Schneider, Tuchmacher und Leinenweber in Kaisersteinbruch: Unterschied zwischen den Versionen

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== Archivalien und Literatur ==
== Archivalien und Literatur ==

Version vom 26. Juni 2021, 13:37 Uhr

Schneider im Schneidersitz, Symbolfoto

Das Handwerk der Schneider, Tuchmacher, Leinenweber hatte neben den allgemeinen bürgerlichen Gesetzen auch genau festgelegte Kleiderordnungen zu beachten, war einer Zensur unterworfen. Je nach Stand wurden verwendete Materialien, Farben, Maße, Symbole usw. abhängig von Zeit und Ort gestattet oder eben verboten.

Freiheiten und Privilegien der Schneidermeister und Gesellen 1688

Handwerksordnung für Neusiedl am See, Rust, Winden, kayserl. Steinbruch, Jois, Parndorf, Weiden, Gols und Podersdorf

Kaiser Leopold I. bestätigt 1688 die 40 Artikel der Handwerksordnung der Schneidermeister und Gesellen für Neusiedl am See und den fürnehmsten Märkten als Rust, Winden, kayserl. Steinbruch, Jois, Parndorf, Weiden, Gols und Podersdorf.[1]

Von den Anfängen der Schneiderzunft in Wien im Mittelalter

Die älteste Urkunde, die vom Verhältnis zur Stadt und der Obrigkeit aber auch den inneren Zunftgesetzen berichtet, ist die „Handfeste“ des Habsburger Herzogs Albrecht von Österreich (1298–1358) für die Schneiderzunft 1340 in Wien.[2]Auszugsweise:

  • Zu Uns sind gekommen die Meister und die Gemeinde Unserer Schneider zu Wien und baten Uns ... Niemand darf in Wien schneidern, der nicht zur Innung gehört. Die Schneider zu Wien waren zugleich Tuchhändler. Man war nicht gebunden, das Gewand bei dem Schneider machen zu lassen, bei dem man das Tuch gekauft hatte.

St. Rochus und Sebastian Jahrmärkte in Kaisersteinbruch

Schneider, Tuchmacher, Leinwandhändler

  • Jahrmärkte zu St. Rochus und Sebastian in Kaisersteinbruch, und die Grenzlage des Ortes zwischen Ungarn und Österreich.[3], 1. Hälfte 18. Jahrhundert, nach 1711. Bei diesem dokumentierten Jahrmarkt waren im Bekleidungssektor anwesend: * Fischamend: Mathias Weigl Strumpfstricker, Philipp Benckh Leinwandhändler. * Bruck: Urban Schenkhoffer Schneider, Johann Lacklinger Strumpfstricker, Christian Jureczky Tuchmacher, Georg Merz Tuchmacher, Franz Alturban Tuchmacher, Martin Seidl Tuchmacher. * Wiener Neustadt: Andre Mersker Leinwandhändler. * Trautmannsdorf: Hans Floridan Leinwandhändler. * Wien: Simon Reindl Strumpfstricker, Ferdinand Mayer Strumpfstricker, Simon Würger, Strumpfstricker.[4]

Liste von Kaisersteinbrucher Schneidermeistern, Tuchmachern, Leinenwebern, Gesellen und Lehrjungen

Daniel Prantner

Schneidermeister, verheiratet mit Anna, nach Annas Ableben († 1640) ehelichte der Witwer die (ebenfalls) Witwe Catharina Schardlin. Catharina brachte aus ihrer 1. Ehe das „Steiner´che Haus“ samt Garten mit.

Schätzung Anna Prantnerin sel., vom 24. Mai 1646[5]: Haus mit Garten 80 fl, darin wird die Geschichte des Hauses bis 1603 festgehalten. Im Inventarium der Anna erfahren wir von drei kleinen Kindern, für die Catharina nun zu sorgen hatte.

Hans Fertinall † 1654

Schneidermeister, verheiratet mit Frau Apollonia, die gemeinsame Tochter Elisabeth. Meister Fertinall starb am 25. März 1654. Die Schulden überstiegen die Barschaft, für das Kind gab es kein Erbe.

Die Witwe Apollonia verheiratete sich 1656 dem Schneidermeister Thomas Payr von St. Georgen aus Khränn (heute Slowenien), im Ehevertrag wurde geregelt, solle die Witwe das genannte Kind, so noch klein und verzogen, zu aller Zucht, Ehrbarkeit und katholischem Gebrauch nach aufziehen und erhalten.

Thomas Payr † nach 1679

Schneidermeister, heiratete 1656 Frau Apollonia, Witwe des Schneidermeisters Hans Fertinall. Nach ihrem Ableben ehelichte er 1665 Eva Kobelin, Witwe des Kaisersteinbrucher Fleischhauers Andrea Kobel.[6]

  • Testament der Ursula Großbauerin vom 26. September 1679 (auszugsweise):

Habe ich Ursula Großbauerin, Mitnachbarin in Stainbruch am Leythaberg, betrachtet und zu Gemüt und Herzen geführt, das Elend und vergängliche Leben dieser Welt....

verschaffe ich dem alten Schneider und seinem Weib (Thomas Payr und Eva) welche bei mir in der Herberg und mir gewährt in meiner Krankheit, in barem Geld 6 fl und mein weniges Kuchelgschirr meiner mit ihrem armen Gebet am besten zu gedenken.

Letzter Wille vom 26. September 1679

Georg Payer (1651–1696)

Webermeister, Witwer und Hausbesitzer im Heiligenkreuzer Steinbruch, am 14. September 1690 verheiratete der Pfarrherr Arnoldo Brenner der Stephanskirche in der Pfarre Dornbach bei Wien, den Webermeister Georg Payer mit der edlen, ehr- und tugendreichen Frauen Maria Sabina Fleischmannin, geb. Bernerin, des weiland edlen Herrn Johann Adam Fleischmann, gewester Hochfürstlicher Würzburgischer Schultheißen, oder Richter zu Haydingsfeld, Franken, nachgelassene Witwe. Zeugen: Herr Johann Melchior Zorn, des äußeren Rats und Apotheker, Herr Ignaz Haaß, J:V: Licentiatus (der nach gemachter Prüfung Doktor werden kann) und Closter schötallischer Consulent. Hr. Christophorus Berberich, Hochfürstlicher Würzburgischer Agent. Herr Martin Fillegger, Ihro bischöfliche Gnaden Herrn Bischof zu Bissere Hoffmaister. 1693 wurde Sohn Johann Baptist geboren, Paten waren Steinmetzmeister Johann Baptist Passerini und Frau Anastasia. Meister Payer starb 1696 mit 45 Jahren.

  • Die Witwe Maria Sabina erbte das Haus und ehelichte den Weber Michael Franz Mayr aus Mähren. Nach dessen Ableben erwählte die Witwe den Weber Jacob Sturm zur Heirat. 1713 verkauften sie dem Webermeister Christoph Sturm ein Haus mit einigen Gärten.

Franz Latersky (1678–1737)

Schneidermeister, er ehelichte am 7. August 1709 Ursula Wochserin, die Eltern waren Bedienstete in Königshof. Der Sohn Johann Baptist wurde Schneider, Tochter Maria Anna heiratete Carl Mayr, der königliche Dreißiger des Dreißigstames in Kaisersteinbruch. † 3. Juni 1737 mit 59 Jahren.

Johann Baptist Latersky (1710–1759)

Schneidermeister, Sohn von Franz und Ursula, er ehelichte am 27. April 1738 Catharina Trumlerin, Tochter des Kaisersteinbrucher Steinmetzmeisters Franz Trumler und Frau Eva Rosina. Im Grundbuch Haus und Gärten, ein Obstgarten neben dem Kirchengarten und dem Fahrweg gelegen, † 10. Dezember 1759 mit 49 Jahren. Grundbuch 1764: Haus und Garten von den Erben an Johann Baptist Blimich, kaiserlicher Jäger zu Au am Leithaberge verkauft.

Joseph Schlaffer (1715–1766)

Webermeister, 1750 kaufte Joseph Schlaffer von Herrn Richter Elias Hügel im Namen der ganzen Gemeinde in Heiligenkreuzer Steinbruch, das so genannte Steidlische Haus. † 15. September 1766 mit 51 Jahren. Witwe Elisabeth heiratete Feber 1767 den Weber Gregor Nagl und wurde ab 1778 die Kaisersteinbrucher Richterin.

Maximilian Kayser, Leinenweber, Guttäter der Kaisersteinbrucher Kirche

w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch#St. Rochus und Sebastian Bruderschaft

  • 6. Februar 1748: Die neugegründete St. Rochus und Sebastian Bruderschaft erhielt von Herrn Maximilian Kayser, bürgerl. Leinenweber zu Waizenkirchen, OÖ, 2 Weingärten im Purbacher Gebiet liegend, gschenkt. Die Bruderschaft verpflichtete sich, für ihn und seine Familie zu ewigen Zeiten das Jahr hindurch 4 hl. Messen lesen zu lassen.

Johann Schád (1722–1813)

Tuchmacher, verheiratet mit Anna Maria, im Grundbuch 1767 gemeinsam mit einem Haus samt Steinmetz-Hütte eingetragen, Anna Maria starb im Mai 1788, der Witwer ehelichte im September 1788 Elisabeth Cassarin, Tochter des Kaisersteinbrucher Steinmetzmeisters Leopold Cassar (†) und Frau Anna. Ein Zeuge war Gregor Nagl, Webermeister und Richter. † 3. Aug. 1813 Meister Johann Schád mit 91 Jahren.

Die Witwe Elisabeth (63 Jahre alt) ehelichte 1815 den Tuchmacher Jacob Wagner (35 Jahre) von Brünn in Böhmen. Ein Trauzeuge war Petrus Mayer, Webermeister und Richter in Kaisersteinbruch. Die Frau Meisterin starb 1825.

Adalbert Illinger (1724–1792)

Webermeister, verheiratet mit Frau Regina, sie starb 1764 mit 39 Jahren, der Witwer ehelichte 1765 Magdalena Wibaldoffsky, Witwe nach Joseph Wibaldoffsky, Müller in Königshof. Sohn Leopold, 1766 geboren, wird dann auch Leinenweber. Im Grundbuch 1791 mit einem Haus neben dem Gemeinde-Haus und dem Pfarrhof liegend, samt 3 Obst- und Krautgarten eingetragen. Am 17. September 1792 starb Meister Adalbert mit 68 Jahren.

Adam Baumann (1728–1778)

Schneidermeister, von Franken stammend, heiratete 1762 Eva Mayrin. Im Grundbuch mit Haus und Obstgarten eingeschrieben. † 1. August 1778 mit 50 Jahren, die Witwe Eva ehelichte 1779 den Schneidergesellen Johann Nepomuk Worrel.

Gregor Nagl (1740–1793)

Webermeister, heiratete 1767 die Witwe des Webermeisters Joseph Schlaffer, Elisabeth. Seit Anbeginn wählten die Kaisersteinbrucher ausschließlich Steinmetzmeister zu ihrem Richter. Der Webermeister Gregor Nagl durchbrach dieses „ungeschriebene Gesetz“ von 1778–1793.

Seine Witwe heiratete 1796 den Weber Petrus Mayer.

Johann Nepomuk Worrel (1747–1806)

Schneidermeister von Jesenic/Freiwaldau, beim Altvatergebirge, Böhmen. Er heiratete 1778 die Witwe des Schneidermeisters Adam Baumann, Eva. 1786 starb Eva, der Witwer ehelichte Magdalena Massingerin, Schneidermeisterstochter von Loosdorf. Frau Magdalena starb 1794 mit 36 Jahren. 1797 heiratete der Witwer Elisabeth Pekundtin, Tochter des Kaisersteinbrucher Maurers Johann Pekundt und Frau Maria. Meister Worrel starb am 8. Juni 1806 mit 50 Jahren.

Anton Kaufhauser (1757–1837)

Schneidermeister, er heiratete 1781 Catharina Trittinger, Tochter des Sommereiner Steinmetzen Adam Trittinger (†) und Frau Catharina. Als Jubilar mit 75 Jahren wurde er 1831 als hiesiger Nachtwächter und Stundenausrufer geehrt. 1834 starb Frau Catharina, 68jährig, sie ertrank in der Leitha. Meister Kaufhauser † 16. August 1837 mit 81 Jahren.

Paul Putz (1766–1829)

Schneidermeister, Eltern waren Johann Putz, Schneider von Petersbaumgarten, Österreich und Agnes, er heiratete 1792 Maria Anna Pöhmin, Witwe nach Joseph Pöhm, Jäger in Haslau. Ein Zeuge war Andreas Hafner, Schulmeister in Kaisersteinbruch. Im Grundbuch 1793: mit Ehefrau Maria Anna mit Haus samt Garten eingetragen. Nach ihrem Tod 1821 hat er sich mit Rosalia Rothfuxin (* 1800) von Breitenbrunn verehelicht. † 22. Oktober 1829 Meister Putz mit 63 Jahren.

Witwe Rosalia Putzin ehelichte 1830 den Kaisersteinbrucher Steinmetzmeister Johann Amelin, sie wurde 91 Jahre alt.

Leopold Illinger (1766–1832)

Webermeister, er heiratete 1791 Theresia Berger, ihre Eltern (beide †) von Sommerein. Im Grundbuch 1793 nach dem Tod von Adalbert Illinger (Vater) Haus samt Keller und mehreren Gärten an sie beide übergeben. Im November 1805 starb Frau Theresia, der Witwer ehelichte Eva Lautnerin. † 21. Februar 1832 Meister Illinger mit 66 Jahren.

Petrus Mayer (1766–1838)

Webermeister, seine Eltern waren Michael Mayer, Weber in Zwölfaxing, Österreich, und Frau Clara. Petrus Mayer ehelichte am 12. September 1796 Magdalena Naglin, (32 Jahre), Witwe nach Webermeister und Richter Gregor Nagl. Ein Zeuge war Leopold Träer, Schneider von Zwölfaxing. Beide waren im Grundbuch 1796 mit Haus und Garten eingetragen.

Magdalena Naglin war in jungen Jahren die Richterswitwe geworden, sie erwählte den zugewanderten Weber von Zwölfaxing zur Heirat. Nach den Richter-Jahren des Steinmetzmeisters Michael Gehmacher, 1793–1808, übernahm Webermeister Mayer das Richteramt von 1808 bis 1819.

Anton Faulhuber (1771–1838)

Schneidermeister verheiratet mit Barbara Naglin. In der Liste der Steuerpflichtigen 1822/23 wurde er als Untermieter geführt. † 13. Mai 1838 Meister Faulhuber mit 67 Jahren.

Jacob Wagner (1780– nach 1825)

Tuchmacher von Budweis in Böhmen, 35jährig, heiratete am 8. Jänner 1815 Witwe Elisabeth Schádin, 63jährig, nach dem Tuchmacher Johann Schád, der mit 91 Jahren verstorben war. (Mit Bewilligung seiner Herrschaft geheiratet)

In der Steuerliste 1822/23 mit einem Haus und Inwohnern eingetragen. Frau Elisabeth starb am 5. Oktober 1825.

Daniel Jando (1794–1857)

Schneidermeister von Pirnitz in Böhmen, er heiratete 1827 Theresia Schieferin, Tochter des Joseph Schiefer, der beiden sein Haus verkaufte. Theresia starb 1836 mit 32 Jahren, der Witwer ehelichte 1837 Frau Margaretha Steiner, geb. Markowitsch von Rauchwart im Eisenburger Comitat, Ungarn. Meister Jando starb am 21. August 1857 mit 63 Jahren.

Anton Holzbauer (1801–1854)

Webermeister, die Eltern waren Michael Holzbauer, Weber in Landsee in Ungarn und Frau Theresia. Er heiratete 1831 Elisabeth Mayerin von Steinbruch in Ungarn, Tochter des hiesigen Webermeisters Petrus Mayer (und ehemaligen Richters) und Frau (†) Magdalena. Im Grundbuch 1851 beide mit einem Haus am Herrschaftswald liegend, nach Übergabsvertrag von 1831 ihrer Eltern eingetragen. Meister Holzbauer starb 1854 mit 53 Jahren.

Rochus Faulhuber (1810–1885)

Schneidermeister, Sohn von Meister Anton Faulhuber, er heiratete 1836 Theresia Siglin. 1848 Geburt des Sohnes Gotthard, ein künftiger Schneider. 1855 starb Frau Theresia mit 42 Jahren, † 12. November 1885 Meister Faulhuber mit 75 Jahren.

Jacob Jando (1834–1873)

Schneidermeister, Sohn von Schneidermeister Daniel Jando, er heiratete am 20. November 1859 Magdalena Zinglin, die Eltern stammten von Maria Loretto. † 14. Mai 1873 Jacob Jando mit 39 Jahren.

Michael Scharmer (1865– )

Schneidermeister, er heiratete 1892 Maria Preiner aus Breitenbrunn.

Schneider- und Webergesellen

Alle diese Namen sind im „Historischen Lexikon Kaisersteinbruch“ enthalten, jedem wird eine Jahreszahl zugeordnet. Eine Auswahl:

  • Georg Haindl, Schneider 1619; Thomas Loschütz, Schneider (1657–1727); Mathias Bayer, Weber 1690; Balthasar Lazlesburger, Schneider 1693; Jacob Deblach, Weber 1699.
  • Joseph Radlspeckh, Weber von Bayern (1716–1793); Adam Zöcha, Weber 1725; Bernhard Scheid, Tuchmacher (1740–1808); Laurenz Weinkopf, Weber von Mähren (1744–1790); Franz Hanas, Schneider 1776;
  • Caspar Jerolim, Weber (1815–1857); Clara Klabofsky, Weberin 1833; Stephan Piller, Weber 1837; Mathias Kirchmeier, Schneider von Podersdorf 1873;
Kleid aus Blaudruckstoff, Museum Pápa Ungarn

Gotthard Faulhuber, Schneider (1848–1877)

  • Gustav Scharmer, Schneider (1897–1991);

1789 Kaiser Joseph II. Plan zur Errichtung einer Indigofabrik in Königshof

Die Indigopflanze dient der Gewinnung des Indigo, eines wertvollen Farbstoffs, von dem die Farbe Indigo, ein tiefes Blau an der Grenze zum Violett, ihren Namen hat. Dieser Wirtschaftszweig hätte von der Konjunktur des Steines unabhängig gemacht. Die Blaudrucker waren früher sehr gefragt, denn sie produzierten die klassische Arbeitskleidung, den Schurz (Schürze) und das Firta (Halbschürze ohne Latz). Die Schürzen der Frauen wurden beidseitig bedruckt, um im Haus und auf dem Feld gleichermaßen geschützt arbeiten zu können. „Die ideale Arbeitskleidung, denn die Farb is ja schmutzresistent. Auf dem Blau siecht ma net glei jedn Fleck“, Der Tod des Kaisers († 20. Februar 1790) beendete die Verhandlungen, sein Nachfolger war der Kirche treu ergeben und daran nicht interessiert.

w:Schloss Königshof#1789 Errichtung einer Indigo-Fabrik[7]

Folgen des Militärs

Frau Editha Senekovitsch, Kaisersteinbrucher Lehrerin ab 1924, dokumentierte das Schneiderhandwerk in einem Satz: Der überaus geschickte Schneider (Michael Scharmer) lebt ausschließlich von den Arbeiten aus anderen Ortschaften.[8]

Die Absiedlung der Ortsbevölkerung 1938/39 durch die Nationalsozialisten

Archivalien und Literatur

Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 49 Herrschaft Königshof:

  • Register Nr. 1 von hierin begriffene Fleckhen, Wilfersdorf, Stainbruch, Höflein, Arbesthal, und Göttlesbrunn 1603–1714
  • Grundbuch über Stainbruch 1714–1767, 1768– 1832
  • Pfarrmatrikel ab 169o-1753, Heiratbuch 1754–1826, Taufbuch 1754–1806, Sterbebuch 1754–1804
  • Königshofer Protocolle, 1630–1651, 1651–1665, 1661– 1748–1756, 1681, 1692–1707, 1728–1731
  • Hermann Alexander Perlepsch, Chronik der Gewerke, Chronik vom ehrbaren und uralten Schneidergewerk, 2. Bd. Osnabrück 1966, Nachdruck von 1850.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hinweis von Sepp Gmasz, Archiv der Stadt Neusiedl am See.
  2. Hermann Alexander Perlepsch, Chronik vom ehrbaren und uralten Schneidergewerk, S. 224–229.
  3. Archiv Stift Heiligenkreuz, Rubr. 51 / Fasc. VII. / Nr. 10h
  4. Beschreibung der Cramersleuth in: Helmuth Furch, 400 Jahre Kaisersteinbruch 1590–1990. S. 35f, Kaisersteinbruch 1990.
  5. Protocolle der Herrschaft Königshof ab 1630
  6. Heiratsvertrag vom 30. August 1665 in: Protocolle der Herrschaft Königshof ab 1661
  7. Allgemeine Landestopographie des Burgenlandes, Verwaltungsbezirk Neusiedl am See, Landesarchiv 1954, Die Anteile der Stiftsherrschaft Heiligenkreuz, S. 77f.
  8. Frau Senekovitsch, Folgen des Militärs, in: 400 Jahre Kaisersteinbruch 1590–1990. S. 55ff. Kaisersteinbruch 1990.