Kirche St. Johann im Mauerthale: Unterschied zwischen den Versionen

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== Lage ==
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Die Kirche von St. Johann im Mauerthal ist dem Heiligen Johannes dem Täufer (Johannes Baptist) geweiht. Heute ist sie eine Filialkirche der katholischen Pfarre Arnsdorf und gehört zur Gemeinde [[Rossatz-Arnsdorf]]. Sie befindet sich in der Nähe der Donau direkt an der Bundesstraße von [[Mautern]] nach [[Melk]].  
Die Kirche von St. Johann im Mauerthale ist dem Heiligen Johannes dem Täufer (Johannes Baptist) geweiht. Heute ist sie eine Filialkirche der katholischen Pfarre Arnsdorf und gehört zur Gemeinde [[Rossatz-Arnsdorf]]. Sie befindet in der Kastralgemeinde St. Johann im Mauerthale, einem Ort am rechten Ufer der Donau am Eingang zum Mauertal.<ref name ="fries282">vgl. Oliver Fries: ''St. Johann im Mauerthale'', 2015, S. 282</ref> sich in der Nähe der Donau direkt an der Bundesstraße von [[Mautern]] nach [[Melk]].  
 
== Das Bauwerk ==
== Das Bauwerk ==
[[File:Befundskizze WT St. Johann i. Mauertale.png|thumb|Befundskizze aus dem Jahr 2015 zur Kirche St. Johann i. Mauertale mit dem römischen Wachturm]]
[[File:Befundskizze WT St. Johann i. Mauertale.png|thumb|Befundskizze aus dem Jahr 2015 zur Kirche St. Johann i. Mauertale mit dem römischen Wachturm]]
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=== Das Albinus-Grab ===
=== Das Albinus-Grab ===
In der Kirche befand sich früher eine Nische, die als Überbleibsel eines Vorgängerbaus aus dem 5. Jahrhundert galt und als Grabstätte des Heiligen Albinus bei der Bevölkerung verehrt wurde. Das "Albinusgrab" wurde 1982 im Auftrag des Bundesdenkmalamtes bei Renovierungsarbeiten geschliffen. Nach einer Theorie könnte es die ursprüngliche Grabstätte des [[Heiliger Severin|Heiligen Severins]] gewesen sein, ehe seine Gebeine ins heutige Italien gebracht wurden.<ref>vgl. Inge Resch-Rauter: ''Die Wiege der Bayern''. Wachau und Waldviertel. Teletool Edition, Wien, 4., wesentlich erweiterte Ausgabe 2016. ISBN 3-9500-1672-4. S. 123</ref>
In der Kirche befand sich früher eine volkstümliche Wallfahrtsstätte, das Albinus-Grab. Die Verehrung des sogenannten Heiligen Albinus, der weder als reale Person belegt noch vom Heiligen Stuhl als Heiliger oder Seliger anerkannt ist, lässt sich erstmals für das Jahr 1332 nachweisen. 1862 wurde das Albinus-Grab abgebrochen.<ref name ="fries283">vgl. Oliver Fries: ''St. Johann im Mauerthale'', 2015, S. 283</ref> Die letzten Reste wurden 1982 im Auftrag des Bundesdenkmalamtes bei Renovierungsarbeiten geschliffen.<ref name ="wiege123">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Die Wiege der Bayern''. Wachau und Waldviertel. Teletool Edition, Wien, 4., wesentlich erweiterte Ausgabe 2016. ISBN 3-9500-1672-4. S. 123</ref>
 
Nach Oliver Fries könnte der sogenannte Heilige Albinus auf [[w:Adalwin|Adalwin]] († 873) zurückgehen, der 859-873 Erzbischof von Salzburg<ref group="A">Das Gebiet um die "Arnsdörfer" in der heutigen Wachau, in dem sich die Kirche St. Johann im Mauerthale befindet, gehörte im Mittelalter zum [[Erzstift Salzburg]], worauf noch der Name Arnsdorf verweist, der auf einen [[Heiliger Arn|Erzbischof von Salzburg]] zurückgeht.</ref> war.<ref name ="fries283"/> Inge Resch-Rauter vermutet mit Blick auf die geographische Lage, dass das Albinus-Grab die ursprüngliche Grabstätte des [[Heiliger Severin|Heiligen Severin]] war, ehe seine Gebeine ins heutige Italien gebracht wurden.<ref name ="wiege123"/>
 


== Die Umgebung der Kirche ==
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Version vom 9. Januar 2021, 11:14 Uhr

Die Kirche St. Johann im Mauerthale heute. Auf dem Bild gut erkennbar sind der Wetterhahn auf der Spitze des Kirchturms und dar bei der Kirche gelegene steinerne Brunnen.

Die Kirche St. Johann im Mauerthale, auch Filialkirche "zum Heiligen Johannes dem Täufer", ist eine in der Wachau gelegene sagenumwobene Kirche in der Nähe der Donau.

Lage

Die Kirche von St. Johann im Mauerthale ist dem Heiligen Johannes dem Täufer (Johannes Baptist) geweiht. Heute ist sie eine Filialkirche der katholischen Pfarre Arnsdorf und gehört zur Gemeinde Rossatz-Arnsdorf. Sie befindet in der Kastralgemeinde St. Johann im Mauerthale, einem Ort am rechten Ufer der Donau am Eingang zum Mauertal.[1] sich in der Nähe der Donau direkt an der Bundesstraße von Mautern nach Melk.

Das Bauwerk

Befundskizze aus dem Jahr 2015 zur Kirche St. Johann i. Mauertale mit dem römischen Wachturm

Die heute erhaltenen Kirche stammt im Wesentlichen aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Es handelt sich um eine im Kern romanische Kirche mit einem gotischem Chor auf der Nordseite und einen zierlichen spätgotischem Turm. Sie ist von einer niedrigen Umfassungsmauer umgeben. In die Kirche integriert ist ein früherer Wachturm aus dem 5. Jahrhundert.

Das Albinus-Grab

In der Kirche befand sich früher eine volkstümliche Wallfahrtsstätte, das Albinus-Grab. Die Verehrung des sogenannten Heiligen Albinus, der weder als reale Person belegt noch vom Heiligen Stuhl als Heiliger oder Seliger anerkannt ist, lässt sich erstmals für das Jahr 1332 nachweisen. 1862 wurde das Albinus-Grab abgebrochen.[2] Die letzten Reste wurden 1982 im Auftrag des Bundesdenkmalamtes bei Renovierungsarbeiten geschliffen.[3]

Nach Oliver Fries könnte der sogenannte Heilige Albinus auf Adalwin († 873) zurückgehen, der 859-873 Erzbischof von Salzburg[A 1] war.[2] Inge Resch-Rauter vermutet mit Blick auf die geographische Lage, dass das Albinus-Grab die ursprüngliche Grabstätte des Heiligen Severin war, ehe seine Gebeine ins heutige Italien gebracht wurden.[3]


Die Umgebung der Kirche

Nördlich neben der Kirche St. Johann im Mauerthale befindet sich ein steinernes barockes Brunnenbecken, das von einer glockenförmigen Schindelhaube auf Pfeilern überdacht ist.

Geschichte

Die Kirche ist erstmals urkundlich 1240 genannt, dürfte aber bereits früher existiert haben.

Die Kirche St. Johann im Mauerthale in Sage und Legende

Literatur

  • Oliver Fries: St. Johann im Mauerthale – römischer Wachturm und mittelalterlicher Sakralbau. Ein Vorbericht zu einer Bauforschung. In: Das Waldviertel 64, 2015, S. 282-288 digital

Weblinks

 Kirche St. Johann im Mauerthale – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Oliver Fries: St. Johann im Mauerthale, 2015, S. 282
  2. 2,0 2,1 vgl. Oliver Fries: St. Johann im Mauerthale, 2015, S. 283
  3. 3,0 3,1 vgl. Inge Resch-Rauter: Die Wiege der Bayern. Wachau und Waldviertel. Teletool Edition, Wien, 4., wesentlich erweiterte Ausgabe 2016. ISBN 3-9500-1672-4. S. 123

Anmerkungen

  1. Das Gebiet um die "Arnsdörfer" in der heutigen Wachau, in dem sich die Kirche St. Johann im Mauerthale befindet, gehörte im Mittelalter zum Erzstift Salzburg, worauf noch der Name Arnsdorf verweist, der auf einen Erzbischof von Salzburg zurückgeht.