Leopold V. (Österreich): Unterschied zwischen den Versionen
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== Erinnerungsstätten im heutigen | == Erinnerungsstätten an Herzog Leopold "''den Tugendreichen''" im heutigen Niederösterreich == | ||
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* [[Melk]]: Ein Historienbild von Herzog Leopold "''der Tugendreiche''" befindet sich in der "Babenberger-Galerie" in [[Stift Melk]]. | |||
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* Im [[Rudolfsheim-Fünfhaus|15. Wiener Gemeindebezirk]] findet sich der [[Akkonplatz (Wien)|Akkonplatz]], der nach der Schlacht von Akkon und somit indirekt nach Herzog Leopold benannt ist. | * Im [[Rudolfsheim-Fünfhaus|15. Wiener Gemeindebezirk]] findet sich der [[Akkonplatz (Wien)|Akkonplatz]], der nach der Schlacht von Akkon und somit indirekt nach Herzog Leopold "''dem Tugendreichen''" benannt ist. | ||
== Leopold (V.) in Legende und Sage == | == Leopold (V.) in Legende und Sage == |
Version vom 8. September 2020, 19:10 Uhr
Herzog Leopold (V.) "der Tugendhafte"[A 1] (* 1157; † 31. Dezember 1194, in Graz), auch Herzog Leopold (V.) von Österreich, Herzog Leopold (II.) von Steier oder Leopold der Tugendreiche, herrschte über Gebiete in der heutigen Republik Österreich. Bekannt ist er wegen seiner Teilnahme am "Dritten Kreuzzug".
Ehe und Nachkommen
Leopold (V.) entstammte einer Herrscherfamilie, die heute als die Babenberger bezeichnet wird. Er war der Sohn von Herzog "Jasomirgott") aus dessen Ehe mit Theodora Komnena, einer Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel (I.). Er war der ältere Bruder von Herzog Heinrich von Mödling.
Leopold (V.) hatte 1177 Ilona (Helene) (* 1158, † 25. Mai 1199), eine Schwester des ungarischen Königs Béla III., geheiratet[1]. Aus dieser Ehe sind drei Kinder belegt:
- Herzog Friedrich (I.)[2], 1195–1198 Herzog von Österreich
- Herzog Leopold (VI.)[2], 1195–1230 Herzog von Steiermark, 1198–1230 Herzog von Österreich
- Herzogin Agnes[2]
Herrschaften
Leopold (V.) herrschte 1177–1194 über das Herzogtum Österreich und 1192–1194 über das Herzogtum Steier.
Orte mit Bezug im heutigen Österreich
Oberösterreich
- Enns: Hier wurde am 17. August 1186 auf dem Georgenberg (heute: Schlosspark Ennsegg) die "Georgenberger Handfeste" zwischen Herzog Leopold V. und Herzog Ottokar (IV.) von Steier aus der Familie der Traungauer geschlossen, jener Erbvertrag, durch welchen das Herzogtum Steier 1192 an die Babenberger kam.[3]
Niederösterreich / Steiermark
- Nachdem mit dem Herzogtum Steier 1192 die wichtigen Südrouten über die Grafschaft Pitten und den Semmering unter die Herrschaft von Herzog Leopold dem Tugendhaften gelangten, ließ dieser zur Sicherung in der "Pittnermark" eine neue Stadt und Feste gründen: Wiener Neustadt.[3] Nach dem 4. Februar 1194 wurde (angeblich) ein Teil des Lösegeldes für König Richard Löwenherz außerdem für die Errichtung von Stadtmauern für Hainburg und Friedberg verwendet.[4]
Wien
- Am 18. Mai 1189 reiste Friedrich I. Barbarossa in prominenter Begleitung, der sich bereits 1165 für einige Zeit in Wien aufgehalten hatte, auf dem Weg ins Heilige Land (Dritter Kreuzzug) über Wien, das damals bereits als größte "Stadt" des Herzogtums Österreich galt. Die Kreuzfahrerheer ließ Herzog Leopold bestens versorgen, allerdings mussten angeblich ca. 500 Teilnehmer wegen unsittlichen Lebenswandels, Diebstählen und anderen Exzessen es verlassen. Am 15. August 1190 brach Herzog Leopold ebenfalls von Wien aus zu diesem Kreuzzug auf.[5]
- Nach der Chronik von Veit Arnpeck wurde am 20. oder 21. Dezember 1192 der als Pilger verkleidete König Richard Löwenherz in Erdberg gefangen genommen.[4] Ein Teil des Lösegeldes für ihn soll für eine Befestigung von Wien verwendet worden sein.[3] Gesichert ist, dass davon die Wiener Münzstätte eingerichtet wurde.[4]
- Nach dem 4. Februar 1194 wurde ein Teil des Lösegeldes für König Richard (I.) Löwenherz für die Errichtung einer Stadtmauer verwendet.[4] Nach Kurt Klaudy soll die Stadtmauer erst unter Friedrich (II.) dem Streitbaren erbaut worden sein, 1240 als vorausschauende Schutzmaßnahme gegen den "Mongoleneinfall".[6]
Erinnerungsstätten an Herzog Leopold "den Tugendreichen" im heutigen Niederösterreich
Niederösterreich
- Dürnstein: Auf der Burg Dürnstein, die damals im Besitz von Hadmar (II.) von Kuenring war, soll Leopold König Richard Löwenherz gefangen gehalten haben.[7]
- Klosterneuburg: Herzog Leopold "der Tugendreiche" ist auf dem bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts, der im Museum des Stiftes besichtigt werden kann, dargestellt.
- Melk: Ein Historienbild von Herzog Leopold "der Tugendreiche" befindet sich in der "Babenberger-Galerie" in Stift Melk.
Wien
- Im 15. Wiener Gemeindebezirk findet sich der Akkonplatz, der nach der Schlacht von Akkon und somit indirekt nach Herzog Leopold "dem Tugendreichen" benannt ist.
Leopold (V.) in Legende und Sage
Um seine Teilnahme am "Dritten Kreuzzug" und an der Schlacht von Akkon sowie die Gefangennahme des englischen Königs Richard haben sich mehrere Sagen gebildet.
Ausstellungen
Literatur
- Walter Kleindel: Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Verlag Carl Ueberreuter, Wien / Heidelberg, 1978
- Walther Krenn: Allgemeine Geschichte Europas und des nahen Ostens. Verlag Leitner & Co., Wels / Wunsiedel / Zürich, 3. Auflage 1955
- Karl Lechner: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976–1246. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 6. Auflage 1996. ISBN 3-205-98569-9
- Georg Scheibelreiter: Die Babenberger. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Walter Kleindel: Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur, 1978, S. 47
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Walter Kleindel: ‚Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Wien / Heidelberg: Ueberreuter 1978, Stammtafel der Babenberger (im Anhang)
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Walther Krenn: Allgemeine Geschichte Europas und des nahen Ostens, 1955, S. 134
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien: Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 21
- ↑ vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien: Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 20f.
- ↑ vgl. Kurt Klaudy: Fragment Nr. 3. Über Friedrich, den Streitbaren - Versuch einer Ehrenrettung. In: Kurt Klaudy: Das Werden Wiens und seines Stephandoms. Neues Licht zur historischen Wissenschaft. Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main, 2004. ISBN 3-631-51577-4, S. 32, S. 37ff., S. 42
- ↑ Walther Krenn: Allgemeine Geschichte Europas und des nahen Ostens, 1955, S. 133
- ↑ vgl. NÖ Landesausstellung 2019, Wiener-Neustadt.AT, abgerufen am 18. Mai 2019
- ↑ vgl. Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN), 29. März 2019online
- ↑ vgl. Angelika Mandler-Saul: Wiener Neustadt. Was kann die NÖ Landesausstellung 2019? Ein Lokalaugenschein Kritik online, 29. März 2019, abgerufen am 18. Mai 2019
Anmerkungen
- ↑ In der Literatur finden sich mehrere Bezeichnungen, wobei es auch Abweichungen bei der Nummerierung gibt. Um Verwechslungen innerhalb der Dynastie der Babenberger, aber auch mit den Herzögen von Österreich aus dem Haus Habsburg zu vermeiden, wird in diesem Artikel der Beiname verwendet, zudem der "Familienname" Babenberger keineswegs für das Mittelalter belegt ist.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Herzog Heinrich (II.) Jasomirgott | Herrscher über das Herzogtum Österreich 1177–1194 | Herzog Friedrich (I.) der Katholische |
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Herzog Ottokar (IV.) von Steier | Herrscher über das Herzogtum Steier 1192–1194 | Herzog Leopold (VI.) der Glorreiche |
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Leopold V. (Österreich) behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |