen ließen. Als seine höchsten Erhebungen gelten der Gipfelstein des Mühlbergs (Höhe ca. 725 Meter) im dichtbewaldeten nördlichen Teil und der Dunkelstein bei Hafnerbach (Höhe ca. 625 Meter) im südlichen Teil[3]. Nach dessen tiefdunklen Amphibolit erhielt der Dunkelsteinerwald im 19. Jahrhundert von den damaligen Kartographen, die ihn ihren Karten erfassten, seinen Namen.[2]
Geschichte
Der zentrale Dunkelsteinerwald war seit Jahrhunderten eher ein Rückzugsgebiet, während seine äußere Randzone von strategischer Bedeutung und auch eine eher wichtige Verkehrsroute war.[2] Bereits in der Römerzeit wurden hier Straßen angelegt.[1]
Die Gemeinden im Dunkelsteinerwald
- Bergern im Dunkelsteinerwald
- Dunkelsteinerwald
- Hafnerbach
- Haunoldstein
- Karlstetten
- Neidling
- Schönbühel-Aggsbach
Sehenswürdigkeiten
- "Schlangenstein", Brunnenabdeckung in Gerolding[4]
- "Türkenschanze", Gemeinde Karlstetten[5]
Kirchen, Kapellen und Klöster
- Bildföhrenkapelle, Gemeinde Karlstetten[5]
- Pfarrkirche Gerolding, mit dem "Rätselstein"[6]
- Wallfahrtskirche Maria am Anger, Mauer bei Melk
Burgen und Schlösser
- Burgruine Aggstein, Gemeinde Aggsbach[7]
- Schloss Goldegg, Gemeinde Neidling[8]
- Burg Hausenbach, Gemeinde Karlstetten[9]
- Burgruine Hohenegg, Gemeinde Hafnerbach[10]
- Burgruine Osterburg (Osterberg), Gemeinde Haunoldstein[11]
- Burgruine Wolfstein, Gemeinde Schönbühel-Aggsbach[12]
Brauchtum, Kultstätten etc.
- Kult um den Heiligen Zeno in Hafnerbach (Zeno-Kirche, Zeno-Bach, Zeno-Statue, Zeno-Stein)[13]
Literatur
- Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald. Mosaik einer Landschaft. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 3., erw. u. korr. Aufl. 2010. ISBN 3852523729
- Gerhard Floßmann: Dunkelsteinerwald - von Aggstein bis Göttweig" (= Niederösterreichische Kulturwege. H. 7). St. Pölten, 2008. ISBN 978-3-901635-20-5
- Wolfgang Häusler: Melk und der Dunkelsteinerwald. Jugend & Volk. Wien / München. 1978. ISBN 3-7141-7603-9
- Hubert Schuetzner: Dunkelsteiner Heimatbuch. Geschichte der Pfarrgemeinde Hafnerbach sowie der Burgen: Hohenegg, Osterburg, Mitterau, Haindorf, Pielachhaag und Wolfstein. Kulturvereinigung "D'Dunkelsteiner", Hafnerbach, 1948
Weblinks
Dunkelsteinerwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald, 2010, S. 12
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Gerhard Floßmann: Dunkelsteinerwald - von Aggstein bis Göttweig", 2008, S. 3
- ↑ vgl. Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald, 2010, S. 10
- ↑ vgl. Gerhard Floßmann: Dunkelsteinerwald - von Aggstein bis Göttweig" (= Niederösterreichische Kulturwege. H. 7). St. Pölten, 2008. ISBN 978-3-901635-20-5, S. 4
- ↑ 5,0 5,1 vgl. Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald, 2010, S. 33
- ↑ vgl. Gerhard Floßmann: Dunkelsteinerwald - von Aggstein bis Göttweig" (= Niederösterreichische Kulturwege. H. 7). St. Pölten, 2008. ISBN 978-3-901635-20-5, S. 5
- ↑ vgl. Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald, 2010, S. 30f.
- ↑ vgl. Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald, 2010, S. 24-27
- ↑ vgl. Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald, 2010, S. 32f.
- ↑ vgl. Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald, 2010, S. 14-17
- ↑ vgl. Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald, 2010, S. 20-23
- ↑ vgl. Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald, 2010, S. 28f.
- ↑ vgl. Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald, 2010, S. 19
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