Fritz Köberle: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
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Fritz Köberle wurde in Hinterleiten, als Sohn von Friedrich Karl Köberle und Katharina, geborene Steinberger,<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/maria-anzbach/01%252F10/?pg=310  Taufbuch der Pfarre Maria Ansbach] auf Matricula abgerufen am 8. Juni 2021</ref> geboren und studierte an der [[w:Universität Wien|Universität Wien]] Medizin. Das Studium schloss er im Jahr 1934 mit [[w:Dissertation|magna cum laude]] ab. Während seines Studiums begann er am Institut für Pathologie zu arbeiten. Kurz nach seinem Abschluss im Jahr 1935 wurde er als Assistenzprofessor zugelassen.  
Fritz Köberle wurde in Hinterleiten, als Sohn von Friedrich Karl Köberle und Katharina, geborene Steinberger,<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/maria-anzbach/01%252F10/?pg=310  Taufbuch der Pfarre Maria Anzbach] auf Matricula abgerufen am 8. Juni 2021</ref> geboren und studierte an der [[w:Universität Wien|Universität Wien]] Medizin. Das Studium schloss er im Jahr 1934 mit [[w:Dissertation|magna cum laude]] ab. Während seines Studiums begann er am Institut für Pathologie zu arbeiten. Kurz nach seinem Abschluss im Jahr 1935 wurde er als Assistenzprofessor zugelassen.  


Mit dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] wurde er als medizinischer Leutnant in die [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] eingezogen und arbeitete als Pathologe im Wiener Allgemeinen Krankenhaus. Mit Beginn der Kriegshandlungen wurde Köberle 1940 als Feldpathologe an den Fronten in Frankreich, Belgien, Polen und Russland eingesetzt. In dieser Zeit sammelte er große Erfahrung mit der Pathologie von Infektionskrankheiten (bakterielle Ruhr, Typhus, Typhus, Tularämie und Malaria) sowie mit kriegsbedingten Wunden und konnte mehr als viertausend Autopsien durchführen.  
Mit dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] wurde er als medizinischer Leutnant in die [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] eingezogen und arbeitete als Pathologe im Wiener Allgemeinen Krankenhaus. Mit Beginn der Kriegshandlungen wurde Köberle 1940 als Feldpathologe an den Fronten in Frankreich, Belgien, Polen und Russland eingesetzt. In dieser Zeit sammelte er große Erfahrung mit der Pathologie von Infektionskrankheiten (bakterielle Ruhr, Typhus, Typhus, Tularämie und Malaria) sowie mit kriegsbedingten Wunden und konnte mehr als viertausend Autopsien durchführen.  
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Im Jahr 1976 zog er sich von der Universität von São Paulozurück und wurde bald Gastprofessor an der [[w:Universidade Estadual de Campinas|Staatlichen Universität Campinas]], wo auch sein Sohn bereits als  
Im Jahr 1976 zog er sich von der Universität von São Paulozurück und wurde bald Gastprofessor an der [[w:Universidade Estadual de Campinas|Staatlichen Universität Campinas]], wo auch sein Sohn bereits als  
Gottfried als Profesor für Orthopädie tätig war. Er arbeitete dort bis zu seinem Tod 1983 in Americana. Ein weiterer Sohn, Roland Köberle, ist Professor für Physik an der Universität von São Paulo in São Carlos.  
Gottfried als Profesor für Orthopädie tätig war. Er arbeitete dort bis zu seinem Tod 1983 in Americana. Ein weiterer Sohn, Roland Köberle, ist Professor für Physik an der Universität von São Paulo in São Carlos.


== Würdigung ==
== Würdigung ==

Version vom 8. Juni 2021, 09:58 Uhr

Friedrich Josef Köberle (* 1. Oktober 1910 in Eichgraben, Niederösterreich; † 20. Februar 1983 in Americana in Brasilien) war Arzt, Pathologe und Wissenschaftler, der den neurogenen Mechanismus der chronischen Phase der Chagas-Krankheit, einer durch den Menschen verursachten parasitären Krankheit, entdeckte Trypanosoma cruzi, ein Protozoon.

Leben

Fritz Köberle wurde in Hinterleiten, als Sohn von Friedrich Karl Köberle und Katharina, geborene Steinberger,[1] geboren und studierte an der Universität Wien Medizin. Das Studium schloss er im Jahr 1934 mit magna cum laude ab. Während seines Studiums begann er am Institut für Pathologie zu arbeiten. Kurz nach seinem Abschluss im Jahr 1935 wurde er als Assistenzprofessor zugelassen.

Mit dem Anschluss wurde er als medizinischer Leutnant in die Wehrmacht eingezogen und arbeitete als Pathologe im Wiener Allgemeinen Krankenhaus. Mit Beginn der Kriegshandlungen wurde Köberle 1940 als Feldpathologe an den Fronten in Frankreich, Belgien, Polen und Russland eingesetzt. In dieser Zeit sammelte er große Erfahrung mit der Pathologie von Infektionskrankheiten (bakterielle Ruhr, Typhus, Typhus, Tularämie und Malaria) sowie mit kriegsbedingten Wunden und konnte mehr als viertausend Autopsien durchführen.

Nach dem Krieg begann Köberle als Privatdozent an der Münster|Universität Münster. Danach kehrte er an die Universität Wien zurück und nahm 1946 eine Stelle als Direktor des Serologischen und Pathologischen Instituts des Krankenhauses St. Pölten an.

Durch eine Einladung im Jahr 1952 kam er nach Brasilien. Ausgehend von der Universität São Paulo sollte eine neue medizinische Fakultät in Ribeirão Preto aufgebaut werden. Dazu wurden zahlreiche ausländische hochrangige Forscher eingeladen mitzuwirken. Auf Empfehlung des Mediziners Henrique da Rocha Lima, der in Deutschland studierte, bekam auch Köberle eine solche und er zog mit seiner Familie nach Ribeirão Preto. Dort organisierte er die Abteilung für Pathologie, wurde deren Vorsitzender und begann, eine kleine Gruppe brasilianischer Forscher zusammenzustellen.

Sein hauptsächliches Forschungsgebiet war die 1910 von dem brasilianischen Arzt Carlos Chagas entdeckte Chagas-Krankheit, die in diesem Gebiet sehr stark verbreitet war, aber bisher wenig erforscht war.

Im Jahr 1976 zog er sich von der Universität von São Paulozurück und wurde bald Gastprofessor an der Staatlichen Universität Campinas, wo auch sein Sohn bereits als Gottfried als Profesor für Orthopädie tätig war. Er arbeitete dort bis zu seinem Tod 1983 in Americana. Ein weiterer Sohn, Roland Köberle, ist Professor für Physik an der Universität von São Paulo in São Carlos.

Würdigung

Der Platz vor dem Haupteingang der Universität in Ribeirão Preto wurde nach ihm benannt.

Publikationen

  • Cardiopathia parasympathicopriva, München, Medizinische Wochenschrift Ausgabe 31. Juli 1959;101:1308-10.
  • Enteromegaly and cardiomegaly in Chagas disease. Gut. 1963 Dec;41:399-405.

Einzelnachweise

  1. Taufbuch der Pfarre Maria Anzbach auf Matricula abgerufen am 8. Juni 2021

Weblinks