Ulrich I. von Wallsee: Unterschied zwischen den Versionen

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Ulrich (I.) von Wallsee ließ sich, vielleicht als Folge seiner Eheschließung (1294), im [[Herzogtum Steier]] nieder. Dort wurde er von [[Albrecht I. (HRR)|König Albrecht I.]] gemeinsam mit [[Hermann von Landenberg]] zu Ratgebern seines Sohnes, des Herzogs [[Rudolf I. (Böhmen)|Rudolf (III.) von Österreich]], ernannt.<ref name ="Doblinger111>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906 111</ref> Nach dem Tod von [[Heinrich von Admont]] († 1297) wurde Ulrich von Wallsee 1299 mit Zustimmung der steirischen Landstände zum Hauptmann des Herzogtums Steier ernannt.<ref name ="Doblinger23>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 23</ref>
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Nach seiner Ernennung zum Hauptmann von Steier nahm Ulrich seinen Wohnsitz auf der [[w:Grazer Burg|Burg]] in [[Graz]]. 1299 erwarb er die [[w:Riegersburg (Burg)|Riegersburg]] und Jahren danach die meisten Besitzungen der Familien der [[w:Herren von Wildon|Wildonier]] und der [[w:Grafen von Pfannberg|Pfannberger]].<ref name ="Doblinger119>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 119</ref>
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Version vom 3. Juni 2021, 21:27 Uhr

Ulrich (I.) von Wallsee oder Walsee (* im 13. Jahrhundert, vor 1275; † [13. Dezember]] 1329) war ein einflussreicher Adeliger, der sich Ende des 13. Jahrhunderts dauerhaft im Herzogtum Steier niederließ und dessen Landeshauptmann war. Er begründete die Linie der Familie der Wallseer zu Graz, die als der erfolgreichste Familienzweig dieser Familie gilt.

Herkunft und Familie

Ulrich (I.) von Wallsee stammte aus einer Ministerialenfamilie[A 1] , die bis Anfang des 14. Jahrhunderts in der Reichslandschaft Schwaben ansässig war. Er war einer der jüngeren Söhne von Eberhard (I.) von Wallsee[A 2] († 1288) aus dessen Ehe mit Adelheid von Waldburg († um 1275), einer Nichte des Fürstbischofs Eberhard (II.) von Konstanz († 1274).[1]

Leben

Ulrich (I.) von Wallsee ließ sich, vielleicht als Folge seiner Eheschließung (1294), im Herzogtum Steier nieder. Dort wurde er von König Albrecht I. gemeinsam mit Hermann von Landenberg zu Ratgebern seines Sohnes, des Herzogs Rudolf (III.) von Österreich, ernannt.[2] Nach dem Tod von Heinrich von Admont († 1297) wurde Ulrich von Wallsee 1299 mit Zustimmung der steirischen Landstände zum Hauptmann des Herzogtums Steier ernannt.[3]

Ulrich von Wallsee nahm an mehreren Feldzügen der Habsburger teil. Während des Krieges um die böhmische Krone begleitete er Herzog Rudolf (III.) 1307 ins Königreich Böhmen. Ende des Jahres besetzte er gemeinsam mit dem Grafen Friedrich von Heunburg die im Herzogtum Kärnten gelegene Stadt St. Veit an der Glan und verwaltete wenig später die von den Habsburgern besetzten Teile des Herzogtums Kärntens, ehe er im Winter 1307/08 nach Graz zurückkehrte.[4] Nachdem der Krieg um die Herrschaft über das Heilige Römische Reich zwischen den Königen Friedrich (III.) "dem Schönen" und Ludwig (IV.) "dem Baiern" ausgebrochen war, hielt sich Ulrich häufig im Reich auf. Er begleitete diesen auf der Krönungsreise nach Bonn und nahm im Frühjahr 1316 zusammen mit seinem gleichnamigen Sohn an Kriegszügen in der Reichslandschaft Schwaben teil. Bei der für die Habsburger verhängnisvollen Entscheidungsschlacht bei Mühldorf (1322) gerieten beide in Gefangenschaft.[5] Im Herbst 1319 begleitete er den Grafen Heinrich (II.) von Görz, den König Friedrich als Reichsvikar eingesetzt hatte, nach Oberitalien, wo er nach der Eroberung der Stadt Padua für diesen vorübergehend als ihr Statthalter fungierte.[6]

Nach seiner Ernennung zum Hauptmann von Steier nahm Ulrich seinen Wohnsitz auf der Burg in Graz. 1299 erwarb er die Riegersburg und Jahren danach die meisten Besitzungen der Familien der Wildonier und der Pfannberger.[7]

Literatur

  • Max Doblinger: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906
  • Karel Hruza: Die Herren von Wallsee. Geschichte eines schwäbisch-österreichischen Adelsgeschlechts (1171–1331) (= Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs. Bd. 18). OÖLA, Linz, 1995. ISBN 3-900-31360-1. Siehe Register

Einzelnachweise

  1. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, siehe Stammtafeln
  2. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906 111
  3. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 23
  4. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 113
  5. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 116 und S. 118
  6. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 117
  7. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 119

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
  2. Die Nummerierung orientiert sich an Eberhards Rolle" als Stammvater der "österreichischen" Wallseer. Unter Einbezug der "schwäbischen" Geschichte der Wallseer wird er in der Sekundärliteratur auch als Eberhard III. gezählt.
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