Hans Liebl: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Dr. phil. 1906 laut OeBL)
Zeile 2: Zeile 2:


== Leben ==
== Leben ==
Hans Liebl studierte an der [[Universität Wien|Wiener Universität]] (1903 Promotion zum Dr.iur., 1905 Promotion zum Dr.phil.) und trat 1905 in den Dienst des Magistrats der Stadt Wien ein. 1918 wurde er Vorstand des Invalidenamtes und 1923 Leiter der Magistratsabteilung 11 (für Invalidenfürsorge). Um 1910 begann er mit dem Sammeln von Altertümern der österreichischer Rechtspflege (Symbole des Rechts, Instrumente des Strafvollzugs), die 1918 in einem Schauraum des Niederösterreichischen Landesmuseums, das sich damals noch im Palais Caprara-Geymüller in Wien befand, ausgestellt wurden. Die Absicht für seine Sammlertätigkeit war, Interessierten so ein möglichst objektives Bild der Rechtspflege vergangener Zeiten zu bieten. Als das Niederösterreichische Landesmuseum 1924 in das Palais Mollard-Clary ([[Innere Stadt (Wien)|Wien 1, Herrenstraße 8) übersiedelte, wurde die Sammlung dorthin mitgenommen. 1950 ging sie nach dem Tod von Hans Liebl als Legat in den Besitz des Landesmuseums über. Dieser hatte noch 1950 einen Sammlungskatalog vorbereitet, dessen Publikation er nicht mehr erleben sollte.<ref name ="Vavra257">vgl. [[w:Elisabeth Vavra|Elisabeth Vavra]]: ''Schloss Pöggstall'', 2017, S. 257</ref>
Hans Liebl studierte an der [[Universität Wien|Wiener Universität]] (1903 Promotion zum Dr.iur., 1906 Promotion zum Dr.phil.) und trat 1905 in den Dienst des Magistrats der Stadt Wien ein. 1918 wurde er Vorstand des Invalidenamtes und 1923 Leiter der Magistratsabteilung 11 (für Invalidenfürsorge). Um 1910 begann er mit dem Sammeln von Altertümern der österreichischer Rechtspflege (Symbole des Rechts, Instrumente des Strafvollzugs), die 1918 in einem Schauraum des Niederösterreichischen Landesmuseums, das sich damals noch im Palais Caprara-Geymüller in Wien befand, ausgestellt wurden. Die Absicht für seine Sammlertätigkeit war, Interessierten so ein möglichst objektives Bild der Rechtspflege vergangener Zeiten zu bieten. Als das Niederösterreichische Landesmuseum 1924 in das Palais Mollard-Clary ([[Innere Stadt (Wien)|Wien 1]], Herrenstraße 8) übersiedelte, wurde die Sammlung dorthin mitgenommen. 1950 ging sie nach dem Tod von Hans Liebl als Legat in den Besitz des Landesmuseums über. Dieser hatte noch 1950 einen Sammlungskatalog vorbereitet, dessen Publikation er nicht mehr erleben sollte.<ref name ="Vavra257">vgl. [[w:Elisabeth Vavra|Elisabeth Vavra]]: ''Schloss Pöggstall'', 2017, S. 257</ref>


Bestattet wurde Liebl am [[w:Grinzinger Friedhof|Grinzinger Friedhof]] (Grabnr. 20/1/17)<ref>{{Verstorbenensuche Wien|Name =Liebl Johann|Jahr=1950}}</ref>
Bestattet wurde Liebl am [[w:Grinzinger Friedhof|Grinzinger Friedhof]] (Grabnr. 20/1/17)<ref>{{Verstorbenensuche Wien|Name =Liebl Johann|Jahr=1950}}</ref>

Version vom 8. Januar 2021, 09:36 Uhr

Hans Liebl (* 15. Oktober 1877, in Hainfeld; † 16. Mai 1950 in Wien) war Rechtshistoriker und Sammler. Seine umfangreiche Sammlung zur Rechtsgeschichte bildete den Grundstock für die rechtsgeschichtliche Sammlung des Niederösterreichischen Landesmuseums, die zu einer der größten Sammlungen in Österreich zählt.

Leben

Hans Liebl studierte an der Wiener Universität (1903 Promotion zum Dr.iur., 1906 Promotion zum Dr.phil.) und trat 1905 in den Dienst des Magistrats der Stadt Wien ein. 1918 wurde er Vorstand des Invalidenamtes und 1923 Leiter der Magistratsabteilung 11 (für Invalidenfürsorge). Um 1910 begann er mit dem Sammeln von Altertümern der österreichischer Rechtspflege (Symbole des Rechts, Instrumente des Strafvollzugs), die 1918 in einem Schauraum des Niederösterreichischen Landesmuseums, das sich damals noch im Palais Caprara-Geymüller in Wien befand, ausgestellt wurden. Die Absicht für seine Sammlertätigkeit war, Interessierten so ein möglichst objektives Bild der Rechtspflege vergangener Zeiten zu bieten. Als das Niederösterreichische Landesmuseum 1924 in das Palais Mollard-Clary (Wien 1, Herrenstraße 8) übersiedelte, wurde die Sammlung dorthin mitgenommen. 1950 ging sie nach dem Tod von Hans Liebl als Legat in den Besitz des Landesmuseums über. Dieser hatte noch 1950 einen Sammlungskatalog vorbereitet, dessen Publikation er nicht mehr erleben sollte.[1]

Bestattet wurde Liebl am Grinzinger Friedhof (Grabnr. 20/1/17)[2]

Seine Sammlung war 1967-1978 Teil der Ausstellungen auf Schloss Greillenstein.[3] Danach verschwand sie für mehrere Jahre ins Depot. Seit 1988 befindet sie sich in Schloss Pöggstall, wo sie seit 2011 Teil des dort untergebrachten Museums für Rechtsgeschichte und Folterkammer ist.[4]

Heute gilt Hans Liebl außerdem als der Entdecker der Pöggstaller "Folterkammer", vor allem wegen eines Essays zu dieser, welche 1951 unter seinem Namen, und nach seinem Tod publiziert wurde.[5]

Literatur

  • Elisabeth Vavra: Schloss Pöggstall - eine Heimat für die Rechtsgeschichtesammlung. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 257-259
  • Hans Liebl. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 200.

Einzelnachweise

  1. vgl. Elisabeth Vavra: Schloss Pöggstall, 2017, S. 257
  2. Liebl Johann in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
  3. vgl. Elisabeth Vavra: Schloss Pöggstall, 2017, S. 257f.
  4. vgl. Elisabeth Vavra: Schloss Pöggstall, 2017, S. 258
  5. vgl. Andreas Zajic: "Humanistisch" und romantisch: zwei Arten von der Folter in Schloss Pöggstall zu träumen. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 262f.