Adolfine Malcher: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. Februar 2021, 08:47 Uhr
Adolfine Malcher (geborene von Kronenfeldt, * 2. April 1858 in Frankfort in Südafrika; † 12. Jänner 1948 in Baden in Niederösterreich) war Schulgründerin und Sozialarbeiterin. Sie hatte den Beinamen Badner Metternich
Leben
Adolfine von Kronenfeldt, die Tochter eines Offiziers der Anglo-German Legion ist in Südafrika geboren kam aber als Kind mit ihren Eltern auf deren Gut in Ostgalizien. Im Jahr 1877 heiratete sie den aus King William’s Town stammenden Großkaufmann Rudolf Malcher und kam so wieder nach Südafrika.
Im Jahr 1885 übersiedelte die Famile nach Baden. Hier stellte sie fest, dass für Mädchen die Ausbildungsmöglichkeiten nicht sehr groß waren und nahm sich so der Frauenrechte an. Im Jahr 1902 übernahm sie die Leitung des neu gegründeten Vereins „Gesellschaft für erweiterte Frauenbildung und Frauenberufe in Baden“ und unterstützte die Gründung des Mädchenlyzeums , dem heutigen Gymnasium Frauengasse. Im Jahr 1907 gründete sie die einjährige Haushaltungsschule, 1908 ein Mädcheninternat, 1911 eine 2jährige Frauengewerbeschule für Weißnähen und Kleidermachen mit Meisterinnenklasse, 1915 eine 3jährige höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe, 1918 ein Wöchnerinnen- und Säuglingsheim. Die Mittel die für die Einrichtung der Schulen gebraucht wurden, kamen großteils aus Erlösen von Parkfesten, die Malcher organisierte. Dies brachte ihr den Namen Badner Metternich ein, nach Pauline von Metternich, die ebenso erfolgreich Geld durch Organisieren von Festen auftrieb.
Im Ersten Weltkrieg führte der Verein eine Kriegsküche und zwei Rekonvaleszentenheime für Soldaten. Malcher war in dem Heim in der Germergasse Delegierte des Vereines.[1]
Durch einen Bombensplitter gegen Ende des Zweiten Weltkrieges war sie zwar ans Bett gebunden, leitete aber weiterhin die Unternehmungen des Vereins, der zwar 1938 aufgelöst wurde im Jahr 1947 aber wieder reaktiviert werden konnte.
Malcher, die insgesamt fünf Söhne und vier Töchter hatte, starb 1948 in Baden. Begraben wurde sie am Badner Helenenfriedhof. Einer ihrer Söhne war der in Baden geborene Architekt Fritz Malcher (1888-1933).[2]
Würdigung
- Im Jahr 1948 wurde die Weinberggasse in Adolfine-Malcher-Gasse umbenannt.
- Seit 1981 steht vor der Höheren Bundeslehranstalt in der Germergasse ein ein Gedenkstein, der von der Stadt Baden gestiftet wurde
- Im Rollettmuseum wurde 1995 zu Ehren der Familie eine Ausstellung Die Malchers-Künstler, Forscher, Visionäre: Eine Familie in der ganzen Welt gezeigt
Literatur
- H. Meißner: Adolfine Malcher. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 32.
- Adolfine Malcher †. In: Badener Zeitung, 17. Jänner 1948, S. 1 (online bei ANNO).
- Julius Böheimer: Straßen & Gassen in Baden bei Wien, 1997, Verlag Grasl Baden, S.11, ISBN 3-85098-236-X
- Festschrift des Bundesrealgymnasiums für Mädchen in Baden
Einzelnachweise
- ↑ Rekonvaleszentenhaus Nr.2 in Baden im Felde der Ehre 1914-1915, Mai 1915, S.16 (Online)
- ↑ Fritz Malcher-100. Geburtstag in der Österreichischen Ingenieur- und Architektenzeitschrift von 1988 abtgerufen am 11. Jänner 2021
Weblinks
- Adolfine Malcher auf Frauenzimmer in Baden
- Adolfine Malcher in der Datenbank Frauen in Bewegung 1848–1938 der Österreichischen Nationalbibliothek