Tabakfabrik Krems-Stein: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 34: Zeile 34:
* {{Tthek|s|krems|1609095295344|Tabakfabrik}}
* {{Tthek|s|krems|1609095295344|Tabakfabrik}}


{{Normdaten|TYP=k|GND=5003433-9|VIAF=|WIKIDATA=}}
{{Normdaten|TYP=k|GND=5003433-9|VIAF=|WIKIDATA=Q104533832}}


[[Kategorie:Betriebsstätte in Krems an der Donau]]
[[Kategorie:Betriebsstätte in Krems an der Donau]]

Version vom 28. Dezember 2020, 09:36 Uhr

Die Tabakfabrik Krems-Stein war eine Produktionsstätte der Österreichischen Tabakregie, die bis in die 1980er Jahre an verschiedenen Standorten in Krems an der Donau in Betrieb waren. Heute stehen einige der ehemaligen Gebäude unter Denkmalschutz und werden anderweitig genutzt.

Geschichte

Der älteste Teil der Tabakfabrik wurde 1850 in Stein an der Donau gegründet und war der kleinste Betrieb der Tabakregie dar. dazu kaufte die k.u.k. Finanzverwaltung ein Gasthaus, das bereits 1852 erweitert wurde.[1] Geplant war die Erzeugung der billigen Zigarettensorten. In den Jahren 1857 und 1889 wurden weitere Zubauten errichtet. Ein Verwaltungsgebäude wurde im Jahr 1887 errichtet. Mit diesen baulichen Erweiterungen hatte der Betrieb seine Grenzen erreicht.

Als nach dem Ersten Weltkrieg durch den Wegfall der Kronländer von den ursprünglich 21 Tabakfabriken nur neun Werke übrig blieben, wurde Stein zu klein. So wurde der Architekt Paul Hoppe beauftragt, ein neues Werk an einem anderen Standort in der damals noch immer selbständigen Stadt Stein an der Donau zu errichten. Ausgelegt wurde die Virginierfabrik für eine Jahresproduktion von siebzig Millionen Zigarren. Die alten Gebäude dienten weiter als Lager und zur Aufbereitung des Tabaks.

Unter dem neuen Generaldirektor Karl Dorrek konnte nahe der ursprünglich der Bau trotz dem damals herrschenden Baustoffmangel im Sommer 1922 zwar verzögert aber schließlich fertiggestellt werden. Es folgten 1923 ein Rohstoffmagazin, 1928 ein Werkstättenbau sowie ein Beamten- und acht Arbeiterwohnhäuser mit insgesamt 171 Wohnungen. Im Jahr 1933 waren etwa 800 Mitarbeiter beschäftigten, die ungefähr 50 Millionen Zigarren im Jahr herstellten. Unter den Mitarbeiter war der Frauenanteil sehr hoch, was allein durch die Tatsache belegt wird, dass für die weiblichen Mitarbeite zwischen 14 und 20 Badewannen im Heizhaus vorhanden waren, während den Männern nur zwei zur Verfügung standen.

Im Zweiten Weltkrieg musste ein Teil des Hauptgebäudes für die Herstellung von Elektronenröhren, die in der Flugzeugindustrie benötigt wurden, zur Verfügung gestellt werden. Die Kremser Werke Aktiengesellschaft beschäftigte fast ausschließlich Mädchen und Frauen, die ein Drittel der Tabakfabrik darstellten. Daneben waren auch Handelsschülerinnen, sowie Mädchen aus Polen, vermutlich als Zwangsarbeiter, tätig. Die alte Fabrik musste hingegen als Quartier für etwa 800 Ostarbeiter geräumt werden.[1]

In den Jahren 1945 bis 1947 waren in der alten Fabrik 800 Mann von der sowjetischen Besatzungsmacht etwa 800 Soldaten der Division Wolkenstein einquartiert.[1]

Noch 1980 wurde mit der Renovierung von Gebäuden durch die Austria Tabak begonnen, wurde die Produktion zwischen 1987 bis 1991 laufend geschlossen.

Nachnutzung

Im Jahr 1958 kaufte die Teppichfabrik Eybl, wo diese bis 1980 prodziert hatte, bevor die Hallen noch ein paar Jahre leerstanden.[1]. In den Jahren 1992 bis 1995 wurde nach den Plänen des Architekten Adolf Krischanitz in dem Gebäude die Kunsthalle Krems als internationales Ausstellungshaus eingerichtet wurde.

Die neue Tabakfabrik wurde von der Stadt Krems vorerst für Zwecke der Wissenschaftlichen Landesakademie für Niederrösterreich adaptiert und 1988 eröffnet werden. Im Jahr 1995 konnten etwa 12.000 Quadratmeter für die Donauuniversität umgebaut werden. In einem weiteren Nebengebäude war danach die Weinbauprüfanstalt untergebracht. Als weiteres erinnert auch das am Campus 2005 eröffnete Kino im Kesselhaus mit dem vorhandenen Schlot.

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Ehemalige Tabakfabrik Krems-Stein auf untererirdisch.de vom 23. Jänner 2013 abgerufen am 27. Dezember 2020

Weblinks