Ernst Gasteiger: Unterschied zwischen den Versionen
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Anschließend absolvierte er ein Pharmaziestudium, das er 1927 beendete, und kehrte nach Murau zurück. Die Leitung der Apotheke übernahm er nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1930. Daneben widmete er sich zahlreichen öffentlichen Ämtern. So hatte er die Leitung des Fremdenverkehrsvereins seiner Heimatgemeinde über zwei Jahrzehnte über. In diese Zeit fiel der Bau von Tennisplätzen und die Schwimmbaderweiterung. Auf seine Initiative geht der Bau der [[w:KLH-Arena|Gumpold-Schanze]] zurück, die 1936 als erste Sprungschanze der Steiermark von der FIS genehmigt wurde. Er unterstützte auch junge Murauer in verschiedenen Wintersportarten. Im steirischen Skiverband hatte er einige Zeit das Jugendreferat über. Bei der [[Freiwillige Feuerwehr Murau|Feuerwehr]], bei der schon | Anschließend absolvierte er ein Pharmaziestudium, das er 1927 beendete, und kehrte nach Murau zurück. Die Leitung der Apotheke übernahm er nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1930. Daneben widmete er sich zahlreichen öffentlichen Ämtern. So hatte er die Leitung des Fremdenverkehrsvereins seiner Heimatgemeinde über zwei Jahrzehnte über. In diese Zeit fiel der Bau von Tennisplätzen und die Schwimmbaderweiterung. Auf seine Initiative geht der Bau der [[w:KLH-Arena|Gumpold-Schanze]] zurück, die 1936 als erste Sprungschanze der Steiermark von der FIS genehmigt wurde. Er unterstützte auch junge Murauer in verschiedenen Wintersportarten. Im steirischen Skiverband hatte er einige Zeit das Jugendreferat über. Bei der [[Freiwillige Feuerwehr Murau|Feuerwehr]], bei der schon sein Vater Kommandant war, führte er den Dienstgrad Brandmeister und war Hauptmann-Stellvertreter. In der Stadt Murau war er zwei Perioden lang Vizebürgermeister. | ||
Nach dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] rückte er als Leutnant bei den [[w:Gebirgstruppe (Deutschland)#Gebirgstruppe der Wehrmacht|Gebirgsjägern]] ein. Nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Krieg]] wurde er zwei Jahre in [[w:Wolfsberg (Kärnten)|Wolfsberg]] inhaftiert, wurde aber 1948 vom [[w:Volksgericht (Österreich)|Volksgericht]] freigesprochen. | Nach dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] rückte er als Leutnant bei den [[w:Gebirgstruppe (Deutschland)#Gebirgstruppe der Wehrmacht|Gebirgsjägern]] ein. Nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Krieg]] wurde er zwei Jahre in [[w:Wolfsberg (Kärnten)|Wolfsberg]] inhaftiert, wurde aber 1948 vom [[w:Volksgericht (Österreich)|Volksgericht]] freigesprochen. |
Version vom 8. Dezember 2020, 12:26 Uhr
Ernst Gasteiger (* 23. Jänner 1901 in Murau; † 9. Oktober 1970) war Apotheker und hatte zahlreiche Funktionen im öffentlichen Leben Muraus inne.
Leben
Ernst Gasteiger stammt aus einer Tiroler Familie. Sein Vater Carl Gasteiger kam nach Murau ein Haus mit der Apotheke in Murau. Sein älterer Bruder war der Mediziner Hugo Gateiger, der Hochschullehrer in Berlin wurde.
Gasteiger wollte ursprünglich die Offizierslaufbahn einschlagen, absolvierte dazu die Militär-Oberrealschule in Marburg und anschließend die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm er am Kärntner Abwehrkampf teil, wo er das Kärntner Kreuz für seine Tapferkeit erhielt.
Anschließend absolvierte er ein Pharmaziestudium, das er 1927 beendete, und kehrte nach Murau zurück. Die Leitung der Apotheke übernahm er nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1930. Daneben widmete er sich zahlreichen öffentlichen Ämtern. So hatte er die Leitung des Fremdenverkehrsvereins seiner Heimatgemeinde über zwei Jahrzehnte über. In diese Zeit fiel der Bau von Tennisplätzen und die Schwimmbaderweiterung. Auf seine Initiative geht der Bau der Gumpold-Schanze zurück, die 1936 als erste Sprungschanze der Steiermark von der FIS genehmigt wurde. Er unterstützte auch junge Murauer in verschiedenen Wintersportarten. Im steirischen Skiverband hatte er einige Zeit das Jugendreferat über. Bei der Feuerwehr, bei der schon sein Vater Kommandant war, führte er den Dienstgrad Brandmeister und war Hauptmann-Stellvertreter. In der Stadt Murau war er zwei Perioden lang Vizebürgermeister.
Nach dem Anschluss rückte er als Leutnant bei den Gebirgsjägern ein. Nach dem Krieg wurde er zwei Jahre in Wolfsberg inhaftiert, wurde aber 1948 vom Volksgericht freigesprochen.
Danach war er wieder im öffentlichen Leben stark vertreten. So gründete er 1949/1950 das Murauer Heimatmuseum, für das er anfangs sogar sein Privathaus zur Verfügung stellte. Auch eine Chronik der Stadt Murau verfasste er anlässlich der 650-Jahr-Feier. Auch um die Wiedergründung der Murauer Bürgergarde bemühte er sich.[1] Ebenso, dass der Samson seit 1966 wieder getragen wird, geht auf seine Initiative zurück.[2]
Als Folge seiner historischen Interessen wurde er zum Korrespondenten der Historischen Landeskommission ernannt.
Gasteiger starb am 9. Oktober 1970 im Alter von 69 und wurde im St. Anna-Friedhof Murau beigesetzt.
Auszeichnung
- 1967: Ehrenbürgerschaft der Stadt Murau
Würdigung
In seiner Heimatstadt wurde die Mag. Ernst Gasteigergasse nach ihm benannt.
Literatur
- Richard Guseck-Glankirchen: Nachruf Ernst Gasteiger, in: Blätter für Heimatkunde 45/1 (1971), 3f.
- N.N., Ernst Gasteiger †. In: Othmar Pickl (Hg.), XIX. Bericht der Historischen Landeskommission für Steiermark über die 13. Geschäftsperiode (1967–1971) (Graz 1972), 19.
- Wolfgang Wieland, Monsperg, Raffalt, Wurmb: Bedeutung und Herkunft der Murauer Straßennamen, Stolzalpe 2016, 37f.
Einzelnachweise
- ↑ Murauer Bürgergarde abgerufen am 18. Juni 2017
- ↑ Samson: ein tanzender, bärtiger Riese aus Murau abgerufen am 18. Juni 2017
Weblinks
- Mag. Ernst Gasteiger auf dem Portal der Stadt Murau