Johann Josef Schoder: Unterschied zwischen den Versionen
K (typo) |
|||
Zeile 15: | Zeile 15: | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Siegfried Müller: ''Drei "Wunderheiler" aus dem Vorarlberger Oberland : Pfarrer Johann Joseph Gassner, Dr. Johann Josef Schoder, Hermann Dörn'', herausgegeben von der Rheticus-Gesellschaft, Feldkirch 1986. | * Siegfried Müller: ''Drei "Wunderheiler" aus dem Vorarlberger Oberland : Pfarrer Johann Joseph Gassner, Dr. Johann Josef Schoder, Hermann Dörn'', herausgegeben von der Rheticus-Gesellschaft, Feldkirch 1986. | ||
* {{ÖBL|11|2|3|Schoder, (Johann) Joseph (1818-1884), Arzt und Magnetiseur|F. Hillbrand-Grill}} | |||
== Weblinks == | == Weblinks == |
Version vom 4. August 2020, 07:22 Uhr
Johann Josef Schoder (* 7. Dezember 1818 in Vandans; † 12. Dezember 1884 in Wien) war ein Arzt und Magnetiseur.
Leben
Schoder war der älteste Sohn von Johann Anton Schoder und Katharina Schoder (geb. Butzerin). Seine Geschwister waren Franz Anton Schoder (* 1820) und Maria Katharina Schoder (* 1823). Er sollte nach dem Willen seiner Eltern Priester werden.
1839 bis 1841 studierte er Philosophie am Salzburger Lyzeum. 1841/1842 wurde er jedoch Hörer an der k.k. Universität in Wien und studierte Medizin. Er wurde am 4. April 1848 zum Doktor der Medizin promoviert. Am 28. April 1848 wurde er Mitglied des Wiener medizinischen Doctoren-Collegiums.
Tätigkeit
1850 wurde er weiteren Teilen der Öffentlichkeit nachhaltig bekannt, als ein Buch von Anton von Orosz (auch: Oroß) mit dem Titel: Schoderiana, oder, Kurzgefasste Beschreibung von mehr als zwei hundert sehr interessanter und theilweise komplizirter Krankheitsfälle und des durch die Behandlung derselben mittelst des nach der Manier des Herrn Doctor Johann Schoder angewendeten Magnetismus erzielten Resultates, in deutscher, ungarischer und französischer Sprache in einer Auflage von 8000 Exemplaren veröffentlicht wurde.
Diese Tätigkeit von Schoder und dessen Erfolg zog Neid auf sich. Auch in der Wiener Medizinische Wochenschrift wurde von Leopold Wittelshöfer mehrfach gegen Schoder opponiert. Wittelshöfer lehnte diese Behandlungsmethoden von Schoder ab.[1] Auf der anderen Seite wurde er z. B. von Moritz Gottlieb Saphir in der Zeitschrift Der Humorist verteidigt[2] sowie durch ein weiteres Buch von Anton von Orosz: Der Magnetiseur Dr. Johann Schoder und sein heilvolles Wirken in Wien (1852). Schoder soll im Laufe von sechs Jahren rund 16.000 Patienten behandelt haben.
Schoder erwarb 1858, als seine „Kräfte“ als Magnetiseur nachließen, die ehemalige k.k. Privilegierte Spiegelfabrik in Viehofen bei St. Pölten und gründete eine Kaltwasser-Heilanstalt (Kur- und Badeanstalt Dr. Schoder) und leitete diese. Bereits 1867 verkaufte er diese Heilanstalt an Friedrich Austin, der darin eine Textilfabrik führte. Er ging zurück nach Wien und arbeitet dort wieder als Arzt.
Literatur
- Siegfried Müller: Drei "Wunderheiler" aus dem Vorarlberger Oberland : Pfarrer Johann Joseph Gassner, Dr. Johann Josef Schoder, Hermann Dörn, herausgegeben von der Rheticus-Gesellschaft, Feldkirch 1986.
- F. Hillbrand-Grill: Schoder, (Johann) Joseph (1818-1884), Arzt und Magnetiseur. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 11, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2803-7, S. 2 f. (Direktlinks auf S. 2, S. 3).
Weblinks
- Schoder, (Johann) Joseph (1818-1884), Arzt und Magnetiseur, Österreichisches Biographisches Lexikon.
Einzelnachweise
- ↑ Von Leopold Wittelshöfer wurde zusammen mit Michael Etienne und Moritz Steingast und Adolf (Rudolf) Wagner der Presseclub Concordia gegründet. Leopold Wittelshöfer wurde 1818 geboren, war seit 1853 in Wien auch als Arzt tätig (Studium der Medizin auch in Wien, 1840 promoviert) und galt als Liberaler.
- ↑ Der in der Ausgabe des Der Humorist vom 5./6. Juli 1851 diese Differenzen zwischen Schoder und Wittelshöfer auch als Doktoren-Krieg bezeichnete.